2013
MÜHL, Melanie (2013):
Wunschkind auf Bestellung.
Der amerikanische Reproduktionsmediziner Jeffrey Steinberg
garantiert Eltern ein Baby mit dem gewünschten Geschlecht. Seine
Kunden kommen aus der ganzen Welt, die Entwicklung ist nicht
aufzuhalten. Bereits ist es technisch möglich, Haar- und
Augenfarbe auszuwählen,
in: Weltwoche Nr.6 v. 03.01.
HUMMEL, Katrin (2013): Leiblich.
Einst liebte ein
Mann eine Frau. Seine Liebe schwand, doch aus seinem Sperma, das
er mal hatte einlagern lassen, ließ sie sich von einem Arzt
Kinder machen. Die Frage ist: Wer muss denen jetzt Unterhalt
zahlen?
in:
Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung v. 27.01.
SPOERR, Kathrin (2013): Das Wunschkind.
Titelgeschichte: Eigentlich
läuft alles nach Plan im Leben von Gabriela Schmidt*. Nur eines
fehlt: ein Baby. Jahrelang lässt sie sich ärztlich behandeln, um
schwanger zu werden – ohne Erfolg. Und der Kinderwunsch wird mit
jedem Scheitern größer. Unsere Autorin hat sie bei ihrem letzten
Versuch begleitet,
in:
Welt am Sonntag v.
17.02.
CADENBACH, Christoph (2013): Bis später, Baby.
Die
biologische Uhr lässt sich jetzt anhalten. Diese Frau hat ihre
Eizellen einfrieren lassen - wenn sie will, kann sie also auch
mit 40, 50, 60 noch Mutter werden. Der letzte Schritt zur
Vollendung der Emanzipation?
in: SZ-Magazin Nr.10 v. 08.03.
POLKE-MAJEWSKI, Karsten (2013): Schicksal ungewollt kinderlos.
Unfruchtbarkeit: Wer kein Kind
bekommen kann, leidet im Verborgenen. Zwar gilt Zeugungsunfähigkeit
als medizinisch behebbar, aber sie ist gesellschaftlich ein Tabu,
in: ZEIT Online v. 08.04.
Angeblich ist ungewollte
Kinderlosigkeit ein Tabuthema (oder
doch eher gewollte Kinderlosigkeit?). Vielleicht sind die
Medien selber schuld, wenn niemand mehr mit ihnen über ihre
Kinderlosigkeit reden will.
Schließlich wurde das Thema Kinderlosigkeit von den Medien in
polarisierender Weise politisiert (Die
ZEIT stand dabei an vorderster Front) und
die Hetze gegen Kinderlose nimmt in Bundestagswahlkampfjahren
bekanntlich zu. Selbstkritik ist aber nicht die Sache der
Medien! Die Rede vom Tabuthema hat dabei eine nicht
unerhebliche Entlastungsfunktion.
Die Themenwoche der
Online-ZEIT lässt sich zudem in die Großoffensive gegen
Kinderlosigkeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz
einordnen, die eine Gruppe von bevölkerungspolitisch
motivierten Wissenschaftlern in ihrem Buch
Zukunft mit
Kindern gefordert hat.
Angeblich steigt die
Kinderlosigkeit weiter,
neue Zahlen muss POLKE-MAJEWSKI schuldig bleiben,
denn diese werden - offenbar um sie wahlkampfpolitisch besser
missbrauchen zu können - erst in der heißen Phase des
Bundestagswahlkampfes veröffentlicht.
Die in der
Vorweihnachtszeit veröffentlichte BIB-Broschüre (Keine)
Lust auf Kinder?, auf die verlinkt wurde, ist dagegen kein Beleg.
FETZ, Steffi (2013): Zu arm zum Kinderkriegen.
Künstliche Befruchtung: Ist
Kinderwunschbehandlung nur etwas für Reiche? Paare wie Marie und
Sebastian kommen an ihre Grenzen, wenn die Kasse nicht mehr
zahlt,
in: ZEIT
Online v. 11.04.
KLÖCKNER, Lydia (2013): "Kinder kann man nicht erzwingen".
Medizinethik: Die
Reproduktionsmedizin suggeriert absolute Machbarkeit. Das ist
falsch, sagt Medizinethiker Giovanni Maio. Manchmal ist es
besser, Kinderlosigkeit zu akzeptieren,
in: ZEIT
Online v. 12.04.
EMMA-Dossier:
Mutter werden mit 50plus |
LOUIS,
Chantal (2013):
Homo-Mütter. Wie es geht!
Rechtlich ist in Sachen künstlicher Befruchtung in Deutschland
vieles unklar. Wie es gehen könnte, wird hier erklärt,
in: Emma,
Mai/Juni
ZEIT-Dossier:
Fortpflanzung? Später!
Ein neues medizinisches Verfahren
stellt die biologische Uhr der Frau ab. Bis ins hohe Alter kann
sie jetzt schwanger werden. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt
für ein Kind? |
SPIEWAK,
Martin (2013): Die biologische Uhr anhalten.
Kinderwunsch: Etwa 3000 Euro kostet es
Frauen, ihre eigenen Eizellen einfrieren zu lassen. Plus
jährliche Gebühr für die Lagerung: Eine Versicherung,
die vom Zeitdruck in der Lebensmitte befreit,
in: Die ZEIT
Nr. 29 v. 11.07.
KONIETZKA, Dirk & Michaela KREYENFELD (2014)(Hrsg.): Ein Leben
ohne Kinder. Ausmaß, Strukturen und Ursachen von
Kinderlosigkeit, Wiesbaden: Springer VS
FOCUS-Titelgeschichte:
Projekt Kind.
Mit
High-Tech-Medizin zum Baby - aber kann man Glück planen? |
GOTTSCHLING, Claudia (2013): Kinderwunsch auf Eis.
Spätes Mutterglück? Kein Problem, sagen Mediziner. Frauen
sollten nur rechtzeitig daran denken, ihre Eizellen einfrieren zu
lassen. Doch den meisten kommt die Idee sehr spät,
in:
Focus Nr.41 v. 07.10.
taz-Wochenendthema:
Gegen alle Umstände.
Schwangerschaft: Die Eizellspende ist für manche Paare oft der
einzige Weg, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. In Deutschland
ist das Verfahren verboten. Ärzte, die Frauen dennoch helfen,
müssen mit Strafen rechnen. Wie es gelingen kann, illegal ein
legales Kind zu bekommen |
HAARHOFF, Heike & Gilda SAHEBI (2013): Die Eizelle aus Spanien.
Familien: In Deutschland ist
in der Reproduktionsmedizin einiges verboten, was in anderen
Ländern Europas längst legal praktiziert wird. Deshalb muss eine
Frau für ihr Kind weit reisen. Und ein Arzt steht vor Gericht,
in:
TAZ v. 12.10.
