|
|
HARTLEY-BREWER,
Julia (1999): Brave new age dawns for
single women.
Study
says millions of women will choos to live
alone in the next 10 years and like it,
while men will cope badly on their own,
in:
Guardian
v. 18.10.
KIELINGER,
Thomas (1999): Die Zukunft ist weiblich.
Britische
Studie belegt: Frauen stellen sich besser
auf Veränderungen ein,
in:
Welt
v. 22.10.
RAYNER,
Jay (2000): We want to be alone.
They
're the New Singletons - happy, affluent and free
- and they are transforming our culture,
in:
Observer
v. 16.01.
MacERLEAN,
Neasa (2000): Home sweet home for the singleton.
Single
men and women are set to be the driving force of
the housing boom,
in:
Observer
v. 13.02.
INSLEY,
Jill (2000): Single, solvent and sorted.
Forget
Bridget Jones. An new generation seems happy not
to be in couples,
in:
Observer
v. 05.03.
SCASE, Richard
(2000): Britain towards 2010, Capstone Publishing
SCASE,
Richard (2000): Out of the office, but on
the case.
Cultural
barriers are impeding more effective use
of net working,
in:
Observer
v. 04.06.
REEVES,
Richard (2000): No more nine to five.
Long
hours, low pay and a crushing lack of job
security...In Britain, it seems, we love
tho whinge about work,
in:
Observer
v. 23.07.
POWER, Carla (2000):
The New Singles.
Increasing numbers of
Northern Europeans are choosing to live alone,
in:
Newsweek
v. 14.08.
ROBERTS,
Yvonne (2000): The new divorce.
The
Yorks look like the archetypal old-fashioned
happy family. Except, of course, we know they're
divorced,
in:
Guardian
v. 25.09.
REEVES,
Richard (2000): Ditch your man and be
happy.
Women
thrive on their own but single men are
sad, a new survey claims,
in:
Observer
v. 17.10.
OBSERVER
(2000): The Singles Issue.
Welcome
to the Singles Century. By 2010, almost half the
population will be unmarried and, according to
recent survey, half the pople still getting
married are thinking about getting divorced as
they sidle down the aisle,
in: Observer v. 05.11.
Beim britischen
Observer hat man keinen
Spiegel gelesen. Ein ganzes Jahrhundert
der Singles soll auf die Briten zukommen.
DEUL,
Dieter (2000): Scheiden tut gut.
Für
die Ära nach der Ehe: Das englische Magazin
"Vive",
in:
Süddeutsche Zeitung
v. 17.11.
Bericht zum Start
eines Lifestyle-Magazins für Geschiedene
in England
2001
GERRARD, Nicci & Dee O'CONNELL (2001): The
waiting game.
Nicci
Gerrard meets four women who thought they'd never become mothers
and Dee O'Connell investigates the possible treatments,
in:
Observer v. 14.01.
Der britische Observer
befasst sich mit ungewollter Kinderlosigkeit, die in der
familienpolitischen Debatte ausgeblendet wird.
ODONE,
Cristina (2001): Alone with Bridget.
Women
are choosing to be childless singletons, but
there's a price,
in:
Observer
v. 15.04.
HAL (2001): Teure
Schulen
Kosten der Kindererziehung im Weltvergleich,
in: Welt v. 20.04.
Zu den britischen
Wahlen ein Plädoyer für eine
familienfreundlichere Gesellschaft. Der
Franzose
Michel HOUELLEBECQ und sein Bestseller
Atomised
(deutsch: Elementarteilchen) wird
genauso zitiert wie die US-amerikanische
Feministin Susan FALUDI, um die
negativen Veränderungen seit den 1960er
Jahren zu verdeutlichen.
TAYLOR,
Laurie & Matthew TAYLOR (2001): Why don't we
have kids any more?
Children
used to be a necessity: they continued the line,
followed in the family firm, were the guardians
of our values, looked after us in old age. But
those reasons are all redundant. Since the advent
of birth control, children have been a choice -
and one we are more and more unlikely to take up.
What's going on?
in:
Observer
v. 03.06.
BORGER, Sebastian (2001): Kinder
kriegen Kinder.
Nirgends gibt es so viele
Teenagerschwangerschaften wie in Großbritannien. Die jungen Mütter
eint die Armut,
in:
Die Woche
Nr.44 v. 26.10.
2002
SPIEGEL
(2002): Die Kinder kehren zurück,
in: Der Spiegel
Nr.23 v. 03.06.
Der
Spiegel
berichtet über eine britische Studie,
wonach junge Erwachsene vermehrt bei den
Eltern wohnen. Der Soziologe Frank FUREDI
von der Universität Kent vermutet, dass
die Zunahme der Nesthocker mit Problemen
beim Aufbau dauerhafter Paarbeziehungen
zusammenhängt.
2003
SCHUBERT, Christian
(2003): Privatvorsorge in Großbritannien.
Staatliche
Grundrente wird durch Betriebsrenten ergänzt,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 21.08.
2004
MROZEK, Bodo (2004): London swingt
wieder.
