MESSMER, Matthias (2001): Die
Rückkehr der Konkubinen.
Die sexuelle Revolution ist nun auch
in China angekommen,
in: Neue Zürcher
Zeitung v. 17.11.
2002
BLUME,
Georg (2002): Das New York Chinas.
Schanghai gilt
als westlichste Stadt der Volksrepublik.
Architektur, Kunst und Nightlife
orientieren sich am Big Apple. Viele
Besucher aus dem Westen fühlen sich
heimisch - etwa wenn sie die vielen
Wolkenkratzer im Art-déco-Stil sehen,
in:
TAZ Frankfurt v.
12.01.
Während in Deutschland die
Erziehungskosten für Kinder der Staat tragen soll, geht China den
entgegen gesetzten Weg:
"Für Familien, die ohne
Erlaubnis mehr Kinder bekommen, gibt es in Zukunft keine Bußgelder
mehr. Statt dessen müssen sie »öffentliche Erziehungskosten«
bezahlen",
schreibt
Petra KOLONKO. Weniger streng
reglementiert das Gesetz die besser verdienende, großstädtische
Bevölkerung, z.B. von Shanghai.
PRANGE,
Astrid (2002): Wo ist mein Freibetrag?
Das Verfassungsgericht
macht's möglich: mehr Steuerprivilegien für
Eltern und höheres Kindergeld. Gutverdiener
profitieren am meisten,
in: Rheinischer Merkur
Nr.11 v. 08.03.
Astrid PRANGE vergleicht
die Familienförderung hierzulande mit
der chinesischen Ein-Kind-Politik und
kommt damit zu einem Ergebnis, das
Familienrhetoriker wie
Jürgen
BORCHERT auf die
Palme bringen dürfte:
"Kinder sind Luxus - jedenfalls in
Schanghai. Dort wird eine Strafgebühr in
Höhe von 13800 Euro fällig, wenn die
Familie stärker wächst, als es die
Regierung in Peking erlaubt. Mithilfe
eines neuen Gesetzes, das es den Kommunen
ermöglicht, ihre eigenen Regeln für
Familienplanung zu erlassen, will die
chinesische Wirtschaftsmetropole nun die
strikte Ein-Kind-Politik auflockern und
zugleich ihre Kassen füllen. Der
finanzielle Aderlass für Eltern ist
enorm, denn die Strafgebühr entspricht
drei Jahresgehältern einer
Durchschnittsfamilie.
Im Gegensatz dazu ergießt sich
hierzulande ein wahrer Geldsegen über
kinderreiche Paare."
SUCHSLAND, Rüdiger (2002):
Fahrradliebe.
Wang Xiaoshuais "Beijing Bicycle"
porträtiert das zeitgenössische China mit dem Blick des Neorealismus,
in: Frankfurter
Rundschau v. 03.04.
MÜHLMANN, Sophie (2002): Zehn Quadratmeter Glück.
Gegen die Bevölkerungsexplosion steuert
Chinas Führung mit einer strengen Ein-Kind-Politik. Was aber, wenn ein
Paar plötzlich Vierlinge hat?
in: Welt v. 16.12.
2003
ZEIT-Serie:
Land ohne Leute (Teil 2) |
FELLMETH, Sebastian (2003): Heiraten auf chinesisch.
In China werden die Frauen knapp. Wer heiraten
will, muss viel Geld an die Familie der Braut bezahlen. An
Menschenhändler weniger. Sie handeln mit jungen Frauen aus Vietnam.
Phuong war eine von ihnen. Neun Jahre und drei Geburten später gelingt
ihr die Flucht. Dies ist ihre Geschichte,
in: TAZ v. 02.12.
2004
MÜHLMANN, Sophie (2004): Die
Yuppies von Shanghai.
Chinas
Wirtschaftsboom schafft eine reiche, trendige Generation: Die Chuppies,
in: Welt am Sonntag v. 07.03.
SCHOETTLI, Urs (2004): Die
Rache des Konfuzius.
Schauplatz
China: Alarmierender Männerüberschuss im Reich der Mitte,
in: Neue Zürcher Zeitung v. 19.10.
"Als ob
es die späte Rache des Konfuzius sei, sieht sich das Reich der
Mitte heute und auf absehbare Zukunft hinaus mit einem
alarmierenden Männerüberschuss konfrontiert. Statistische
Angaben der Regierung zeigen, dass in China für je 100 Mädchen
117 Knaben geboren werden. In der reichen südchinesischen
Provinz Guangdong sind es gar 130 Knaben je 100 Mädchen. Es
wird geschätzt, dass bis 2020 dreissig bis vierzig Millionen
Männer zum Junggesellenleben keine Alternative haben werden",
berichtet SCHOETTLI.
2005
Christian
SCHWÄGERL porträtiert die
chinesische Vizeministerin für Gesundheit, Zhao BAIGE, die
lange Zeit im westlichen Ausland gelebt hat und deren
Demografiepolitikrhetorik sich entsprechend westlich anhört.
MAAS, Harald (2005): Sie geh'n Gatten suchen im Park.
In Peking gibt es eine öffentliche Heiratsbörse – ältere Leute
halten Ausschau nach Partnern für ihre Kinder,
in: Tagesspiegel v. 20.07.
2006
HANSEN, Sven & Regine HAFFSTEDT (2006): Die
Abtreibungen weiblicher Föten.
In
den vergangenen 20 Jahren wurden in Indien pro Jahr 500.000 Föten
weiblichen Geschlechts getötet - um die Geburt einer Tochter zu
verhindern. Denn noch immer gelten Töchter als Kinder zweiter Klasse.
Auch in China wird es deshalb bald einen dramatischen Frauenmangel
geben,
in: TAZ v. 10.01.
In einem Brennpunkt
berichtet die taz über Abtreibungen weiblicher Föten in
Indien,
China und
Südkorea.
KOLONKO, Petra (2006): Zehn Yuan, zehn Minuten.
Scheidung in China,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 16.02.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Feuilleton-Thema: Zu viele Menschen, zu
wenige oder die falschen: Die Welt im demographischen Umbruch |
BORK, Hendrik (2006):
China.
Alt, aber nicht
reich,
in: Süddeutsche Zeitung v. 04.05.
EBERSTADT,
Nicholas (2006): China.
Eine Tragödie
in Zeitlupe für Millionen ältere Menschen,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 24.05.
BECKER, Jörg (2006): Ehe, die schnelle Tour.
Internet in China,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 18.07.
MAI, Marina (2006): Reicher Mann gesucht.
In Vietnam hoffen Frauen aus armen Regionen, mit
einer Heirat nach China ihre Familien zu unterstützen,
in: TAZ v. 29.07.
2007
STRAUBHAAR, Thomas (2007): Endlich blühende Landschaften.
Globalisierung 2067: 2067 ist China in
Dutzende Einzelstaaten zerfallen. Dennoch geben Ostasien und der
pazifische Raum in der Weltwirtschaft den Ton an. Deutschland hat die
Globalisierung gemeistert, die Metropolen boomen - das Land dazwischen
wird zu Öko-Reservaten,
in: Spiegel Online v. 17.01.
