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Kommentierte Bibliografie

 
       
   

Die Reproduktionsmedizin und die Fruchtbarkeitskrise

 
       
   

Eine Bibliografie der Debatte um Geburtenrückgang und ungewollte Kinderlosigkeit (Teil 7)

 
       
     
   
     
     
 

Einführung

Seit 1978 das erste "Retortenbaby" geboren wurde, ist die künstliche Befruchtung zum Alltag von Reproduktionsmedizinern in der ganzen Welt geworden. Dies hat auch den Blick auf die Kinderlosigkeit verändert. Diese Veränderung des Blicks auf Kinderlose und die Einflüsse von Professionsinteressen und bevölkerungspolitischen Interessen sollen in dieser kommentierten Bibliografie im Vordergrund stehen.

Kommentierte Bibliografie (Teil 7 - 2013 bis 2014)

2013

MÜHL, Melanie (2013): Wunschkind auf Bestellung.
Der amerikanische Reproduktionsmediziner Jeffrey Steinberg garantiert Eltern ein Baby mit dem gewünschten Geschlecht. Seine Kunden kommen aus der ganzen Welt, die Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Bereits ist es technisch möglich, Haar- und Augenfarbe auszuwählen,
in: Weltwoche Nr.6 v. 03.01.

HUMMEL, Katrin (2013): Leiblich.
Einst liebte ein Mann eine Frau. Seine Liebe schwand, doch aus seinem Sperma, das er mal hatte einlagern lassen, ließ sie sich von einem Arzt Kinder machen. Die Frage ist: Wer muss denen jetzt Unterhalt zahlen?
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 27.01.

SPOERR, Kathrin (2013): Das Wunschkind.
Titelgeschichte: Eigentlich läuft alles nach Plan im Leben von Gabriela Schmidt*. Nur eines fehlt: ein Baby. Jahrelang lässt sie sich ärztlich behandeln, um schwanger zu werden – ohne Erfolg. Und der Kinderwunsch wird mit jedem Scheitern größer. Unsere Autorin hat sie bei ihrem letzten Versuch begleitet,
in:
Welt am Sonntag v. 17.02.

CADENBACH, Christoph (2013): Bis später, Baby.
Die biologische Uhr lässt sich jetzt anhalten. Diese Frau hat ihre Eizellen einfrieren lassen - wenn sie will, kann sie also auch mit 40, 50, 60 noch Mutter werden. Der letzte Schritt zur Vollendung der Emanzipation?
in: SZ-Magazin Nr.10 v. 08.03.

POLKE-MAJEWSKI, Karsten (2013): Schicksal ungewollt kinderlos.
Unfruchtbarkeit: Wer kein Kind bekommen kann, leidet im Verborgenen. Zwar gilt Zeugungsunfähigkeit als medizinisch behebbar, aber sie ist gesellschaftlich ein Tabu,
in: ZEIT Online v. 08.04.

Angeblich ist ungewollte Kinderlosigkeit ein Tabuthema (oder doch eher gewollte Kinderlosigkeit?). Vielleicht sind die Medien selber schuld, wenn niemand mehr mit ihnen über ihre Kinderlosigkeit reden will. Schließlich wurde das Thema Kinderlosigkeit von den Medien in polarisierender Weise politisiert (Die ZEIT stand dabei an vorderster Front) und die Hetze gegen Kinderlose nimmt in Bundestagswahlkampfjahren bekanntlich zu. Selbstkritik ist aber nicht die Sache der Medien! Die Rede vom Tabuthema hat dabei eine nicht unerhebliche Entlastungsfunktion.

Die Themenwoche der Online-ZEIT lässt sich zudem in die Großoffensive gegen Kinderlosigkeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz einordnen, die eine Gruppe von bevölkerungspolitisch motivierten Wissenschaftlern in ihrem Buch Zukunft mit Kindern gefordert hat.

Angeblich steigt die Kinderlosigkeit weiter, neue Zahlen muss  POLKE-MAJEWSKI schuldig bleiben, denn diese werden - offenbar um sie wahlkampfpolitisch besser missbrauchen zu können - erst in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes veröffentlicht. Die in der Vorweihnachtszeit veröffentlichte BIB-Broschüre (Keine) Lust auf Kinder?, auf die verlinkt wurde, ist dagegen kein Beleg.

FETZ, Steffi (2013): Zu arm zum Kinderkriegen.
Künstliche Befruchtung: Ist Kinderwunschbehandlung nur etwas für Reiche? Paare wie Marie und Sebastian kommen an ihre Grenzen, wenn die Kasse nicht mehr zahlt,
in: ZEIT Online v. 11.04.

KLÖCKNER, Lydia (2013): "Kinder kann man nicht erzwingen".
Medizinethik: Die Reproduktionsmedizin suggeriert absolute Machbarkeit. Das ist falsch, sagt Medizinethiker Giovanni Maio. Manchmal ist es besser, Kinderlosigkeit zu akzeptieren,
in: ZEIT Online v. 12.04.

