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Kommentierte Bibliografie

 
       
   

Die Entwicklung der Lebenserwartung in Deutschland

 
       
   

Die Debatte um den Anstieg der Lebenserwartung, die Gesundheit Älterer, die Unterschiede der Sterblichkeit und ihre Bedeutung für die Sozialsysteme (Teil 2)

 
       
   

Die Chronologie der Debatte

 
       
   
     
 

Vorbemerkung

Die Entwicklung der Lebenserwartung gilt Demografen und Ökonomen neben der Entwicklung der Geburten in Deutschland als das gesellschaftliche Hauptproblem des demografischen Wandels. Insbesondere die Rentenversicherung und die Krankenversicherung sowie die Pflegeversicherung (Stichworte: Pflegebedarf bzw. Pflegenotstand) erscheint in einer Gesellschaft der Langlebigen als bedroht. Spätestens seit Ende der 1970er Jahre wird das Rentensystem aufgrund der steigenden Altenlast immer wieder vor dem Kollaps gesehen. Leistungseinschnitte oder Privatisierungen gelten Neoliberalen bzw. Nationalkonservativen als einzige Möglichkeit, um die Sozialversicherungssysteme zu retten. Dabei bleiben die zentralen Fragen außen vor: Was bedeutet der Anstieg der Lebenserwartung überhaupt für unsere Gesellschaft? Nicht demografische Aspekte, sondern nicht-demografische Aspekte wie der medizinische und technologische Fortschritt, die Gesundheit jüngerer und älterer Menschen, infrastrukturelle und arbeitsmarktstrukturelle Veränderungen sind in der hier vertretenen Sicht bedeutender. Die Zukunft Deutschlands könnte also ganz anders aussehen als dies die üblichen Prognosen behaupten. Diese Bibliografie widmet sich deshalb in erster Linie jenen Fragen, die gewöhnlich eher vernachlässigt werden, weil sie nicht von mächtigen Interessensgruppen vorangetrieben werden.

Kommentierte Bibliografie (Teil 2: 2005 - 2009)

2005

ALBER, Jens (2005): Wer ist das schwache Geschlecht?
Zur Sterblichkeit von Männern und Frauen innerhalb und außerhalb der Ehe,
in:
Leviathan, Heft 1, März

LBS Research (2005): 2030 Deutschland mit mehr Einwohnern als heute.
Prognosen seit 1992 um 13,7 Millionen Einwohner nach oben korrigiert – Demografen unterschätzen die tatsächliche Entwicklung immer wieder – Steigende Lebenserwartung wichtigster Faktor,
in: Pressemitteilung Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen v. 04.04.

BAHNSEN, Ulrich (2005): Ein neuer Job für Methusalem.
Dass wir immer älter werden, hat sich herumgesprochen. Doch von ernsten Konsequenzen ist kaum die Rede. Demografie-Forscher James Vaupel drängt im Interview auf drastische Reformen,
in: Die ZEIT Nr.19 v. 04.05.

SPIEGEL- Titelgeschichte: Wohin mit Oma?
Pflege-Notstand in Deutschland

FRÖHLINGSDORF, Michael/JUNG, Alexander/LUDWIG, Udo/NEUMANN, Conny/SCHMIDT, Caroline (2005): Generation Pflege.
Finanznot in der Pflegekasse: Die Zahl der Bedürftigen steigt, immer mehr Alte kommen in teure Heime, der Reformdruck wächst. Um die Zukunft des Alterns beginnt eine Debatte: Pflegen oder pflegen lassen? Das stürzt Millionen Angehörige in einen tiefen Konflikt,
in: Spiegel Nr.19 v. 09.05.

SCHREP, Bruno (2005): Der letzte Umzug.
Angst, Abwehr, Misstrauen: Die Übersiedlung in ein Altersheim ist für viele Ältere die schmerzlichste Entscheidung ihres Lebens. Mit dem Verlust der eigenen vier Wände geht auch die Selbstbestimmung verloren,
in: Spiegel Nr.19 v. 09.05.

SCHÄFFER, Albert (2005): Nur eine Schuldfrage?
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 21.05.

REICHERT, Martin (2005): Die Rückkehr zum Rudel.
Karlsruhe hat entschieden, dass wir für unsere pflegebedürftigen Eltern nicht mehr mit persönlichem Vermögen haften müssen. Das bedeutet: neue Lebensformen auf dem fernen Planeten des Alters,
in: TAZ v. 08.06.

BIRKE, Burkhard (2005): "Das Konzept der Bundesregierung ist falsch".
Finanzexperte Raffelhüschen zur Zukunft der Pflegeversicherung,
in: DeutschlandRadio v. 01.08.

"Die Pflegeversicherung ist ein demographisches Problem. Wir haben in der Pflegeversicherung einen Generationenvertrag begründet und wussten dennoch ganz genau, dass die Generation, die Generation, die ihn erfüllen soll, im Grunde gar nicht geboren worden ist. Denn durch den Pillenknick sind die entsprechenden Beitragszahler nicht da",

behauptet Bernd RAFFELHÜSCHEN. Wir haben es nicht - wie RAFFELHÜSCHEN weismachen will - mit einer Geburtenkrise, sondern mit einer Arbeitsmarktkrise zu tun. Nicht die Geborenen fehlen, sondern die  Erwerbsarbeitsplätze. Arbeitslose Geborene zahlen keine Beiträge!

HARRISON, Robert P. (2005): Das Kind ist der Vater des Mannes.
Wir werden immer jünger: Aber die biologische Begünstigung der Jugendlichkeit verlangt nach dem kulturellen Gegengewicht von Alter und Weisheit,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 27.08.

Die Rede vom Jugendwahn ist ein Symptom des neuen Alterswahns. HARRISON ist Teil des Methusalem-Komplotts, das SCHIRRMACHER ausgerufen hat. Auffällig ist, dass es sich hier um einen exklusiven Herrenclub handelt, der diese Debatte inszeniert. HARRISON knüpft am SEIDLschen schöne junge welt-Syndrom an:

"Im neunzehnten Jahrhundert schrieb Balzac den Roman »Die Frau von dreißig Jahren«, in dem er zeigen wollte, daß das Leben einer Frau, im Gegensatz zu den herrschenden Konventionen, mit dreißig noch nicht vorbei war. Heutzutage sieht eine dreißigjährige Inlineskaterin eher wie die Tochter, nicht wie die Schwester von Balzacs dreißigjähriger Frau aus, und wie alt sie auch werden mag, sie wird immer jugendlicher wirken als ihre Vorfahren. Der »Altersunterschied« zwischen uns und früheren Generationen hat weniger mit unserer besseren Ernährung und einer freieren Lebensweise zu tun, eher mit einer massiven biokulturellen Transformation, die im Begriff ist, die Menschen insgesamt zu verjüngen - ein Ende ist nicht in Sicht."

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Serie: Der große Graben (Teil 4)

ERLINGER, Rainer (2005): Gesunde gegen Kranke.
Arzt- und Pflegekosten steigen? Trotzdem runter mit den Prämien!
in: Süddeutsche Zeitung v. 29.08.

