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Buchrezension

 
       
   

Saturday Night

 
       
   

Eine Anthologie, herausgegeben von Jörn Morisse und Stefan Rehberger, geht dem Mythos des Saturday Night Fever nach

 
       
     
       
   
     
 

Einführung

Der Mythos des Saturday Night Fever - so auch ein gleichnamiger Film mit John Travolta in der Hauptrolle  - entwickelte sich in Westdeutschland in den 1970er Jahren. Epizentrum der deutschen Disco Welle war München, wo Giorgio MORODER und Donna SUMMER ("Love to love you Baby") den "Munich-Sound" kreierten und so zum internationalen Boom der Disco-Kultur zwischen 1976 und 1979 beitrugen.

Zur Zeit erlebt die Disco-Kultur zumindest auf dem Buchmarkt ein Revival. Ob nun Thomas HERMANNS ("für immer d.i.s.c.o") seine Teenager-Leidenschaft wieder entdeckt oder der Herausgeber Mirko HECKTOR mit Mjunik Disco dem Schauplatz München ein Denkmal setzt. Die Soziologin Gabriele KLEIN sieht in ihrem Buch electronic vibration in der kommerziellen Disco-Kultur den Beginn der Entstehung einer Parallelwelt, die auch für heutige Dancefloor-Kulturen wie Techno prägend sind:

electronic vibration

"Disco war die erste populäre Club-Kultur, die im Establishment keinen Gegner mehr sah, sondern es ignorierte und eine eigene Welt aufbaute. Sie schuf eine zweite Welt, die »Sonderwelt« des »Saturday Night Fever«, und dieser Dualismus zwischen Alltags- und Sonderwelt prägt die Dancefloor-Kulturen bis heute."
(1999, S.132)

Im Buch Another Saturday Night von Nik COHN, der Vorlage zum Film Saturday Night Fever, verwandelt sich ein Underdog, der tagsüber in einem Warenhaus arbeitet, auf der Tanzfläche zu einem glamourösen Star. Dieses Versprechen - samstags ein ganz anderer sein zu können als an den Wochentagen - ist ein zentraler Aspekt des Mythos von der Samstagnacht. Mit ihrer Anthologie knüpfen die Herausgeber Jörn MORISSE & Stefan REHBERGER an diesem Mythos an. Es sind jedoch nicht mehr die goldenen Siebziger, sondern die nuller Jahre, von denen die Kurzgeschichten handeln.

Samstag ist Selbstmord?

Mitte der 1990er Jahre sang die Hamburger Band Tocotronic in ihrem Song Samstag ist Selbstmord über den Ausgehzwang.

"Wer hat das Wochenende erfunden
Die ganze Menschheit ist dadurch geschunden

Geschunden durch Flohmarktbesuche
Geschunden durch den Ausgehzwang
Geschunden durch alles was man machen kann
Samstag ist Selbstmord

Wer hat das Wochenende erfunden
Die ganze Menschheit geht daran zugrunde"
(aus: Samstag ist Selbstmord, 1995)

Das war ungefähr zur gleichen Zeit als ein taz-Sportreporter die Spaßgesellschaft erfand, die bald in aller Kulturkritikermunde war . Es war die große Zeit der Loveparade und Techno war zur Massenbewegung geworden .

Der erste Text der Anthologie stammt von Christian Y. Schmidt. Der ehemalige Mitarbeiter der Satirezeitschrift Titanic repräsentiert als einziger die 78er-Generation, die auf dieser Website auch als Single-Generation bezeichnet wird . Wie mir das Ausgehen mein Leben versaut hat erzählt pointiert die Geschichte von einem, der auszog das verlockende Versprechen des Rock 'n' Roll-Lebensstils in die Tat umzusetzen.

Wie mir das Ausgehen mein Leben versaut hat

"Mit vierzehn oder fünfzehn fing es an. Jeden Samstag nach dem Mittagessen musste ich einfach los (...) in Erwartung eines großen Wochenendes. Dabei sang Udo Lindenberg jedes Mal in meinem Kopf seinen neuen Song: »Freitags abends steckt er sich 100 Mark und 'ne Zahnbürste ein, er zieht die schnellen Stiefel an - das ist'n gutes Gefühl, frei zu sein. Bis Montagmorgen rennt er rum, zwischendurch kommt er nicht mehr nach Haus. Er sieht sich auf der Szene um, und nachts probiert er fremde Betten aus. Und nachts probiert er fremde Betten aus.«"
(2009, S.9)

Statt jedoch als swinging Single nachts die fremden Betten auszupobieren, bleibt er im Schatten seines Kumpels. Irgendwann hat aber - anders als bei Michel HOUELLEBECQ - auch der Spätzünder Erfolg, aber das Ausgehprogramm hat sich bereits verselbständigt. Es waren die 1970er Jahre, in denen sich die Szeneviertel in den Großstädten entwickelten .