Während das ZDF
noch für das Jahr 2030 den Aufstand der Alten gegen die
Grundrente inszeniert,
ist der neoliberale Ökonom und Grundrentenbefürworter
Thomas STRAUBHAAR
bereits weiter und setzt auf die Macher der Generation 2020:
"2067 prägen
Zukunftsglaube und Optimismus das gesellschaftliche,
wirtschaftliche und politische Leben. Die Generation 2020
hat das Land neu ausgerichtet."
ZEIT-THEMA: Das
war das Glück der Mittelschicht |
BLUME, Georg (2007):
Großer Sog.
China: Der
Wohlstand erreicht die Mitte der Gesellschaft
in: Die ZEIT Nr.8 v. 15.02.
RESENHOEFT, Thilo (2007): Millionen von Männern finden keine Braut.
In Ländern wie China, Indien und Südkorea
gelten Mädchen traditionell als Last. Viele von ihnen werden deshalb
schon vor der Geburt abgetrieben. Das hat dramatische Folgen,
in: Welt Online v. 30.05.
KAMP, Matthias (2007): Erste Engpässe.
WiWo-Serie
Wie wir aus der Demografie-Falle kommen (5):
Die Ein-Kind-Politik führt zu einer schnellen Vergreisung der
Gesellschaft. Wird China alt, bevor es reich wird?,
in: Wirtschaftswoche Nr.30 v. 23.07.
SIEMONS, Mark (2007): Das Kind als staatliche Verfügungsmasse.
Verwirrung zwischen Markt und Sozialtechnik
bei rückhaltloser Verehrung des Einzelkinds: China verändert sich
durch die verordnete Familienpolitik
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 21.11.
2008
MÜHLING, Jens (2008): Speed Dating im Park.
In China heiraten junge Menschen immer
seltener, man spricht sogar von einer Single-Krise. Die besorgten
Eltern eröffnen Heiratsbörsen, auf denen sie die Vorzüge ihrer Kinder
anpreisen,
in: Tagesspiegel v. 15.06.
TANNER, Jakob (2008): Herz sucht Herz an der
Wäscheleine.
Unbekanntes China: Auf dem Heiratsmarkt in
Schanghai suchen Eltern den Traumpartner für ihren Nachwuchs. Die
Hilfe ist nötig, weil die Jungen zu viel arbeiten und keine Zeit fürs
Flirten haben,
in: sueddeutsche v. 21.07.
BALZER, Jens (2008): Hauptsache, der Sozialismus kehrt nicht zurück.
Ein Gespräch mit der China-Pop-Expertin Susanne Messmer und dem Blues-Sänger Liu Donghong,
in: Berliner Zeitung v. 02.08.
COLLÉE, Miriam (2008): Suche Mann,
biete Tochter!
In einem Park in Shanghai treffen sich rüstige Ehepaare, um ihre
erwachsenen Kinder unter die Haube zu bringen - die ahnen davon
meistens nichts,
in: Neon,
Oktober
SIEMONS, Mark (2008): Generation Vogelnest.
Das Psychogramm der nach 1980 Geborenen ist
das große Orakel Chinas: Wie werden die Einzelkinder des
kommunistischen Kapitalismus die künftige Gesellschaft prägen? Das
offizielle Bild ändert sich,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 19.11.
2009
BETANCUR, Karin Ceballos (2009): Petting in Peking.
Mit "Sex And The City" kommen sich
die Chinesen "sehr nahe" - wie sie das ausdrücken,
in:
Frankfurter
Rundschau v. 03.02.
JL (2009): China will mehr Mädchen.
Neue Kulturrevolution soll Überhang an
Burschen bremsen. In Ostasien werden Mädchen immer noch weniger
geschätzt als Buben. Viele Männer finden schon keine Partnerin mehr,
in:
Die
Presse v. 28.02.
KOLONKO, Petra (2009): Maos Enkel. Innenansichten aus dem neuen
China, CH. Beck Verlag
China-Buch der FAZ-Korrespondentin Petra KOLONKO, Jahrgang 1955.
SIEREN, Frank (2009): Vier Großeltern, ein Enkel.
Chinas Bevölkerung altert schnell. Deshalb
plant der Staat nun den Aufbau einer Grundrente und einer
Betreuungsindustrie,
in: Die ZEIT Nr.1 v. 30.12.
2010
RÖTZER, Florian (2010): In China wird der
Männerüberschuss zu einem Problem.
Millionen von Männern
ohne Chance, eine Frau zu finden - möglicherweise wird deswegen die
Regierung toleranter gegenüber Schwulen,
in: Telepolis v. 12.01.
HEINSOHN, Gunnar (2010): Mörderische Einkindpolitik.
Die Chinesen töten ihren weiblichen Nachwuchs: Was wird aus den 17
Millionen überschüssigen Jungen?
in: Tagesspiegel v. 21.03.
BARTSCH, Bernhard (2010): Einer für alle.
Chinas Kinder tragen an einer schweren
Last. Sie müssen ihren Eltern die Rente sichern. Die investieren dafür
alles in ihre Ausbildung,
in: Berliner Zeitung v. 03.12.
2011
KEGEL, Sandra (2011): Wie die Tigermutter ihre Kinder zum Siegen
drillt.
Chinas Staats-
und Parteichef Hu Jintao ist gerade zu Besuch in Washington. Zur
gleichen Zeit streitet Amerika erbittert über eine Polemik aus der
Feder der asiatischstämmigen Yale-Professorin Amy Chua: In ihrem "Battle
Hymn of a Tiger Mother" erklärt die Immigrantentochter die westlichen
Erziehungsmethode für gescheitert,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 22.01.
Sandra KEGEL, Jahrgang 1962 und bei
der FAZ für die TV-Serie Ally McBeal und Karrieremütter
zuständig, berichtet über die Debatte um das Buch Battle Hymn of
the Tiger Mother von Amy CHUA. Das Buch erscheint nächste Woche
auf Deutsch ("Die Mutter des Erfolgs"). Das konfuzianische Erbe ist
gemäß KEGEL die Ursache für die große Wissbegierde der Asiaten. Das
ist sozusagen die asiatische Variante von Max WEBERs protestantischer
Ethik.
KEGEL nimmt das Beispiel Petra
GERSTER, die mit dem Buch Der Erziehungsnotstand bereits vor
Jahren die Statuspanik (Berthold VOGEL) der deutschen Mittelschicht
bediente, um dem Buch auch in Deutschland viele faszinierte Leser zu
prophezeien. Die mediale Aufmerksamkeit darf dem Buch gewiss sein,
denn die Debatte um Thilo SARRAZIN zeigte bereits, dass Statuspanik
hierzulande grassiert.
Das Buch von CHUA hat bei KEGEL aber
letztlich eher Mitleid als Sympathie für die asiatischstämmige
Karrieremutter hervorgerufen.
DONGPING, Yang (2011): Verrückte Mütter.
Das Buch der chinastämmigen
Amerikanerin Amy Chua verunsichert Amerika. In China selbst wird es,
was überrascht, kritisch gesehen. Wir dokumentieren den Blog eines
Pädagogen,
in:
Welt v. 02.02.
SCHULZ, Sandra (2011): Im Innern glüht der Ehrgeiz.
