GAMILLSCHEG,
Hannes (2001): Im Wagen liegt selten ein
eigenes Baby.
In Dänemark ist
alles auf die berufstätige Frau
zugeschnitten, aber finanziell sind
Familien nicht auf Rosen gebettet,
in:
Frankfurter Rundschau
v. 27.04.
WOLFF, Reinhard (2006): Ronja in der Wiegenstube.
In Dänemark ist Elterngeld üppig, aber
umstritten,
in: TAZ v. 20.06.
THIELBEER, Siegfried (2007): Überall Kinder, überall Kindergärten.
Krippenspiele (5): Dänemark,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 14.03.
KLINGHOLZ,
Reiner/KRÖHNERT, Steffen/HOßMANN, Iris (2008): Die
demografische Zukunft von Europa. Wie sich die Regionen
verändern, München: Deutscher Taschenbuch Verlag
GAMILLSCHEG, Hannes (2011): Der Herr der Spermien.
Samenbanken: In der weltweit
größten Samenbank im dänischen Aarhus können Eltern ihr Wunschbaby
designen. In der Datenbank von Cryos können diese nicht nur nach Rasse
und Größe wählen sondern alles bis hin zum Lieblingsessen,
in: Die Presse v. 04.01.
FREUDENBERG, Christoph (2017): Staatliche Fonds und Alterssicherung.
Erfahrungen anderer Länder,
in:
Deutsche Rentenversicherung,
Heft 3, September
ANDERSON, Karen M. (2017): Anpassung der
Alterssicherungssysteme an das veränderte Marktumfeld.
Ein internationaler Vergleich am
Beispiel der Staaten Schweden, Niederland und Dänemark,
in:
Deutsche Rentenversicherung,
Heft 4, Dezember
BOOK, Simon
(2017): Das bessere Deutschland.
Dänemark: Das Land macht vieles
richtig, was andere nicht schaffen: wenig Schulden, Digitalisierung
auf dem Land und keine Angst vor Großprojekten,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 01.12.
Simon BOOK schaut als typischer
Neoliberale neidisch auf das kleine Dänemark, das den Traum der
Neoliberalen symbolisiert: Ausschaltung des Störfaktors Politik durch
Expertokratie und Zähmung des Bürgerprotests. Ob ein großes Land
überhaupt genauso funktionieren könnte wie das Miniland Dänemark, das
politisch gesehen eher einem deutschen Bundesland (flächenmäßig so
groß wie Baden-Württemberg und Saarland; aber dünner besiedelt als
Schleswig-Holstein) entspricht, das ist Neoliberalen egal.
FRÜNDT, Steffen (2017):
Da
ist etwas faul im Staate Dänemark.
Das Land gilt als Sehnsuchtsort.
Doch wer nicht als Tourist kommt, erlebt es mitunter nicht nett,
sondern fremdenfeindlich,
in:
Welt v. 02.12.
Steffen FRÜNDT berichtet über den Fall der US-amerikanischen
Soziologieprofessorin Brooke HARRINGTON ("Capital
without Borders", mehr auch
hier), der wie weiteren Wissenschaftlern wegen illegaler
Nebentätigkeiten eine Vorbestrafung und schlimmstenfalls die
Ausweisung droht.
MALLING, Jens (2018): Alles muss raus.
Dänemark: Erst kam die
Strukturreform, jetzt stirbt die Stadt. Stubbekøbing ist die Kehrseite
des Wettbewerbsstaates,
in:
Freitag Nr.7 v. 15.02.
Bei Journalisten sind Geschichten
über ihre Rückkehr in die Heimatstadt beliebt, um die Veränderungen
von Provinzstädten zu beschreiben. Jens MALLING macht da keine
Ausnahme. Er beschreibt die Veränderungen in Dänemark durch kommunale
Gebietsreformen, die seit der Strukturreform im Jahr 2007 in Dänemark
zu einer Reduzierung der Kommunalpolitiker von 4.647 auf 2.520 führte.
Für die Gemeinde Stubbekøbing, die gemäß MALLING rund 2.000 Einwohnern
zählt, führte dies gemäß MALLING zu einer Eingemeindung in die Stadt
Guldborg, die ca. 60.000 Einwohner zählt.
Die rund 62.000 Einwohner zählende
Gemeinde zu der Stubbekøbing gehört, heißt jedoch nicht Guldborg,
sondern
Guldborgsund und ist seit 2014 eine
Partnerstadt von Rostock. Von einem Journalisten, der seine
Heimatstadt besucht, sollte man eigentlich mehr erwarten können.