DESTATIS (2005): Nach der neuen Sterbetafel holen Männer bei Lebenserwartung auf,
in: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt v. 02.09.

Die "durchschnittliche Lebenserwartung (ist) in Deutschland weiter angestiegen. Sie beträgt nach der neuen Sterbetafel 2002/2004 für einen neugeborenen Jungen 75,9 Jahre und für ein Mädchen 81,5 Jahre. Nach der alten Sterbetafel 2001/2003 waren es 75,6 beziehungsweise 81,3 Jahre gewesen. Damit hat die durchschnittliche Lebenserwartung neugeborener Jungen stärker zugenommen als die der Mädchen: Nach der Sterbetafel 1991/1993 hatte ein neugeborenes Mädchen eine um 6,5 Jahre höhere durchschnittliche Lebenserwartung als ein neugeborener Junge, 2002/2004 sind es nur noch 5,7 Jahre.
Auch für ältere Menschen ist die Lebenserwartung gestiegen: Nach der neuen Sterbetafel können 60-jährige Männer statistisch noch mit einer ferneren Lebenserwartung von 20 Jahren rechnen, gegenüber 19,8 Jahren nach der alten Sterbetafel. Für 60-jährige Frauen ergeben sich statistisch 24,1 weitere Lebensjahre gegenüber zuvor 23,9 Jahren.
Die Sterbetafel 2002/2004 gibt die aktuellen Sterblichkeitsverhältnisse wieder. Danach kann statistisch jeder zweite Mann in Deutschland wenigstens 78 Jahre alt werden. Jede zweite Frau kann sogar mindestens ihren 84. Geburtstag erleben. Das 60. Lebensjahr können durchschnittlich 88% der Männer und 93% der Frauen erreichen.
Der langfristige Trend steigender Lebenserwartung in Deutschland bleibt damit ungebrochen. Im Deutschen Reich betrug 1871/1881 die durchschnittliche Lebenserwartung für neugeborene Jungen 35,6 Jahre, für neugeborene Mädchen 38,5 Jahre. Allerdings konnten auch damals 60-jährige Männer und Frauen statistisch mit einer ferneren Lebenserwartung von 12,1 beziehungsweise 12,7 Jahren rechnen. Im Gegensatz zu heute lag die Wahrscheinlichkeit, den 60. Geburtstag zu erleben, jedoch nur bei rund 30%.
Die aktuelle Sterbetafel für Deutschland basiert auf den Angaben über die Gestorbenen und die Bevölkerung der letzten drei Jahre. Es handelt sich um eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung in diesem Zeitraum. Die durchschnittliche Lebenserwartung entspricht deshalb der Zahl von weiteren Jahren, die eine Person in einem bestimmten Alter nach den heutigen Sterblichkeitsverhältnissen voraussichtlich noch leben könnte. Eine Veränderung der Sterblichkeitsverhältnisse in der Zukunft wird nicht berücksichtigt",

heißt es in der Pressemitteilung, in der die Sterbetafel des Statistischen Bundesamtes von den Sterbetafeln der Versicherungswirtschaft abgegrenzt wird. Hierzu heißt es:

"Von der aktuellen Sterbetafel des Statistischen Bundesamtes sind jene Sterbetafeln zu unterscheiden, welche die aktuellen Sterblichkeitsverhältnisse nicht beschreiben. Hierzu zählen die Sterbetafeln der Versicherungswirtschaft, die auf den jeweiligen Versicherungszweck ausgerichtet sind (Renten- oder Todesfall der Versicherten, also nicht der Gesamtbevölkerung) und in denen Schätzungen über zukünftige Sterblichkeitsverhältnisse plus Zuschläge einbezogen werden. Die Versicherten haben selbst ohne geschätzte Zuschläge eine höhere statistische Lebenserwartung als die Gesamtbevölkerung, weil sie bei Vertragsabschluss ihre Gesundheit nachweisen müssen. Diese Auswahl verringert das Sterblichkeitsrisiko von vornherein. Schätzungen zur zukünftigen Lebenserwartung hat das Statistische Bundesamt in der 2003 erstellten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2050 veröffentlicht."

DRIBBUSCH, Barbara (2005): Die Männer holen auf.
In der Lebenserwartung verringert sich der Abstand zu den Frauen auf knapp sechs Jahre,
in: TAZ v. 03.09.

HEUSSER-MARKUN, Regula (2005): Die silbernen Jahre.
Alter zwischen Pflicht und Kür,
in: Neue Zürcher Zeitung v. 27.09.

Regula HEUSSER-MARKUN prognostiziert für die postindustriellen Gesellschaften eine Trendumkehr bei der Langlebigkeit:

"Dass immer mehr von uns immer älter werden, ist trivial. Doch könnte der Zenit in den postindustriellen Gesellschaften demnächst erreicht sein. Langlebigkeit hat nicht nur individuell-gesundheitliche Gründe, die genetisch mit bedingt sein können. Sie hängt wesentlich vom Zustand einer Gesellschaft ab. In Perioden der Krise, wie sie der Ostblock nach der Wende erlebte, sinkt die Lebenserwartung unter Umständen rasch, sterben viele Menschen durch erhöhtes Risikoverhalten, mangelnde Hygiene, mitunter auch gehäufte Suizide früher weg, als es bei ihrer Geburt die Prognose vorsah."

2006

KIRSCH, Guy & Klaus MACKSCHEIDT (2006): Arbeiten bis 90.
Warum eigentlich nicht? Einige Bemerkungen zu einem nach oben hin offenen Renteneintrittsalter,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 27.05.

TAGESSPIEGEL-Themenausgabe: Gutes, altes Deutschland

SIEGMUND-SCHULTZE, Nicola (2006): Die Regeln der Vergänglichkeit.
Verschleiß oder Programm der Natur - Forscher suchen nach den Ursachen des Alterns,
in: Tagesspiegel v. 28.05.

SCHÜMANN, Helmut (2006): Junge Alte, alte Junge.
Bei Sportlern stimmen die gefühlten Lebensjahre selten mit den biologischen überein,
in: Tagesspiegel v. 28.05.

BOVENSCHEN, Siliva (2006): Älter werden. Notizen, Frankfurt a/M: Fischer Verlag

ZEIT-Thema: Was soll ich tun, wenn du Hilfe brauchst?
Altenheim oder daheim. Wenn die Eltern zu Pflegefällen werden, sind viele Kinder überfordert.

MAYER, Susanne (2006): Wohin mit den Eltern?
Weshalb wir überfordert sind, wenn Mutter oder Vater zu Pflegefällen werden,
in: Die ZEIT Nr.41 v. 05.10.

DESTATIS (2006): Lebenserwartung der Menschen in Deutschland steigt weiter an,
in: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt v. 19.10.