Schule bis halb vier, danach noch
stundenlang büffeln: So siegten Shanghais Schüler im Pisa-Test.
Während der Westen verunsichert reagiert, regen sich in China Zweifel
am eigenen System,
in:
Spiegel Nr.6 v. 07.02.
2012
ENZ, Werner/BENZ, Matthias u.a. (2012): Wer soll das bezahlen?
Die Rentensysteme der
Industrieländer, aber auch in China und Brasilien, geraten in
Schieflage. Ein höheres Pensionsalter ist unausweichlich,
in: NZZ Folio,
Juni
2013
GEINITZ, Christian (2013): Rotes Rentnerheer.
Überalterung in China:
Verstädterung und Überalterung
treffen Chinas Dörfer mit voller Wucht. Die jungen Leute wandern ab,
für die alten sichert die Rente nicht einmal das Existenzminimum.
Schuld daran ist auch die Einkindpolitik,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung
v. 05.01.
APPLETON, Tom (2013): ... und jetzt die Prinzessinnen.
Chinesische Einzelkinder haben es nicht leicht - besonders wenn sie
Mädchen sind,
in: Telepolis
v. 26.01.
ZHANG, Wei (2013): Gefangen im Double Bind.
Blick auf Chinas Demografie: Der
chinesische Literaturnobelpreisträger Mo Yan hat in seinem jüngsten
Roman, «Frösche», die teilweise fatalen Folgen der Ein-Kind-Politik
beschrieben. Wie kommt es, dass Chinas Bevölkerung nach 1960 derart
stark anwuchs? Und welche Zukunft hat die Geburtenkontrolle in einem
Land, das bald überaltert sein wird?
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 02.05.
KASTILAN, Sonja (2013): Dem Volk war damit nicht gedient.
Chinas Ein-Kind-Politik hat das Gleichgewicht der Geschlechter
zerstört. Langsam dreht sich der Trend,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
v. 02.06.
YANG, Xifan (2013):
Babydating.
In China üben Säuglinge, wie man
seinen Partner findet und heiratet,
in: Neon,
September
MATTHEIS, Philipp
(2013): Liebe in den Zeiten des Kapitalismus.
China: Mit immer mehr
Marktwirtschaft wächst das Ideal der romantischen Liebe im Herzen gut
gebildeter chinesischer Frauen. Die Nachfrage nach West-Männern
steigt. Denn die wollen nicht sofort heiraten, und Liebe ist für sie
mehr als ein Geschäft,
in:
Wirtschaftswoche Nr.51 v. 16.12.
FINKE, Katharina (2013): Nicht nur die Liebe zählt.
China: Eine Dating-Show ist die
meistgesehene Sendung der Welt. Was erzählt sie über den
gesellschaftlichen Wandel?
in:
Freitag Nr.51 v. 19.12.
Katharina FINKE berichtet
über die chinesische Dating-Show
Fei Cheng Wu Rao, die das australische Format
Taken out kopiert.
Der Satz einer
Teilnehmerin, den FINKE mit "Ich würde lieber in einem BMW
weinen, als auf dem Gepäckträger eines Fahrrads lachen"
übersetzt und in der englischsprachigen Version von Wikipedia
sogar einen eigenen Eintrag erhielt ("I
would rather cry in a BMW than laugh on a bicycle"), wurde
von den Medien begierig aufgegriffen und zum Anlass für eine
Debatte um materialistische Werte in China genommen.
FINKE zitiert zwei
männliche Gewinner der Dating Show zu den Prinzipien des
Spiels. Sie sieht im Erfolg der Show ein Indiz für den
gesellschaftlichen Wandel nach 30 Jahren Ein-Kind-Politik in
China, die dem Land einen Frauenüberschuss beschert hat:
"Früher wurden die Ehen
hier auf dem Land arrangiert. Heute sind viele junge Leute
Single, bei den 18- bis 25-Jährigen inzwischen rund 200
Millionen. Und bei vielen gibt es eine große Unsicherheit,
wie man damit umgehen soll."
QUINT, Nicole
(2013): Kuppelpartys bringen verzweifelte Singles zusammen.
China: In einem Land, in dem Männer, weil sie die Mehrheit stellen,
oft keine Partnerin finden und Frauen bereits ab 28 Jahren als zu alt
fürs Heiraten gelten, erstaunt es nicht, dass das Kuppeln boomt,
in:
Welt Online v.
31.12.
2014
KOLONKO, Petra
(2014): In China schuften die Männer, um heiratsfähig zu werden.
Für junge chinesische Männer ist es
schwierig, einen Partner fürs Leben zu finden. In China herrscht ein
Mangel an Frauen und diese stellen hohe Anforderungen: Nur wer eine
Eigentumswohnung, ein Auto und einen guten Job hat, kann punkten,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 04.05.
GEINITZ, Christian (2014): Die Chinesen werden grau.
Die Reform der Rentenversicherung
kommt voran, leidet aber unter vielen Schwächen. Das System
privilegiert Beamte und setzt falsche Anreize,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 10.05.
"2013 waren nach Angaben der
Vereinten Nationen 68 Prozent der Einwohner zwischen 15 und 59
Jahre alt und zählten zur erwerbsfähigen Bevölkerung. In den
Vereinigten Staaten und in Deutschland waren es etwa 60 Prozent,
in Japan nur 55 Prozent. Auf der anderen Seite der Skala sind
gerade einmal 14 Prozent der Chinesen 60 Jahre alt oder älter, im
Vergleich zu 20 Prozent in Amerika, 27 Prozent in Deutschland und
32 Prozent in Japan.
Doch das Bild ändert sich dramatisch schnell. (...). Im Jahr 2050
werden statt fünf Arbeitnehmer nicht einmal zwei da sein, um einen
Alten zu ernähren",
erklärt uns Christian GEINITZ
über die Situation in China. Nützen uns die Zahlen, die uns GEINITZ
an den Kopf wirft, um die Lage im Vergleich z.B. mit Deutschland
einschätzen zu können? Es ist typisch für den Zeitgeist, dass dem
demografischen Wandel eine gesellschaftliche Rolle zugewiesen wird,
die er nicht hat.
Wenn der
Altenquotient - nichts anderes repräsentieren diese Zahlen, die
uns GEINITZ umständlich vorsetzt (Zeilenschinderei!) - hier als
Verhältnis der 15-60 Jährigen zu den über 60Jährigen konstruiert
wird, bedeutet dies für jedes Land dasselbe? Arbeiten in Deutschland
z.B. genauso viele Menschen wie in China als 15Jährige? Und befinden
sich in China mit 60 Jahren genauso viele Menschen im Ruhestand wie
in Deutschland? Nur dann wären ja die Zahlen überhaupt
aufschlussreich. Lediglich zu Letzterem liest man überhaupt etwas in
dem Artikel:
"Das gesetzliche Rentenalter
beträgt für Männer 60 Jahre und für Frauen je nach Beschäftigung
55 oder 50 Jahre. Die Regelung stammt aus den fünfziger Jahren,
als die Lebenserwartung 42 Jahre betrug und jede Frau sechs Kinder
hatte. Heute indes werden die Chinesen im Schnitt 76 Jahre alt.
