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KLINGHOLZ,
Reiner/KRÖHNERT, Steffen/HOßMANN, Iris (2008): Die
demografische Zukunft von Europa. Wie sich die Regionen
verändern, München: Deutscher Taschenbuch Verlag
REICHSTEIN,
Ruth (2012):
Eine Anfrage genügt.
Kinder: In Belgien ist die Kinderversorgung bestens geregelt. Dafür
gibt es keine Vätermonate und auch nicht mehr Chefinnen. Ein Blick
über die Grenze,
in: TAZ
v. 10.07.
MPIDR
(2013): Kitas wichtiger als Kultur.
Niedrige Kinderzahlen pro Frau sind
kein Phänomen deutscher Lebensart, sondern eher eine Folge mangelnder
Angebote zur Kinderbetreuung,
in:
Pressemitteilung Max-Planck-Institut für demografische Forschung v.
11.12.
MINKMAR,
Nils (2013): Kinderwunder nebenan.
Warum bekommen Frauen im belgischen
Eupen und Malmedy mehr Babys als ihre deutschen Nachbarinnen? Eine
Studie zeigt, dass die Entscheidung für oder gegen Nachwuchs von ganz
handfesten Faktoren abhängt,
in:
Frankfurter Allgemeine
Zeitung v. 12.12.
"Die gut ausgebildeten Frauen
bekamen
in Belgien genau so viele Kinder wie die weniger gut
ausgebildeten, während in Deutschland die Anzahl der Kinder mit
steigendem Bildungsgrad der Mutter drastisch sinkt",
behauptet Nils MINKMAR,
obwohl der Mikrozensus 2012 längst gezeigt hat, dass dies nicht
der Fall ist. Das Märchen vom engen Zusammenhang zwischen
Kinderzahl und Bildungsniveau hält sich hartnäckig, obwohl
Studienfachwahl und Berufswahl entscheidender sind als das
Bildungsniveau.
Verschwiegen wird, dass auch
bei den deutschsprachigen Belgiern die Kinderlosigkeit höher war
als bei den französischsprachigen Belgiern:
"Obwohl die
Gesamtgeburtenrate unter den deutschsprachigen Belgierinnen
ähnlich hoch wie in den anderen Teilen Belgiens ist, blieb ein
höherer Anteil kinderlos. So haben von den 1955 bis 1959 in
Belgien geborenen deutschsprachigen Frauen 16,6 Prozent keine
Kinder bekommen, von den französischsprachigen Belgiern
(Bewohner Brüssels ausgeschlossen) aber nur 14,0 Prozent. In
Westdeutschland waren es 19,2 Prozent",
heißt es in der
Pressemeldung des MPIDR. Dies deutet darauf hin, dass
Sozialschmarotzer-Kampagnen gegen Kinderlose kontraproduktiv sind.
Darauf deutet auch eine
Studie von Daniel LOIS zu sozialer Ansteckung beim Übergang zur
Elternschaft hin, die den Einfluss von sozialem Druck auf
kinderlose Paare untersuchte:
"Kinderlose Paare, bei denen
die Frau das dritte Lebensjahrzehnt erreicht, sind (...)
verstärkt einem direkten sozialen Druck vonseiten der
Interaktionspartner ausgesetzt, die selbst bereits Eltern sind.
Nehmen Netzwerkpersonen nachhaltige Lebensstildivergenzen
zwischen sich und Ego wahr, werden folglich explizite Versuche
unternommen, Konformität herzustellen. Die Äußerung offener
Verhaltenserwartungen erweist sich nach den vorliegenden
Ergebnissen aber als kontraproduktiv, da Paare, die diesen
Erwartungen ausgesetzt sind, eine verringerte Übergangsrate zur
Erstelternschaft aufweisen."
(Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 2013,
Heft 3, S.419)
Erklärungen hierfür wären gemäß
LOIS "Trotz" (Reaktanz) oder Selektionseffekte.
RÜHLE, Alex
(2018): Ihr seid furchtbar, also mehret euch nicht!
SZ-Serie Das Anthropozän (11):
Das größte Umweltproblem ist der Mensch. Deshalb fordern die
Antinatalisten das Ende der Fortpflanzung. Ein Besuch bei ihrem
Vordenker Théophile de Giraud,
in: Süddeutsche Zeitung v. 27.06.
Alex RÜHLE stellt den Belgier Théophile de GIRAUD als Antinatalisten vor. Das Porträt
wimmelt jedoch von Widersprüchen. Da wird einmal erklärt, dass die
Menschheit mit der Fortpflanzung aufhören soll, dann wieder wird vom
Selbstbestimmungsrecht der Frauen gesprochen, die selber entscheiden
sollen, wie viele Kinder sie in die Welt setzen wollen. GIRAUD sieht
sich als Gegenstimme zum französischen INED, das pronatalistische
Positionen wie alle westlichen Bevölkerungsinstitute vertritt.
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