Den Text von SCHMIDT kann man auch als Persiflage auf den Sinneswandel seiner Generationsangehörigen lesen, die nach der Jahrtausendwende plötzlich nichts mehr von ihren Jugendsünden wissen wollten.

Wie mir das Ausgehen mein Leben versaut hat

"Das Einzige, was ich noch tun kann, ist der Jungend zuzurufen: Lasst ab von der unnützen Ausgeherei! Bleibt am Wochenende schön in euren eigenen vier Wänden und hört nicht auf die Advokaten der Herumtreiberei! Es soll durchaus andere Möglichkeiten geben, zu einem Sexualpartner zu kommen. Am Arbeitsplatz beispielsweise, beim Einkaufen oder im Internet, einer äußerst segensreichen Einrichtung. Vergesst alles, was ich selbst zu diesem Thema je gesagt habe! Verbrennt alle meine Schriften! (Insbesondere »48 Stunden unter Strom«, Frankfurt/M., 1994; »Die Sau muss raus«, Bonn/Bad Godesberg, 1995; und »Würdelos und Spaß dabei«, Berlin, 1998). Ich weiß es sind eure Lieblingsbücher. Doch zu eurem Besten muss es sein."
(2009, S.14)

Berlin, die Welthauptstadt des Feierns

Mit dem Schriftsteller David WAGNER, Angehöriger jener Jahrgänge der 1965 - 1975 Geborenen, denen Florian ILLIES das Label Generation Golf verpasste, sind wir mitten in einer der tonangebenden Berliner Szenen angelangt. Die meisten AutorInnen des Kurzgeschichtenbandes gehören zu diesen Jahrgängen und die Mehrzahl ist in Berlin geboren oder lebt in Berlin.

Wenn die Disco-Kultur der 1970er Jahre vom München-Sound geprägt wurde, so wird die Feier-Kultur der nuller Jahre von der Berliner Club-Kultur geprägt. Der Beitrag Weiße Nacht von WAGNER beschreibt einen populären Teil der  Berliner Club-Szene des Jahres 2003. Es ist eine Art Zwischenzeit nach dem Niedergang der New Economy verbunden mit der Jobkrise der Generation Golf . Für den Journalisten Tobias RAPP war dies aber auch die Zeit, in der Neues wie die Afterhour-Kultur entstand.

Lost and Sound

"Die Afterhour-Kultur beginnt dem Clubleben der Stadt jene Form zu geben, für die es heute in aller Welt berühmt ist.
          
 Ja, auch in den Achtzigern und Neunzigern ist man in Berlin lange ausgegangen. (...). Doch als der legendäre Techno-Club Ostgut 2002 schließen muss, passiert etwas Interessantes: Ihres Zentrums beraubt, beginnen viele der umherschweifenden Hedonisten der Stadt die Zeit vor dem Sonntagmorgen als reine Überbrückungszeit zu betrachten, gewissermaßen als Weichmacherphase, um sich bereit zu machen für den eigentlich wichtigen Teil des Wochenendes: die Afterhour. Vorher war sie dazu da, nach einer durchfeierten Nacht ruhig runterzukommen. Nun wird sie zum eigentlichen Geschehen."
(2009. S.115f.)

In der Geschichte von WAGNER lässt sich der Erzähler das Berliner Nachtleben nicht nur zeigen, sondern wird Teil dieses Lebens. Am besten hört man zu dieser Geschichte das Album Lichtjahre voraus von Britta, das in jener Zeit aufgenommen wurde und für das der Schriftsteller auch einen Song beigesteuert hat.