EMMA-Dossier: Mutter werden mit 50plus

LOUIS, Chantal (2013): Homo-Mütter. Wie es geht!
Rechtlich ist in Sachen künstlicher Befruchtung in Deutschland vieles unklar. Wie es gehen könnte, wird hier erklärt,
in: Emma, Mai/Juni

ZEIT-Dossier: Fortpflanzung? Später!
Ein neues medizinisches Verfahren stellt die biologische Uhr der Frau ab. Bis ins hohe Alter kann sie jetzt schwanger werden. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Kind?

SPIEWAK, Martin (2013): Die biologische Uhr anhalten.
Kinderwunsch: Etwa 3000 Euro kostet es Frauen, ihre eigenen Eizellen einfrieren zu lassen. Plus jährliche Gebühr für die Lagerung: Eine Versicherung, die vom Zeitdruck in der Lebensmitte befreit,
in: Die ZEIT
Nr. 29 v. 11.07.

KONIETZKA, Dirk & Michaela KREYENFELD (2014)(Hrsg.): Ein Leben ohne Kinder. Ausmaß, Strukturen und Ursachen von Kinderlosigkeit, Wiesbaden: Springer VS

FOCUS-Titelgeschichte: Projekt Kind.
Mit High-Tech-Medizin zum Baby - aber kann man Glück planen?

GOTTSCHLING, Claudia (2013): Kinderwunsch auf Eis.
Spätes Mutterglück? Kein Problem, sagen Mediziner. Frauen sollten nur rechtzeitig daran denken, ihre Eizellen einfrieren zu lassen. Doch den meisten kommt die Idee sehr spät,
in:
Focus Nr.41 v. 07.10.

taz-Wochenendthema: Gegen alle Umstände.
Schwangerschaft: Die Eizellspende ist für manche Paare oft der einzige Weg, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. In Deutschland ist das Verfahren verboten. Ärzte, die Frauen dennoch helfen, müssen mit Strafen rechnen. Wie es gelingen kann, illegal ein legales Kind zu bekommen

HAARHOFF, Heike & Gilda SAHEBI (2013): Die Eizelle aus Spanien.
Familien: In Deutschland ist in der Reproduktionsmedizin einiges verboten, was in anderen Ländern Europas längst legal praktiziert wird. Deshalb muss eine Frau für ihr Kind weit reisen. Und ein Arzt steht vor Gericht,
in:
TAZ v. 12.10.

"Wenn es um den Schutz des frühesten menschlichen Lebens geht, sind die Debatten in Deutschland selten maßvoll. Der Streit um die Präimplantationsdiagnostik wurde 2010 und 2011 geführt wie ein moderner Glaubenskrieg",

fassen HAARHOFF & SAHEBI die PID-Debatte zusammen und kritisieren gleichzeitig das veraltete Embryonenschutzgesetz, das Frauen deshalb ins Ausland treibt:

"Es gibt nicht wenige Frauen, die keine Kinder bekommen können. Aber es gibt noch immer ein Gesetz, das ihnen diverse Möglichkeiten dazu verbaut. Es stammt aus dem Jahr 1990, und es soll Embryonen schützen. (...) Es gibt kein Recht auf ein eigenes Kind, sicher. Aber kann es Unrecht sein, sich den eigenen Kinderwunsch nicht ausreden lassen zu wollen?"

WANDLER, Reiner (2013): Den Körper zu Markte tragen.
Not: Arme Frauen lassen sich in Spanien auf die risikoreiche Eizellspende ein - die Wirtschaftskrise befördert das. Denn obwohl das Gesetz untersagt, dass für Eizellen Geld fließt, tut es dies doch,
in:
TAZ v. 12.10.

"Rund 55 Prozent der europaweit gezählten Eizellenspenden finden in Spanien statt. Über 8.000 Spenderinnen sind das im Jahr. "In den letzten vier Jahren ist die Zahl der Frauen, die Eizellen spenden, sprunghaft angestiegen. Es fällt schwer zu glauben, dass dies nichts mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage zu tun hat", heißt es auf »Trótula crítica«, einer Seite für gynäkologische Themen. Seit Beginn der Krise - mit nunmehr 26 Prozent Arbeitslosigkeit, und unter Jugendlichen ist jeder Zweite ohne Job - ist die Zahl der Spenderinnen laut Presseberichten um 20 Prozent gestiegen. Im Internet wird die Eizellenspende ganz offen als Geldquelle gepriesen", berichtet Reiner WANDLER aus Spanien.

FRITZEN, Florentine (2013): Der Albtraum der ewigen Fruchtbarkeit.
Späte Mütter gab es schon immer. Heute sind sie ein Trend. Das hat Folgen,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 27.10.

BERNHARD, Albrecht (2013): Spätes Glück.
Es ist ein Segen für viele Frauen - mit neuen medizinischen Methoden können sie ihre Fruchtbarkeit konservieren. Etwa warten, bis der Richtige kommt. Aber: Was bedeutet das für die Gesellschaft?
in:
Stern Nr.48 v. 20.11.

GLOMP, Ingrid (2013): Unerfüllter Kinderwunsch,
in: Psychologie Heute,
Dezember

2014

HAARHOFF, Heike (2014): Der Professor und das Babyglück.
Kinderwunsch: Ein österreichischer Arzt befruchtet Eizellen mit umstrittenen Methoden - und macht deutschen Medizinern Konkurrenz. Die sind empört. Der Streit beschäftigt die Justiz. Es geht vor allem um viel Geld,
in: TAZ v. 11.01.