Die "durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland (ist) weiter angestiegen. Sie beträgt nach der neuen Sterbetafel 2003/2005 für einen neugeborenen Jungen 76,2 Jahre und für ein Mädchen 81,8 Jahre. Nach der vorherigen Sterbetafel 2002/2004 waren es 75,9 beziehungsweise 81,5 Jahre gewesen. Damit hat auch in der aktuellen Sterbetafel 2003/2005 die durchschnittliche Lebenserwartung neugeborener Jungen stärker zugenommen als die der Mädchen. Ein neugeborenes Mädchen hat eine um 5,6 Jahre höhere durchschnittliche Lebens­erwartung als ein neugeborener Junge, 2002/2004 waren es noch 5,7 Jahre gewesen.
Für ältere Menschen ist die Lebenserwartung ebenfalls gestiegen: Nach der neuen Sterbetafel können 60-jährige Männer statistisch noch mit einer ferneren Lebenserwartung von 20,3 Jahren rechnen gegenüber 20 Jahren nach der vorherigen Sterbetafel. Für 60-jährige Frauen ergeben sich statistisch 24,3 weitere Lebensjahre gegenüber zuvor 24,1 Jahren.
Die Sterbetafel 2003/2005 gibt die aktuellen Sterblichkeitsverhältnisse wieder. Danach kann statistisch jeder zweite Mann in Deutschland wenigstens 79 Jahre alt werden. Jede zweite Frau kann sogar mindestens ihren 84. Geburtstag erleben. Das 60. Lebensjahr können durchschnittlich 88% der Männer und 94% der Frauen erreichen.
Die bundesweit höchste Lebenserwartung kann nach wie vor Baden-Württemberg verzeichnen. Im Berichtszeitraum 2003/2005 betrug dort die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Jungen 77,6 Jahre und für Mädchen 82,7 Jahre. Das waren für Jungen 1,4 Jahre und für Mädchen 0,9 Jahre mehr als im Durchschnitt aller Bundesländer in Deutschland. Die niedrigste Lebenserwartung war in Mecklenburg-Vorpommern mit 74 Jahren für Jungen und im Saarland mit 80,5 Jahren für Mädchen zu finden. Dies entsprach einer für Jungen um 2,2 und für Mädchen um 1,3 Jahre geringeren Lebenserwartung als in Deutschland insgesamt. Die Spanne zwischen dem Land mit der höchsten und demjenigen mit der geringsten Lebenserwartung Neugeborener umfasste im Zeitraum 2003/2005 bei Jungen 3,6 und bei Mädchen 2,2 Jahre.
Der Abstand der Lebenserwartung zwischen dem früheren Bundesgebiet und den neuen Ländern (ohne Berlin) hat sich ebenfalls weiter verringert. Der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen den beiden Gebietsständen beträgt für neugeborene Mädchen nur noch 0,3 Jahre, während für neugeborene Jungen in den neuen Bundesländern die Lebenserwartung um 1,4 Jahre geringer ausfällt", meldet das Statistische Bundesamt.

PPS (2006): Gestorben wird später,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 20.10.

SCHWÄGERL, Christian (2006): Das verschwendete Alter.
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 01.11.

Christian SCHWÄGERL sieht in der Zunahme der Demenzkranken eine Herausforderung für unsere Gesellschaft:

"Durch das Altern der geburtenstarken Jahrgänge könnten es im Jahr 2050 drei Millionen Betroffene werden, sofern es weiter keine Therapie gibt - drei Millionen Demente bei einer geschrumpften Bevölkerung, in der besonders der Anteil der Jüngeren, die pflegen und Sozialbeiträge erwirtschaften, deutlich kleiner sein wird als heute. Diese Aussicht macht den Umgang mit Demenzkranken und den Kampf gegen die Krankheit zu einer zentralen Aufgabe unserer Gesellschaft."

ZYLKA, Regine (2006): Deutschland schrumpft dramatisch.
Statistisches Bundesamt legt düstere Prognose zur Bevölkerungsentwicklung bis 2050 vor. Immer weniger Erwerbstätige. Lebenserwartung von Frauen steigt auf 88 Jahre,
in: Berliner Zeitung v. 08.11.

Was tut man, wenn die Realität nicht dem entspricht, was man sich erwartet hat? Man dramatisiert wie Regine ZYLKA, wenn sie schreibt:

"Das Statistische Bundesamt hat gestern neue Berechnungen vorgelegt, die von früheren Prognosen erheblich abweichen. Danach wird die Bevölkerung von heute rund 82 Millionen bis zum Jahr 2050 auf unter 70 Millionen zurückgehen. Bislang waren die Statistiker davon ausgegangen, dass die Zahl der Deutschen auf etwa 75 Millionen sinken wird. Das Bundesamt erwartet inzwischen jedoch eine wesentlich niedrigere Zuwanderung als bei der letzten Bevölkerungsprognose vor drei Jahren."

ZYLKA leitet daraus in ihrem Kommentar Land ohne Kinder die Forderung nach einer aktiven Bevölkerungspolitik ab. Fakt ist jedoch, dass sich die veränderte Bevölkerungsentwicklung zu allererst daraus ergibt, dass zum einen mit einer höheren Lebenserwartung gerechnet wurde und zum anderen die Zuwanderung geringer angesetzt wurde. Wie realistisch diese Annahmen sind, soll hier unbeachtet bleiben.

Vergleicht man aber die Variante 7 von 2003 mit der Variante 1 W von 2006 - das sind jene beiden Modellrechnungen, die sich in ihren Annahmen am ähnlichsten sind - dann ist das Ergebnis fast identisch: statt 69,6 Millionen Menschen würden 2050 nur noch 68,7 Millionen Menschen in Deutschland leben.

Geht man jedoch - wie etliche Demografen - davon aus, dass die Geburtenrate mit 1,4 zu niedrig ausgewiesen wird, dann fällt der Bevölkerungsrückgang noch geringer aus.

ZYLKA, Regina (2006): Pflegenotstand der anderen Art.
Reform - Die Zahl der Pflegebedürftigen wird wachsen, viele haben keine Kinder, die für sie sorgen könnten. Die große Koalition streitet darüber, wie die Betreuung künftig finanziert werden soll,
in: Berliner Zeitung v. 14.11.

"Mittelfristig werden die kränkelnden Senioren aber oft nicht mehr zu Hause von Angehörigen gepflegt werden können - schlicht deshalb, weil sie keine Kinder haben",

behauptet die Berliner Zeitung im Tagesthema. Es wäre endlich an der Zeit, dass das Statistische Bundesamt seine Hausaufgaben erledigt. Allein beim westdeutschen Frauenjahrgang 1965, also jenem Frauenjahrgang, der zur Avantgarde der Kinderlosen gezählt wird, schwankt die Einschätzung des Anteils lebenslang Kinderloser zwischen 23,1 % und 31,2 %.

2007

SCHWÄGERL, Christian (2007): Wir müssen unsere Lebensläufe völlig neu denken.
Gespräch mit dem Demographen James Vaupel,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 16.01.

Der US-amerikanische Demograph James VAUPEL hält nichts von der Hysterie, mit der in Deutschland der demografische Wandel betrachtet wird. Beispielhaft ist aktuell die ZDF-Dystopie 2030 - Aufstand der Alten:

"Sie kennen die Demographiedebatte weltweit. Gibt es da deutsche Besonderheiten?
             Kein anderes Land hat so viel Angst vor dem demographischen Wandel wie Deutschland. Bei einer der Demographiekonferenzen des Bundespräsidenten gab es eine Meinungsumfrage, bei der die meisten Teilnehmer angaben, dass die Zukunft schlechter sein wird als die Vergangenheit - woher nehmen sie diesen Pessimismus? Die Deutschen haben zwei Weltkriege, Hitler, den Kommunismus überstanden und leben im Wohlstand. Als Amerikaner bin ich da auch nach mehr als zehn Jahren in Deutschland noch immer erstaunt.
             Aber gerade Ihr Institut weist auf Probleme hin, die uns durch Überalterung und Kindermangel bevorstehen. Der Film macht sie nur sehr plastisch greifbar.
            