Zwei Jahre bevor White Trash zum Feuilleton-Begriff in der Unterschichtendebatte verkam (vgl. Ijoma MANGOLD "Das neue Subproletariat", SZ 09.02.2005) , war es ein angesagter Berliner Club, in dem die Nuit Blanche (weiße Nacht) stattfand, die WAGNER folgendermaßen beschreibt:

Weiße Nacht

"Es ist drei Uhr früh, wir fühlen uns wie auf einer Familienfeier, die in einem bürgerlichen Restaurant außer Rand und Band geraten ist. Später, zwischen vier und halb sechs Uhr morgens, Nuit Blanche im White Trash, werden alle betrunken sein, und ALLE miteinander, jeder mit jedem,  reden. Auch wenn sie sich gar nicht kennen. Dieser Laden baut erworbene Kommunikationshemmungen ab, sagt L. Der Erfolg des White Trash (...) muss auch mit seinem Namen zusammenhängen. In dem, sagt L., stecke nämlich auch die Sehnsucht, allen kulturellen Ballast abzuwerfen, die Unkultur zu seiner Kultur zu machen, sich für nichts mehr interessieren zu müssen. Nichts als White Trash zu sein."
(2009, S. 25)

Der Text von WAGNER erschließt sowohl die Besonderheiten der  Berliner Ökonomie als auch diejenigen des Berliner Nachtlebens. Vor diesem Hintergrund werden auch viele der weiteren Kurzgeschichten verständlich, denn es geht in dem Geschichtenband nicht nur um das Nachtleben an sich, sondern um das Verhältnis von Arbeiten und Leben.

2003 war ein Jahr, in dem vieles offen schien. Es konnte genauso gut den Absturz als auch den Karrierebeginn bedeuten. Und zu den Ruinen der Industriegesellschaft, in denen sich bereits Berliner Clubs angesiedelt hatten, gesellten sich neue Ruinen, die es zu beleben galt. 

Weiße Nacht

"LEIPZIGER STRASSE. Siehst du, sagt L., es gibt einen neuen Berufszweig: Arbeitslose Opernregisseure und ihre Beleuchter inszenieren Lichtspiele für leer stehende Bürohäuser. Die neuesten, erst kürzlich schlüsselfertig übergebener Berliner Ruinen, die nur mit einer Haut aus Glas überzogenen, leer stehenden Bürogebäude in Mitte und anderswo, werden nachts aufwendig beleuchtet. Nicht angestrahlt wie die Ruine des Heidelberger Schlosses, sondern von innen mit farbig wechselnden Lichtern bespielt. Wer jetzt noch unterwegs ist, erinnert sich morgen, wenn er ein großes Büro braucht, vielleicht an dieses Haus."
(2009, S. 26)

Der veränderte Stellenwert des Wochenendes

Jörn MORISSE, einer der beiden Herausgeber hat vor zwei Jahren den lesenswerten Interviewband Wovon lebst du eigentlich? mit herausgegeben.

Wovon lebst du eigentlich?

"Job, Geld, Leben – nichts ist mehr sicher. Auch für Kulturschaffende haben sich in den letzten Jahren die Lebens- und Arbeitsbedingungen verschärft. Welche Kompromisse müssen und wollen bildende Künstler, Musiker, Autoren, Designer und Modemacher eingehen, damit für Miete, Krankenkasse, Altersvorsorge oder schlicht für die alltäglichen Ausgaben gesorgt ist? Welche Nebenökonomie ermöglicht dem Kulturarbeiter seine künstlerische Freiheit? Jörn Morisse, Mitbegründer des virtuellen Netzwerkes Zentrale Intelligenz Agentur, und Rasmus Engler, stets unter dem Existenzminimum lebender Musiker und Autor, sprachen mit 20 kreativ Tätigen über Strategien und Möglichkeiten, sich jenseits von Festanstellung und Hartz IV mit wenig Geld über Wasser zu halten. Unverblümte Fragen, klare Antworten."
(aus: Klappentext 2007)

Die Entgrenzung der Arbeitszeiten hat das Verhältnis von Arbeit und Leben verändert. Dies gilt insbesondere für die so genannte "digitale Bohème" oder allgemeiner: die kreativ Tätigen.

Wenn aber die Arbeit nicht mehr auf die Wochentage begrenzt ist, dann erhält auch das Wochenende eine neue Qualität. Dies gilt nicht nur für Freiberufler, sondern immer mehr auch für Festangestellte der Dienstleistungsbranchen. Davon handelt die Kurzgeschichte Wir liegen gut in der Zeit. Die Erzählerin arbeitet samstagabends und -nachts als freiberufliche Texterin für eine Werbeagentur an einer Kampagne. In einer Pause wird deutlich, dass das nicht gelebte Wochenende zum "Sehnsuchtsort" werden kann.