PANY, Thomas (2014): Wenn die Mama ein Mann ist.
In den USA werden Transgender mit Kinderwünschen als der "nächste Grenzbereich" der Reproduktionsmedizin ausgemacht,
in: Telepolis v. 14.01.

taz-Wochenendthema: Das gläserne Baby

HAARHOFF, Heike (2014): "Babys entwirft man nicht".
Grenzen: Christiane Woopen ist Ärztin, Mutter und Vorsitzende des Deutschen Ethikrats. Eltern dürfen nicht alles über ihre Kinder wissen, sagt sie,
in: TAZ v. 01.03.

BERNARD, Andreas (2014): Kinder machen. Neue Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie, Frankfurt a/M: Fischer Verlag

LEWITSCHAROFF, Sibylle (2014): Von der Machbarkeit. Die wissenschaftliche Bestimmung über Geburt und Tod (Dresdner Rede)

KNIPPHALS, Dirk (2014): Eine schreckliche Tirade.
Rede: Künstliche Befruchtung sei "widerwärtig", Onanie müsse verboten werden, sagt die Büchnerpreisträgerin Lewitscharoff. Wie kommt sie bloß dazu?
in:
TAZ Online v. 06.03.

FEDDERSEN, Jan (2014): Warum schweigen sie bloß?
Rede: Sibylle Lewitscharoff drückt ihre Abscheu vor homosexuellen Familien aus. Das kann sie ruhig machen. Aber: Warum protestiert niemand?
in:
TAZ Online v. 06.03.

PLATTHAUS, Andreas (2014): Halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas.
Rettungslos verrannt: Die Büchnerpreisträgerin Sibylle Lewitscharoff hat Kindern, die durch künstliche Befruchtung entstanden sind, den Status von "Halbmenschen" zugesprochen,
in:
faz.net v. 06.03.

SPIEGEL, Hubert (2014): Die Frau, die Leben schenkte.
Sie hat in 30 Jahren 10 000 Kinder in der Petrischale gezeugt. Aber eigene Kinder wollte sie nie. Die Embryologin Helena Angermaier über die Geheimnisse ihrer Arbeit - und über die Gefahren,
in:
SZ-Magazin Nr.10 v. 07.03.

Social Freezing wird in den Mitte-Zeitungen landauf, landab als Methode für spät gebärende Akademikerinnen gepriesen. Helena ANGERMAIER hält dies für unseriös:

"Meines Erachtens ist das bislang kein verlässliches Verfahren. Im Moment wird es eher von IVF-Zentren ins Spiel gebracht, die damit einfach Geld scheffeln wollen: Frauen wird vermittelt, sie könnten durch Hormonstimulation eine Vielzahl von Eizellen produzieren und dann nach 15 oder 20 Jahren wiederkommen, um ein Kind zu bekommen. Es ist aber überhaupt nicht gesagt, dass der Konservierungsprozess so lange funktioniert."

SPIEGEL, Hubert (2014): Darf ich nicht sagen, was ich denke?
Die Büchnerpreisträgerin Sibylle Lewitscharoff hat die Reproduktionsmedizin in einer Rede für "abartig" erklärt und bezeichnet Retortenkinder als "Halbwesen". Wir haben nachgefragt, wie sie das genau meint,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 07.03.

Wie pervers ist unser Literaturbetrieb? Im Vorfeld des Krimi-Debüts einer "Qualitätsliteratin", die nun ins populäre Krimigenre "hinabsteigt", inszeniert das Feuilleton eine Aufmerksamkeitskampagne à la Thomas STEINFELD. Statt die Mechanismen des Literaturbetriebs offen zu legen, macht man sich durch dümmliche Interviews, offene Briefe und kontextloses Interpretieren zum Gehilfen eines perfiden Marketings, das den Kult des scheinbaren Tabubruchs zelebriert. Nachdem mit Michel HOUELLBECQ vor der Jahrtausendwende diese Art des rechtspopulistischen Marketings zum Erfolg wurde, zieht sich eine Spur der "Tabubrecher" durchs deutsche "Qualitätsfeuilleton", das aufgrund der Zeitungskrise jeglichen aufklärerischen Impuls über Bord geworfen hat und seine Gehilfenrolle des Marketings fleißig mitspielt.

Was wäre eigentlich passiert, wenn irgendjemand sich die Rede von LEWITSCHAROFF tatsächlich GANZ angehört hätte, statt nur ein, zwei Passagen aus der Rede herauszugreifen, die sich für eine Medienkampagne hervorragend ausschlachten lassen? Aber wen würde eine richtige Analyse interessieren? Da ist es doch viel kostensparender sich zum Marketinggehilfen degradieren zu lassen als hohe Recherchekosten auf sich zu nehmen. Aufmerksamkeit statt Recherche ist die Währung einer Boulevardisierung der Qualitätszeitungen.  

RBL/UJW (2014): Ist künstliche Befruchtung gegen die Natur?
Grenzen der Selbstermächtigung,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 14.03.