Einige von ihnen sind daran
gestorben – die anderen feiern drei Tage lang ihre 40 Jahre alte
Kleiderordnung,
in: Tagesspiegel v. 01.06.
"Die Mods? Britische Jugendkultur, entstanden vor 40
Jahren, ein Revival bis jetzt, dann wurde es wieder still um sie.
Pünktlich zum Jahrestag ist sie wieder da", schreibt Bodo MROZEK.
MULLAN, Phil (2004): gute Preise, goldene Jahre: Die Zukunft ist
bezahlbar!
Kann die Gesellschaft sich so
viele alte Menschen leisten? Phil Mullan zeigt am Beispiel
Großbritanniens: Sie kann,
in: Novo, Juli/August
Phil
MULLAN widerspricht der allgemeinen Hysterie
hinsichtlich des demographischen Wandels.
Er lässt die
demografischen Begründungen in der Rentendebatte nicht gelten,
sondern verweist auf politische Zielsetzungen, die die jetzigen
Anpassungen notwendig machen.
Auch die sinkenden
Geburtenzahlen sind für MULLAN kein Grund zur Aufregung, denn nicht
das Verhältnis junger zu alten Menschen bestimmt die
Rentenfinanzierung, sondern das Verhältnis von Erwerbstätigen zu
Nicht-Erwerbstätigen.
Für
Großbritannien rechnet MULLAN vor, dass die angenommenen
Beitragszahlerquoten unrealistisch sind:
"Hochrechnungen
auf Grundlage der Beitragszahlerquote lassen außer Acht, dass
zurzeit eine große Anzahl von Menschen im "Arbeitsalter" überhaupt
nicht arbeitet. In Großbritannien sind dies ungefähr neun Millionen
Menschen (in Ausbildung und Hochschule, Arbeitslose und andere, die
wirtschaftlich nicht aktiv sind). In den meisten entwickelten
Ländern stellt diese Gruppe ein Viertel bis ein Drittel der Menschen
im "arbeitsfähigen" Alter dar. Mithin entspricht die angenommene
Beitragszahlerquote nicht der tatsächlichen.
Berechnungen auf Grundlage der tatsächlichen Beitragszahlerquote
sähen daher ganz anders aus. Sie würden auf dem Verhältnis zwischen
arbeitenden und nicht-arbeitenden Menschen beruhen, welches
eindeutig bestimmbar ist: von den 59 Millionen in Großbritannien
lebenden Menschen arbeiten 27 Millionen Menschen, d.h. das
Verhältnis Beitragszahler zu Nichtzahlern liegt bei 27:32, die reale
Beitragszahlerquote ist somit nicht 3,4, sondern 0,84.
An sich ist die Höhe der realen Beitragszahlerquote relativ
unbedeutend. Wichtig ist aber, wie sich diese Zahl künftig
entwickeln wird. Die wie immer pessimistischen offiziellen
Projektionen gehen davon aus, dass im Jahre 2030 bei einem
Bevölkerungsanstieg um 6 auf 65 Millionen die absolute Anzahl der
Arbeitenden auf heutigem Niveau geblieben sein wird. Dementsprechend
würde das Verhältnis von Arbeitenden zu Nicht-Arbeitenden von 0,84
auf 0,71 absinken, also ein Arbeitender im Vergleich zu heute ein
Fünftel mehr Unterstützung leisten müssen. Zum Vergleich: Prognosen
auf Grundlage der konventionellen und irreführenden
Beitragszahlerquote gehen von einer Verdoppelung der individuellen
Beitragszahlerlast aus."
2005
PEITZ, Dirk (2005): Der Sound der Gegenstadt.
Tief im Osten: Zwei Tage Londoner East End mit "Roll Deep", den
Königen des bald schon massentauglichen Grime,
in: Süddeutsche Zeitung v. 29.11.
Dirk PEITZ arbeitet an einem neuen
Gegenkulturmythos, der im Londoner East End angesiedelt ist. Wer
dabei an die Kinks denkt, der liegt sicher nicht falsch, denn
diese Kunststudentengruppe hatte bereits in den 1960er Jahren des Swinging London den East-End-Working-Class-Chic geprägt.
In
ihrem Buch
Konsumrebellen haben Andrew
POTTER & Joseph HEATH -
zwei waschechte PUPPIES - den
Gegenkulturgedanken entmythologisiert:
"Beim
Hip-Hop kann man sehen, wie der Kreislauf wieder von vorn anfängt.
Der Gegenkulturgedanke nimmt hier die nostalgische Form von
Bandenkultur und Ghettoromantik an. Erfolgreiche Rapper müssen hart
um ihr Straßenimage kämpfen. (...). Leider hat sich die Idee der
Gegenkultur so tief in unser Gesellschaftskonzept eingeprägt, dass
sie alle Aspekte des sozialen und politischen Lebens erfasst. Mehr
noch, sie ist zum Leitbegriff der Politik geworden".
