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Lebenslanges Lernen
ist möglich und für immer mehr Menschen der Weg zu einem
erfüllten Leben
Was Hänschen nicht gelernt
hat, das lernt Hans nimmer mehr. Diese Volksweisheit aus Zeiten
statischer Gesellschaften gilt so schon lange nicht mehr. Noch
zu Zeiten der 68er-Küchentischpsychologie dominierte
jedoch ein psychoanalytisch gespeister Glaube, wonach
uns die Kindheit in unserem Leben immer wieder einholt und
Veränderungen tief greifender und eingefahrener Verhaltensmuster
letztlich unmöglich sind.
Horst
CONEN macht mit seinem Buch Schenk dir selbst ein neues Leben
all jenen Mut, die aus Angst oder Schüchternheit hinter
ihren persönlichen Möglichkeiten zurückbleiben.
In
einer 3-teiligen Serie hat single-generation.de bereits
im Jahr 2003 die Gründe aufgezeigt, weshalb Ängste in der
heutigen Gesellschaft weit verbreitet sind
. In den
letzten Jahren haben sich die damaligen Trends, nicht zuletzt
durch die politischen Entwicklungen und Gesetzesänderungen
weiter verstärkt. Auch
die laufende Debatte um einen radikalen Umbau des Sozialstaats
sieht die weitere Stärkung des Prinzips Eigenverantwortung vor
. Ob
wir es wollen oder nicht. Wir werden in Zukunft stärker zu
persönlichen Veränderungen gezwungen sein. Horst CONEN
beschreibt dies folgendermaßen:
Schenk dir selbst ein neues Leben
"Der
Druck in unserer Gesellschaft wird höher - sowohl beruflich
als auch in Bezug auf unsere Lebensplanung. Wo früher
Auffangnetze und klare Wege waren, regiert längst die
Eigenverantwortung. Quereinsteigen, umsatteln, scheitern und
sich wieder etwas Neues einfallen lassen - das ist heute
Alltag. Und wer dabei sein möchte, der sollte gut präpariert
sein. Sich selbst immer wieder neu erfinden können, ist
genau die richtige mentale Software dafür. Wer sich dagegen
selbst reduziert, verliert."
(2007, S.11) |
Das Buch von CONEN
behandelt das Thema Veränderung prinzipiell, d.h. Sie können
davon profitieren, egal ob Sie sich nun beruflich oder privat
verändern wollen. Anhand konkreter Beispiele, meist aus der
beruflichen Praxis des Autors als Coach in Sachen Selbst- und
Lebensmanagement, wird anschaulich illustriert welche
Möglichkeiten sich jedem Einzelnen bieten.
Man
muss kein naiver Anhänger der
Jeder-ist-seines-Glückes-Schmied-Ideologie sein, um von dem Buch
zu profitieren. Die Selbstmanagement-Ratgeber-Literatur, zu der
auch das Buch von CONEN gehört, hat ihre Grenzen, die an anderer
Stelle ausführlich erörtert wurden
.
Auf
der anderen Seite sollten wir jedoch auch nicht die Augen davor
verschließen, dass so manche Einstellung, die wir in unserem
Leben erworben haben, in der heutigen Gesellschaft hinderlich
ist. Haben wir in der Vergangenheit öfters negative Erfahrungen
mit Veränderungen
gemacht, so kann das zu einem negativen Selbstbild und einem
geringen Selbstwertgefühl führen.
So
hat z.B. ein Partnerwechsel nicht zu einer erhofften
Verbesserung geführt, sondern mündete in erneute Trennung oder
gar Scheidung. Serielle Monogamie ist in der heutigen
Gesellschaft nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Keiner
möchte aber mit einem neuen Partner immer wieder die gleichen
Fehler machen, sondern wir erhoffen uns eine Weiterentwicklung.
Ob wir nur einen Lebensabschnittpartner oder die Liebe für das
Leben suchen, in jedem Fall wünschen wir uns ein erfüllteres
Leben
.
Wer
also bisher überwiegend schlechte Erfahrungen mit Veränderungen
gemacht hat, der könnte allzu leicht vor einem neuen
Veränderungsversuch zurückschrecken. Wie wir solche
Selbstblockaden auflösen können, das zeigt CONEN in seinem Buch.
Der Aufbau eines positiven Selbstbildes
Ein positives Selbstbild
ist eine zentrale Voraussetzung, um entscheidende Veränderungen
in unserem Leben in Angriff zu nehmen. Warum sollten wir die
Strapazen einer Veränderung auf uns nehmen? Wer es sich selber
nicht wert ist, der wird es eher bleiben lassen als derjenige, der
an sich selber glaubt. Und warum sollten Veränderungen nur mit
Strapazen verbunden sein? Oftmals locken ja Gewinne, die wir
vorher gar nicht für möglich gehalten haben.
Das Buch hilft
dabei, sich der eigenen Denk- und Verhaltensmuster bewusster zu
werden. Single-generation.de hat bereits ausführlich
aufgezeigt, mit welchen Ängsten Alleinlebende oder
Partnersuchende konfrontiert sein können
. Wer
nicht mit schwerwiegenden Ängsten zu kämpfen hat, der braucht
nicht unbedingt eine Therapie, sondern dem reichen oftmals kleine Anregungen, um sein Leben besser in den Griff zu
bekommen.