Wir liegen gut in der Zeit

"Die Praktikantinnen neben mir sprechen wenig, am anderen Ende des Tisches prahlen die Festangestellten mit ihrem Leid: Wer hat wie lange Freitagnacht, am Samstag und Sonntag hier arbeiten müssen, wer hat seinen Freund oder die Freundin das wievielte Wochenende nicht gesehen. Wie wundervoll und kostbar erscheinen die mannigfaltigen Freizeitaktivitäten, wenn man sie nicht macht: Das nicht geführte Gespräch mit einem Freund lässt die Freundschaft umso inniger erscheinen, der nicht gemachte Ausflug mit der Freundin ist voller Harmonie und Leichtigkeit, die Zeitung, die man nicht im Lieblingscafé gelesen hat, und die Sauna, die man nicht besucht hat, hätten einen so wunderbar entspannt. Und wie gerne hätte man für Freunde und Familie gekocht, und was für ein schöner Abend wäre das geworden, bei interessanten Gesprächen und einem guten Glas Wein."
(2009, S.33)

In dieser Geschichte von Rebecca NIAZI-SHAHABI geht es natürlich auch um die Frage, ob der Arbeitsplatz ein guter Paarbildungsort ist.

Wann ist die richtige Zeit, um erwachsen zu werden?

Bereits in der Geschichte von Christian Y. SCHMIDT ging es auch darum, ob das Ausgehen am Wochenende an eine bestimmte Lebensphase wie die Jugend gebunden sein sollte. Oder anders gefragt: dient das Ausgehen nur der Partnersuche oder hat es auch andere Funktionen? Der Journalist Martin REICHERT hat in seinem Buch Wenn ich mal groß bin jenen Teil der Generation Golf, der mit Mitte 30 noch nicht den Ausgang ins Erwachsenenleben gefunden hat, als Generation Umhängetasche bezeichnet .

Die Protagonistin in Lorraine HAISTs Geschichte Take Ecstasy With Me ist Mitte 30, und wieder Single. Sie sieht gar nicht ein, dass sie das Clubleben lassen sollte. Dass ihr Single-Dasein unfreiwillig sein soll, will sie sich von niemanden einreden lassen.

Take Ecstasy With Me

"Sie wusste nur, dass sie zum ersten Mal in ihrem erwachsenen Leben Lust hatte, sich treiben zu lassen, statt sich auf die Suche nach der nächsten Langzeitbeziehung zu machen. Auch, wenn sie damit Gefahr lief, in die Kategorie der  »Verzweifelten« zu fallen, die ihr Freund Daniel für Frauen ausgerufen hatte, die sich mit Mitte dreißig immer noch in die Schlange vor dem Berghain stellen. »Nach nichts als Nähe« suchten diese Frauen, behauptete Daniel (...). Warum sollte man sich bewusst um Dinge bringen, die man mochte? Weil andere Leute im selben Alter jetzt Kinder bekamen und man dazwischen nicht auffallen wollte? Und warum sollte betrunkene Haltlosigkeit nur Männern Spaß machen, während man als Frau besser zu Hause blieb, um den Makel der Bedürftigkeit zu vermeiden?"
(2009, S.65f.)

In den USA hat Sasha CAGEN für solche Singles aus Leidenschaft den Begriff "Quirkyalones" geprägt. Bei uns konnte sich zwar der Begriff nicht durchsetzen, aber das Phänomen gibt es auch  hierzulande.

Quirkyalones

"Die attraktive, aber am Valentinstag stets ungeküßte Sasha Cagen erfand die Quirkyalones, eine Single-Bewegung, die Tag für Tag größer wird und beginnt, von San Francisco aus die Welt zu erobern. Speed und Blind Dates, Partnervermittlung, Annoncen und sonstige Männerbeschaffungsprogramme einfach sein lassen, sagt Cagen. Wir, die schrägen Alleinstehenden , sind nicht gegen Liebe, erst recht nicht gegen Sex, nur brauchen wir dazu zum Glück keine nervtötenden Beziehungen."
(aus: Klappentext, 2005)

Das Berghain, von dem Lorraine HAISTs Geschichte handelt, ist ein angesagter Berliner Techno-Club. Für Alexis WALTZ stellt das Berghain eine existenzielle Herausforderung dar.