Damit
haben POTTER & HEATH den poplinken Mythos auf den Punkt gebracht. Auch
PEITZ knüpft in seinem Beitrag an diesem Pop-Mythos an. Anders
jedoch als in den 1980er Jahren als
Gentrification "erfunden" wurde,
ist Gentrification selbstreflexiv geworden. Die
Aufwertung von Stadtvierteln verläuft also nicht mehr ungeplant,
sondern wird bewusst gesteuert. Der Gegenkulturmythos ist ein
wichtiger Bestandteil dieses Prozesses.
Es
fragt sich jedoch inzwischen, ob nicht längst ein
Entzauberungsprozess eingesetzt hat. Das Buch von POTTER & HEATH
wäre dann Teil dieses Prozesses. Poplinks
ist keine Gegenkultur mehr, sondern längst Teil des neuen
Establishments. Oder wie es Mercedes BUNZ
ausgedrückt hat: Die Gegenkultur ist längst zur Gegen-Ökonomie
geworden. Das gilt für Deutschland genauso wie für England...
2007
ZEIT-THEMA: Das
war das Glück der Mittelschicht |
JUNGCLAUSSEN, John F. (2007): Saufen
oder Bürger sein?
Großbritannien: Ein wachsender Teil der Mittelschicht pflegt den
proletarischen Lebensstil,
in: Die ZEIT Nr.8 v. 15.02.
SCHULZE, Bettina (2007): Der größte Kostenblock neben der Hypothek.
Krippenspiele (3): In Großbritannien zahlen Eltern für die
Kinderbetreuung viel Geld,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 12.03.
2008
KLINGHOLZ,
Reiner/KRÖHNERT, Steffen/HOßMANN, Iris (2008): Die
demografische Zukunft von Europa. Wie sich die Regionen
verändern, München: Deutscher Taschenbuch Verlag
2010
SOTSCHECK, Ralf (2010): Endstation Kindergarten.
Reiche in Europa (3): Großbritanniens
Klassengesellschaft ist solide gebaut. Nur 4 Prozent der armen Kinder
schaffen es auf höhere Schulen,
in: TAZ v. 28.09.
DORMON,
Oliver (2010): Cohort Fertility: 2009.
Childbearing by the year of birth of mothers including trends
in average family size, the age at which women give birth, and
childlessness,
in:
Statistical bulletin Office
for National Statistics v.
09.12.
Das Office for National Statistics
(ONS) meldet für den Frauenjahrgang 1964 in England und Wales,
der 2009 das Alter von 45 Jahren erreichte, eine
Kohortenfertilität (CFT) von 1,92 und einen Kinderlosenanteil
von 20 Prozent.
2011
RÖTZER, Florian (2011): Lebensentscheidende Geografie.
Am Beispiel
Großbritannien wird deutlich, wie stark der Lebensraum die
Lebenserwartung bestimmen kann,
in:
Telepolis v. 09.06.
2013
METALLINOS,
Christina (2013):
Armband zum Anbandeln.
Erkennungszeichen für Singles: Schau
mir aufs Handgelenk, Kleines! Nach diesem Motto stellt sich ein
Pärchen aus Großbritannien die Zukunft des Flirtens vor. Das künftige
Erkennungszeichen eines Singles: ein Silikonarmband,
in: sueddeutsche.de
v. 02.09.
CLARK, Tom (2013): A pension age of 70? That's what is in store for
overburdened Generation Y.
Older people have escaped the worst
of the chancellor's austerity, but they will soon have to start
delaying retirement,
in:
Guardian v. 05.12.
DORMON,
Oliver (2013): Cohort Fertility: 2012.
Childbearing by the year of birth of mothers including trends
in average family size, the age at which women give birth, and
childlessness,
in:
Statistical bulletin Office
for National Statistics v.
05.12.
Das Office for National Statistics
(ONS) meldet für den Frauenjahrgang 1967 in England und Wales,
der 2012 das Alter von 45 Jahren erreichte, eine
Kohortenfertilität (CFT) von 1,91 und einen Kinderlosenanteil
von 19 Prozent.
Aus der nachfolgenden
Tabelle ist die Entwicklung der Kohortenfertilität und der
Kinderlosenanteile in England und Wales für verschiedene
Frauenjahrgänge ersichtlich:
Tabelle:
Entwicklung der Kohortenfertilität und der
Kinderlosenanteile in England und Wales
|
Frauenjahrgang |
Kohortenfertilität (CFT) |
Kinderlosenanteil |
1920 |
2,00 |
21 % |
1925 |
2,12 |
17 % |
1930 |
2,35 |
13 % |
1935 |
2,42 |
12 % |
1940 |
2,36 |
11 % |
1945 |
2,19 |
10 % |
1950 |
2,07 |
14 % |
1955 |
2,02 |
16 % |
1960 |
1,98 |
19 % |
1965 |
1,91 |
20 % |
1966 |
1,91 |
20 % |
|
Quelle:
ONS 2013, Tabelle B, S.7f. |
Obwohl die Kinderlosigkeit
beim Frauenjahrgang 1920 höher lag als beim Frauenjahrgang
1966, lag die Kohortenfertilität höher. Auch die Anzahl der
Frauen mit einem Kind lag mit 21 % um 7 % höher als im
Frauenjahrgang 1966. Es gab jedoch weniger Frauen mit nur 2 (-
9 %) oder 3 Kindern (-2 %) und mehr Frauen mit 4 und mehr
Kindern (+ 5 %).