Das tatsächliche Renteneintrittsalter liegt bei nur 51 Jahren."
Bereits diese Zahlen machen
deutlich, dass ein Vergleich der Altenquotienten beider Länder in
die Irre führt. Eine Analyse sieht anders aus, weshalb der Artikel
in der FAZ auch in der Rubrik
Lounge
geführt wird, d.h. unsere Wartezeit soll uns durch unnützes Wissen
verkürzt werden.
Fazit: Wir werden mit Zahlen
gefüttert, die keine Aussagekraft haben, aber angesichts unseres
demografieverliebten Zeitgeistes irgendwie plausibel erscheinen...
ANKENBRAND, Hendrik
(2014): Chinesinnen wollen den "erschwinglichen Mann".
Heiratsmarkt: Chinesische Frauen ändern bei der Partnerwahl ihre
Präferenzen: die Männer müssen nicht mehr viel Geld haben, sondern
sich um den Partner kümmern und gut kochen können,
in:
faz.net v. 31.10.
SCHAAP, Fritz (2014): Bauer kauft Frau.
Die Partnersuche wird in China immer
schwieriger. Auf dem Land entstehen Junggesellendörfer, mancher Bauer
besorgt sich seine Braut bei Menschenhändlern. Denn die Frauen ziehen
in die Städte, wo sie Arbeit finden und auf eine gute Partie hoffen.
Die Männer dort heuern teure Vermittler an,
in:
Welt am Sonntag v. 23.11.
HEILMANN, Sebastian
(2014): China wird alt, bevor es reich wird.
Der Sonntagsökonom: Die Alterung der
Gesellschaft macht den Chinesen mehr zu schaffen als den Europäern,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 23.11.
"Die seit den 1980er Jahren betriebene Politik der
Geburtenkontrolle hat dazu geführt, dass die Bevölkerung rasant
altert (...).
Das chinesische Pro-Kopf-Einkommen beträgt nur etwa ein Siebtel
des deutschen. Chinas Geburtenrate aber liegt mit 1,6 Kindern pro
erwachsener Frau auf westeuropäisch niedrigem Niveau. Mehr als 200
Millionen von insgesamt knapp 1,4 Milliarden Chinesen sind heute
schon älter al 60 Jahren",
listet
Sebastian HEILMANN auf. Warum dies zu einer zentralen
Herausforderung werden soll, dazu liefert er jedoch keine Zahlen.
Entweder gibt es keine Vorausberechnungen für die nächsten
Jahrzehnte oder der Autor verschweigt sie uns. Oder ist die
demografische Entwicklung überhaupt nicht der entscheidende Faktor
für eine nationale Wirtschaft?
Bei dem Artikel handelt es sich
um eine verkürzte Version der PR
Chinas demographisches Dilemma: Überalterung der Gesellschaft wird
internationalen Wettbewerb verschärfen von Elena KLORER und
Sebastian HEILMANN, dem Geschäftsführer eines privaten "Think
Tanks"
2015
ANKENBRAND, Hendrik (2015): Herr Zhang soll jetzt für Kinder sorgen.
Chinas gefürchtete Familienplaner
überwachen, dass Frauen nur ein Kind bekommen. Sie bespitzeln Mütter
und zwingen sie brutal zur Abtreibung. Bislang. Denn weil die
Volksrepublik altert, verlangt der Staat plötzlich mehr Geburten.
Jetzt ziehen die alten Funktionäre los und werben für neues
Kinderglück. Doch niemand glaubt ihnen,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 15.05.
MAYER-KUCKUK, Finn
(2015): Los, schnell noch heiraten!
FR-Serie Liebe - Nichts für
Feiglinge: Chinas junge Generation geht an die Partnerwahl scheinbar
extrem pragmatisch heran - dahinter verbirgt sich jedoch eine kaum
stillbare Sehnsucht nach Romantik,
in:
Frankfurter Rundschau v. 08.06.
RENZENBRINK, Anne (2015): Angst vor dem Übrigbleiben.
China:
Moderne Metropolen ändern noch keine sozialen Mentalitäten. Die können
so stark sein, dass Millionen Frauen daran verzweifeln,
in:
Freitag Nr.40 v. 01.10.
KOLONKO, Petra
(2015): China schafft Ein-Kind-Politik ab.
Geburtenregelung: Paare in China dürfen künftig zwei Kinder
bekommen. Das hat die Staatsführung in Peking beschlossen. Grund dafür
ist die dramatische Alterung der Bevölkerung,
in:
Frankfurter Allgemeine
Zeitung v. 30.10.
MÜLLER, Matthias
(2015): China erlaubt zweites Kind.
Die vor mehr als 30 Jahren eingeführte Ein-Kind-Politik in China war
zunächst erfolgreich. Die Geburtenrate sank wie beabsichtigt. Da
bekommt China nun die Auswirkungen zu spüren. Eine Abkehr dürfte
schwierig werden,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 30.10.
BELZ, Nina
(2015): Mit Kindern gegen Albträume.
Kommentar: China will Wachstum – um jeden Preis. Der Abschied von
der Ein-Kind-Politik ist deshalb vor allem ein Experiment eines
Regimes, das sich weiterhin in die intimsten Bereiche der Bevölkerung
einmischt,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 30.10.
MÜHLBAUER, Peter
(2015): Zwei-Kind-Politik.
China lockert Kontrolle des Bevölkerungswachstums,
in:
Telepolis v. 30.10.
YANG, Xifan (2015):
Revolution der
Liebe.
Die Gesellschaft in China verändert
sich rasend schnell und damit auch die Spielregeln des Zusammenseins.
Die Liebe wird freier. Aber leider auch wahnsinnig kompliziert,
in: Neon,
Dezember
"250 Millionen
Chinesen sind Single, fast jeder sechste ist auf der Suche nach
einem Mann oder einer Frau fürs Leben. Früher reichte es, wenn
zwei Familien ihren Segen gaben, heute muss alles stimmen:
Körpergröße, Uniabschluss, Kontostand, Karriereaussichten, Hobbys,
Freundeskreis, Herkunftsort, Elternmilieu. Natürlich auch: Das
Gefühl im Bauch",
schreibt die 21jährige Xifan
YANG, die in Deutschland aufgewachsen ist und nun in Shanghai lebt.
Partnerschaft und Partnersuche werden dabei aus der Sicht von Frauen
aus der neuen chinesischen Mittelschicht beschrieben. Bei einer
Einwohnerzahl von ca. 1,3 Milliarden Chinesen läge der Single-Anteil
bei ca. 20 %, wobei unklar ist, welcher
Single-Begriff gemeint ist:
ledig, unverheiratet, alleinlebend oder partnerlos?
"Als Folge der Ein-Kind-Politik
leben in China heute dreißig Millionen mehr Männer als Frauen - weil Töchter
einen geringeren sozialen Status versprachen als Söhne, wurden sie
häufiger abgetrieben. Der Druck auf männliche Singles ist
gestiegen, gleichzeitig finden Millionen top ausgebildeter Frauen
keinen Partner, egal wie sehr sich Freunde, Familie und
Dating-Agenturen ins Zeug legen,"
schreibt Xifan YANG.