Wo sollen wir mit Veränderungen beginnen?
Auch wenn Sie im Bereich
der Selbstmotivation keine Probleme haben, so wissen Sie
vielleicht nicht so genau, welche Veränderungen für Sie gut
sind. Nicht selten beschleicht uns zwar ein diffuses Unbehagen,
aber wir können nicht genau sagen, woran es uns wirklich
mangelt. Auch hier bietet sich das Buch an. Ein umfangreicher
Fragebogen ermöglicht eine intensive Selbstbefragung, um den
Bereich, in dem Veränderungen sinnvoll sind, ein- bzw.
abzugrenzen. Das Buch ist als Arbeitsbuch angelegt, d.h. immer wieder
ermuntert uns der Autor, hinsichtlich unserer Bedürfnisse und
Ziele klarer zu werden. Wer es strukturiert mag, der findet bei
CONEN Orientierungshilfen.
Wohin
soll die Reise gehen?
Wenn wir uns darüber klar
sind, wo wir mit Veränderungen ansetzen müssen, dann ist oftmals
noch nicht klar, wohin der neue Weg führen soll. Wir wissen
zwar, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Doch was
wäre die bessere Alternative? Auch hier bietet CONEN Methoden
an, mit denen wir unser persönliches Erneuerungspotenzial
erkennen können.
Möglicherweise
wissen wir zwar genau, was wir wollen, aber wir wissen nicht,
wie wir es erreichen können. Uns fehlt eine zündende Idee.
Oftmals liegt die Lösung vor unseren Augen, aber wir waren
bisher nicht in der Lage sie wahrzunehmen. Offenwerden für Neues
ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Erfolg. CONEN
empfiehlt, uns inspirieren zu lassen. Denn auch
erfolgreiche Menschen haben das Rad nicht neu erfunden, sondern
das kreativ umgeformt, was sie in ihrem Umfeld vorgefunden haben, wie der Autor am Beispiel von Charlie
CHAPLIN zeigt:
Schenk dir selbst ein neues Leben
"Wissen
Sie, wie Charlie Chaplin zu seiner berühmten Figur mit
Watschelgang, weiten Hosen und Spazierstöckchen fand? Er hat
sie sich abgeschaut! Rummy Brinks, ein alter Mann, der auf
einem Droschkenplatz für die Kutscher die Pferde hielt, war
sein Vorbild. Charlie Chaplin fand seine Art zu gehen derart
komisch, dass er sie nachahmte. Wann immer er sie vorführte,
war ihm ein Lacher sicher. Deshalb kultivierte er diese Art,
sich zu bewegen - sie wurde sein Markenzeichen und machte
ihn zur Legende. Bis er irgendwann so sehr damit verwachsen
war, dass sie ihn nicht mehr losließ. Charlie hatte in Rummy
etwas gefunden, das ein Teil von ihm selbst wurde."
(2007, S.80) |
Veränderungen in kleinen Schritten vollziehen
Bei wichtigen
Lebensentscheidungen schrecken wir des Öfteren zurück, weil uns
die Tragweite der Veränderungen Angst macht. Wie wird unser
Partner, unsere Freunde oder unsere Arbeitskollegen auf unsere
Veränderungswünsche reagieren? CONEN geht vom positiven Fall
aus, dass durch eine Veränderung auch Ihr Partner gewinnt. Dann
heißt es vor allem Überzeugungsarbeit leisten:
Schenk dir selbst ein neues Leben
"Durch die
beabsichtigte Kurskorrektur kann das Kontinuum der
Beziehung gestört und - aus Sicht des anderen - infrage
gestellt werden. Im günstigsten Fall nimmt Ihr Partner
Ihre Absichten mit Freude auf und stellt sich auch gerne
mit um. Denn nicht selten wartet der andere schon auf
einen Impuls, der auch für ihn eine positive Veränderung
mit sich bringt. Oft muss man schon längere Zeit mit
ansehen, dass der andere Fernweh nach einem anderen Leben
hat, und möchte ihm dieses ermöglichen. Wenn der Partner
es nicht gesehen hat (nicht hat sehen wollen?),
wird er durch Ihre Ankündigung aufgeschreckt. Dann mag die
Erstreaktion aus einem lauten Aufschrei bestehen,
vielleicht fließen Tränen. Doch statt einer Gefahr für die
Beziehung, erfährt das Zusammenleben anschließend eine
Bereicherung, weil der »Aufgeschreckte« sich auf positive
Weise provoziert fühlt mitzuziehen.
Wichtig bleibt: Versuchen Sie auf jeden Fall, dem anderen
die Angst zu nehmen, Sie durch die Veränderung
möglicherweise zu verlieren."