RÖTZER, Florian (2013): Demografische Spielereien.
In Großbritannien könnte sich die
Bevölkerung in 100 Jahren verdoppeln, in Deutschland ist entgegen den
Vorhersagen die Bevölkerung gewachsen,
in:
Telepolis v. 13.12.
2014
JACOBS, Luisa
(2014): Beziehungsweise obdachlos.
Großbritannien: Rosie Walker lebt
bei ihrem Freund, unfreiwillig. "Wenn ich die Beziehung beende, habe
ich kein Zuhause mehr", stellt sie nüchtern fest,
in:
TAZ v. 03.01.
Das Office for National Statistics
(ONS) meldet für den Frauenjahrgang 1968 in England und Wales,
der 2013 das Alter von 45 Jahren erreichte, eine
Kohortenfertilität (CFT) von 1,92 und einen Kinderlosenanteil
von 18 Prozent.
RÖTZER, Florian (2015): Die reichsten Engländer können 19 Jahre länger
gesund leben als die ärmsten.
Nach Zahlen des Statistikamts
gleichen manche Gegenden Englands diesbezüglich der Lebenserwartung
von Entwicklungsländern,
in: Telepolis
v. 27.03.
Das Office for National Statistics
(ONS) meldet für den Frauenjahrgang 1969 in England und Wales,
der 2014 das Alter von 45 Jahren erreichte, eine
Kohortenfertilität (CFT) von 1,91 und einen Kinderlosenanteil
von 18 Prozent.
2016
MÜLLER, Ute
(2016): Wie Rentner sich den Brexit schönreden.
Spanien: Orihuela Costa ist zur Hälfte britisch. Dass der EU-Austritt
die Krankenversicherung kosten könnte, verdrängen die Ruheständler,
in:
Welt v. 12.08.
HIPPIN, Andreas (2016): Britische Rentner sehen rot.
Der Umbau der Vorsorge und die
Politik der Notenbank verheissen weniger Geld im Alter,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 15.08.
Andreas HIPPIN berichtet über die Lage in Großbritannien, wo die
negativen Entwicklungen auf dem Sektor der betrieblichen
Altersvorsorge zu Arbeitskämpfen führt.
"Die erwarteten Kosten der
betrieblichen Altersvorsorge haben bei der britischen Royal Mail
zu einer erbitterten Konfrontation mit der Belegschaft geführt.
Mehr als 90 000 Beschäftigten wurde mitgeteilt, das Unternehmen
könne sich ihre leistungsorientierte Form der Vorsorge
voraussichtlich über März 2018 hinaus nicht mehr leisten. Derzeit
beliefen sich die jährlichen Kosten des Vorsorgeplans auf 400 Mio.
£. Sie könnten sich mehr als verdoppeln – auf mehr als 900 Mio.
£",
beschreibt HIPPIN die Situation
bei der Royal Mail. Bei der Post Office war die Lage bereits länger
schlecht und die Betriebsrenten stehen dort bereits nächstes Jahr im
März zur Disposition.
"Die betriebliche
Altersversorgung spielt in Grossbritannien eine Schlüsselrolle.
Viele Beschäftigte haben in der Hoffnung auf eine bessere
Altersversorgung über Jahre Lohnverzicht geübt",
beschreibt HIPPIN die
Ausgangslage in Großbritannien, wo sich der Wandel von der betrieblichen "Altersversorgung" hin zur
"Altersvorsorge" schon seit längerem vollzieht:
"Die früher üblichen
leistungsorientierten Vorsorgepläne (Defined Benefit Schemes, DB)
werden immer mehr von beitragsorientierten Plänen (Defined
Contribution Schemes, DC) und individueller, eigenverantwortlicher
Vorsorge abgelöst. Wie aus der Statistik der National Association
of Pension Funds (NAPF) hervorgeht, übertraf die Zahl der aktiven
Mitglieder privater DC-Versorgungspläne 2014 erstmals die der
DB-Pläne. Mittlerweile steht es gemäss der Pensions and Lifetime
Savings Association (PLSA) 60:40."
Auch in Deutschland wird dieser
Wandel längst vorangetrieben, wie Astrid WALLRABSTEIN in der Zeitschrift Soziale Sicherheit ausführlich
dargelegt hat. Neoliberale geht der Wandel jedoch viel zu langsam.
Die britischen Versicherungslobbyisten fordern wie andernorts auch
Bestandsschutz für ihre Kunden - ohne jedoch die Kosten dafür tragen
zu wollen. In Großbritannien sind gemäß HIPPIN rund 6000 Unternehmen
mit 11 Millionen Einzahlern in leistungsorientierte Vorsorgepläne
betroffen.
Das Office for National Statistics
(ONS) meldet für den Frauenjahrgang 1970 in England und Wales,
der 2015 das Alter von 45 Jahren erreichte, eine
Kohortenfertilität (CFT) von 1,91 und einen Kinderlosenanteil
von 17 Prozent.