Deshalb gefällt mir, dass die Möglichkeit enormer sozialer Unterschiede im Alter thematisiert wird. Die Altersarmut wird in Zukunft wieder aktuell, besonders betroffen sind alleinstehende ältere Frauen, geschieden oder ohne Kinder. Es wird überhaupt härter für Kinderlose und für Einzelkinder ohne Familiennetz. Aber die Schärfe im Film halte ich doch für reichlich unrealistisch. Realistischer ist die Darstellung von Brandenburg als entvölkerter Region. Es kann passieren, dass aus ganzen Landstrichen die Jugend wegzieht und nur die Alten zurückbleiben, mit allen Problemen. Das ist jetzt schon zu beobachten."

FRANKFURTER RUNDSCHAU-Tagesthema: Die Gesellschaft altert.
Bloß ein Schreckensszenario oder eine Entwicklung mit Zukunft? Experten plädieren dafür, den Wandel zu gestalten - ohne Panikmache

GASEROW, Vera (2007): Der Druck auf die Kinderlosen wächst.
Die Frucht vor der wachsenden Zahl alter, womöglich pflegebedürftiger Menschen setzt die Gruppe Kinderloser zunehmend unter politischen Rechtfertigungs- und konkreten Zahlungsdruck,
in: Frankfurter Rundschau v. 18.01.

Vera GASEROW berichtet darüber, dass die hysterische Stimmung um den Geburtenrückgang benutzt wird, um Kinderlose zu Menschen zweiter Klasse zu machen.

Sowohl die Debatten um ein Elternwahlrecht als auch die von Hans-Werner SINN ins Gespräch gebrachte Rente nach Kinderzahl werden durch unseriöse Filme wie 2030 - Aufstand der Alten weiter angeheizt.

Im Buch Die Single-Lüge wird aufgezeigt, wie sich seit dem Pflegefehlurteil des Bundesverfassungsgerichts die Lage der Kinderlosen verschlechtert hat und welche Möglichkeiten bestehen, dagegen vor zu gehen. GASEROW schreibt dazu:

"In der Debatte um die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme ist (die)(...) Sonderstellung von Kinderlosen bereits Realität.
             Die zentrale Weiche dafür hat 2001 das Bundesverfassungsgericht gestellt mit seinem Urteil zur Pflegeversicherung. (...). Seit 2005 zahlen deshalb rund drei Millionen Kinderlose ein viertel Prozent mehr in die Pflegekasse als Väter und Mütter - egal, ob deren Fürsorge für die Kinder nur auf dem Papier steht oder sie weit besser betucht sind als viele Singles.
             Das Vorbild der Pflegeversicherung - darauf dringen jetzt vor allem Unionspolitiker - soll auch auf die Rentenversicherung übertragen werden, in weit stärkerem Umfang."

Hans-Werner SINN argumentiert - genauso wie die Verfechter eines Elternwahlrechtes - mit unredlichen Zahlen. Im Buch Die Single-Lüge wird diese Single-Rhetorik detailliert kritisiert.

Auch im Buch Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft hat der Lebenslaufforscher Martin KOHLI in seinem Beitrag Alt - Jung die Single-Rhetorik, die von Elternwahlrecht- und Rente nach Kinderzahl-Verfechtern verwendet wird, in gleicher Weise kritisiert:

"Die Solidarleistungen in der Familie erstrecken sich weit über die Grenzen des Haushalts hinaus. Es gibt ganz erhebliche materielle Transfers auch zwischen den erwachsenen, in getrennten Haushalten lebenden Generationen in der Familie, und sie fließen ganz überwiegend von den älteren zu den jüngeren Generaionen. Dem öffentlichen Generationenvertrag - der Umlage von den Erwerbstätigen zu den Rentnern - entspricht also ein privater Transferfluss in der umgekehrten Richtung."

Der Trick der Befürworter: Eltern, deren Kinder nicht mehr im Haushalt leben, werden als Kinderlose gezählt. Ihnen wird per se das gleiche unsoziale Verhalten unterstellt wie Kinderfreien, d.h. Kinderlosen, die kinder- bzw. familienfeindlich gesinnt sind. Nur durch diesen haushaltsstatistischen Trick samt der damit verbundenen Unterstellungen, können Eltern von einer Mehrheit zu einer Minderheit in Deutschland gemacht werden.

BAUREITHEL, Ulrike (2007): Die Erfahrung mit Pflege verändert unsere Prioritäten.
Im Gespräch: Der Rechtswissenschaftler Thomas Klie über die Reform der Pflegekasse, eine ultimative Familienpolitik und die Notwendigkeit, eine "Zivilisation zweiter Ordnung" zu schaffen,
in:
Freitag Nr.14 v. 06.04.

TAGESSPIEGEL-Tagesthema: Pflegereform

MÜLLER, Leo & Rainer WORATSCHKA (2007): Auf ein langes Leben.
Wir werden immer älter – das bedeutet oft auch mehr Jahre mit Krankheit und Leid. Wer pflegt uns dann?
in: Tagesspiegel v. 15.04.

taz -Dossier zur Pflege in Deutschland.
Wohin mit Mama und Papa?

LEHMANN, Anna (2007): Humane Pflege nicht in Sicht.
An die Missstände in der Pflegeversicherung wird sich kaum herangetraut. Das Bedürfnis der Alten nach emotionaler Zuwendung und sozialer Anerkennung bleibt ausgespart,
in: TAZ v. 19.06.

LAUTERBACH, Karl (2007): Arme subventionieren Reiche.
Der deutsche Staat bekämpft soziale Ungleichheit nicht - er verstärkt sie sogar noch. Das zeigte sich jetzt wieder bei der Pflegereform: Gutsituierte müssen weniger zahlen,
in: TAZ v. 26.06.

GERMIS, Carsten (2007): Die Pflege wird viel, viel teurer,
in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 29.07.

WELT -Serie: Besser Altern (Teil 1)

BORSTEL, Stefan von (2007): Auf dem Weg zur "Silver Economy".
Wie muss man sich das Deutschland der nächsten Generation vorstellen, in 30 oder 40 Jahren? Als "neue graue Welt" der Alten und Greise, als düsteres Land ohne Kinder und Familien, in dem Dörfer verwaisen? Oder doch anders aus?
in: Welt v. 30.07.

WELT -Serie: Besser Altern (Teil 2)

BORSTEL, Stefan von (2007): Deutsche müssen früher anfangen zu arbeiten.
Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter. Das hat nicht nur Nachteile. Chef-Volkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, erklärt wie Deutschland vom demografischen Wandel profitieren kann,
in: Welt v. 31.07.