Lost and Sound

"Das Berghain stellt eine existenzielle Herausforderung dar: Es ist nicht allein ein Ort, um den Dampf einer Arbeitswoche abzulassen, einen Partner zu finden oder interessante Musik zu hören. Es ist ein freier Raum - was man dort macht, muss nicht aus der sonstigen Lebensweise ableitbar sein. Indem der Club einem die größtmöglichen Genüsse vorführt, muss man sich selbst die Frage stellen: Was will ich? Wo trage ich mich in die Karte des sozialen, sexuellen und musikalischen Genießens ein? Das Berghain ist ein Ort, an dem man lernt, seinem eigenen Begehren ins Auge zu schauen."
(2009. S.115f.)

Aber nicht nur den Clubgängern stellt sich die Frage des Erwachsenwerdens, sondern auch den Berufsjugendlichen.  In der Kurzgeschichte von Katja HUBER nimmt sich ein DJ angesichts seines bevorstehenden 40. Geburtstags vor seinen Job an den Nagel zu hängen und solide zu werden. Ob das klappt, wird hier nicht verraten. Aber allen denjenigen, die glauben, dass nur der erste Eindruck zählt, dem sei versichert, dass der Morgen danach genauso wichtig ist, was der französische Soziologe Jean-Claude KAUFMANN in seinem Buch Der Morgen danach eindrucksvoll gezeigt hat.

Zwei Geschichten drehen sich um die Frage, ob bzw. wie sich das Ausgehen mit Kindern vereinbaren lässt. Diese Frage treibt nicht die Generation Golf um, sondern die nachwachsende Generation @. Das mag manchen erstaunen, aber andere wiederum nicht. So wie sich manche Kinder der 68er als deren schärfste Kritiker erweisen, so scheinen einige Kinder der Partymütter genau zu wissen, wie sie niemals sein wollen. Lässt sich die Sache vielleicht doch erfolgreich angehen, z.B. als Projekt Partymutter?

Ist die Privatparty die erwachsenere Alternative zum Club? Der Lesebühnenerprobte Schriftsteller Jochen SCHMIDT beantwortet diese Frage auf humorige Weise.

Einige Missverständnisse über das Ausgehen

Kann man seine Beziehung retten, indem man einen spontanen Kurztrip zu einem Konzert in dem legendären New Yorker Punkclub CBGB bucht? Ist Friede, Freude, Eierkuchen dasselbe wie Friede, Freunde, Discokuchen? Kann aus einer gemeinsamen Taxifahrt nach Hause mehr werden? Kommt man als Frau gegen zwei Männer an? Was macht eigentlich der Musiker die ganze Zeit Backstage? Wie arbeitet ein Trendscout? Gewinnt man an Erfahrung, wenn man überall nur reinschnuppert? Wenn man es zuhause nicht mehr aushält, ist dann die nächste Bar die Rettung? Hilft das Ausgehen gar gegen Existenzangst? Und macht es Sinn nach dem Grund einer Prügelei zu fragen? Auf diese und noch einige andere Fragen geben die AutorInnen eine subjektive Antwort.

Wer tatsächlich glaubt, dass früher alles besser war, den schickt Linus VOLKMANN ins Hamburg des Jahres 1957. Und zu guter Letzt erläutert der Musiker Jens FRIEBE, warum der Kater der beste Freund des Menschen ist.

Fazit: Die Anthologie spürt auf unterhaltsame Weise dem Mythos des Saturday Night Fever nach

Wer die üblichen Samstagnachtausgehgeschichten erwartet, der wird enttäuscht. Alle anderen dürfen sich dagegen auf abwechslungsreiche Kurzgeschichten freuen. Saturday Night hat in den nuller Jahren einen anderen Stellenwert als in den 1970er Jahren, das hängt auch mit einem veränderten Verhältnis zwischen Arbeit und Leben zusammen. Wer wissen will, was vom Samstagnachtfieber übrig geblieben ist oder ob es gar neue Mythen gibt, der erhält 25 aufschlussreiche Einblicke in das Nachtleben.  

 
     
 
       
   

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© 2002 - 2019
Bernd Kittlaus
webmaster@single-generation.de Erstellt: 15. Februar 2009
Update: 03. Februar 2019