"Wenn es um den Schutz
des frühesten menschlichen Lebens geht, sind die Debatten in
Deutschland selten maßvoll. Der Streit um die
Präimplantationsdiagnostik wurde 2010 und 2011 geführt wie
ein moderner Glaubenskrieg",
fassen HAARHOFF & SAHEBI
die PID-Debatte zusammen und kritisieren gleichzeitig das
veraltete
Embryonenschutzgesetz, das Frauen deshalb ins Ausland
treibt:
"Es gibt nicht wenige
Frauen, die keine Kinder bekommen können. Aber es gibt noch
immer ein Gesetz, das ihnen diverse Möglichkeiten dazu
verbaut. Es stammt aus dem Jahr 1990, und es soll Embryonen
schützen. (...) Es gibt kein Recht auf ein eigenes Kind,
sicher. Aber kann es Unrecht sein, sich den eigenen
Kinderwunsch nicht ausreden lassen zu wollen?"
WANDLER, Reiner (2013): Den Körper zu Markte tragen.
Not: Arme Frauen lassen sich
in Spanien auf die risikoreiche Eizellspende ein - die
Wirtschaftskrise befördert das. Denn obwohl das Gesetz
untersagt, dass für Eizellen Geld fließt, tut es dies doch,
in:
TAZ v. 12.10.
"Rund 55 Prozent der
europaweit gezählten Eizellenspenden finden in Spanien statt.
Über 8.000 Spenderinnen sind das im Jahr. "In den letzten vier
Jahren ist die Zahl der Frauen, die Eizellen spenden, sprunghaft
angestiegen. Es fällt schwer zu glauben, dass dies nichts mit
der schwierigen wirtschaftlichen Lage zu tun hat", heißt es auf
»Trótula crítica«, einer Seite für gynäkologische Themen. Seit
Beginn der Krise - mit nunmehr 26 Prozent Arbeitslosigkeit, und
unter Jugendlichen ist jeder Zweite ohne Job - ist die Zahl der
Spenderinnen laut Presseberichten um 20 Prozent gestiegen. Im
Internet wird die Eizellenspende ganz offen als Geldquelle
gepriesen", berichtet Reiner WANDLER aus Spanien.
FRITZEN, Florentine (2013): Der Albtraum der ewigen
Fruchtbarkeit.
Späte Mütter gab es schon
immer. Heute sind sie ein Trend. Das hat Folgen,
in:
Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung v. 27.10.
BERNHARD,
Albrecht (2013): Spätes Glück.
Es ist ein Segen für viele
Frauen - mit neuen medizinischen Methoden können sie ihre
Fruchtbarkeit konservieren. Etwa warten, bis der Richtige kommt.
Aber: Was bedeutet das für die Gesellschaft?
in:
Stern Nr.48
v. 20.11.
GLOMP,
Ingrid (2013): Unerfüllter Kinderwunsch,
in:
Psychologie Heute,
Dezember
2014
HAARHOFF, Heike (2014): Der Professor und das Babyglück.
Kinderwunsch: Ein österreichischer Arzt befruchtet Eizellen mit
umstrittenen Methoden - und macht deutschen Medizinern
Konkurrenz. Die sind empört. Der Streit beschäftigt die Justiz.
Es geht vor allem um viel Geld,
in: TAZ v. 11.01.
PANY, Thomas
(2014): Wenn die Mama ein Mann ist.
In den USA
werden Transgender mit Kinderwünschen als der "nächste
Grenzbereich" der Reproduktionsmedizin ausgemacht,
in: Telepolis v. 14.01.
taz-Wochenendthema:
Das gläserne Baby |
HAARHOFF, Heike (2014): "Babys entwirft man nicht".
Grenzen: Christiane Woopen ist
Ärztin, Mutter und Vorsitzende des Deutschen Ethikrats. Eltern
dürfen nicht alles über ihre Kinder wissen, sagt sie,
in: TAZ v. 01.03.
BERNARD, Andreas (2014): Kinder machen. Neue
Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie, Frankfurt
a/M: Fischer Verlag
KNIPPHALS, Dirk (2014): Eine schreckliche Tirade.
Rede: Künstliche Befruchtung
sei "widerwärtig", Onanie müsse verboten werden, sagt die
Büchnerpreisträgerin Lewitscharoff. Wie kommt sie bloß dazu?
in:
TAZ Online v. 06.03.
FEDDERSEN, Jan (2014): Warum schweigen sie bloß?
Rede: Sibylle Lewitscharoff
drückt ihre Abscheu vor homosexuellen Familien aus. Das kann sie
ruhig machen. Aber: Warum protestiert niemand?
in:
TAZ Online v. 06.03.
PLATTHAUS, Andreas (2014): Halb Mensch, halb künstliches
Weißnichtwas.
Rettungslos verrannt: Die
Büchnerpreisträgerin Sibylle Lewitscharoff hat Kindern, die
durch künstliche Befruchtung entstanden sind, den Status von
"Halbmenschen" zugesprochen,
in:
faz.net v. 06.03.
SPIEGEL, Hubert (2014): Die Frau, die Leben schenkte.
Sie hat in 30 Jahren 10 000 Kinder
in der Petrischale gezeugt. Aber eigene Kinder wollte sie nie. Die
Embryologin Helena Angermaier über die Geheimnisse ihrer Arbeit - und
über die Gefahren,
in:
SZ-Magazin Nr.10 v. 07.03.
Social Freezing wird in den
Mitte-Zeitungen landauf, landab als Methode für spät gebärende
Akademikerinnen gepriesen. Helena ANGERMAIER hält dies für unseriös:
"Meines Erachtens ist das
bislang kein verlässliches Verfahren. Im Moment wird es eher von
IVF-Zentren ins Spiel gebracht, die damit einfach Geld scheffeln
wollen: Frauen wird vermittelt, sie könnten durch
Hormonstimulation eine Vielzahl von Eizellen produzieren und dann
nach 15 oder 20 Jahren wiederkommen, um ein Kind zu bekommen. Es
ist aber überhaupt nicht gesagt, dass der Konservierungsprozess so
lange funktioniert."
SPIEGEL, Hubert (2014): Darf ich nicht sagen, was ich denke?
Die Büchnerpreisträgerin Sibylle
Lewitscharoff hat die Reproduktionsmedizin in einer Rede für "abartig"
erklärt und bezeichnet Retortenkinder als "Halbwesen". Wir haben
nachgefragt, wie sie das genau meint,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v.
07.03.
Wie pervers ist unser
Literaturbetrieb? Im Vorfeld des
Krimi-Debüts einer "Qualitätsliteratin", die nun ins
populäre Krimigenre "hinabsteigt", inszeniert das Feuilleton
eine Aufmerksamkeitskampagne à la Thomas STEINFELD. Statt die
Mechanismen des Literaturbetriebs offen zu legen, macht man
sich durch dümmliche Interviews, offene Briefe und
kontextloses Interpretieren zum Gehilfen eines perfiden
Marketings, das den Kult des scheinbaren Tabubruchs
zelebriert.
Nachdem mit Michel HOUELLBECQ vor der Jahrtausendwende diese
Art des rechtspopulistischen Marketings zum Erfolg wurde,
zieht sich eine Spur der "Tabubrecher" durchs deutsche
"Qualitätsfeuilleton", das aufgrund der Zeitungskrise
jeglichen aufklärerischen Impuls über Bord geworfen hat und
seine Gehilfenrolle des Marketings fleißig mitspielt.