KAMANN, Matthias (2007): Keine Angst vor Einsamkeit im Alter.
Zu vereinsamen fürchten nur wenige alte Menschen in Deutschland. Und das hat seinen Grund: Der Zusammenhalt zwischen Alt und Jung funktioniert gut, die soziale Vernetzung nimmt zu - aber nur, solange der Geldfluss zwischen den Generationen nicht bedroht wird,
in: Welt v. 31.07.

WELT-Serie: Besser Altern (Teil 3)

REENTS, Heino (2007): Hoffnungszeichen für Eigenheimbesitzer.
Warum der demografische Wandel nicht automatisch zum Preisverfall bei Wohnimmobilien führt,
in: Welt v. 01.08.

WELT-Serie: Besser Altern (Teil 4)

BODDERAS, Elke (2007): Hightech macht das Senioren-Leben leichter.
Das Alter ist milde geworden – und bequem. Es gibt dienstbare Hauselektronik, Gleitsicht-Kontaktlinsen, Seniorenautos und die maßgeschneiderte Titan-Hüftprothese,
in: Welt v. 04.08.

WELT-Serie: Besser Altern (Teil 5)

EHRENSTEIN, Claudia (2007): Späte Heirat nicht unbedingt ausgeschlossen.
Immer mehr Senioren beginnen die Vorteile lockerer Beziehungen zu entdecken. Eine neue Liebe im Alter ist dann dauerhaft möglich, wenn man zusammen ist, ohne zusammen zu leben. Dieser neue Trend nennt sich "Living apart together",
in: Welt v. 07.08.

WELT-Serie: Besser Altern (Teil 6)

HOLLSTEIN, Miriam (2007): Ostdeutschland wird zum Rentnerparadies.
Der Osten entwickelt sich zu einem Ruhesitz für Westdeutsche. Während die einen sich über den Zuwachs freuen, fürchten die anderen, dass Städte wie Görlitz und Weimar in Zukunft ausschließlich als Altersresidenz angesehen werden könnten,
in: Welt v. 09.08.

WELT-Serie: Besser Altern (Teil 7)

SIEMS, Dorothea (2007): Ein ständig wachsender Schatz an Erfahrungen.
WELT-Serie Besser Altern (7): Nach Jahrzehnten des Jugendwahns entdeckt die Wirtschaft die Potenziale älterer Arbeitnehmer,
in: Welt v. 11.08.

WELT-Serie: Besser Altern (Teil 8)

HECKEL, Margaret (2007): Grüne profitieren vom demografischen Wandel.
Bisher wählt die Mehrzahl der über 60-Jährigen die Union. Das wird sich in Zukunft ändern. Denn im Jahr 2040 sind 40 Prozent der Bevölkerung 60 Jahre und älter - und viele dann nicht mehr konservativ. Das sagen zumindest Altersforscher voraus,
in: Welt v. 14.08.

DESTATIS (2007): Lebenserwartung der Menschen in Deutschland nimmt weiter zu,
in: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt v. 27.08.

Die "durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt nach der aktuellen Sterbetafel 2004/2006 (beträgt) für neugeborene Jungen 76,6 Jahre und für neugeborene Mädchen 82,1 Jahre. Nach der vorherigen Sterbetafel 2003/2005 waren es 76,2 beziehungsweise 81,8 Jahre.
Auch für ältere Menschen ist die Lebenserwartung weiter angestiegen.
Nach der neuen Sterbetafel 2004/2006 beläuft sich die Lebenserwartung von 60-jährigen Männern auf weitere 20,6 Jahre gegenüber 20,3 Jahren nach der letzten Sterbetafel. 60-jährige Frauen können statistisch gesehen mit 24,5 weiteren Lebensjahren rechnen. Nach der Sterbetafel 2003/2005 waren es durchschnittlich 24,3 Jahre.
Die amtlichen Sterbetafeln basieren auf den Daten über die Gestorbenen und die Durchschnittsbevölkerung der letzten drei Jahre. Es handelt sich also um eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung in diesem Zeitraum. Die durchschnittliche fernere Lebenserwartung gibt daher an, wie viele weitere Lebensjahre Menschen eines bestimmten Alters nach den in der aktuellen Berichtsperiode wie zum Beispiel 2004/2006 geltenden Sterblichkeitsverhältnissen noch leben könnten. Eine Veränderung der Sterblichkeitsverhältnisse in der Zukunft wird nicht berücksichtigt.
Aus der Sterbetafel 2004/2006 lässt sich auch ablesen, dass statistisch gesehen jeder zweite Mann zumindest 79 Jahre alt wird. Unter den Frauen kann fast jede zweite sogar ihren 85. Geburtstag erleben. 88% der Männer und 94% der Frauen können zumindest das 60. Lebensjahr vollenden.
Im früheren Bundesgebiet ist die Lebenserwartung nach wie vor etwas höher als in den neuen Bundesländern. Bei den im Westen neugeborenen Jungen ergibt sich mit 76,9 Jahren gegenüber 75,5 Jahren bei den in den neuen Ländern (ohne Berlin) geborenen Jungen ein Abstand von 1,4 Jahren.
Bei den neugeborenen Mädchen beträgt der Abstand zugunsten der im Westen geborenen Kinder zu denen im Osten dagegen nur 0,3 Jahre", heißt es in der Pressemitteilung

JANOSITZ, Paul (2007): Fast ewig.
Die Lebenserwartung in Deutschland ist erneut gestiegen. Wie alt kann der Mensch noch werden?
in:
Tagesspiegel v. 29.08.

"In Deutschland haben Jungen inzwischen gute Chancen, 76,6 Jahre alt zu werden. Das zeigen neue Zahlen des Statistischen Bundesamts. Mädchen kommen auf 82,1 Jahre. Jede zweite Frau wird zurzeit 85 Jahre alt; die Hälfte der Männer erlebt noch den 79. Geburtstag. Bei einem ungebrochenen Trend würde die menschliche Lebenszeit bis Ende des Jahrhunderts um weitere 23 Jahre steigen", berichtet Paul JANOSITZ.

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Tagesthema: Pflegefall Deutschland

HARDENBERG, Nina von (2007): Am Ende zu viel Schatten.
Warum ältere Menschen oft nicht mehr das bekommen, was sei vor allem wollen: Respekt und Würde,
in: Süddeutsche Zeitung v. 01.09.

DROBINSKI, Matthias (2007): "Schlechte Heime sollten geschlossen werden".
Claus Fussek, scharfer Kritiker des herrschenden Betreuungssystems, über die Gründe für das kalte Geschäft auf Kosten der Senioren,
in: Süddeutsche Zeitung v. 01.09.

NEIDHART, Christoph (2007): Vorbild Japan.
Was im Fernen Osten besser ist,
in: Süddeutsche Zeitung v. 01.09.

PRANTL, Heribert (2007): Zehn Gebote für eine alternde Gesellschaft.
Die neue SZ-Serie "SchwarzRotGrau - Altern in Deutschland" sucht nach Antworten darauf, wie der letzte Lebensabschnitt würdevoll gestaltet werden kann,
in: Süddeutsche Zeitung v. 13.10.