Die NZZ nutzt die Hysterie um die Schriftstellering Sibylle LEWITSCHAROFF zur Debatte um die künstliche Befruchtung. Die Medizinethikerin Bettina SCHÖNE-SEIFERT, die Philosophen Robert SPAEMANN und der Agenda-Philosoph Otfried HÖFFE nutzen die Gelegenheit zur Positionierung während Sibylle LEWITSCHAROFF Kinderlosen die Adoption als bessere Alternative zum Designer-Baby empfiehlt:

"Mir ist der alte Weg der Adoption sympathisch. Er ist schwierig, denn man muss dabei auf die Eigensucht verzichten, dem Kind das eigene biologische Potenzial mitzugeben. Ich ziehe meinen Hut vor Menschen, die solches gewagt und ein bereits vorhandenes Kind aus entsetzlicher Not gerettet haben."

Das Designer-Baby ist aber nichts anderes als die technologische Weiterentwicklung des Wunschkindes. Letztlich wäre also ein Verbot von Verhütung und Abtreibung die einzige logische Konsequenz einer solchen Argumentation, denn nur dann wäre dem LEWITSCHAROFFschen Reinheitsgebot ("Selbstlosigkeit") Genüge getan. Alles andere ist nun mal "eigensüchtiges" Verhalten, das der "Natur" ins Handwerk pfuscht und nicht Schicksal.

Wollen wir also mit Sibylle LEWITSCHAROFF zurück in die Vormoderne?

WEIGUNY, Bettina (2014): Wo kommen all die Babys her?
Mehr als 10 000 Kinder werden Jahr für Jahr im Labor gezeugt - allein in Deutschland. Und eine ganze Branche verdient prächtig,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 23.03.

"Jedes siebte Paar bleibt unfreiwillig kinderlos. Der Grund: Die Paare gründen immer später eine Familie, die Fruchtbarkeit aber nimmt ab einem bestimmten Alter rapide ab",

informiert uns Bettina WEIGUNY. Für die Reproduktionsmedizin ist Deutschland angesichts des Rückstandes auf andere Länder ein lukrativer Zukunftsmarkt:

"Weltweit verdankt eine viertel Million Kinder jährlich der Befruchtung in der Petrischale ihr Leben. In Europa sind es 110 000 Kinder, das sind zwei Prozent aller Babys, die so auf die Welt kommen. In Ländern wie Slowenien, Dänemark, Schweden und Spanien, wo viel erlaubt ist und/oder der Staat sich großzügig zeigt, sind es mehr (4,5 Prozent eines Jahrgangs), in Deutschland 1,8 Prozent."

Nicht wegen ethischer Bedenken, sondern weil Kinderwunschbehandlungen nicht von den Krankenkassen bezahlt werden, ist für WEIGUNY die Zahl der Retortenkinder so niedrig, aber die Politik steuert bereits um. Jedoch es ist die klassische Familie, die subventioniert wird, während die "Regenbogenfamilie" weiterhin diskriminiert wird.

SCHMIDBAUER, Wolfgang (2014): Auch Retortenbabys sind Kinder der Liebe.
Fertilitätsmedizin belastet Paare - Kinderlosigkeit aber noch mehr. Die Lewitscharoff-Debatte aus Sicht des Paartherapeuten,
in: Neues Deutschland
v. 25.03.

BUSINESS WEEK-Titelgeschichte: Freeze Your Eggs, Free Your Career.
A new fertility procedure gives women more choices in the quest to have it all

ROSENBLUM, Emma (2014): Later, Baby.
Will Freezing Your Eggs Free Your Career?
in:
Business Week v. 17.04.

WELTWOCHE-Titelgeschichte: Die nächste Revolution

SCHLAG, Beatrice (2014): Herz und Bauch für schwule Väter.
Die Kalifornierin Omena Markarian ist im dritten Monat schwanger. Rechtmässige Eltern des Babys ­werden zwei homosexuelle Chinesen mit Wohnsitz in Belgien sein. Es ist das dritte Kind, das die Leihmutter für schwule Väter austrägt,
in:
Weltwoche Nr.17 v. 23.04.

SCHLAG, Beatrice (2014): Bestellte Babys.
Fortpflanzung: Eizellen-Spende, Leihmütter für Singles – in Kalifornien legal und immer beliebter,
in:
Weltwoche Nr.17 v. 23.04.

LANGNER, Carsta (2014): Die Angst vor der Norm,
Carsta Langner kritisiert die derzeitige Diskussion über die Präimplantations- und Pränataldiagnostik,
in:
Jungle World Nr.25 v. 19.06.

LINDNER, Roland (2014): Für immer gebärfähig.
In Amerika überlisten Frauen die biologische Uhr. Sie lassen ihre Eizellen einfrieren und vertagen das Kinderkriegen. Der Trend wird zum großen Geschäft auch in Deutschland,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 29.06.

NEW YORK TIMES MAGAZINE-Titelgeschichte: The Brave New World of Three-Parent I.V.Fk

TINGLEY, Kim (2014): The Brave New World of Three-Parent I.V.F,
in: New York Times Magazine v. 29.06.

ABÉ, Nicola (2014): Gefrorene Zeit.
Essay: Warum das Konservieren von Eizellen Frauen Freiheit verschafft,
in:
Spiegel Nr.29 v. 14.07.