Der chinesische Heiratsmarkt wird in dem Artikel analog dem
deutschen Heiratsmarkt beschrieben:
"Die Gesetze auf dem
chinesischen Heiratsmarkt hat eine Singlefrau mir mal so erklärt:
»A-Männer haben unbegrenzte Auswahl. Statt A-Frauen daten sie aber
lieber genügsamere B-Frauen. B-Männer daten C-Frauen und so
weiter. Übrig bleiben die A-Frauen«, erfolgreich, selbständig, mit
eigener Karriere, »und D-Männer«, arme Wanderarbeiter vom Land",
heißt es in dem Artikel. Über die
großen Stadt-Land-Unterschiede in China erfährt man hier wenig,
sondern es wird ausschließlich die Sicht der weiblichen urbanen
Mittelschicht präsentiert.
"2013 kamen auf 100 chinesische
Männer mit akademischer Ausbildung 115 Frauen",
schrieb Anne RENZENBRINK
vor zwei Monaten im Freitag,
was eher für die neue urbane Mittelschicht in China aussagekräftig
wäre, denn dann wird aus einem chinesischen Männerüberschuss, den
YANG beschreibt, ein Frauenüberschuss im Akademikermilieu. Das
oben beschriebene Partnerwahlverhalten der Männer würde dann noch
die Situation für Akademikerinnen auf dem Heiratsmarkt zusätzlich
verschärfen.
2016
ANKENBRAND, Hendrik (2016):
Schaut auf diese
Stadt.
Schanghai ist arrogant und
egoistisch. Aber nirgendwo sonst auf der Welt hat der Fortschritt so
viel Kraft wie in Chinas Wirtschaftsmetropole. Eine Liebeserklärung,
in:
Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung v. 01.01.
ZANG, Kexin (2016): Die Überhalbhunderter.
FR-Serie Wie wollen wir wohnen? In
China haben die Alten Parks und Plätze als Lebensraum für sich
entdeckt,
in:
Frankfurter Rundschau v. 21.05.
"Im Jahr 2000 wurde China zur
»Alternden Gesellschaft«. Das heißt, der Anteil der Chinesen, die
über 65 Jahre alt sind, betrug 7 Prozent. Heute sind es 10,5
Prozent. Die Chinesen nennen ihre Alten liebevoll »Die
Überhalbhunderter«",
erläutert uns Kexin ZANG zwar die
merkwürdige Überschrift des Artikels, lässt uns jedoch mit einer
sinnvollen Definition des absurden Begriffs "alternde Gesellschaft"
allein. Es gibt alternde Bevölkerungen,
aber keine alternde
Gesellschaft und wodurch würde sich diese von einer jünger werdenden
Gesellschaft auszeichnen - was ja wohl das Gegenteil dieses absurden
Begriffs wäre.
SCHOETTLI,
Urs
(2016): Malthus auf den Kopf gestellt.
Geopolitische Perspektiven: Japan
und China schrumpfen und altern gleichermassen. Sie reagieren jedoch
unterschiedlich auf die demografische Herausforderung. China aspiriert
weiter auf den Platz an der Sonne – mit Folgen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 22.06.
Wie hirnrissig demografische Betrachtungen sind, zeigt sich, wenn
die Situation in China genauso betrachtet wird, wie jene in
Deutschland. Begriffe wie "Überalterung" werden mit einer
Selbstverständlichkeit auf andere Länder übertragen, die von allen
sonstigen Unterschieden abstrahiert. Wie früher Feldherren vom Hügel
aus ihre Schlachtfelder betrachteten, so wird heute mit
demografischen Indikatoren das Bevölkerungsschlachtfeld inspiziert.
"Die Gesamtfertilitätsrate
liegt mittlerweile bei 1,6 Geburten pro Frau, mithin markant unter
der für die Erhaltung des Bevölkerungsstandes nötigen Marke. Zu
den grossen Erfolgen von Chinas Modernisierung gehört die
substanzielle Erhöhung der allgemeinen Lebenserwartung. Bei Maos
Tod im Jahre 1976 konnte ein Durchschnittschinese mit einer
Lebensspanne von 63 Jahren rechnen. Heute sind es bereits 75
Jahre. Zusammen mit dem Rückgang der Geburten bedeutet dies eine
bald spürbare Veränderung der Bevölkerungspyramide. Heute sind 18
Prozent der Chinesen unter 15 Jahren alt, derweil Menschen von
über 65 Jahren 11 Prozent ausmachen. Dieses Verhältnis wird sich
in den kommenden Jahren und Jahrzehnten kräftig verschieben, wobei
die Bevölkerung bis 2030 noch auf 1,4 Milliarden wachsen und
danach zurückgehen wird, um 2050 mit 1,35 Milliarden kleiner zu
sein als im Jahre 2016. Bereits heute zeichnen sich Engpässe auf
dem Arbeitsmarkt ab, und in der Zukunft wird sich der Anteil der
Erwerbstätigen an der Bevölkerung weiter stark vermindern",
berichtet uns Urs SCHOETTLI aus
China. Ohne dass z.B. gefragt wird, was es bedeutet, wenn die
Ein-Kind-Politik beendet wird und welche Auswirkungen eine selektive
Geburtenkontrolle auf die Bevölkerungsstruktur haben. Stattdessen
werden uns die Bevölkerungen asiatischer Staaten wie Heere
präsentiert, die nur Figuren im Demografiekrieg sind.
"2025 wird
Japan
voraussichtlich noch 124 Millionen Einwohner haben, und im Jahre
2050 werden es bloss noch 109 Millionen sein, wovon 40 Prozent 65
Jahre alt oder älter sein werden",
erzählen uns die Kaffeesatzleser
über Japan, als ob hier Wahrheiten verkündet würden. In einer Welt
der Unsicherheit, bieten demografische Prognosen wenigstens noch
scheinbaren Halt. Deswegen ist diese Gier nach magischen Zahlen eine
neue Art von Religionsersatz geworden.
Wir werden dann mit Mantras aus
der Überalterungsmottenkiste abgespeist, die lauten:
"Eine alternde Gesellschaft mit
einer rasch schrumpfenden Population, die bewusst keine
substanzielle Zuwanderung will, neigt naturgemäss zu
Konservatismus und Pessimismus."
Im Gegensatz zu dieser Japan
zugeschriebenen Resignation, wird von SCHOETTLI China als Land
vorgestellt, das gegen die "resignierte Hinnahme des demografischen
Niedergangs" ankämpft, womit die Lockerung der Ein-Kind-Politik
gemeint ist. Vielleicht erinnert man sich noch an jene Zeiten, als
Japan aufgrund seiner konfuzianischen Tradition sagenhafte Kräfte im
Kampf gegen die Überalterung zugeschrieben wurden.
