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- Der Begriff
Hagestolz
ist eine veraltete Bezeichnung
für einen älteren unverheirateten Mann
(älterer bzw. eingefleischter
Junggeselle).
Das Hagestolzenrecht,
das in manchen Gegenden bis Ende des 18.
Jahrhunderts den Nachlass von
Unverheirateten regelte, unterstellte die
Freiwilligkeit der Ehelosigkeit. Gemäß
Brockhaus Konversationslexikon von 1908
ist der Hagestolz ein "Mann, welcher
aus eigenem Willen über die Jugendjahre
hinaus unverheiratet bleibt, obschon er
nicht durch körperliches oder
bürgerliches Unvermögen gehindert ist,
eine Ehe zu schließen".
Im Gegensatz
zum Bild von der
alten Jungfer hat der
Begriff dieses positive Bedeutungselement
der Freiwilligkeit bis in die Gegenwart
bewahrt. Der populäre
ARD-Ex-Tatort-Kommissar Horst Schimanski
(Götz George) verkörpert diesen Typ des
modernen Hagestolz in
der neuen Schimanski-Reihe (1) .
-
- Belletristik:
STIFTER, Adalbert (1844): Der
Hagestolz
-
- Artikel
über einen modernen Hagestolz:
(1) VON
FESTENBERG, Nikolaus (1997): Schimi an
Thanners Grab, in: Spiegel Nr.45 v.
03.11.
weiterführende wissenschaftliche
Literatur:
BAUMGARTEN, Katrin (1997):
Hagestolz und Alte Jungfer. Entwicklung,
Instrumentalisierung und Fortleben von
Klischees und Stereotypen über
Unverheiratetgebliebene, (Diss.),
Münster: Waxmann
-
BORSCHEID,
Peter (1994): Von Jungfern, Hagestolzen
und Singles. Die historische Entwicklung
des Alleinlebens, in:
Sylvia Gräbe
(Hrsg.) Lebensform Einpersonenhaushalt.
Herausforderungen an Wirtschaft,
Gesellschaft und Politik,
Frankfurt/New York: Campus, S. 23-54
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