MALLING zählt vor allem Läden auf,
die in seinem Ort verschwunden sind. Es ist fraglich, ob dies eine
Konsequenz der angeprangerten Gemeindereform ist oder eher typisch für
strukturschwache Gegenden. Nur die verschwundene Steuerverwaltung
gehört zu den öffentlichen Einrichtungen, die auf Strukturreformen
zurückzuführen ist.
FRÜHAUF, Markus
(2018):
Pensionsfonds ATP mit Verlust.
Nach Ausnahmejahr 2017 setzt
Marktumfeld den Dänen zu,
in: Frankfurter
Allgemeine Zeitung v. 26.04.
HERMANN, Rudolf
(2018): Dänemark plant seine Ghettos weg.
In Aarhus läuft ein ambitiöses
Projekt zur Aufwertung eines der berüchtigtsten Einwandererbezirke des
Landes,
in:
Neue Zürcher Zeitung v.
21.07.
Rudolf HERMANN berichtet über den
dänischen Vorort
Gellerupparken bei Aarhus, der als Leuchtturmprojekt Vorbild für
die Umwandlung von 22 als "Ghettos" identifizierte Wohnviertel dienen
soll.
"Als »Ghetto« klassiert werden
Siedlungen, die eine Bevölkerung von mindestens 1000 Einwohnern
aufweisen und auf die mindestens drei der folgenden fünf Kriterien
zutreffen: Der Anteil von Bewohnern, die weder in einem
Arbeitsverhältnis stehen noch in einer Ausbildung sind, liegt bei
mindestens 40 Prozent, der Anteil nichtwestlicher Immigranten oder
ihrer Nachkommen bei mindestens 50 Prozent, die Kriminalitätsrate,
gemessen an rechtskräftigen Verurteilungen, beträgt über 2,7 Prozent,
der Anteil von Einwohnern mit lediglich Grundschulausbildung
mindestens 50 Prozent, und das durchschnittliche Einkommen liegt unter
55 Prozent des regionalen Medianwerts. Landesweit gibt es nur vier
Bezirke, die gleich in vier Belangen im roten Bereich liegen;
Gellerupparken gehört zu ihnen. Treffen bloss zwei Kriterien zu, wird
offiziell von einem »gefährdeten Gebiet« gesprochen."
Gellerupparken gehört zusammen mit
Vollsmose bei Odense, sowie Gadehavegaard und Mjölnerparken bei
Kopenhagen zu den vier Wohnvierteln, auf die 4 von 5 der Kriterien
zutreffen. Mittels Gentrifizierung sollen die Wohnviertel wieder für
die Mittelschicht attraktiv gemacht werden.
"(F)ür Cecilie Dohlmann Weatherall
vom Urbanistik-Forschungsinstitut ist das ökonomische Argument das
wohl bedeutendste. Auf der Grundlage der von ihr mitverfassten
Langzeitstudie zur Entwicklung der benachteiligten Wohnviertel, in der
sozioökonomische Zusammenhänge sowie Zuzugs- und Wegzugsmuster im
Vergleich mit bessergestellten Gebieten untersucht wurden, ist sie der
Meinung, dass in einem Ghetto nur wohne, wer ökonomisch keine
Alternative dazu habe. Über den beobachteten Zeitraum habe zwar der
prozentuale Anteil von Immigranten zugenommen, doch die Anzahl von
Personen, die nicht in Beschäftigung oder Ausbildung seien, sei nicht
proportional gewachsen. Das lasse den Schluss zu, dass es nicht primär
der »Immigrationsfaktor« sei, der an der Wurzel der Abwärtsspirale in
einem Quartier stehe, sondern der »Armutsfaktor« – ob es nun um
benachteiligte Dänen oder Zuwanderer gehe,"
zitiert HERMANN das Ergebnis einer
Studie, über deren Methodik keine weiteren Angaben gemacht wird. Das
Problem solcher Gentrifizierungsmaßnahmen ist, dass statt
durchmischter Wohngebiete Verdrängungsprozesse erzeugt werden. Es
stellt sich deshalb die berechtigte Frage, ob mit solchen
städtebaulichen Aufwertungsmaßnahmen in Wirklichkeit nur die
Ausdehnung der Ballungsräume vorangetrieben werden, während die
Probleme immer mehr in das weitere Umland und strukturschwächere Räume
verlagert werden.
ELING, Martin
(2018): Höheres Rentenalter - nicht länger tabu.
Gastkommentar: In Dänemark wird das
Rentenalter an die Lebenserwartung gekoppelt. Und kaum jemand
protestiert,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 28.09.