Hängen diese Projektionen nicht
viel mehr mit unserer westlichen Sichtweise auf die Demografie
zusammen als mit der Situation in diesen Ländern? Darauf verweist
die ängstliche geopolitische Einschätzung von SCHOETTLI nach dem
Ende der Globalisierungseuphorie, ein Begriff jener, die sich von
der Globalisierung viel erhofft haben und deshalb enttäuscht werden
konnten:
"Nach dem Ende des Kalten
Kriegs schienen die liberale Demokratie und die Marktwirtschaft
endgültige Siege errungen zu haben. Doch der Schein trog. Mit der
«Pivot Asia»-Politik – der Schwergewichtverlagerung nach Asien –
der Obama-Administration und mit den intensivierten Bemühungen
Chinas, seinen angestammten Status als asiatischer Hegemon und als
Weltmacht zurückzugewinnen, ist in jüngster Zeit das Bewusstsein
für die Schlüsselrolle geopolitischer Positionierung in der
Weltwirtschaft gewachsen. Nicht nur aus US-Sicht lohnt es sich
deshalb, einen Blick auf die sicherheitspolitische und
weltwirtschaftliche Relevanz der demografischen Entwicklungen in
Ostasien zu werfen.
Als 2011 die Volksrepublik China Japan als zweitgrösste
Wirtschaftsmacht der Welt ablöste, kam dies für die Japaner einem
Schock gleich. Dieser wurde durch den Bedeutungsverlust der
supranationalen Vereinigungen der sieben bzw. acht führenden
Industrieländer (G-7 bzw. G-8), in denen Japan als einzige
asiatische Macht vertreten war, zusätzlich akzentuiert. Inzwischen
scheint man sich mehr oder weniger komfortabel in einer
marginaleren Position eingerichtet zu haben."
ANKENBRAND, Hendrik (2016): Die frustrierende Wohnungssuche in China.
In chinesischen Städten wächst
eine Immobilienblase. Ein Test: Was gibt der Schanghaier Wohnungsmarkt
her für eine Million Euro?
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v.
24.06.
ANKENBRAND, Hendrik (2016): China schickt seine Alten ins Kloster.
Das Land vergreist. Immer mehr
ältere Menschen stehen ohne Familie und Geld da. Ein buddhistisches
Kloster in den Bergen bietet letzte Zuflucht - und soll Modell stehen,
in:
Frankfurter Allgemeine
Zeitung v. 11.07.
Hendrik ANKENBRAND verkauft uns das Kloster als Ort an dem für Chinas
Alten ein "Leben in Würde" möglich sei:
"In einer Gesellschaft, die von
Kindesbeinen an dazu erzogen wird, als höchstes Ideal Eltern und
Großeltern zu ehren, bedeutet der Gang ins Altersheim für die meisten
nichts anderes als ein Gefühl der Schande. Für die Jungen und die
Regierung steht das Glückskloster hingegen für einen Trend. Nach vier
Jahrzehnten der Ein-Kind-Politik und mehr als 300 Millionen
Abtreibungen ist das Land dabei zu vergreisen. Zwei Elternteile und
vier Großeltern sind nicht selten von einem Kind abhängig, das weit
entfernt der Heimat in der Metropole seiner Büroarbeit nachgeht."
Das Problem der armen Alten ist
jedoch eher ein Problem der Landarbeiter:
"Im Jahr 2014 lebten amtlichen
Angaben zufolge 600 Millionen Menschen in Dörfern. Dort ist das
Alterungsproblem gravierender als in der Stadt. Der Anteil der Alten
an der Gesellschaft liegt hier um 3 Prozentpunkte höher als in den
Metropolen.
Nur 19 Prozent der alten Menschen auf dem Land beziehen laut
Regierungsangaben eine Rente. Der Rest lebt von dem Verkauf von
Feldfrüchten und der Unterstützung durch die Familie."
Während uns Deutschen von der
FAZ das Arbeiten empfohlen wird, wird uns von ANKENBRAND bei den
Chinesen das Beten im Alter statt Arbeiten als Leben in Würde
beschrieben.
GIE (2016): Zu wenige Kinder.
SZ-Serie Unsere
Zukunft, unsere Rente (11): China,
in: Süddeutsche
Zeitung v. 11.08.
Über China erfahren wir, dass dort lediglich die
Beamten auf eine gute Altersversorgung hoffen können. Die
Ein-Kind-Politik wird als Problem der Altersversorgung beschrieben.
Wer da nicht sofort an die deutsche Kindermisere denkt, der hat den
Sinn dieses Artikels nicht verstanden.
ANKENBRAND, Hendrik
(2016): Chinas Einzelkinder.
Sie sind im Kapitalismus groß
geworden. Und sie waren immer allein. Jetzt müssen 200 Millionen
Einzelkinder China in die Zukunft führen,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 14.08.
"Wie ticken
die mehr als 200 Millionen Chinesen, die zwischen 1980 und 2000
zur Welt kamen und jetzt dabei sein, die Macht zu übernehmen in
ihrem Land, von dem mancher glaubt, es werde die Vereinigten
Staaten als führende Nation ablösen? (...)
Zwei neue Bücher versuchen die Psyche von Chinas
Ein-Kind-Generation zu ergründen (Xinran: Kleine Kaiser [...];
Alec Ash: Die Einzelkinder [...]) Weil repräsentative
Untersuchungen (...) beschwerlich sind, beschränken sich beide
Werke auf Langzeitporträts von Einzelkindern, die den Autoren
irgendwann über den Weg gelaufen sind",
erklärt uns Hendrik ANKENBRAND.
Bei uns wird von Generation Y oder Millieniums gesprochen. Zum Buch
der in Großbritannien lebenden Exilchinesin XINRAN schreibt er:
"Wächst im Reich der Mitte eine
Gesellschaft verhätschelter und vereinsamter Einzelkinder heran,
die nur begrenzt lebensfähig ist, wettbewerbsfähig schon gar
nicht? Dieses Gefühl (...) füttern auch viele chinesische
Soziologen".
ANKENBRAND liefert uns auch nicht
viel Gehaltvolleres, sondern verdoppelt nur die Aussagen anderer
Soziologen und Künstlerinnen wie Shi ZHIYING. Zu ihr heißt es:
"Soziale Sicherungssysteme sind
in China kaum existent. Ein falscher Schritt auf dem Drahtseil,
und es ist vorbei. »Meine Generation fürchtet den Absturz«"
Wir erfahren keinerlei Fakten zum
Rentensystem in China, sondern lediglich Meinungsäußerungen wie jene
eines Soziologen:
"Im schlimmsten und häufigsten
Fall müssten Chinas Einzelkinderpaare neben ihrem eigenen
Nachwuchs vier Menschen versorgen, sagt der Soziologe Mu Guangzong
aus Peking: ihre Eltern und seine Eltern."
Wieviel German Angst spiegelt
sich in solchen Reportagen aus fernen asiatischen Ländern?
2017
ZHANG, Wei (2017): Gib uns
die tägliche Apokalypse.
Konfuzius greift nicht mehr - in
China herrscht in Sachen Moral beträchtliche Verwirrung,
in:
Neue Zürcher Zeitung v.
15.04.
"Die Verherrlichung deutscher
Tugenden reicht von der Hymne auf die Qualität deutscher Kochtöpfe
bis zum Lob der Ordnung im aufgeräumten Kabelraum einer deutschen
Fabrik. Die hohe Qualität deutscher Produkte wird auf die
moralisch integre Haltung der Hersteller zurückgeführt",
schreibt die Publizistin Wei
ZHANG über das moderne China. Das dürfte in etwa so stimmig sein wie
das China-Bild, das ein Buch von Amy
CHUA vor Jahren über die chinesische Erziehungsmethoden
vermittelte.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Politikthema:
Überbevölkerung.