AUS POLITIK UND ZEITGESCHICHTE-Thema: Gesundheit und soziale Ungleichheit

LAMPERT, Thomas/KROLL, Lars Eric/DUNKELBERG, Annalena (2007): Soziale Ungleichheit der Lebenserwartung in Deutschland,
in: Aus Politik und Zeitgeschichte Nr.42 v. 15.10., S.11-18

LAMPERT/KROLL/DUNKELBERG haben aufgrund von SOEP-Daten des Zeitraums 1995-2005 die Lebenserwartung von Frauen und Männern in Abhängigkeit von 5 Einkommensgruppen untersucht. Aus der folgenden Tabelle sind die Unterschiede ersichtlich:

Tabelle: Allgemeine Lebenserwartung nach Einkommen und Geschlecht
Einkommensgruppen
(Median Nettoäqui-
valenzhaushalts-einkommen)
Lebenserwartung
Männer Frauen
Bei Geburt 65-Jährige Bei Geburt 65-Jährige
0 - 60 % 70,1 Jahre 12,3 Jahre 76,9 Jahre 16,2 Jahre
60 - 80 % 73,4 Jahre 14,4 Jahre 81,9 Jahre 19,8 Jahre
80 - 100 % 75,2 Jahre 15,6 Jahre 82,0 Jahre 19,9 Jahre
100 - 150 % 77,2 Jahre 17,0 Jahre 84,4 Jahre 21,8 Jahre
über 150 % 80,9 Jahre 19,7 Jahre 85,3 Jahre 22,5 Jahre
Gesamt 75,3 Jahre 15,7 Jahre 81,3 Jahre 19,3 Jahre
Quelle: LAMPERT/KROLL/DUNKELBERG 2007, Tabelle 1, S.17; eigene Darstellung

LAMPERT/KROLL/DUNKELBERG haben auch Angaben zur gesunden Lebenserwartung und dem gesunden Anteil der Lebenserwartung gemacht. Eine Operationalisierung wird jedoch nicht angegeben, sondern nur folgendermaßen umschreiben:

"Als gesunde Lebensjahre wurden die Jahre erachtet, die bei sehr gutem allgemeinen Gesundheitszustand verbracht werden."

Zum Vergleich mit anderen Studien wäre dagegen die Definition anhand der Pflegebedürftigkeit sinnvoller.

STERN-Titelgeschichte: Wer pflegt uns, wenn wir alt sind?
Pflegenotstand in Deutschland: So sorgen Sie richtig vor

ERMISCH, Steffen/GRONWALD, Silke/HEFLIK, Roman/SCHEYINK, Doris (2007): "Wir pflegen uns, wenn wir alt sind" ...und wer kümmert sich um Sie?
Schon heute herrscht in Deutschland Pflegenotstand. Spätestens wenn die geburtenstarken Jahrgänge hilfsbedürftig werden, droht dem System der Kollaps. Noch ist Zeit umzusteuern. Der stern nennt fünf Wahrheiten, denen sich Politiker und Pflegeprofis stellen müssen - und sagt, was jeder selbst tun kann,
in: Stern Nr.44  v. 25.10.

TREICHEL, Thorkit (2007): "Geschäftemacherei mit dem Tod".
Gespräch mit Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung,
in: Berliner Zeitung v. 12.11.

"Eine Studie hat ergeben, dass mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland angeben, eher Suizid zu verüben als in ein Pflegeheim zu gehen. Wir müssen die Bedingungen der Pflege verbessern", fordert BRYSCH.

FOCUS-Titelgeschichte: Was heißt hier alt?
Daten, Fakten, Psychologie - Warum die "Oldies" so anders sind

GERBERT, Frank (2007): Generation Happy End.
"Das Alter" gibt es nicht mehr, und die mittleren Jahre dauern heute bis mindestens 70: Protokoll einer gesellschaftlichen Revolution,
in: Focus Nr.51 v. 17.12.

2008

RHEINISCHER MERKUR-Spezial: "Die neue Angst - Arm im Alter.
Gerät unser Rentensystem in die Krise oder sind kritische Prognosen nur Panikmache? Walter Riester verteidigt die private Vorsorge.

SCHÖNEBERGER, Markus (2008): Wenn Krankheit zum Risiko wird.
Pflegeversicherung: Die gesetzliche Regelung aus dem Jahre 1995 muss grundlegend reformiert werden. Aber eine Lösung hat die Politik in die nächste Legislaturperiode verschoben. Nur die Beiträge steigen an,
in: Rheinischer Merkur Nr.5 v. 31.01.

AUS POLITIK UND ZEITGESCHICHTE-Thema: Wandel der sozialen Arbeit

BLINKERT, Baldo & Thomas KLIE (2008): Soziale Ungleichheit und Pflege,
in: Aus Politik und Zeitgeschichte Nr.12-13 v. 17.03.

SCHOLZ, Rembrandt & Dimitri JDANOV (2008): Weniger Hochbetagte als gedacht.
Korrekturen in der amtlichen Statistik für Westdeutschland notwendig,
in:
Demographische Forschung aus erster Hand, April

SCHOLZ & JDANOV haben herausgefunden, dass die amtliche Statistik die Bevölkerung im Alter von 90 Jahre und älter überschätzt. Für die westdeutschen Männer liegt dieser Anteil am Ende des Jahres 2004 um rund 40 % zu hoch. Ursache ist die fehlerhafte Fortschreibung der Bestände durch nicht vollständig erfasste Wohnortwechsel.

ZEIT-Thema: Wenn die Alten zur Last werden

BORNGRÄBER, Sabine (2008): Bitterkeit und Zorn.
Sie sind nicht nur Opfer. Auch von alten Menschen selbst geht Gewalt aus,
in: Die ZEIT Nr.22 v. 21.05.

GRÖSCHNER, Annett (2008): Wir sind viele!
Alltag: Wenn wir alt sind, werden wir Häuser besetzen, Volxküchen betreiben und Hungermärsche durch Institutionen antreten,
in: Freitag Nr.22 v. 30.05.

SCHÄFER, Frank (2008): "Das Buch war ein Panikraum für mich".
Mit "Älter werden" landete Silvia Bovenschen vor zwei Jahren einen Bestseller, nun schrieb die Literaturwissenschaftlerin Erzählungen. Ein Gespräch über das Leben, den Tod und die Angst vor Peinlichkeit,
in: TAZ v. 28.06.

ZEIT-Thema: Warum Frauen länger leben

ALBRECHT, Harro (2008): Der Eva-Faktor.
Warum Frauen länger leben und Männer früher sterben – und jeweils auf ihre Art von der Medizin vernachlässigt werden,
in: Die ZEIT Nr.28 v. 03.07.

ALBRECHT, Harro (2008): Der weibliche Bio-Bonus.
Wer Kinder gebären muss, ist von Natur aus robust. Der evolutionäre Vorteil der Frau lässt sich schon im Erbgut nachweisen,
in: Die ZEIT Nr.28 v. 03.07.