Ann BERRINGTON
beschreibt Großbritannien als interessanten Fall, weil es sich
sowohl durch eine relativ hohe Kohortenfertilität als auch
eine relativ hohe Kinderlosigkeit auszeichnet:
"Relative to the
rest of Europe, Britain is a particularly interesting case
because it is one of the countries where overall aggregate
levels of fertility are high (with a completed family size of
around 1.9 births per woman), but levels of childlessness are
also high (at around 20 %) (Coleman 1996; Berrington et al.
2015)." (2017, S.57)
Wenn BERRINGTON
jedoch von Großbritannien (U.K.) spricht, dann bezieht sie
sich nur auf
England und Wales, während die
Situation in Schottland und Nordirland außen vor bleibt.
Ihre Datenbasis zur Höhe der Kinderlosigkeit ist der
Veröffentlichung des Office for
National Statistics (ONS) aus dem Jahr 2014 entnommen. Zu
den Gründen bzw. Motiven der Kinderlosigkeit betrachtet
BERRINGTON verschiedene Erhebungen. So wurden Frauen des
Geburtsjahrgangs 1970 im Alter von 42 Jahren zu den Gründen
ihrer Kinderlosigkeit befragt. Wie auch in Deutschland
korrespondiert in Großbritannien die Höhe der Kinderlosigkeit
mit dem Bildungsniveau der Frauen:
"(W)e observe a
strong positive educational gradient in the proportion
childless among women: one-quarter of female university
graduates born in 1970 remained childless, compared to 15 % of
women with less than secondary qualifications.5 However, among
the male cohort members, the differences by educational level
in the proportion childless were much smaller (27 % of male
university graduates were childless at 42, compared to 23 % of
men with less than secondary-level qualifications)." (2017,
S.68)
Jedoch gilt für
Großbritannien ein ähnliches Daten- und Forschungsproblem wie
in Deutschland. So schreibt
Tomáš
SOBOTKA
in seinem
Beitrag zur Kinderlosigkeit in Europa:
"Several countries,
including
Germany and the United Kingdom, have only recently started
collecting data on biological birth order." (2017, S.23).
HOSP, Gerald (2017): Operation am stählernen Herzen.
Das Tees Valley im Nordosten
Englands ist ein Beispiel dafür, wie mit Dezentralisierung der
industrielle Niedergang gedämpft werden soll,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 04.05.
"Im Brexit-Referendum sprachen
sich zwei Drittel der abgegebenen Stimmen in Redcar für einen
Austritt aus der EU aus, was ein deutlich klareres Ergebnis ist
als im Landesdurchschnitt",
erklärt uns Gerald HOSP den
Anlass der Reportage, die uns die Geschichte der Region skizziert
und in der Dezentralisierung eine Stärkung der Regionen sieht. Zudem
wird uns die Abhängigkeit der Region von den EU-Fördertöpfen
aufgezeigt:
"So donnernd das Ja für den
Austritt aus der EU ausfiel, so abhängig ist die Region mit ihren
660 000 Einwohnern noch von der EU. Andrew Lewis, der die
Verwaltung der Tees Valley Combined Authority leitet, sagt, dass
rund ein Drittel der Mittel der Behörde, die die Bezirke von
Darlington, Hartlepool, Middlesbrough, Stockton-on-Tees sowie
Redcar und Cleveland umfasst, aus EU-Töpfen stammt. Die Combined
Authority soll die wirtschaftliche Entwicklung der Region stärken.
London will die bereits von der EU zugesprochenen Gelder bis 2020
weiter garantieren. Was danach passiert, ist unklar. Zudem gehen
rund 60% der Exporte wie Chemieprodukte und Autos in die EU."
Haben also die Brexit-Befürworter
gegen ihre eigenen Interessen gehandelt? Oder stehen die Verluste in
keinem Verhältnis zu den Kosten der EU-Politik? Das wird zukünftig
die Geschichte zeigen müssen. Sollte der Brexit nicht in der
behaupteten Katastrophe enden, dann dürfte dies das Signal sein, auf
das die Gegner der EU nur gewartet haben. Bei der EU liegt nun die
Beweislast, dass sie es besser kann.
FINKE, Björn (2017): Die Rückkehr der Grenze.
Zwischen Nordirland und der
Republik Irland verläuft nach dem Brexit die Außengrenze der EU.
Kontrollieren hier bald wieder Zöllner? Das wäre schlimm für
Zigtausende Pendler und für die Unternehmen. Und es würde den fragilen
Frieden in der einstigen Unruheprovinz gefährden. Unterwegs in einer
Problemzone,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 13.05.
BUCHSTEINER, Jochen (2017): Nestbeschmutzer.
Wer für den Brexit gestimmt hat,
gilt als engstirnig. Der Publizist David Goodhart sieht das anders,
obwohl er eigentlich aus dem linksliberalen Milieu stammt,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 14.05.