Immer mehr
Menschen, immer weniger Ressourcen - Mythos oder Fakt? |
STRITTMATTER, Kai (2017): China.
Mit Zwang in die Überalterung,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 07.06.
"Der Volkszeitung zufolge
lag Chinas Reproduktionsrate zuletzt bei 1,05 - Welten entfernt von
den 2,1 Kindern pro Frau, die ein Volk braucht, um nicht zu
schrumpfen. China altert. Und zwar rapide. In 15 Jahren werden in dem
Land mehr als 210 Millionen Menschen über 60 Jahre alt sein, doppelt
so viele wie noch 2010.
Vor allem: Das Land altert, bevor es wirklich reich ist. Gleichzeitig
schrumpft seit ein paar Jahren erstmals der Pool der Werktätigen, die
für Chinas Wirtschaftswunder schuften. Noch wächst das Volk. Offiziell
gab es 2015 etwa 1,37 Milliarden Chinesen, im Jahr 2030 sollen es dem
Staatsrat zufolge 1,45 Milliarden sein - spätestens dann wird die
Bevölkerung zurückgehen",
berichtet Kai STRITTMATTER über
China. Das nun die Zwei-Kind-Familie zum Programm erhoben hat:
"Die ersten Zahlen sind nicht
ermunternd. Für das Jahr 2016, das erste Jahr der neuen Politik,
meldeten Chinas Familienplaner 17,86 Millionen Geburten, 1,3 Millionen
mehr als im Jahr zuvor. Erhofft hatten die Beamten allerdings einen
Anstieg um 3 Millionen Geburten pro Jahr bis zum Jahr 2020."
Ob diese Zahlen ermutigend sind
oder nicht, das wird sich erst im Rückblick zeigen. Aber unsere
demografiefixierten Medien scheren sich einen Dreck darum, dass
Verhaltensänderungen nicht von heute auf morgen geschehen, wenn nicht
gerade Katastrophen wie die Wiedervereinigung und der Zusammenbruch
der Wirtschaft passieren.
LEE, Felix (2017):
22.860.000.000 Euro gegen die Einsamkeit.
Mit Konsumrabatten wollte der
chinesische Internetgigant Alibaba ursprünglich die vielen Singles
im Land am 11.11. über ihr Alleinsein hinwegtrösten. Inzwischen hat
sich dieser Tag zum größten Verkaufstag der Menschheitsgeschichte
entwickelt,
in:
TAZ v. 13.11.
"Den
»Tag des Singles« am 11.11. gibt es in China schon seit mehr als
20 Jahren. Weil das Datum an diesem Tag nur aus Einsen besteht,
hatten chinesische Studenten ihn in den späten neunziger Jahre zu
einer Art Anti-Valentinstag erkoren, um mit Single-Partys oder Blind
Dates aus der Not eine Tugend zu machen. Denn Singles gibt es in der
Volksrepublik eine Menge. Über 143 Millionen Chinesen gelten
offiziell als alleinstehend. Sie machen 11 Prozent der chinesischen
Gesamtbevölkerung aus.
Und das in einem Land, in dem Ehe und Familie einen hohen
Stellenwert haben. Vor allem Männer zwischen 30 und 40 haben es
heutzutage schwer, eine Partner in fürs Leben zu finden. (...). Auf
100 Frauen kommen 117 Männer.
Alibaba-Gründer Jack Ma griff die Idee auf und machte sich Gedanken,
wie er aus dem Tag der einsamen Herzen Profit schlagen könnte. Und
was kann im modernen China besser über Einsamkeit hinwegtrösten?
Ausgiebiges Shoppen",
erzählt uns Felix LEE die Legende
zum "Singles Day". Weder das deutsche, noch das
englischsprachige Wikipedia nennen Quellen, die älter sind als
2011. Auch unter dem Begriff "Guanggun Jie" existieren keine
Artikel, die vor 2008 erschienen sind. Es spricht also viel für eine
geschickte Legendenbildung, denn der Konsumtag soll auch außerhalb
von China populär gemacht werden.
Ein Männerüberschuss passt
ebenfalls nicht so recht zum Shopping, denn bekanntlich ist das eher
eine Frauensache, weshalb der Economist Anfang des
Jahrtausends von
"Bridget-Jones-Ökonomie" sprach. Damit sind die kaufkräftigen,
alleinlebenden Karrierefrauen als Zielgruppe gemeint und keineswegs
die frustrierten Single-Männer. Das Single-Image muss also wieder
einmal für den Konsumrausch der ganzen Bevölkerung herhalten, der
von Rabatten angeheizt wird.
HUA, Sha (2017): Das Märchen vom
Kaufrausch.
Onlinebandel: Für rund 22
Milliarden Euro kauften Chinesen am Singles' Day über Alibaby ein.
Der Onlinehändler hat große Pläne,
in:
Handelsblatt v. 13.11.
Das Handelsblatt hält
sich erst gar nicht lange mit der Vorgeschichte des "Singles Day"
auf, sondern erzählt knapp:
"Ursprünglich galt der 11.11.
in China wegen der vier Einsen im Datum als Tag der einsamen
Singles. Sozusagen aus Trotz zum Valentinstag rief Jack Ma 2009
die Singles dazu auf, sich an dem Tag selbst etwas zu gönnen und
sich glücklich zu kaufen."
2018
BERNDT, Christina
(2018):
Enkel aus der Kältekammer.
Baby in China wird vier Jahre nach
dem Tod der Eltern geboren,
in: Süddeutsche
Zeitung v. 13.04.
ERLING, Johnny
(2018): Pekings Angst vor den kleinen Kaisern.
Die
Ein-Kind-Politik in China hat eine ganze Generation von jungen
Einzelgängern hervorgebracht - sie sind verhätschelt, aber auch
zunehmend rebellisch,
in: Welt v.
05.06..
ERLING, Johnny
(2018): Plötzlich sollen die Chinesen Babys bekommen.
Obwohl Peking die strikte
Ein-Kind-Politik beendet hat, sinkt die Geburtenrate. Jetzt könnte
sie mit anderen Maßnahmen erhöht werden,
in: Welt v. 26.07.
Johnny ERLING berichtet über die
Sicht des Ökonomen Zhou TIANYONG zur Bevölkerungsentwicklung in
China. Die Zahlen, die ERLING liefert, sind teilweise abstrus und
nicht nachvollziehbar.
"Ende 2017 lebten rund 240
Millionen über 60-Jährige in der Volksrepublik, ihr
Bevölkerungsanteil machte 17,3 Prozent aus. 2050 erwarten die
Demoskopen, dass jeder Dritte unter den dann 1,46 Milliarden
Chinesen über 60 Jahre alt sein wird, die größte Armee an
Pensionären in der Welt",
schreibt ERLING. Seit wann
beschäftigen sich Meinungsforscher ("Demoskopen") mit
Bevölkerungsvorausberechnungen?