LUTZ, Wolfgang/SANDERSON, Warren/SCHERBOV, Sergei (2008): Beschleunigte Alterung weltweit.
Europa: Schon bald mehr als ein Drittel der Bevölkerung über 60 Jahre,
in: Demografische Forschung aus erster Hand, Nr.2

LOHRE, Matthias (2008): Besser leben und schöner sterben.
Die Behandlung alter Menschen wird immer teurer. Fast die Hälfte der Krankheitskosten entsteht bei über 65-Jährigen. Forscher warnen jedoch vor Hysterie: Künftig könnten Alte im Schnitt gesünder sein und selbstbestimmter leben als heute,
in: TAZ v. 06.08.

KUNZ, Harry (2008): Gefährliches Bild vom fitten Senioren.
Solidarität mit kranken Alten nimmt in alternder Gesellschaft ab,
in: TAZ v. 06.08.

DESTATIS (2008): Lebenserwartung der Menschen in Deutschland nimmt weiter zu.
in: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt v. 22.08.

Die "Lebenserwartung (hat) in Deutschland weiter zugenommen. Nach der neuen Sterbetafel 2005/2007 beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung für neugeborene Jungen 76,9 Jahre und für neugeborene Mädchen 82,3 Jahre. Nach der vorherigen Sterbetafel 2004/2006 waren es 76,6 beziehungsweise 82,1 Jahre.
Auch für ältere Menschen ist die Lebenserwartung weiter angestiegen. Nach der Sterbetafel 2005/2007 beläuft sich die Lebenserwartung von 60-jährigen Männern auf weitere 20,7 Jahre gegenüber 20,6 Jahren nach der letzten Sterbetafel. 60-jährige Frauen können statistisch gesehen mit weiteren 24,6 Lebensjahren rechnen. Nach der Sterbetafel 2004/2006 > waren es durchschnittlich 24,5 Jahre.
Die amtlichen Sterbetafeln basieren auf den Daten über die Gestorbenen und die Durchschnittsbevölkerung der letzten drei Jahre. Es handelt sich also um eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung in diesem Zeitraum. Die fernere Lebenserwartung gibt daher an, wie viele weitere Lebensjahre Menschen eines bestimmten Alters nach den in der aktuellen Berichtsperiode - zum Beispiel 2005/2007 - geltenden Sterblichkeitsverhältnissen im Durchschnitt noch leben könnten.
Aus der Sterbetafel 2005/2007 lässt sich auch ablesen, dass statistisch gesehen jeder zweite Mann zumindest 79 Jahre alt wird. Unter den Frauen kann jede zweite sogar ihren 85. Geburtstag erleben. 89% der Männer und 94% der Frauen können zumindest das 60. Lebensjahr vollenden.
Im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) ist die Lebenserwartung nach wie vor etwas höher als in den neuen Ländern. Bei den im Westen neugeborenen Jungen ergibt sich mit 77,2 Jahren gegenüber 75,8 Jahren bei den im Osten (ohne Berlin) geborenen Jungen ein Abstand von 1,4 Jahren. Bei den neugeborenen Mädchen beträgt der Abstand zugunsten der im Westen  geborenen Kinder (82,3 Jahre) nur 0,3 Jahre", heißt es in der Pressemitteilung.

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Serie: Leben im Alter (Teil 1)

LOERZER, Sven (2008): Die Metropole der Hundertjährigen.
München wird alt: Die Zahl der Bürger mit dreistelligem Geburtstag hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht,
in: Süddeutsche Zeitung v. 18.08.

GOETSCH, Monika (2008): Gegenwärtig ist die Vergangenheit.
Wie zwei Schwestern im Alter von 101 und 102 Jahren ihren Alltag trotz Gebrechen klaglos bewältigen,
in: Süddeutsche Zeitung v. 18.08.

BITTRICH, Dietmar (2008): Wir werden verrückt.
Kant sagte im Alter alberne Reime auf, Leonardo da Vinci schleppte seine Staffelei wie einen Teddy hinter sich her. Was passiert, wenn bald Millionen wie die Kinder sind? Eine Entwarnung,
in: Rheinischer Merkur Nr.36 v. 04.09.

MUTH, Elena/KRUSE, Anne/DOBLHAMMER, Gabriele (2008): Was das Leben kostet.
Verhalten und soziale Bedingungen beeinflussen die Lebenserwartung von Älteren,
in:
Demografische Forschung aus erster Hand, Nr.3, November

BÖGER, Frauke (2008): Wenn die Liebe stirbt.
Geschiedene leben deutlich kürzer – das sagt eine deutsche Studie zur Lebenserwartung,
in:
Tagesspiegel v. 12.11.

Frauke BÖGER berichtet über eine Studie des Rostocker Zentrums zur Erforschung des demografischen Wandels von MUTH/KRUSE/DOBLEHAMMER.

NAJJAR, Rana (2008): Gemeinsam einsam.
Nahaufnahme: Alte Menschen werden in Frankfurt gut versorgt, ein familiäres Umfeld haben aber die wenigsten,
in:
Frankfurter Rundschau v. 15.12.

"In der Zeit zwischen 1. Dezember und 10. Januar erreichen die Selbstmordquoten unter den Heimbewohnern ihren Höhepunkt. Dem versuchen die Heime mit unterschiedlichen Aktivitäten entgegenzuwirken.
             Im Libanon sind alte Menschen von ihren Kindern, Enkelkindern, Freunden, Nachbarn und Verwandten umgeben. Wenn die Deutschen den großen Vorteil dieser Strukturen erkennen würden, könnten sie auch dem Problem der Einsamkeit und des Selbstmordes besser begegnen", meint Rana NAJJAR.

2009

HARNISCH, Michaela (2009): Meine Eltern - und neuen Nachbarn.
Die Gesellschaft altert, neue Wohnbedürfnisse entstehen. Doch obwohl Senioren mobiler werden, braucht es für den Umzug im Alter noch immer einen guten Grund - die Familie zum Beispiel,
in:
Berliner Zeitung v. 10.01.

KLAUE, Magnus (2009): Aus alt mach nützlich.
Sie haben Angst, im Alter einsam, arm und unbrauchbar zu sein? Dann kennen Sie Ursula von der Leyens seniorenpolitisches Recyclingprogramm noch nicht,
in:
Jungle World Nr.5 v. 29.01.

STAAT, Ivonne (2009): Von der Liebe am Ende der Zeit.
Mit 85 zieht Magdalena Seifert aus dem Altersheim in Aarburg aus, um mit ihrem Geliebten zu leben. Fünf Jahre später küssen sie sich noch immer jeden Morgen beim Aufwachen,
in:
Neue Zürcher Zeitung am Sonntag v. 15.02.

KERNECK, Barbara (2009): Soziale Unterschiede machen krank.
Menschen in Skandinavien und Japan geht es im Vergleich zu anderen Staaten relativ gut. Grund dafür sind die geringen sozialen Unterschiede,
in: TAZ v. 17.04.

SCHUBERT, Frank (2009): Elektronische Wächter für Senioren.
Neue Sensoren erkennen, ob allein lebende Senioren in Gefahr sind – und holen bei Bedarf Hilfe. Selbstbestimmtes Leben im Alter wird so erleichtert, hoffen Forscher,
in: Tagesspiegel v. 20.04.

DRIBBUSCH, Barbara (2009): Nicht nur Familienschicksal.
Verteilungsfragen und Altenpflege,
in:
TAZ v. 26.05.