Jochen BUCHSTEINER berichtet über den Essay
Why I left my liberal London tribe von David GOODHART in der
Financial Times, mit dem er in seinem linksliberalen Milieu
angeeckt ist. In seinem neuen Buch The Road to Somewhere
beschreibt er die Differenzen zwischen Globalisierungsgewinnern ("anywheres")
und -verlierern ("somewheres"):
"Die Anywheres sind laut
Goodharts Definition eine Minderheit von 20 bis 25 Prozent, die
aber den Ton in der Gesellschaft, in der Kultur und in den
etablierten Parteien angeben. »Charakterisiert werden sie von
einem hohen Bildungsgrad - mindestens Bachelorabschluss - und von
Mobilität«, erklärt er. Sie hätten »achieved identities«, also ein
Selbstbewusstsein, das überwiegend auf ihrem beruflichen Erfolg
fußt. Im Gegensatz zu den Somewheres, die sich über einen Ort,
eine Gruppe, oft auch über die Nation definierten, hätten
Anywheres eine »transportable Identität«. Sie tendierten dazu,
Freiheit und Autonomie zu schätzen, und pflegten sozialliberale
Ansichten, seien aber blind gegenüber den eigenen Privilegien.
»Sie fordern Meritokratie und soziale Mobilität, weil sie die
Gewinner des Spiels sind«, sagt Goodhart. »Sie haben die
Wissensgesellschaft ausgerufen, die in Wahrheit nur ihnen nützt,
denn nicht jeder ist schlau.«
Die Somewheres definiert Goodhart vor allem über deren emotionale
Nähe zum Wohnort, über ihre Verwurzelung. Sie könnten dem
permanenten Wandel wenig abgewinnen, weil der ihr Leben eher
verschlechtert habe. Mehr als die Hälfte der Gesellschaft denke
so, sagt Goodhart und stützt sich auf Umfragematerial und
offizielle Statistiken. (...).
Ihr Unbehagen richtet sich (...) gegen drei Entwicklungen (...):
die Masseneinwanderung, die »in Fluss geratenen
Geschlechterrollen« und die Förderung und Überbetonung höherer
Bildung. 1984 gab es siebzig Universitäten im Land, heute sind es
170, vor fünfzig Jahren gingen sechs Prozent der Schulabgänger auf
eine Hochschule, heute ist es die Hälfte. Das habe zu einer
Geringschätzung nichtakademischer Tätigkeiten geführt, sagt
Goodhart."
BUCHSTEINER ist in dieser
Diagnose ganz der Meinung von GOODHART, die er zudem auch der
britischen Regierungschefin Theresa MAY zuschreibt:
"Auf der einen Seite sah sie
die »international ausgerichteten städtischen Eliten«, auf der
anderen die »Jams«, Leute die geradeso zurechtkommen (»just about
managing«).
BUCHSTEINER sieht die Debatte in
Großbritannien weiter fortgeschritten als hierzulande, wo die Eliten
sich noch sicher wiegen:
"Im Vergleich zu Britannien
fühlt sich Deutschland noch sicher. Die AfD mag nerven, lässt sich
aber bislang ohne größere Risiken ausgrenzen. Bei den kommenden
Wahlen dürften mindestens 80 Prozent für die alten Parteien
stimmen; ein radikaler Kurswechsel wirkt fern".
Das mag unter dem gegenwärtigen
Hype um Schwarz-Gelb stimmen, dürfte sich aber spätestens dann
ändern, wenn der Hype aufgebraucht ist und das Weiter-So die
Gesellschaft weiter polarisiert. Unsere kosmopolitischen Eliten
ändern ihre Sicht nur, wenn sie tatsächlich abgewählt werden.
GOODHART ist sich jedenfalls
sicher, dass sich - auch aufgrund der alternden Bevölkerung, die
dazu führe, dass die Sicht der "Anywheres" gegenüber den "Somewheres"
immer mehr an Basis verliere.
Bei der Analyse fällt auf, dass
ca. 15-20 Prozent der Bevölkerung ignoriert werden, die weder den
einen, noch den anderen zugeordnet werden. Und möglicherweise ist
die Ambivalenz weit verbreiteter als es das Schwarzweiß von
Somewheres contra Anywheres erscheinen lässt.
BUSSEMER, Johanna (2017): "May wird auf Knien
angekrochen kommen".
ND-Titelgeschichte New New Labour:
Paul Mason über die britische Wahl im Zeichen des Brexit und das
linkeste Programm in der Labour-Geschichte,
in:
Neues Deutschland v. 31.05.
MENDEN, Alexander
(2017): Auf Einladung der Queen.
Theresa May hat den
Regierungsauftrag erhalten. Nun muss sie zeigen, dass ihre Mehrheit
steht,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 10.06.
Alexander MENDEN sieht den
Wahlerfolg der Arbeiterpartei als Ausdruck der gestiegenen
Wahlbeteiligung unter den Jungen:
"Die Wahlkreise mit dem höchsten
Anteil an Wählern im Alter von 18 bis 24 Jahren, wie Bristol West,
Cardiff Central, Newcastle East und Liverpool Riverside sorgten auch
für den größten Anstieg an Labour-Stimmen. Für die Konservativen war
der Verlust des Wahkreises Canterbury, den sie ohne Unterbrechung seit
dem Zweiten Weltkrieg hielten, besonders schmerzahft.