Was wäre eigentlich
passiert, wenn irgendjemand sich die Rede von LEWITSCHAROFF
tatsächlich GANZ angehört hätte, statt nur ein, zwei Passagen
aus der Rede herauszugreifen, die sich für eine Medienkampagne
hervorragend ausschlachten lassen? Aber wen würde eine
richtige Analyse interessieren? Da ist es doch viel
kostensparender sich zum Marketinggehilfen degradieren zu
lassen als hohe Recherchekosten auf sich zu nehmen.
Aufmerksamkeit statt Recherche ist die Währung einer
Boulevardisierung der Qualitätszeitungen.
RBL/UJW
(2014): Ist künstliche Befruchtung gegen die Natur?
Grenzen der
Selbstermächtigung,
in:
Neue Zürcher Zeitung
v. 14.03.
Die NZZ nutzt die
Hysterie um die Schriftstellering Sibylle LEWITSCHAROFF zur
Debatte um die künstliche Befruchtung. Die Medizinethikerin
Bettina SCHÖNE-SEIFERT, die Philosophen
Robert SPAEMANN und der
Agenda-Philosoph
Otfried HÖFFE nutzen die Gelegenheit zur Positionierung
während
Sibylle LEWITSCHAROFF Kinderlosen die Adoption als bessere
Alternative zum Designer-Baby empfiehlt:
"Mir ist der alte Weg der
Adoption sympathisch. Er ist schwierig, denn man muss dabei
auf die Eigensucht verzichten, dem Kind das eigene
biologische Potenzial mitzugeben. Ich ziehe meinen Hut vor
Menschen, die solches gewagt und ein bereits vorhandenes
Kind aus entsetzlicher Not gerettet haben."
Das Designer-Baby ist aber
nichts anderes als die technologische Weiterentwicklung des
Wunschkindes. Letztlich wäre also ein Verbot von Verhütung und
Abtreibung die einzige logische Konsequenz einer solchen
Argumentation, denn nur dann wäre dem LEWITSCHAROFFschen
Reinheitsgebot ("Selbstlosigkeit") Genüge getan. Alles andere
ist nun mal "eigensüchtiges" Verhalten, das der "Natur" ins
Handwerk pfuscht und nicht Schicksal.
Wollen wir also mit Sibylle LEWITSCHAROFF
zurück in die Vormoderne?
WEIGUNY,
Bettina (2014): Wo kommen all die Babys her?
Mehr als 10 000 Kinder werden Jahr für Jahr im Labor
gezeugt - allein in Deutschland. Und eine ganze Branche verdient
prächtig,
in:
Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung v. 23.03.
"Jedes siebte Paar bleibt
unfreiwillig kinderlos. Der Grund: Die Paare gründen immer
später eine Familie, die Fruchtbarkeit aber nimmt ab einem
bestimmten Alter rapide ab",
informiert uns Bettina WEIGUNY.
Für die Reproduktionsmedizin ist Deutschland angesichts des
Rückstandes auf andere Länder ein lukrativer Zukunftsmarkt:
"Weltweit verdankt eine
viertel Million Kinder jährlich der Befruchtung in der
Petrischale ihr Leben. In Europa sind es 110 000 Kinder, das
sind zwei Prozent aller Babys, die so auf die Welt kommen. In
Ländern wie Slowenien,
Dänemark,
Schweden und
Spanien, wo viel
erlaubt ist und/oder der Staat sich großzügig zeigt, sind es
mehr (4,5 Prozent eines Jahrgangs), in Deutschland 1,8 Prozent."
Nicht wegen ethischer Bedenken,
sondern weil Kinderwunschbehandlungen nicht von den Krankenkassen
bezahlt werden, ist für WEIGUNY die Zahl der Retortenkinder so
niedrig, aber die Politik steuert bereits um. Jedoch es ist die
klassische Familie, die subventioniert wird, während die
"Regenbogenfamilie" weiterhin diskriminiert wird.
SCHMIDBAUER, Wolfgang (2014): Auch Retortenbabys sind Kinder der
Liebe.
Fertilitätsmedizin belastet Paare - Kinderlosigkeit aber
noch mehr. Die Lewitscharoff-Debatte aus Sicht des Paartherapeuten,
in: Neues Deutschland
v. 25.03.
BUSINESS
WEEK-Titelgeschichte:
Freeze Your Eggs, Free Your Career.
A new fertility procedure
gives women more choices in the quest to have it all |
ROSENBLUM, Emma (2014): Later, Baby.
Will Freezing Your Eggs Free Your Career?
in:
Business Week v. 17.04.
WELTWOCHE-Titelgeschichte:
Die nächste Revolution |
SCHLAG, Beatrice (2014): Herz und Bauch für schwule Väter.
Die Kalifornierin Omena Markarian ist im dritten
Monat schwanger. Rechtmässige Eltern des Babys werden zwei
homosexuelle Chinesen mit Wohnsitz in Belgien sein. Es ist das
dritte Kind, das die Leihmutter für schwule Väter austrägt,
in:
Weltwoche
Nr.17 v. 23.04.
SCHLAG, Beatrice (2014): Bestellte Babys.
Fortpflanzung: Eizellen-Spende, Leihmütter für
Singles – in Kalifornien legal und immer beliebter,
in:
Weltwoche
Nr.17 v. 23.04.
LANGNER, Carsta
(2014): Die Angst vor der Norm,
Carsta Langner kritisiert die derzeitige Diskussion
über die Präimplantations- und Pränataldiagnostik,
in:
Jungle World
Nr.25 v. 19.06.
LINDNER,
Roland (2014): Für immer gebärfähig.
In
Amerika überlisten Frauen die biologische Uhr. Sie lassen ihre
Eizellen einfrieren und vertagen das Kinderkriegen. Der Trend
wird zum großen Geschäft auch in Deutschland,
in:
Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung v. 29.06.
TINGLEY, Kim (2014):
The Brave New World of Three-Parent I.V.F,
in: New York
Times Magazine v. 29.06.
ABÉ, Nicola (2014): Gefrorene Zeit.
Essay: Warum das Konservieren von
Eizellen Frauen Freiheit verschafft,
in:
Spiegel Nr.29 v. 14.07.
MASKOS, Rebecca & Andrea TRUMANN (2014): Diagnose Mensch.
Im Jungle World-Dossier "Die
Angst vor der Norm" (25/2014) kritisierte Carsta Langner den
Artikel "Das genormte Wunschkind" aus dem Sammelband »The Mamas
and the Papas«. Eine Erwiderung,
in:
Jungle World Nr.29 v.
17.07.
BERNDT, Christina (2014): Glück auf Eis,
Kinder oder nicht? Um diese
Entscheidung aufzuschieben, lassen immer mehr Frauen Eiszellen
einfrieren. Kann das Folgen haben wie einst die Anti-Baby-Pille?
in:
Süddeutsche Zeitung v. 19.07.