(2007, S.142) |
Erst, wenn wirklich alle
Versuche gescheitert sind, - und wir können hier viel tun, wie
CONEN zeigt, stehen wir vor der schwerwiegenden Frage, ob nicht
eine Trennung von einem Partner notwendig ist. Wenn uns das große Ziel zu
fern erscheint oder mit zu großen Ängsten besetzt ist, so macht es
durchaus Sinn, erst einmal Etappenziele
anzuvisieren. Solche Ziele kann dann vielleicht auch das soziale
Umfeld leichter mittragen. CONEN empfiehlt ein 7-Schritte-Programm, mit dem
wir unsere Ziele auch in schwierigen Situationen nicht aus den
Augen verlieren.
"Glücklich bleibt, wer sich oft
verändert"
Das Ideal von Horst CONEN
ist der "Life-Hopper", der sich von Projekt zu Projekt durchs
Leben bewegt und so seine vielfältigen Interessen auslebt:
Schenk dir selbst ein neues Leben
"»Life-Hopping«
(...) ist eine Möglichkeit, die eigenen Potenziale über das
aktuell erreichte Ziel hinaus weiter auszuleben, wenn nicht
gesundheitliche oder andere schwerwiegende
Beeinträchtigungen das verhindern. Life-Hopper sind
Menschen, die Zug um Zug ihre vielen Interessen ausleben.
Entweder wurden sie durch private und berufliche Umstände
dazu gezwungen, oder sie haben freiwillig entschieden, ihren
diversen Leidenschaften eine Chance zu geben. In unserer
westlichen Zivilisation sind sie die erfülltesten Menschen,
die ich je getroffen habe. Sie sind dauernd in Bewegung,
verfolgen stets mit Begeisterung irgendein Projekt und
suchen neue Erfahrungen. Sie halten ihr Leben durch Sprünge
positiv unter Spannung".
(2007, S.179) |
Nicht jeder wird sich mit
diesem Ideal des Life-Hoppers identifizieren wollen. Selbst dann
aber wird ein Mensch im Laufe seines Lebens immer wieder
Wendepunkte in seinem Leben erfahren, an denen es wichtig ist,
zu wissen, wie Veränderungen positiv gestaltet werden können.
Dies gilt umso mehr in einer
Gesellschaft der Langlebigen,
in der durch die gestiegene Lebenserwartung auch die
Wahrscheinlichkeit von tief greifenden Veränderungen steigt. Das Buch
von Horst CONEN bietet Hilfe zur Selbsthilfe für solche
zentralen Schaltstellen im Lebenslauf.
Fazit: Der Autor zeigt in seinem
verständlich geschriebenen Buch was wir selber tun können, um
positive Veränderungen in unserem Leben in Gang zu setzen
In dem Buch Schenk dir
selbst ein neues Leben zeigt Horst CONEN auf, dass positive
Veränderungen lebenslang möglich sind. Unsere Kindheit bestimmt
unsere Verhaltens- und Denkmuster in weit geringerem Maße als es
die traditionelle Wissenschaft lange Zeit annahm. In diesem
Sinne ist es ein Buch, das auch ängstlichen und schüchternen
Menschen Mut macht.
Unberücksichtigt
bleibt bei CONEN jedoch, dass durch das Elternhaus zentrale
Verhaltens- und Denkmuster geprägt werden, die uns insbesondere
im beruflichen Bereich bestimmte Lebenswege erschweren oder
erleichtern können. Eliteforscher wie Michael HARTMANN haben auf
diesen wichtigen Aspekt hingewiesen. Insofern
CONENs Buch aber auch als ein Plädoyer für berufliche
Veränderungen jenseits der Festanstellung verstanden werden
kann, trifft dieser Einwand das Anliegen des Autors eher am
Rande.
Sieht
man von den weiter oben angesprochenen allgemeinen Problemen von
Selbstmanagement-Büchern ab, so bleibt immer noch ein nicht
unerheblicher Spielraum, den wir entweder ungenutzt lassen oder
eben ausnutzen können. CONEN gibt hilfreiche Anregungen wie wir
unser persönliches Erneuerungspotenzial besser nutzen können. Ob
wir in erster Linie im Bereich Selbstmotivation und
Selbstwertgefühl oder bei der Suche nach
Veränderungsmöglichkeiten, neuen Zielen bzw. der Umsetzung
unserer Wünsche Hilfe suchen, das Buch von CONEN bietet für
jeden etwas.
Die Single-Lüge - Das Buch zur Debatte
"Dieses
Buch sollte als Beitrag zur Versachlichung der Debatte
verstanden werden und liefert deshalb Argumente für eine
neue Sichtweise auf das Single-Dasein im Zeitalter der
Demografiepolitik. In einer funktional-differenzierten
Gesellschaft sollten Kinderlose genauso selbstverständlich
sein wie Kinderreiche. Warum sollten sich unterschiedliche
Lebensformen, mit ihren jeweils spezifischen Potenzialen
nicht sinnvoll ergänzen können? Solange jedoch in Singles
nur eine Bedrohung und nicht auch eine Chance gesehen
wird, leben wir in einer blockierten Gesellschaft, in der
wichtige Energien gebunden sind, die bei den anstehenden
Herausforderungen fehlen werden."
(2006, S.254) |
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