MASKOS, Rebecca & Andrea TRUMANN (2014): Diagnose Mensch.
Im Jungle World-Dossier "Die Angst vor der Norm" (25/2014) kritisierte Carsta Langner den Artikel "Das genormte Wunschkind" aus dem Sammelband »The Mamas and the Papas«. Eine Erwiderung,
in:
Jungle World Nr.29 v. 17.07.

BERNDT, Christina (2014): Glück auf Eis,
Kinder oder nicht? Um diese Entscheidung aufzuschieben, lassen immer mehr Frauen Eiszellen einfrieren. Kann das Folgen haben wie einst die Anti-Baby-Pille?
in:
Süddeutsche Zeitung v. 19.07.

STEPHAN, Cora (2014): Kein Recht auf Kinder.
Die Reproduktionsmedizin macht es möglich. Heute kann jeder Nachwuchs bekommen. Doch ist diese Option wirklich sinnvoll? Cora Stephan bezweifelt es,
in:
Welt am Sonntag v. 03.08.

"Die ultimative Waffe der Frauen, nach dem Sex auch das Kinderkriegen zu verweigern, zieht nicht mehr",

meint Cora STEPHAN angesichts von Leihmüttern und politischen Forderungen nach künstlicher Befruchtung auch für gleichgeschlechtliche Paare.

"Angesichts des globalen Bevölkerungswachstums ist der Trend in den Industrienationen zu weniger Kindern doch eigentlich vorbildlich. Deutschland stirbt nicht gleich aus, nur weil seine Frauen weniger Kinder kriegen. Die Klage, dass Frauen partout nicht tun, was sie den Männern voraushaben, nämlich gebären, ist insbesondere im Hinblick auf die leidige Rentenfrage unanständig. Nur weil unser Rentensystem auf falschen Annahmen beruht (...), gibt es keine Pflicht zum Kind. Und nur weil Kinder in den Industrienationen seltener werden, muss man das weibliche Alleinstellungsmerkmal nicht zu einer käuflichen Ware für jedermann machen",

meint deshalb Cora STEPHAN.

BECK-GERNSHEIM, Elisabeth (2014): Die neuen Weltbürger.
Die globalisierte Fortpflanzungsmedizin lässt den Kinderwunsch-Tourismus boomen. Mit merkwürdigen Auswüchsen, wie jüngst ein Beispiel zeigte. Welche Regeln gelten auf diesem Markt?
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 05.08.

DJERASSI, Carl (2014): Unbefleckt.
Frauen werden immer älter, ehe sie schwanger werden. Der Ausweg ist Fortpflanzung ohne Geschlechtsverkehr, meint der Erfinder der Antibabypille,
in:
Welt v. 13.08.

ABÉ, Nicola (2014): Der entsorgte Vater.
Beziehungen: Immer mehr Frauen entscheiden sich dafür, ohne festen Partner ein Kind zu bekommen. Ist der Verzicht auf eine traditionelle Familie ein Akt der Befreiung?
in:
Spiegel Nr.34 v. 18.08.

Es gibt einen Trend, der lässt sich noch nicht einmal mit Zahlen belegen. Was macht man da? Man sucht sich drei Fallbeispiele, die den Trend demonstrieren sollen. Nicola ABÉ, die Reporterin, die sich kürzlich verteidigte, weil sie sich Eizellen einfrieren ließ, schreibt nun über Karrierefrauen, die freiwillig Single-Mutter werden:

"In ein paar Tagen wird Nadja eine Single-Mutter mit Kind sein, freiwillig alleinerziehend. Sie gehört dann zu einer Gruppe von Frauen, deren Lebensmodell nicht neu ist, aber offenbar immer populärer wird. Diese Frauen verabschieden sich von der Idee einer traditionellen Familie. Sie bekommen ihre Kinder allein. Biologische Väter finden sie im Internet oder im Bekanntenkreis. Den Nachwuchs ziehen sie mit Freunden, Verwandten und Gleichgesinnten groß."

Wie bei vielen westlichen urbanen Lebensstiltrends, lässt sich auch dieser Trend zur "Single"-Stadt New York zurückverfolgen:

"»Wir stellen einen echten Kulturwandel fest«, sagt die New Yorker Psychotherapeutin Jane Mattes, die bereits 1981 in den USA den Verein Single Mothers by Choice gegründet hat. (...). Inzwischen unterhält ihr Verein lokale Gruppen in mehr als 30 amerikanischen Städten, über ein Internetforum tauschen sich weltweit Mitglieder aus."

Es findet sich kein deutscher Soziologe, der Stellung nehmen will? Kein Problem, dann schreibt man eben:

"Das Phänomen nimmt auch in Deutschland zu - da sind sich Soziologen, Kulturwissenschaftler und Reproduktionsmediziner einig."

Mit Eva ILLOUZ, die Karrierefrauen zu Opfern der hedonistischen Karrieremännerwelt stilisiert, unterfüttert ABÉ ihr Trendszenario:

"Früher habe man von Männern erwartet, dass sie heiraten und Nachkommen in die Welt setzen. Dieser Druck sei mit der Auflösung patriarchaler Strukturen weggefallen. Heute mache es Sinn, ein hedonistischer Single zu sein (...).
Der gesellschaftliche Druck, Kinder zu bekommen, lastet auf den Frauen. In Beziehungen zu Männern haben sie deshalb schlechtere Karten - sofern sie sich das traditionelle Modell wünschen."