STEPHAN, Cora (2014): Kein Recht auf Kinder.
Die Reproduktionsmedizin macht
es möglich. Heute kann jeder Nachwuchs bekommen. Doch ist diese
Option wirklich sinnvoll? Cora Stephan bezweifelt es,
in:
Welt am Sonntag v.
03.08.
"Die ultimative Waffe der
Frauen, nach dem Sex auch das Kinderkriegen zu verweigern,
zieht nicht mehr",
meint Cora STEPHAN
angesichts von Leihmüttern und politischen Forderungen nach
künstlicher Befruchtung auch für gleichgeschlechtliche Paare.
"Angesichts
des globalen Bevölkerungswachstums ist der Trend in den
Industrienationen zu weniger Kindern doch eigentlich
vorbildlich. Deutschland stirbt nicht gleich aus, nur
weil seine Frauen weniger Kinder kriegen. Die Klage, dass
Frauen partout nicht tun, was sie den Männern voraushaben,
nämlich gebären, ist insbesondere im Hinblick auf die
leidige Rentenfrage unanständig.
Nur weil unser Rentensystem auf falschen Annahmen beruht
(...), gibt es keine Pflicht zum Kind. Und nur weil
Kinder in den Industrienationen seltener werden, muss man
das weibliche Alleinstellungsmerkmal nicht zu einer
käuflichen Ware für jedermann machen",
meint deshalb Cora STEPHAN.
BECK-GERNSHEIM, Elisabeth (2014): Die neuen Weltbürger.
Die globalisierte
Fortpflanzungsmedizin lässt den Kinderwunsch-Tourismus boomen. Mit
merkwürdigen Auswüchsen, wie jüngst ein Beispiel zeigte. Welche Regeln
gelten auf diesem Markt?
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 05.08.
DJERASSI,
Carl (2014): Unbefleckt.
Frauen werden immer älter, ehe sie
schwanger werden. Der Ausweg ist Fortpflanzung ohne Geschlechtsverkehr,
meint der Erfinder der Antibabypille,
in:
Welt
v. 13.08.
ABÉ, Nicola (2014): Der entsorgte Vater.
Beziehungen: Immer mehr Frauen
entscheiden sich dafür, ohne festen Partner ein Kind zu
bekommen. Ist der Verzicht auf eine traditionelle Familie ein
Akt der Befreiung?
in:
Spiegel Nr.34 v.
18.08.
Es gibt
einen Trend, der lässt sich noch nicht einmal mit Zahlen
belegen. Was macht man da? Man sucht sich drei Fallbeispiele,
die den Trend demonstrieren sollen. Nicola ABÉ, die
Reporterin, die sich kürzlich verteidigte, weil sie sich
Eizellen einfrieren ließ, schreibt nun über
Karrierefrauen, die freiwillig Single-Mutter werden:
"In ein paar Tagen wird
Nadja eine Single-Mutter mit Kind sein, freiwillig
alleinerziehend. Sie gehört dann zu einer Gruppe von Frauen,
deren Lebensmodell nicht neu ist, aber offenbar immer
populärer wird. Diese Frauen verabschieden sich von der Idee
einer traditionellen Familie. Sie bekommen ihre Kinder
allein. Biologische Väter finden sie im Internet oder im
Bekanntenkreis. Den Nachwuchs ziehen sie mit Freunden,
Verwandten und Gleichgesinnten groß."
Wie bei vielen westlichen
urbanen Lebensstiltrends, lässt sich auch dieser Trend zur
"Single"-Stadt New York zurückverfolgen:
"»Wir stellen einen
echten Kulturwandel fest«, sagt die New Yorker
Psychotherapeutin Jane Mattes, die bereits 1981 in den USA
den Verein Single Mothers by Choice gegründet hat. (...).
Inzwischen unterhält ihr Verein lokale Gruppen in mehr als
30 amerikanischen Städten, über ein Internetforum tauschen
sich weltweit Mitglieder aus."
Es findet sich kein
deutscher Soziologe, der Stellung nehmen will? Kein Problem,
dann schreibt man eben:
"Das Phänomen nimmt auch
in Deutschland zu - da sind sich Soziologen,
Kulturwissenschaftler und Reproduktionsmediziner einig."
Mit Eva ILLOUZ, die
Karrierefrauen zu Opfern der hedonistischen Karrieremännerwelt
stilisiert, unterfüttert ABÉ ihr Trendszenario:
"Früher habe man von
Männern erwartet, dass sie heiraten und Nachkommen in die
Welt setzen. Dieser Druck sei mit der Auflösung
patriarchaler Strukturen weggefallen. Heute mache es Sinn,
ein hedonistischer Single zu sein (...).
Der gesellschaftliche Druck, Kinder zu bekommen, lastet auf
den Frauen. In Beziehungen zu Männern haben sie deshalb
schlechtere Karten - sofern sie sich das traditionelle
Modell wünschen."
Interessanterweise findet
sich genau diese Opfer-Sicht auch bei jenen Männern, die Takis
WÜRGER porträtiert und die er "Incels" nennt, nur dass ihr
Hauptproblem nicht das Kinderkriegen ist, sondern die Panik
keine Partnerin zu finden:
"Abkürzung für den
englischen Ausdruck »involuntary celibacy«, auf Deutsch
bedeutet das »unfreiwillige Enthaltsamkeit«".
Was zudem auffällt, während
jene
Frauen, die sich für das Einfrieren von Eizellen entscheiden,
als 34-Jährige inszeniert werden (d.h. bald die Grenze zur
Spätgebärenden überschreiten), sind die porträtierten
freiwilligen Single-Mütter um die 40-Jährige, also
Frauen, die noch vor nicht einmal einem Jahrzehnt statistisch
zu den dauerhaft Kinderlosen gezählt wurden.
Immer wieder wird betont,
dass "die biologische Verbindung" mit dem eigenen Kind die
letzte sichere Beziehung der Gegenwart sei. Oder umgekehrt
formuliert: die größte Angst einer Mutter ist es, dass sich
ihre Kinder von ihr abwenden könnten. Das neuerdings den
Buchmarkt erreichende Phänomen der "Verlassenen Mutter" ist
also die Kehrseite dieser Überhöhung der
Mutter-Kind-Beziehung.
Werden freiwilligen
Single-Mütter von ABÉ nur deshalb zum Trend stilisiert, um
eine solche Verhaltensweise als unakzeptabel zu brandmarken?
Dafür spricht, dass die neutrale Beschreibung des Trends gegen
Ende des Artikels mit einer negativen Bewertung abgeschlossen
wird:
"Das Modell der
freiwilligen Single-Mutter hat die altbekannte Kehrseite:
Die Erziehung von Kindern ist wieder weitgehend Frauensache:
Es besteht die Gefahr, dass die Mütter eben wirklich allein
bleiben, mit der doppelten Arbeitsbelastung, dem
finanziellen Risiko. Statt die Idee des fürsorglichen Vaters
zu stärken, leisten Single-Mütter auch dem ungebundenen Mann
Vorschub, der ohne jegliche Verpflichtung Kinder in die Welt
setzen kann."