LOCKE, Stefan (2009): "Wer kennt Nintendo?"
Beim Leipziger Seniorentag werden Rentner von Nichtrentnern umworben - aber die Generationen reden meist aneinander vorbei,
in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 14.06.

SCHLICHTERMANN, Kai (2009): Rettung ausgeschlossen.
Pascal E., 68, fühlt sich vom Leben überfordert. Besonders alte Männer nehmen sich immer häufiger das Leben,
in: TAZ v. 29.06.

HÖFFE, Otfried (2009): Gewonnene Jahre.
Wider die unbedachte Rede von der «Überalterung» der Gesellschaften,
in: Neue Zürcherer Zeitung v. 16.07.

Der Kampfbegriff "Unterjünging", den der Philosoph Otfried HÖFFE präferiert, haben Nationalkonservative um Herwig BIRG und Franz-Xaver KAUFMANN in die Debatte um den demografischen Wandel eingeführt. Er soll die Schuld an der Misere der Welt den Kinderlosen zuschieben.

Die Gegenfraktion, die von Überalterung spricht, ist ebenfalls dem demografischen Sachzwangdenken verpflichtet, sieht jedoch in der Überhandnahme der Alten die Misere der Welt.

Auf dieser Website wird dagegen seit dem Jahr 2003 der Begriff von der Gesellschaft der Langlebigen verwendet. Im Gegensatz zu den bevölkerungspolitisch motivierten Polarbegriffen Unterjüngung - Überalterung ist der Begriff nicht normativ, sondern beschreibt den Sachverhalt der gewonnenen Jahre (Arthur E.  IMHOF) neutral.

FUNK, Albert (2009): "Alte wollen nicht nur Rentner sein".
Der Soziologe Wolfgang Streeck warnt davor, den Generationenkonflikt aufzubauschen. Die Politik sollte die gemeinsamen Interessen betonen. Ein Interview,
in: Tagesspiegel v. 10.08.

FRANK, Charlotte (2009): In verschiedenen Welten.
Die verunsicherten Deutschen (2): Über die "Rentner" zu reden, ist kaum möglich - so wenig vergleichbar sind die Lebensumstände im Alter,
in: Süddeutsche Zeitung v. 13.08.

MÜLLER-LISSNER, Adelheid (2009): Für Männer tickt die Uhr schneller.
Frauen leben deutlich länger. Forscher ergründen, woran das liegt,
in: Tagesspiegel v. 26.08.

RÖTZER, Florian (2009): Immer mehr Alte und Kranke überfordern das Gesundheitssystem.
Mit der Vergreisung der Gesellschaft steigen Krankheiten und damit die Kosten für das Gesundheitssystem drastisch an,
in: Telepolis v. 26.08.

Nicht nur Telepolis berichtet über eine Studie, ohne dass die Daten einer eingehenden Analyse unterzogen wurden. "Dramatisch" stuft RÖTZER die Zahlen ein, ohne überhaupt die Grundlagen der Berechnungen zu kennen. Tatsächlich sind Bevölkerungsvorausberechnungen bis zum Jahr 2050 alles andere als eine seriöse Datenbasis. Betrachtet man die Bevölkerungsvorausberechnungen der letzten Jahre, dann lässt sich erkennen, dass Voraussagen über 40 Jahre hinweg keine Grundlage für sinnvolle Politiken sein können. Man vermisst zudem den Hinweis, dass Fritz BESKE, sowohl Leiter des Institut als auch Mitautor der Studie, ein langjähriges CDU-Mitglied ist, also handfeste Parteiinteressen vertritt.

DESTATIS (2009): Lebenserwartung in Deutschland steigt weiter an,
in: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt v. 24.09.

Die "Lebenserwartung in Deutschland (ist) weiter angestiegen. Sie beträgt nach der neuen Sterbetafel 2006/2008 für neugeborene Jungen 77,2 Jahre und für neugeborene Mädchen 82,4 Jahre. Nach der vorherigen Sterbetafel 2005/2007 waren es 76,9 beziehungsweise 82,3 Jahre. Auch für ältere Menschen hat die Lebenserwartung weiter zugenommen. Nach der Sterbetafel 2006/2008 beläuft sich die fernere Lebenserwartung von 60-jährigen Männern auf weitere 20,9 Jahre, zuvor waren es 20,7 Jahre. 60-jährige Frauen können statistisch gesehen mit weiteren 24,7 Jahren rechnen. Nach der Sterbetafel 2005/2007 konnten sie von weiteren 24,6 Jahren ausgehen. Die Sterbetafeln der amtlichen Statistik basieren auf den Daten über die Gestorbenen und die Durchschnittsbevölkerung der letzten drei Jahre. Es handelt sich hierbei um eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung für diesen Zeitraum. Die fernere Lebenserwartung gibt daher an, wie viele weitere Lebensjahre Menschen eines bestimmten Alters nach den in der aktuellen Berichtsperiode - zum Beispiel 2006/2008 - geltenden Sterblichkeitsverhältnissen im Durchschnitt noch leben könnten. Aus der Sterbetafel 2006/2008 lässt sich auch ablesen, dass nach den aktuellen Sterblichkeitsverhältnissen statistisch gesehen jeder zweite Mann in Deutschland wenigstens 80 Jahre alt werden und jede zweite Frau sogar ihren 85. Geburtstag erleben kann. Zumindest das 60. Lebensjahr erreichen 94% der Frauen und 89% der Männer. Nach wie vor ist die Lebenserwartung im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin-West) etwas höher als in den neuen Bundesländern (ohne Berlin-Ost). Der Abstand beträgt bei neugeborenen Jungen 1,3 Jahre (Westen: 77,4 Jahre, Osten: 76,1 Jahre). Bei den neugeborenen Mädchen ist der Unterschied mit 0,3 Jahren zugunsten der im Westen geborenen Kinder geringer", heißt es in der Pressemitteilung.

LEUSCH, Peter (2009): Tabuthema Hochbetagte.
Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt jenseits festgelegter Altersbilder,
in: DeutschlandRadio v. 01.10.

BARTENS, Werner (2009): Jahrhundert-Babys.
Eine Welt voller Methusalems: Laut einer neuen Studie wird die Hälfte der heute Neugeborenen 100 Jahre oder älter. Einzige Voraussetzung: Sie müssen in einem reichen Land auf die Welt kommen,
in: Süddeutsche Zeitung v. 02.10.

RÖTZER, Florian (2009): Die Superalten werden immer mehr.
Nach Ansicht von Wissenschaftlern kann die Hälfte der jetzt in den reichen Ländern Geborenen damit rechnen, 100 Jahre und älter zu werden,
in: Telepolis v. 03.10.

KUPFERSCHMIDT, Kai (2009): Rezept für den Jungbrunnen.
Unsere Lebenserwartung steigt seit 150 Jahren – und eine Grenze ist nicht in Sicht. Heute Geborene dürfen erwarten, 102 Jahre alt zu werden, sagen Forscher,
in: Tagesspiegel v. 22.10.

 
     
 
       
     
       
   

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webmaster@single-generation.de Erstellt: 04. Juni 2017
Update: 10. Februar 2019