Interessanterweise findet sich genau diese Opfer-Sicht auch bei jenen Männern, die Takis WÜRGER porträtiert und die er "Incels" nennt, nur dass ihr Hauptproblem nicht das Kinderkriegen ist, sondern die Panik keine Partnerin zu finden:

"Abkürzung für den englischen Ausdruck »involuntary celibacy«, auf Deutsch bedeutet das »unfreiwillige Enthaltsamkeit«".

Was zudem auffällt, während jene Frauen, die sich für das Einfrieren von Eizellen entscheiden, als 34-Jährige inszeniert werden (d.h. bald die Grenze zur Spätgebärenden überschreiten), sind die porträtierten freiwilligen Single-Mütter um die 40-Jährige, also Frauen, die noch vor nicht einmal einem Jahrzehnt statistisch zu den dauerhaft Kinderlosen gezählt wurden.

Immer wieder wird betont, dass "die biologische Verbindung" mit dem eigenen Kind die letzte sichere Beziehung der Gegenwart sei. Oder umgekehrt formuliert: die größte Angst einer Mutter ist es, dass sich ihre Kinder von ihr abwenden könnten. Das neuerdings den Buchmarkt erreichende Phänomen der "Verlassenen Mutter" ist also die Kehrseite dieser Überhöhung der Mutter-Kind-Beziehung.

Werden freiwilligen Single-Mütter von ABÉ nur deshalb zum Trend stilisiert, um eine solche Verhaltensweise als unakzeptabel zu brandmarken? Dafür spricht, dass die neutrale Beschreibung des Trends gegen Ende des Artikels mit einer negativen Bewertung abgeschlossen wird:

"Das Modell der freiwilligen Single-Mutter hat die altbekannte Kehrseite: Die Erziehung von Kindern ist wieder weitgehend Frauensache: Es besteht die Gefahr, dass die Mütter eben wirklich allein bleiben, mit der doppelten Arbeitsbelastung, dem finanziellen Risiko. Statt die Idee des fürsorglichen Vaters zu stärken, leisten Single-Mütter auch dem ungebundenen Mann Vorschub, der ohne jegliche Verpflichtung Kinder in die Welt setzen kann."

Dies steht im Einklang mit jener Frontlinie, die auch für das Buch Kinder machen von Andreas BERNARD kennzeichnend ist.

DIEHL, Sarah (2014): Schlachtfeld Frauenkörper.
In der Debatte über Leihmutterschaft ­finden sich Parallelen zur Debatte über Sex- und Hausarbeit. Es geht um die patriarchale Regulierung des weiblichen Körpers, den es zu "schützen" gilt,
in:
Jungle World Nr.35 v. 28.08.

WELT AM SONNTAG-Titelgeschichte: Sehnsucht nach Unsterblichkeit

ETTEL, Anja/KAISER, Tina/TRENTMANN, Nina (2014): Leben auf Eis.
Der Traum des Menschen, unsterblich zu sein, hat eine gigantische Industrie hervorgebracht. Firmen und Stiftungen verdienen Milliarden damit, für den Tag X tote Körper, Eizellen oder das Blut Neugeborener einfrieren zu lassen,
in:
Welt am Sonntag v. 31.08.

ZEIT-Dossier: Das fremde Kind im eigenen Bauch.
Jetzt kann man sogar Embryonen adoptieren

AHR, Nadine & Christiane HAWRANEK (2014): Die gespendeten Kinder.
Dossier: Embryonen, die nach einer künstlichen Befruchtung nicht mehr gebraucht werden, lagern teils jahrzehntelang auf Eis, werden vernichtet - oder an kinderlose Paare vermittelt. In Deutschland ist die Methode neu. In den USA gibt es längst Teenager, die erzählen können, wie ein Leben mit zwei leiblichen Müttern ist,
in: Die ZEIT Nr.40
v. 25.09.

Das Dossier von AHR & HAWRANEK stellt die Geschichte zweier ungewollt kinderloser Paare in den Mittelpunkt und transportiert damit das  Gedankengut der christlichen Rechte, denn "Embryonenadoption" ist kein technologisches Verfahren der Reproduktionsmedizin, sondern ein wertender Begriff für die Embryonenspende, der eine ganz bestimmte Sicht auf Embryonen darstellt:

"»Für unsere Paare sind es nicht einfach Zellen», sagt er. »Sondern kleine Kinder.«",

zitieren die Autorinnen den Hans-Peter EIDEN, Geschäftsführer des Netzwerks Embryonenspende. Statt über diese Ideologie aufzuklären, wird das Thema Eizellspende mehr oder weniger einseitig aus der Sicht der religiösen Rechte behandelt. Wie aber stellt sich das Problem für die Embryonenspenderin dar?