Dies steht im Einklang mit
jener
Frontlinie, die auch für das Buch Kinder machen von
Andreas BERNARD kennzeichnend ist.
DIEHL, Sarah (2014): Schlachtfeld Frauenkörper.
In
der Debatte über Leihmutterschaft finden sich Parallelen zur
Debatte über Sex- und Hausarbeit. Es geht um die patriarchale
Regulierung des weiblichen Körpers, den es zu "schützen" gilt,
in:
Jungle World Nr.35 v.
28.08.
ETTEL, Anja/KAISER, Tina/TRENTMANN, Nina
(2014): Leben auf Eis.
Der Traum des Menschen,
unsterblich zu sein, hat eine gigantische Industrie
hervorgebracht. Firmen und Stiftungen verdienen Milliarden
damit, für den Tag X tote Körper, Eizellen oder das Blut
Neugeborener einfrieren zu lassen,
in:
Welt am Sonntag v.
31.08.
ZEIT-Dossier:
Das fremde Kind im eigenen Bauch.
Jetzt kann man sogar Embryonen
adoptieren |
AHR, Nadine & Christiane HAWRANEK (2014): Die gespendeten Kinder.
Dossier: Embryonen, die nach einer
künstlichen Befruchtung nicht mehr gebraucht werden, lagern teils
jahrzehntelang auf Eis, werden vernichtet - oder an kinderlose Paare
vermittelt. In Deutschland ist die Methode neu. In den USA gibt es
längst Teenager, die erzählen können, wie ein Leben mit zwei
leiblichen Müttern ist,
in: Die ZEIT Nr.40
v. 25.09.
Das Dossier von
AHR & HAWRANEK
stellt die Geschichte zweier
ungewollt kinderloser Paare in den Mittelpunkt und transportiert damit
das Gedankengut der christlichen Rechte, denn
"Embryonenadoption" ist kein technologisches Verfahren der
Reproduktionsmedizin, sondern ein wertender Begriff für die
Embryonenspende, der eine ganz bestimmte Sicht auf Embryonen
darstellt:
"»Für unsere Paare sind es nicht
einfach Zellen», sagt er. »Sondern kleine Kinder.«",
zitieren die Autorinnen den
Hans-Peter EIDEN, Geschäftsführer des
Netzwerks Embryonenspende. Statt über diese Ideologie
aufzuklären, wird das Thema Eizellspende mehr oder weniger einseitig
aus der Sicht der religiösen Rechte behandelt. Wie aber stellt sich
das Problem für die Embryonenspenderin dar?
"Von den Ärzten wurde sie zwar über
die gesundheitlichen Risiken ihrer Behandlung aufgeklärt, aber dass
nach einer künstlichen Befruchtung Embryonen übrig bleiben könnten,
sagte ihr niemand. Jetzt hat sie drei Kinder und zwei mögliche auf
Eis. Auf dem Küchentisch liegt die Halbjahresrechnung fürs Einfrieren:
148,75 Euro. (...). Ihr Arzt hat ihr jetzt vorgeschlagen ihre
Embryonen anderen Paaren zu spenden. Geld würde (sie)(...) dafür nicht
bekommen. Aber vielleicht ein gutes Gefühl?"
beschreiben die Autorinnen die
"Geschäftsgrundlage", die zum Handel mit Embryonen in Deutschland
führt. Während in Deutschland dieser Handel erst seit letztem Jahr
betrieben wird, ist die Embryonenspende in den USA bereits seit 17
Jahren eine gängige Praxis.
"Embryonenadoption" ist dort das Geschäftsfeld der religiösen Rechte.
Am Ende der Reportage steht der
Reproduktionstourismus nach Tschechien:
"Die Embryonen sind in der Regel
nicht bei einer künstlichen Befruchtung übrig geblieben. Sie werden
aus einer Samen- und Eizellspende kreiert. Sie werden gemacht nach den
Vorstellungen der Kunden (...).
Die Frauen, sie ihre Eizellen spenden, sind jung, die Männer, die ihr
Sperma geben, potent. Die Chance, ein Kind zu bekommen, sei dadurch um
30 Prozent höher als bei den verwaisten Embryonen aus Deutschland,
werben die Mediziner."
GREINER, Ulrich (2014): Die Herstellung des Menschen.
Wir gewöhnen uns an sie, aber sie
bleibt ein Skandal: Mit der Reproduktionsmedizin handeln wir uns nicht
nur ein Züchtungsprojekt ein, sondern verlieren auch eine große
kulturelle Errungenschaft, die Genealogie,
in: Die ZEIT Nr.40
v. 25.09.
Ulrich
GREINER hat Verständnis für die
Sichtweise von Sibylle LEWITSCHAROFF und sieht im Buch
Kinder machen von Andreas BERNARD lediglich
einfältigen Fortschrittsoptimismus. Seine reaktionäre These
mixt er aus Altem Testament, Peter SLOTERDIJK ("Die
schrecklichen Kinder der Neuzeit") und Edmund BURKE zusammen:
"Allein in Deutschland
entstehen auf künstlichem Weg pro Jahr etwa tausend Kinder
unklarer oder verborgener Herkunft. Die genealogische
Ordnung, die eine kulturelle Leistung ersten Ranges
darstellt, scheint an ihr Ende gekommen."
Die
"Generation Reagenzglas" wird bei GREINER auf die
"Generation Neustart" reduziert:
"Die Generation, die in
den Reproduktionsfabriken hergestellt wird, ist die
Generation Neustart. Sie beginnt mit einer jungfräulichen
Festplatte und hinterlässt nach Möglichkeit wiederum eine
leere. (...).
Elternschaft, reproduktionstechnisch betrachtet, ist nur
noch ein schwaches soziale Konstrukt, das mit Blutsbanden
nichts mehr zu tun hat und sich von Fall zu Fall neu
zusammensetzt",
jammert GREINER. Wer dabei
an Frank SCHIRRMACHERs Klage Minimum denkt, der liegt
nicht falsch.
Genealogie ist bei GREINER
gleichbedeutend mit patriachaler Ordnung, weshalb, er das
häufig zitierte, aber kaum von jemand gelesene Buch Auf dem
Weg zur vaterlosen Gesellschaft von Alexander MITSCHERLICH
mit lesbischen Paaren in Verbindung bringt, während
homosexuelle Paare ausgeblendet werden. Und nicht zuletzt wird
der Optimierungswahn von Frauen wie
Nicole ABÉ gegeißelt:
"Wie bei allen
Optimierungsprozessen (...) wird Abfall entstehen, wie es
schon jetzt das Schicksal zahlloser per IVF befruchteter
Eizellen ist. Man wird sich daran gewöhnen, doch ist und
bleibt es ein krimineller Akt."
Dabei sind sich GREINER und
ABÉ in ihren anderen Ansichten weit ähnlicher als die
selektive Lesart von GREINER dies (nicht nur bei ABÉ) Glauben
machen will.
GENIES (2014):
Im Dienste der Biologisierung.
