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- Der Begriff Living apart together
(Abkürzung: LAT,
gebräuchlich auch: LAT-Beziehung)
entstammt ursprünglich dem Titel eines
niederländischen Kinofilms aus dem Jahre
1973 ("Frank & Eva/Living Apart
Together" von Wim VERSTAPPEN. In der
Presse wurde der Begriff erstmalig von
Michiel BERKEL (Haagse Post vom
14.10.1978) zur Bezeichnung eines
Paares verwendet,
das
trotz fester Bindung auf getrennten
Wohnungen besteht (1).
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- Die
Niederländerin Cees J. STRAVER hat den
Begriff in die wissenschaftliche
Diskussion eingeführt und popularisiert.
Er bezeichnet in der Folge meist nur noch
Paare mit getrennter Haushaltsführung. In
Deutschland wurde der Begriff erst Ende
der 1980er Jahre gebräuchlich. Dazu
beigetragen hat sicherlich die Tatsache,
dass mit der Maueröffnung zeitweise
viele Berufstätige zu Fernpendlern
wurden, die eine
Liebe auf
Distanz führen
mussten. Die Frage, inwiefern diese Form
der Partnerschaft freiwillig oder
erzwungen ist, ist eine zentrale
wissenschaftliche Fragestellung der
neueren Paarforschung.
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- Neuerdings wird der
Begriff Living apart together auch als Unterbegriff
bilokaler
Paarbeziehungen verwendet (2). Im Rahmen der
Forschung zur Multilokalität wird Living apart together als
multilokale Wohnform eingeordnet (3).
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- Belletristik:
BOGEN, Uwe (1994): Die ferne
Frau. Wenn die Liebe am Wochenende auf
Reisen geht, Frankfurt a/M: Fischer
Taschenbuch
weiterführende Literatur:
SCHMITZ-KÖSTER, Dorothee
(1990): Liebe auf Distanz. Getrennt
zusammen leben, Reinbek: Rowohlt
SEUL, Arnold (1989): Liebe auf Distanz.
Der neue Trend: die Fernbeziehung, in: Wiener,
April
weiterführende wissenschaftliche
Literatur:
SCHLEMMER, Elisabeth (1995):
"Living apart together", eine
partnerschaftliche Lebensform von
Singles? In: Bertram, H. (Hg.) Das
Individuum und seine Familie.
Lebensformen, Familienbeziehungen und
Lebensere ignisse im Erwachsenenalter,
DJI Familiensurvey Bd. 4, Opladen:
Leske und Budrich, S. 363-398
SCHNEIDER, Norbert F. (1996):
Partnerschaften mit getrennten Haushalten
in den neuen und alten Bundesländern,
in: Bien, W. (Hg.) Familie an der
Schwelle zum neuen Jahrtausend. Wandel
und Entwicklung familialer Lebensformen,
DJI Familiensurvey Bd. 6, Opladen:
Leske und Budrich, S. 88-96
STRAVER, Cees J. (1980): Die
nichteheliche Lebensgemeinschaft. Bericht
über eine qualitative Untersuchung in
den Niederlanden, in: Partnerschaft
und Identität. Die nichteheliche
Lebensgemeinschaft, Tagung vom 25. bis
27. Januar, Loccumer Protokolle, 3,
Loccum, S. 18-43
(1) TROST,
Jan (1995): Ehen und andere dyadischen
Beziehungen, in: Nauck,
B./Onnen-Isemann, C. (Hg.) Familie im
Brennpunkt von Wissenschaft und
Forschung: Rosemarie Nave-Herz zum 60.
Geburtstag gewidmet, Neuwied/Berlin:
Luchterhand, S. 343-356
(2)
DORBRITZ, Jürgen (2009) Bilokale Paarbeziehungen. Die
Bedeutung und Vielfalt einer Lebensform, in: Zeitschrift für
Bevölkerungsforschung, Heft 1, S.31-56
(3)
REUSCHKE,
Darja (2010): Multilokales Wohnen. Raum-zeitliche Muster
multilokaler Wohnarrangements von Shuttles und Personen in
einer Fernbeziehung, Verlag für Sozialwissenschaften
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