"Von den Ärzten wurde sie zwar über die gesundheitlichen Risiken ihrer Behandlung aufgeklärt, aber dass nach einer künstlichen Befruchtung Embryonen übrig bleiben könnten, sagte ihr niemand. Jetzt hat sie drei Kinder und zwei mögliche auf Eis. Auf dem Küchentisch liegt die Halbjahresrechnung fürs Einfrieren: 148,75 Euro. (...). Ihr Arzt hat ihr jetzt vorgeschlagen ihre Embryonen anderen Paaren zu spenden. Geld würde (sie)(...) dafür nicht bekommen. Aber vielleicht ein gutes Gefühl?"

beschreiben die Autorinnen die "Geschäftsgrundlage", die zum Handel mit Embryonen in Deutschland führt. Während in Deutschland dieser Handel erst seit letztem Jahr betrieben wird, ist die Embryonenspende in den USA bereits seit 17 Jahren eine gängige Praxis. "Embryonenadoption" ist dort das Geschäftsfeld der religiösen Rechte.

Am Ende der Reportage steht der Reproduktionstourismus nach Tschechien:

"Die Embryonen sind in der Regel nicht bei einer künstlichen Befruchtung übrig geblieben. Sie werden aus einer Samen- und Eizellspende kreiert. Sie werden gemacht nach den Vorstellungen der Kunden (...).
Die Frauen, sie ihre Eizellen spenden, sind jung, die Männer, die ihr Sperma geben, potent. Die Chance, ein Kind zu bekommen, sei dadurch um 30 Prozent höher als bei den verwaisten Embryonen aus Deutschland, werben die Mediziner."

GREINER, Ulrich (2014): Die Herstellung des Menschen.
Wir gewöhnen uns an sie, aber sie bleibt ein Skandal: Mit der Reproduktionsmedizin handeln wir uns nicht nur ein Züchtungsprojekt ein, sondern verlieren auch eine große kulturelle Errungenschaft, die Genealogie,
in: Die ZEIT Nr.40
v. 25.09.

Ulrich GREINER hat Verständnis für die Sichtweise von Sibylle LEWITSCHAROFF und sieht im Buch Kinder machen von Andreas BERNARD lediglich einfältigen Fortschrittsoptimismus. Seine reaktionäre These mixt er aus Altem Testament, Peter SLOTERDIJK ("Die schrecklichen Kinder der Neuzeit") und Edmund BURKE zusammen:

"Allein in Deutschland entstehen auf künstlichem Weg pro Jahr etwa tausend Kinder unklarer oder verborgener Herkunft. Die genealogische Ordnung, die eine kulturelle Leistung ersten Ranges darstellt, scheint an ihr Ende gekommen."

Die "Generation Reagenzglas" wird bei GREINER auf die "Generation Neustart" reduziert:

"Die Generation, die in den Reproduktionsfabriken hergestellt wird, ist die Generation Neustart. Sie beginnt mit einer jungfräulichen Festplatte und hinterlässt nach Möglichkeit wiederum eine leere. (...).
Elternschaft, reproduktionstechnisch betrachtet, ist nur noch ein schwaches soziale Konstrukt, das mit Blutsbanden nichts mehr zu tun hat und sich von Fall zu Fall neu zusammensetzt",

jammert GREINER. Wer dabei an Frank SCHIRRMACHERs Klage Minimum denkt, der liegt nicht falsch.

Genealogie ist bei GREINER gleichbedeutend mit patriachaler Ordnung, weshalb, er das häufig zitierte, aber kaum von jemand gelesene Buch Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft von Alexander MITSCHERLICH mit lesbischen Paaren in Verbindung bringt, während homosexuelle Paare ausgeblendet werden. Und nicht zuletzt wird der Optimierungswahn von Frauen wie Nicole ABÉ gegeißelt:

"Wie bei allen Optimierungsprozessen (...) wird Abfall entstehen, wie es schon jetzt das Schicksal zahlloser per IVF befruchteter Eizellen ist. Man wird sich daran gewöhnen, doch ist und bleibt es ein krimineller Akt."

Dabei sind sich GREINER und ABÉ in ihren anderen Ansichten weit ähnlicher als die selektive Lesart von GREINER dies (nicht nur bei ABÉ) Glauben machen will.

GENIES (2014): Im Dienste der Biologisierung.
Die Legalisierung von Leihmutterschaft und Eizelltransfer käme einer neoliberalen Deregulierung gleich. Daher ist es sinnvoll, an Verboten festzuhalten,
in:
Jungle World Nr.41 v. 09.10.

Eine Gruppe, die sich im Gen-ethischen Netzwerk organisiert, mahnt eine herrschaftskritische Position in Sachen Reproduktionsmedizin an, die auf drei Ebenen ansetzt:

"Eine herrschaftskritische Perspektive sollte auf drei Ebenen artikuliert werden. Erstens gegenüber wertkonservativen Positionen der »Lebensschützer«, die den als isoliert verstandenen, mit Menschenwürde behafteten Embryo verteidigen, um Frauenrechte einzuschränken und die Norm der heterosexuellen Kleinfamilie als »naturgegeben« zu propagieren. Zweitens gegenüber den reproduktionsmedizinischen Versprechen eines qualitativ hochwertigen »eigenen« Wunschkindes, das eine genetisch-biologische Genealogie zum Ausgangspunkt von Bindungen zwischen Menschen macht und die Praxis der Selektion in Gang setzt. Schließlich gegenüber der expansiven kapitalistischen Dynamik der Verdinglichung und Inwertsetzung von Körpermaterialien, Körperprozessen und Körperprodukten, die deren Marktförmigkeit überhaupt erst ermöglicht."