Die Legalisierung von
Leihmutterschaft und Eizelltransfer käme einer neoliberalen
Deregulierung gleich. Daher ist es sinnvoll, an Verboten festzuhalten,
in:
Jungle World Nr.41 v. 09.10.
Eine Gruppe, die sich im
Gen-ethischen Netzwerk organisiert, mahnt eine
herrschaftskritische Position in Sachen Reproduktionsmedizin an, die
auf drei Ebenen ansetzt:
"Eine herrschaftskritische
Perspektive sollte auf drei Ebenen artikuliert werden. Erstens
gegenüber wertkonservativen Positionen der »Lebensschützer«, die
den als isoliert verstandenen, mit Menschenwürde behafteten Embryo
verteidigen, um Frauenrechte einzuschränken und die Norm der
heterosexuellen Kleinfamilie als »naturgegeben« zu propagieren.
Zweitens gegenüber den reproduktionsmedizinischen Versprechen
eines qualitativ hochwertigen »eigenen« Wunschkindes, das eine
genetisch-biologische Genealogie zum Ausgangspunkt von Bindungen
zwischen Menschen macht und die Praxis der Selektion in Gang
setzt. Schließlich gegenüber der expansiven kapitalistischen
Dynamik der Verdinglichung und Inwertsetzung von
Körpermaterialien, Körperprozessen und Körperprodukten, die deren
Marktförmigkeit überhaupt erst ermöglicht."
Die Gruppe wendet sich gegen die
Eigeninteressen von Reproduktionsmedizin und ungewollt Kinderlosen
und setzt mit dieser defensiven Strategie auf den Staat, der die
Legalisierung von Leihmutterschaft und Eizellspende verhindern soll.
Eine solche Strategie erscheint angesichts der Demografisierung
sozialer Probleme mehr als aussichtslos.
BERNDT, Christina (2014):
Baby gesetzlos.
In Deutschland gelten besonders
strenge Regeln fürs Kindermachen. Doch Ärzte und Paare wissen die
Lücken immer besser zu nutzen - legal, illegal und halblegal,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 11.10.
Christina
BERNDT berichtet über die Aufweichung des veralteten
Embryonenschutzgesetztes, wodurch
ethische Bedenken gegenüber den Eigeninteressen der
Reproduktionsmedizin und der ungewollt Kinderlosen in den
Hintergrund getreten sind:
"Das
Embryonenschutzgesetz gibt es nach wie vor. Aber es wird nun
in vielen, sehr praktischen Aspekten anders ausgelegt - zu
Gunsten jener Eltern, die sich ein Kind wünschen, zu
Ungunsten der Ethik, wie Kritiker meinen, und mitunter der
entstehenden Kinder, die ohne soziale Identität in völlig
verwirrenden Familienkonstellationen hineinwachsen.
So ist inzwischen die lang umkämpfte
Präimplantationsdiagnostik (PID) unter Auflagen möglich.
(...).
Auch die Dreier-Regel, wonach bei einer künstlichen
Befruchtung angeblich nicht mehr als drei Embryonen in der
Kulturschale hergestellt werden dürfen, ist in dieser Form
hinfällig. Ihre strikte Anwendung hatte die Chancen auf eine
erfolgreiche Behandlung drastisch sinken lassen: Während in
Deutschland die
»Baby take home«-Rate
lange Zeit nur bei 25 Prozent lag, konnten ausländische
Kliniken Raten von bis zu 35 Prozent vorweisen.
Neuerdings gibt es sogar die Möglichkeit zur
Embryonenspende. In diesen Tagen wird das erste Kind geboren
(...).
Alle drei Techniken galten lange als illegal (...) bis die
Kieler Strafrechtsprofessorin Monika Frommel kam. (...). Das
Recht auf reproduktive Selbstbestimmung treibe sie an, sagt
sie (...).
So hat sie das
Netzwerk Embryonenspende mitbegründet und den Berliner
Mediziner
Matthias Bloechle vertreten.
Bei den Themen Leihmutterschaft und Eizellspende spricht das
Gesetz hingegen eine eindeutige Sprache und die sagt:
Verbot."
SCHRÖDER, Vera (2014):
"»Entspannt euch«
ist kein guter Rat".
Die psychologische Belastung bei
unerfülltem Kinderwunsch ist enorm hoch. Wie können Außenstehende
helfen? Gespräch mit der Paar- und Sexualtherapeutin Elvira Holl,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 11.10.
SCHRÖDER, Vera (2014):
"Wir wollten die
PID und kein Pech mehr" (35jährige Frau),
in:
Süddeutsche Zeitung v.
11.10.
SCHRÖDER, Vera (2014):
"Und plötzlich
fuhr ich zur Eizellspende" (46jährige Frau),
in:
Süddeutsche Zeitung v.
11.10.
BERNDT, Christina (2014):
"Als schwules Paar
werden wir Eltern!" (48jähriger Mann),
in:
Süddeutsche Zeitung v. 11.10.
BERNDT, Christina (2014):
"Kinder entstehen,
die keine Chance hatten" (Hans-Peter Eiden, Netzwerk
Embryonenspende),
in:
Süddeutsche Zeitung v. 11.10.
BERLINER ZEITUNG-Thema:
Jetzt nicht! |
REST, Jonas (2014):
Das Projekt iZelle.
Facebook und Apple zahlen Einfrieren
von Eizellen,
in:
Berliner Zeitung v. 16.10.
BRÜNING, Anne (2014): Belastend, teuer
und nur selten sinnvoll.
Das Einfrieren von Eizellen ist in
Sonderfällen sinnvoll. Für das Kind ist es aber ein riskantes
Verfahren,
in:
Berliner Zeitung v. 16.10.
BAUER, Katja (2014):
Ökonomisch optimiert leben.
Frauen: Mit dem Einfrieren von
Eizellen folgen Firmen ihren Interessen, nicht denen von Frauen,
in:
Stuttgarter Zeitung v. 17.10.
"Das Angebot der Konzerne tut das Gegenteil dessen, was es
vorgibt: es nimmt Frauen Freiheit. Auf beruflich
ambitionierte Frauen wird enormer Druck entstehen, diese
hypermoderne Form der Ausbeutung als Option wahrzunehmen.
Einfrieren als Nachweis von Karrierebereitschaft und
Flexibilität",
meint Katja BAUER. Dabei sieht sie das Problem lediglich als
eines von Spitzenpositionen:
"In Rede steht nicht die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das kriegen viele Paare
mittlerweile irgendwie hin. Nein, es geht um Karriere."
STÖHR, Nora (2014):
Eiskalte Frauenförderung.
Kinderwunsch: Apple und Facebook
bezahlen das Einfrieren von Eizellen,
in:
Stuttgarter Zeitung v. 17.10.
FROST, Simon/KARBERG, Sascha/MONATH, Hans/KELLER, Claudia
(2014): Apple, Facebook und der neue Weg für Karriere-Frauen.
Frage des Tages: Das Angebot von
Apple und Facebook, Eizellen einfrieren zu lassen, empört Politik und
Kirche. Was bezwecken die Unternehmen damit?,
in:
Tagesspiegel v. 17.10.