"2017 fielen in China sowohl die
Geburtenrate, die durchschnittliche Anzahl der Kinder pro Frau, als
auch die Reproduktionsrate, also die durchschnittliche Anzahl der
Töchter pro Frau. Die absolute Zahl der Neugeborenen nahm ebenfalls
um 630.000 Baby ab, ein Einbruch von vier Prozent gegenüber dem
Vorjahr",
erzählt uns ERLING zur
Geburtenentwicklung, als ob der Leser wissen müsste, was das
bedeutet. Im Gegensatz dazu hat ein Artikel in dem neoliberalen
Flaggschiff The Economist
im September letzten Jahres auf die großen Unterschieden in den
einzelnen chinesischen Provinzen hingewiesen. In dem Artikel wird -
anders als bei ERLING auch deutlich, warum die Kennzahl "Töchter pro
Frau", also die Geschlechterungleichgewichte, in China eine größere
Rolle als in vielen anderen Ländern spielen:
"Since the one-child policy was
in force so long, differences in fertility have become entrenched
and their impact profound. To take one example, provinces with
relatively low fertility tend to have an even bigger excess of boys
over girls than is the norm. Nationally, the imbalance has ebbed
somewhat since 2000, with the sex ratio at birth falling from 121
boys for every 100 girls in 2005 to 114 in 2015. But in the
north-east there has been little or no improvement—a worry
considering the high levels of crime associated with large numbers
of unmarried men (called “bare branches” in China)."
KUNTZ, Katrin (2018): Die Liebesjäger.
China: Viele heiratswillige
Singles finden keinen Partner. Denn es gibt Millionen mehr junge
Männer als Frauen - und mit dem Wohlstand sind die Ansprüche
gestiegen. Die Datingindustrie boomt,
in:
Spiegel Nr.31 v.
28.07.
MÜLLER, Matthias (2018): Peking will den Storch beflügeln.
Nach der Aufgabe der Einkindpolitik
überlegen Chinas Machthaber, wie sich die Bevölkerung zum
Kinderbekommen animieren liesse,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 23.08.
"Waren letztes Jahr 241
Millionen oder 17,3 Prozent der Chinesen älter als 60 Jahre, wird
sich dieser Anteil laut Schätzungen bis 2050 auf 35 Prozent
verdoppeln. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf das
Wirtschaftswachstum, die Sozialversicherungssysteme und die
Betreuungskapazitäten für ältere Chinesen.
Die Machthaber haben erkannt, dass die Abschaffung der
Einkindpolitik und die damit verbundene Erlaubnis für Han-Chinesen,
künftig zwei Kinder zu haben, keinen Bewusstseinswandel
hervorgerufen haben. Im vergangenen Jahr kamen 17,2 Millionen
Neugeborene zur Welt, 630 000 weniger als im Jahr zuvor. Für 2018
sind die Prognosen noch schlechter. Laut
Huang Wenzheng, der am Center for China and Globalization
forscht, werden in diesem Jahr nur noch 15 Millionen Babys in
China das Licht der Welt erblicken",
erzählt uns Matthias MÜLLER über
die demografische Lage in China, dessen Tonfall ungute Erinnerungen
an die Nuller Jahre in Deutschland erweckt, wo Alarmisten wie Frank
SCHIRRMACHER mit Das Methusalem-Komplott und Minimum
den Boden für Thilo SARRAZINs Deutschland schafft sich ab
fruchtbar machte. SCHIRRMACHER hofierte auch den
nationalkonservativen Bevölkerungswissenschaftler Herwig BIRG, der
inzwischen zur Galionsfigur der Nationalsozialisten bei der AfD
avanciert ist.
GIESEN, Christoph (2018):
Eins, zwei oder drei.
Chinas Bevölkerung altert rapide,
dem Land drohen schwere demografische Probleme. Peking könnte deshalb
bald die Begrenzung der Kinderzahl pro Familie abschaffen. Zugleich
aber gibt es kaum Anreize für Eltern,
in: Süddeutsche
Zeitung v. 30.08.
"Weibliche Föten wurden
abgetrieben. Heute leben in China etwa 34 Millionen mehr Männer
als Frauen, und das obwohl Männer statistisch eine kürzere
Lebenserwartung haben. Die meisten von ihnen sind noch jung: Im
Jahr 2020, schätzen Fachleute, werden 24 Millionen Männer keine
Frau zum Heiraten finden, mit allen Konsequenzen: Die
Immobilienpreise steigen, weil es mehr Singles gibt, aber auch die
Gewaltverbrechen, Vergewaltigungen und Prostitution nehmen zu",
berichtet uns Christoph GIESEN
die Folgen von Bevölkerungspolitik in China, über die
vor einer Woche bereits die NZZ berichtet hat.
2019
MÜHLBAUER, Peter
(2019): China: Bevölkerungszahl 2018 erstmals seit Gründung der
Volksrepublik zurückgegangen,
in:
Telepolis v. 04.01.
Mit Verweis auf den Artikel
Worse than Japan: how China’s looming demographic crisis will doom its
economic dream, in dem die üblichen Spekulationen zu möglichen
demografischen Folgen eines Bevölkerungsrückgangs verbreitet werden,
berichtet Peter MÜHLBAUER über einen Bevölkerungsrückgang in China.
Eine offizielle Bestätigung steht jedoch noch aus.
"China first began to promote
population control in 1973 and introduced its one-child policy in
1980. As a result, its total fertility rate, or births per woman,
dropped from 4.54 in 1973 to 2.29 in 1989, then to 1.22 in 2000 and
1.05 (then the lowest in the world) in 2015",
schreibt Yi FUXIAN, Autor des Buchs
Big Country with an Empty Nest, in dem Artikel, der ansonsten
wenig über die Demografie Chinas zu bieten hat. Auch der New York
Times-Artikel
Yi Fuxian, Critic of China’s Birth Policy, Returns as an Invited Guest
von Didi Kirsten TATLOW, der vom 23. März 2016 stammt und von
MÜHLBAUER verlinkt wird, enthält keine Informationen zum
Bevölkerungsstand 2018.
Woher stammen also die
Informationen von MÜHLBAUER? n-tv.de meldete einen Tag zuvor:
Chinesische Bevölkerung schrumpft. Der Artikel verweist auf
Aussagen von Xi FUXIAN. Dort heißt es:
"Die chinesische Statistikbehörde
will ihre Geburtenzahlen für 2018 im Monatsverlauf bekanntgeben. Daten
von örtlichen Behörden deuten jedoch auf einen deutlichen
Geburtenrückgang im vergangenen Jahr hin. So wurden in Qingdao in der
bevölkerungsreichen östlichen Provinz Shandong zwischen Januar und
November 2018 nur rund 81.000 Kinder und damit 21 Prozent weniger als
im Vorjahreszeitraum geboren."
Aus einer einzelnen Provinz auf die
Geburtenentwicklung in China zu schließen, ist gewagt. In Deutschland
lag die Geburtenrate 2016 im Jahr 2016 bei 1,59. In den einzelnen
Bundesländern reichte die Spanne von 1,49 im Saarland bis 1,69 in
Brandenburg. In China dürften die Unterschiede eher größer sein.