Labour-Kandidatin Rosie Duffield gewann mit lediglich 187 Stimmen
Vorsprung. Diesen Sieg verdankt sie vor allem den Studenten der
University of Kent, die sich an ihrem Studienort zur Wahl meldeten.
Die
Website der BBC bietet einen Überblick über die Ergebnisse
der Parteien in den einzelnen Wahlkreisen.
HAINES, Nicola (2017): Births in England and Wales: 2016.
Live
births, stillbirths, and the intensity of childbearing
measured by the total fertility rate,
in:
Statistical bulletin Office
for National Statistics v.
19.07.
Das Office for National Statistics
(ONS) meldet 696.271 Geburten für das Jahr 2016 und eine
Geburtenrate (TFR) von 1,81 für England und Wales.
THEURER, Marcus (2017): Briten dürfen erst später in Rente gehen,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 20.07.
Marcus THEURER berichtet nicht
etwa über ein in Kraft getretenes Gesetz, sondern lediglich über
eine "Ankündigung der Regierung". Die Briten der Geburtsjahrgänge
April 1970 bis April 1978 sollen ab 2039 erst mit 68 Jahren in
Rente gehen.
Neoliberale berichten gerne
über Ankündigungen, als ob diese schon durchgesetzt wären -
zumindest wenn ihnen die Richtung passt, ansonsten wird dies unter
den Tisch gekehrt.
HAEFLIGER, Markus M. 2017): Alter Klassenhass erhebt sein Haupt.
Die Brandkatastrophe im Londoner
Wohnhochhaus Grenfell Tower als Metapher für die Ungleichheit,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 31.07.
Arme sollen in
die Stadtteile der Wohlhabenden ziehen, heißt heutzutage das allzu
simple Motto für den sozialen Aufstieg (vgl. Winand von PETERSDORFF,
"Der amerikanische Traum verblasst, FAS 23.07.2017)". Die Brandkatastrophe im
Londoner Grenfell Tower zeigt dagegen, dass Arm und Reich
nebeneinanderher lebt, ohne dass dies einen positiven Effekt auf die
Armen hätte - im Gegenteil:
"Der Borough gilt als der
reichste von 32 Lokalbehörden in der Hauptstadt. (...). Der soziale
Graben in Kensington and Chelsea ist markant. Die Lebenserwartung in
den noblen Quartieren von Holland Park, South Kensington und in
Chelsea liegt laut Statistik zehn Jahre höher als im ärmlicheren
North Kensington. Ähnliche Unterschiede gibt es in London zuhauf,
wenn auch nicht unbedingt innerhalb des gleichen Bezirks. Die
soziale Durchmischung sei ein Vorteil, sagt Travers, der Preis
jedoch die Polarisierung durch Wohnfragen",
berichtet Markus M. HAEFLIGER aus
dem noblen Stadtbezirk, in dem der soziale Wohnungsbau unter die
Räder der neoliberalen Politik kam. Die Realität sieht anders aus:
Wegziehen können sich - wenn überhaupt - erst die sozial
Aufgestiegenen leisten.
ZASCHKE, Christian (2017):
Bye-bye, ihr Briten.
Buch Zwei: Unser Korrespondent
packt seine Kisten. Bevor er London verlässt, bleibt aber genug
Zeit, das Land seiner Träume noch einmal nassforsch zu vermessen.
Ein Abschied, geistig und körperlich,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 19.08.
ZYLBERSZTAJN, Daniel (2017):
Zwischen den Welten.
Reportage: Geriet Nordkensington
zuletzt wegen des Hochhausinfernos in die Schlagzeilen, ist das
Viertel auch kosmopolitische Keimzelle der britischen Metropole.
Londoner unterschiedlichster sozialer Milieus leben hier Tür an Tür,
in:
TAZ
v. 25.08.
"Auf der einen Seite die reichen
Londoner Bezirke Nordkensington, Chelsea, Südkensington und Teile von
Knightsbridge, die hier zusammenlaufen (...). Auf der anderen Seite
die Armut, wie sie sich am Sozialbau zeigt",
beschreibt Daniel ZALBERSZTAJN die
Polarisierung in jenem politischen Londoner Bezirk, in dem der
24-stöckige Grenfelltower zum Symbol der Polarisierung zwischen Arm
und Reich wurde. Was noch vor nicht allzu langer Zeit als
multikulturellen Zusammenleben verklärt worden wäre, das wird nun als
"kosmopolitischer Schmelztiegel" beschrieben, der das Gebiet in der
Vergangenheit war, bevor die Gentrifizierung das Gesicht des Gebiets
prägte.
KLINGSIECK, Ralf (2017): Das
Telefon steht nicht mehr still.
Viele in Frankreich lebende Briten
wollen angesichts des Brexits französische Staatsbürger werden,
in:
Neues Deutschland v. 28.08.
HOSP, Gerald (2017): Erst die
Pensionskassenlösung macht den Weg frei.