MARTENSTEIN, Harald (2014): Apple und Facebook machen Frauen zu
Leibeigenen.
Die Mitarbeiterinnen von Apple und Facebook sollen auf Firmenkosten
ihre Eizellen einfrieren können. Angeblich geht es um die
Vereinbarkeit von Familie und Karriere. Doch das ist eine Lüge. Ein
Kommentar,
in:
Tagesspiegel v. 19.10.
BERNARD, Andreas (2014): Seid fruchtbar, aber später!
Ist
"Social
Freezing", das Einfrieren der Eizellen, der nächste
Schritt in die kontrollierte Gesellschaft?
in:
Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung v. 19.10.
BUDRAS, Corinna (2014): Einladung zum Eizelleneinfrieren.
Facebook und Apple unterstützen ihre Mitarbeiterinnen dabei, ihren
Kinderwunsch auf später zu verschieben. Was hat das mit uns zu tun?
in:
Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung v. 19.10.
HOLLERSEN, Wiebke (2014): Eine schrecklich tiefgefrorene Familie.
Apple und Facebook wollen Mitarbeiterinnen das Einfrieren ihrer
Eizellen finanzieren. Bisher wird diese Methode, die Fruchtbarkeit zu
verlängern, sehr selten angewendet,
in:
Welt am Sonntag v. 19.10.
KNIEFEL, Claudia (2014): Kinderwunsch auf Eis gelegt.
Ein Kind, ja, aber bitte erst
später. Frauen können ihre Eizellen einfrieren lassen und so ihre
Familienplanung verschieben. Doch ganz einfach ist das nicht. Und
umstritten
in:
Augsburger Allgemeine v. 20.10.
SCHLÜTER, Christian
(2014): Eisige Planung.
Apple und Facebook sei Dank:
Social
Freezing als großes
Befreiungsversprechen und mächtiger Karrierebooster. Was bleibt davon,
wenn man genauer hinschaut?
in:
Frankfurter Rundschau v. 20.10.
SDO (2014):
Junge Deutsche zeigen sich offen für Social Freezing.
Die Deutschen spüren kaum Druck des Arbeitgebers auf die
Karriereplanung, zeigt eine ZEIT-Umfrage. Ein Drittel kann sich
dennoch vorstellen, Eizellen einlagern zu lassen,
in:
ZEIT Online v. 22.10.
FUCHS,
Claudia (2014):
Danke, Apple! Danke, Facebook!
Ist Social Freezing nur ein weiteres
Mittel, das Leben der Frau dem Kapitalismus zu unterwerfen? Nein,
meint unsere Autorin Claudia Fuchs. Social Freezing ist ein grandioser
Fortschritt auf dem Weg zur weiblichen Selbstbestimmung, so wichtig
wie einst die Erfindung der Anti-Baby-Pille,
in:
Berliner Zeitung Online v. 22.10.
ZEIT-Thema:
Dürfen Firmen Familien planen?
Frauen sollen ihre Eizellen
einfrieren lassen, wenn es ihrer Karriere nützt. Was bislang nur
Apple und Facebook fördern, könnte Schule machen. Aber viele junge
Deutsche finden das wichtig |
RUDZIO,
Kolja (2014): Ein Kind von Apple.
US- Firmen zahlen Mitarbeiterinnen Geld, damit sie ihre Eizellen
einfrieren und den Kinderwunsch aufschieben. Eine Umfrage der ZEIT
zeigt: Viele junge Deutsche halten das Angebot für attraktiv,
in:
Die ZEIT Nr.44 v. 23.10.
NIEJAHR, Elisabeth (2014): Meine Eierstöcke, mein Baby und ich.
Warum ich meine gefrorenen Eizellen aufbewahren ließ - und mich
dafür schäme,
in:
Die ZEIT Nr.44 v. 23.10.
ALBRECHT, Bernhard (Pro) & Helen BÖMELBURG (Contra)
(2014): Leben nach Plan.
Das Einfrieren von Eizellen verspricht Frauen größtmögliche Freiheit
bei Karriere- und Familienplanung. Facebook und Apple bezahlen ihren
Mitarbeiterinnen die Prozedur. Segen oder Fluch?
in:
Stern Nr.44 v. 23.10.
SAUERBREY, Anna (2014): Die Frau von heute: Sklavin oder Asset?
Das "Eizellen-Gate" zeigt, dass es
in der Gleichstellungspolitik immer seltener um Gerechtigkeit und
immer häufiger um Geld geht - und dass die demographische Entwicklung
eine große Chance ist. Ein Kommentar,
in:
Tagesspiegel
v. 23.10.
KAILITZ, Susanne & Ulrike PLEWNIA (2014): Leiden fürs Wunschkind.
Tausende Paare in Deutschland wollen
ein Baby - sind aber unfruchtbar. Medizinische Hilfe müssen sie sich
oft im Ausland suchen, weil veraltete Gesetze Erfolg versprechenden
Methoden verbieten,
in:
Focus Nr.44 v. 27.10.
Susanne
KAILITZ & Ulrike PLEWNIA nutzen die aufgeregte Debatte um das
Social Freezing, um auf die unzeitgemäßen Beschränkungen
der Reproduktionsmedizin in Deutschland aufmerksam zu machen:
"Während die Gesellschaft
über Social Freezing diskutiert, treibt der Gesetzgeber
Zehntausende Frauen mit Kinderwunsch ins Ausland - nach
Spanien, Belgien, Tschechien, Polen oder sogar in die
Unkraine. Ohne dass sich jemand darüber laut empört.
Unfruchtbaren Paaren wird nicht so geholfen, wie es
medizinisch möglich wäre und anderswo längst praktiziert
wird. Einziger Maßstab in Deutschland ist das
Embryonenschutzgesetz, das fast 25 Jahre alt ist."
LINSINGER, Eva (2014): Eiertänze.
Das Fortpflanzungsgesetz ist
hoffnungslos veraltet, realitätsfremd und verlogen,
in:
Profil Nr.45 v. 03.11.
"Der deutsche Bundestag
hat vorexerziert, wie Politiker mit medizinisch-ethischen
Fragen umgehen können. Ausdrücklich ohne Fraktionszwang
wurde quer über die Parteigrenzen sensibel diskutiert und
abgestimmt, was erlaubt und was verboten sein soll. In
Österreich scheuen Politiker die überfällige Debatte und
überlassen grundlegende Fragen der Bioethik lieber den
Höchstgerichten",
lobt Eva LINSINGER die
deutschen Verhältnisse, während der
deutsche Focus erst vor kurzem die österreichischen
Verhältnisse lobte:
"In ihrer Verzweifelung
begann Anna Stahr nach Alternativen zu suchen. Sie stieß auf
Nicolas Zech. Der Reproduktionsmedizin im österreichischen
Bregenz wirbt gezielt um deutsche Patientinnen - mit dem
Versprechen, bei ungewollter Kinderlosigkeit besser helfen
zu können als seine deutschen Kollegen. (...).
Der Reproduktionsexperte profitiert davon, dass hierzulande
die Gesetze zur künstlichen Befruchtung im Vergleich zu
Österreich und dem Rest Europas am restriktivsten sind."
Und die Moral von der
Geschichte? Nationale Zeitungen oder Magazine sind gestrig!
Sie sind an einer Leserschaft ausgerichtet, die noch nationale
Grenzen kennt, statt sich grenzüberschreitend zu informieren.
Solidarität mit einem Journalismus, der so engstirnig ist?
LENZEN-SCHULTE, Martina (2014): Der Fetisch mit den Frischzellen.
Social
Freezing ist keine soziale Wohltat, sondern ein medizinisches
Experiment. Wir unterschätzen die Komplikationen später
Schwangerschaften und haben nicht einmal diskutiert, welche positiven
Effekte eine frühe Mutterschaft mit sich bringt. Wer die Arbeitskraft
der Frauen will, muss sie auch als Mütter anerkennen,
in: Frankfurter
Allgemeine Zeitung v. 07.11.
DJERASSI, Carl (2014): Unbefleckte Empfängnis.
Warum es der Gerechtigkeit
zwischen Männern und Frauen dient, wenn sie Sex und
Fortpflanzung voneinander trennen,
in:
Süddeutsche Zeitung v.
14.11.
NIENHAUS, Lisa (2014): Babys ohne Sex.
Um ein Kind in die Welt zu setzen,
braucht es keinen Geschlechtsverkehr. Die Produktion übernimmt eine
profitable Industrie. Und das soll Fortschritt sein,
in:
Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung v. 16.11.
Lisa
NIENHAUS gruselt es vor der Reproduktionsmedizin: zwar werden
Menschen noch nicht wie
bei Aldous HUXLEY in Flaschen geboren, aber der
Ausnahmefall der künstlichen Befruchtung könnte zukünftig zur
Regel werden. Deutschland ist jedoch Entwicklungsland:
"Knapp 51000 Versuche
künstlicher Befruchtung gab es in Deutschland im Jahr 2012.
Mehr als 13000 Frauen wurden so schwanger. Wie viele dieser
Kinder am Ende geboren wurden, ist nicht genau bekannt.
Dokumentiert sind 7000 Geburten für 2012, doch die
Gesamtzahl liegt wohl deutlich höher, weil viele
Schwangerschaften nicht verfolgt wurden. Für das Jahr 2010
ist die Zahl von 14000 Babys durch künstliche Befruchtung in
Deutschland bekannt.
Zwar ist das immer noch nur ein kleiner Anteil aller
Geburten in Deutschland - etwas mehr als zwei Prozent. Aber
die Zahl wächst stark, in Deutschland wie internationale.
Und andere Länder zeigen, was möglich ist: etwa Dänemark, wo
schon knapp sechs Prozent aller Kinder auf nichtnatürlichem
Weg gezeugt werden."
Gemäß
NIENHAUS
steht die zweite reproduktionstechnologische Revolution bevor:
Die Loslösung der Schwangerschaften vom Alter der Mutter. Dazu
präsentiert
NIENHAUS
den New Yorker Reproduktionsmediziner Norbert GLEICHER und den
Chemiker Carl DJERASSI, die
diese Revolution rechtfertigen.
"»Eine Frau mit 51 Jahren
war vor 100 Jahren sehr alt«, sagt Gleicher. »Aber heute ist
eine 51-Jährige immer noch recht jung. Wieso sollte sie
keine Kinder haben?« Schließlich hat eine Frau heute, wenn
sie 51 Jahre alt ist, noch im Schnitt genauso viele
Lebensjahre vor sich, wie eine Frau Anfang des 19.
Jahrhunderts bei ihrer Geburt."
Zum Schluss kommen jedoch
wieder die Gegenstimmen zu Wort, die vor der Entwicklung
warnen: Geschlechterwahl sowie die Optimierung des Nachwuchses
hinsichtlich optischer Ähnlichkeit mit der Mutter, Schönheit
und Intelligenz drohen.
"Die
einzige Gruppe von Frauen, die Jahr für Jahr mehr Kinder
bekommt als im Vorjahr, sind auch in Deutschland die über
40-Jährigen."
Weshalb diese Frauengruppe
besonders vor ungewollter Kinderlosigkeit gewarnt wird, denn
ab 35 nehme die Fruchtbarkeit rapide ab.
HAHNE, Silke (2014): Cryostore konserviert den Kinderwunsch.
Unter dem Stichwort "Social
Freezing" hat das Angebot von Apple und Facebook, Eizellen
ihrer Mitarbeiterinnen auf Firmenkosten einzufrieren, eine
Debatte losgetreten. Das Unternehmen Cryostore aus Essen legt
Kinderwünsche tagtäglich buchstäblich auf Eis - beziehungsweise
in Stickstoff,
in:
DeutschlandRadio v.
21.11.
OESTREICH, Heide (2014): Streicht die Ehe.
Die Krankenkassen können
Zuschüsse zur künstlichen Befruchtung nur an Verheiratete
zahlen. Das sei rechtens,
in:
TAZ v. 22.11.
FRITZEN, Florentine (2014): Baby.
Das gibt Ärger: Deutsche
Gerichte schützen die Ehe. Dabei verlangt das Grundgesetz gerade
das. Derweil entsteht ein Markt für Babys,
in:
Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung v. 23.11.
Florentine FRITZEN findet es ganz okay, dass die
Kostenerstattung bei künstlicher Befruchtung nur für Ehepaare
gilt. Sie sieht dadurch eine Stärkung der Institution Ehe:
"Praktiker berichten,
dass sich mehr als die Hälfte der unverheirateten Paare für
die Ehe entscheidet, sobald klar wird, dass sich der
Kinderwunsch nicht auf natürlichem Weg erfüllt - und also
teuer wird."
Außerdem fordert sie mehr
Aufklärungskampagnen, denn die biologischen Uhren der Frauen
ticken ihr zu spät.
FEHLING, Maya (2014): Will es. Muss es. Muss ich?
Körper:
Wie geht es einer Frau, deren Fruchtbarkeit stetig sinkt, während Kind
und passender Vater bislang fehlen? Ein Brief an die eigenen, noch
nicht eingefrorenen Eizellen,
in:
TAZ v. 06.12.
JESSEN,
Jens (2014): Der neue Mensch.
Befreit von allen Fesseln der Natur:
Ein Jahresrückblick auf die Debatten um Social Freezing, Gendertheorie
und Sterbehilfe,
in:
Die ZEIT Nr.52 v. 17.12.
MÜLLER, Reinhard
(2014): Abschied von der Mutter.
Der Bundesgerichtshof hat den Weg
zur
Leihmutterschaft freigemacht. Leibliche Mutterschaft spielt keine
Rolle mehr, die Leidtragenden sind die Kinder,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 20.12.
BAUREITHEL, Ulrike (2014):
Selbstbestimmung im Gefrierschrank.
Social Freezing - wie viel Autonomie
birgt die Technisierung der Reproduktion?
in:
TAZ v.
20.12.
BUBROWSKI, Helena
(2014): Körper zu vermieten,
in:
Frankfurter Allgemeine
Zeitung v. 29.12.