Um die britischen Stahlaktivitäten
verkaufen zu können, ist Tata Steel eine Verpflichtung eingegangen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 22.09.
RÖTZER, Florian (2017): Viele alte Menschen sind chronisch einsam.
Eine britische Organisation spricht
von einer "Einsamkeitsepidemie", die mit der älter werdenden
Gesellschaft schnell zunehme,
in:
Telepolis v. 23.09.
"51 Prozent der Menschen über
75 Jahre leben allein",
schreibt Florian RÖTZER. In einer
PR-Information der Organisation Campaign to End Loneliness steht
dagegen:
"Over half (51%) of all people
aged 75 and over live alone (Office for National Statistics 2010.
General Lifestyle Survey 2008)"
Die Zahlen, die uns RÖTZER nennt,
sind also bereits ein Jahrzehnt alt. In der Veröffentlichung
Families and households in the UK: 2016 des Office of National
Statistics vom November 2016 ist die Entwicklung der Alleinlebenden
in Großbritannien zwischen 1996 und 2016 ersichtlich (vgl. 2016,
Schaubild 6, Seite 11):
Es zeigt sich, dass das
Alleinleben im Alter von 75 Jahren und älter zwischen 2008 und 2016
nicht zugenommen hat, obwohl doch die Bevölkerung altert. Das hohe
Alter ist nicht männlich wie im mittleren Lebensalter, sondern
weiblich. Frauen besitzen in der Regel mehr Kontakte als Männer.
Zudem ist Einsamkeit nicht
identisch mit dem Alleinhaushalten. Heimbewohner, die von
Einsamkeit betroffen sind, fallen aus dieser Haushaltsstatistik
heraus, was von RÖTZER nicht erwähnt wird, obwohl gerade dort die
Einsamkeit verbreiteter sein könnte. Mit der Zunahme von modernen
Altenpflegeeinrichtungen (Betreutes Wohnen) verändert sich zudem
auch das Alleinhaushalten im Alter. Auch dieser Aspekt kommt in dem
Artikel nicht vor.
Nicht die Verbesserung des Lebens
im Alter steht im Mittelpunkt, sondern die Kostenersparnis, was von
RÖTZER dem neoliberalen Zeitgeist zugeschrieben wird:
"Da es mittlerweile zum Usus
gehört, stets auf die ökonomischen Folgen hinzuweisen und mit
Kostenersparnissen für Veränderungen zu werben, fehlt dies auch
hier nicht. Die Organisation hat eine Studie bei Wissenschaftler
der London School of Economics (LSE) in Auftrag gegeben, nach der
sich die Investition in die Bekämpfung der Einsamkeit rentieren
würde.
Für jedes Pfund, das man in wirksame Maßnahmen zur Reduzierung
oder Prävention von Einsamkeit investiert, würden 3 Pfund gespart.
Pro Person im Alter von über 65 Jahren, die sehr einsam ist,
würden die gesellschaftlichen und medizinischen Kosten in zehn
Jahren 6000 Pfund betragen. Die Menschen suchen beispielsweise
häufig einen Arzt auf, nur um mit jemanden sprechen zu können. Die
Studie untersucht im wesentlichen die ökonomischen Faktoren
unterschiedlicher Maßnahmen."
Es sagt mehr über unsere
Gesellschaft aus, dass Verbesserungen nur dann durchsetzbar
erscheinen, wenn sie mit Kostenersparnissen verbunden sind. Eine
solche Ideologie sorgt dafür, dass Verbesserungen, die nicht als
Kostenersparnis deklariert werden können, gar nicht erst in Angriff
genommen werden.
Fazit: Man tut den älteren
Alleinlebenden keinen Gefallen, wenn man mit Schwarz-Weiß-Begriffen
wie "Einsamkeitsepidemie" hantiert. Das macht Angst und Angst ist
bekanntlich der schlechteste aller Ratgeber! Dann steht am Ende
nicht Handeln, sondern Ohnmacht und Apathie.
NONNENMACHER, Peter (2017): Wo der
Brexit wirklich weh tut.
An der Grenze zwischen Nordirland
und der irischen Republik wächst mit dem nahenden Ausstieg aus der EU
die Angst vor wirtschaftlicher Isolation und der Rückkehr des Terrors.
Über eine Bürgerbewegung, die mit einem Spezialstatus für Nordirland
das Schlimmste verhindern möchte,
in:
Frankfurter Rundschau v. 10.11.
Peter NONNENACHER macht mit seiner
Nordirland-Reportage Stimmung gegen die Demokratischen Unionisten (DUP)
von Arlene FOSTER, die in London mitregieren, und die nichts von einer
"speziellen Wirtschaftszone" um die Insel halten, sondern den
ungehinderten Zugang zu England, Wales und Schottland favorisieren.
Das Office for National Statistics
(ONS) meldet für den Frauenjahrgang 1971 in England und Wales,
der 2016 das Alter von 45 Jahren erreichte, eine
Kohortenfertilität (CFT) von 1,90 und einen Kinderlosenanteil
von 18 Prozent.
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