Die Gruppe wendet sich gegen die Eigeninteressen von Reproduktionsmedizin und ungewollt Kinderlosen und setzt mit dieser defensiven Strategie auf den Staat, der die Legalisierung von Leihmutterschaft und Eizellspende verhindern soll. Eine solche Strategie erscheint angesichts der Demografisierung sozialer Probleme mehr als aussichtslos.

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Wochenendthema: Ein unerfüllter Traum

BERNDT, Christina (2014): Baby gesetzlos.
In Deutschland gelten besonders strenge Regeln fürs Kindermachen. Doch Ärzte und Paare wissen die Lücken immer besser zu nutzen - legal, illegal und halblegal,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 11.10.

Christina BERNDT berichtet über die Aufweichung des veralteten Embryonenschutzgesetztes, wodurch ethische Bedenken gegenüber den Eigeninteressen der Reproduktionsmedizin und der ungewollt Kinderlosen in den Hintergrund getreten sind:

"Das Embryonenschutzgesetz gibt es nach wie vor. Aber es wird nun in vielen, sehr praktischen Aspekten anders ausgelegt - zu Gunsten jener Eltern, die sich ein Kind wünschen, zu Ungunsten der Ethik, wie Kritiker meinen, und mitunter der entstehenden Kinder, die ohne soziale Identität in völlig verwirrenden Familienkonstellationen hineinwachsen.
So ist inzwischen die lang umkämpfte Präimplantationsdiagnostik (PID) unter Auflagen möglich. (...).
Auch die Dreier-Regel, wonach bei einer künstlichen Befruchtung angeblich nicht mehr als drei Embryonen in der Kulturschale hergestellt werden dürfen, ist in dieser Form hinfällig. Ihre strikte Anwendung hatte die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung drastisch sinken lassen: Während in Deutschland die
»Baby take home«-Rate lange Zeit nur bei 25 Prozent lag, konnten ausländische Kliniken Raten von bis zu 35 Prozent vorweisen.
Neuerdings gibt es sogar die Möglichkeit zur Embryonenspende. In diesen Tagen wird das erste Kind geboren (...).
Alle drei Techniken galten lange als illegal (...) bis die Kieler Strafrechtsprofessorin Monika Frommel kam. (...). Das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung treibe sie an, sagt sie (...).
So hat sie das Netzwerk Embryonenspende mitbegründet und den Berliner Mediziner Matthias Bloechle vertreten.
Bei den Themen Leihmutterschaft und Eizellspende spricht das Gesetz hingegen eine eindeutige Sprache und die sagt: Verbot."

SCHRÖDER, Vera (2014): "»Entspannt euch« ist kein guter Rat".
Die psychologische Belastung bei unerfülltem Kinderwunsch ist enorm hoch. Wie können Außenstehende helfen? Gespräch mit der Paar- und Sexualtherapeutin Elvira Holl,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 11.10.

SCHRÖDER, Vera (2014): "Wir wollten die PID und kein Pech mehr" (35jährige Frau),
in: Süddeutsche Zeitung v. 11.10.

SCHRÖDER, Vera (2014): "Und plötzlich fuhr ich zur Eizellspende" (46jährige Frau),
in: Süddeutsche Zeitung v. 11.10.

BERNDT, Christina (2014): "Als schwules Paar werden wir Eltern!" (48jähriger Mann),
in: Süddeutsche Zeitung v. 11.10.

BERNDT, Christina (2014): "Kinder entstehen, die keine Chance hatten" (Hans-Peter Eiden, Netzwerk Embryonenspende),
in: Süddeutsche Zeitung v. 11.10.

BERLINER ZEITUNG-Thema: Jetzt nicht!

REST, Jonas (2014): Das Projekt iZelle.
Facebook und Apple zahlen Einfrieren von Eizellen,
in:
Berliner Zeitung v. 16.10.

BRÜNING, Anne (2014): Belastend, teuer und nur selten sinnvoll.
Das Einfrieren von Eizellen ist in Sonderfällen sinnvoll. Für das Kind ist es aber ein riskantes Verfahren,
in:
Berliner Zeitung v. 16.10.

BAUER, Katja (2014): Ökonomisch optimiert leben.
Frauen: Mit dem Einfrieren von Eizellen folgen Firmen ihren Interessen, nicht denen von Frauen,
in:
Stuttgarter Zeitung v. 17.10.

"Das Angebot der Konzerne tut das Gegenteil dessen, was es vorgibt: es nimmt Frauen Freiheit. Auf beruflich ambitionierte Frauen wird enormer Druck entstehen, diese hypermoderne Form der Ausbeutung als Option wahrzunehmen. Einfrieren als Nachweis von Karrierebereitschaft und Flexibilität",

meint Katja BAUER. Dabei sieht sie das Problem lediglich als eines von Spitzenpositionen:

"In Rede steht nicht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, das kriegen viele Paare mittlerweile irgendwie hin. Nein, es geht um Karriere."

STÖHR, Nora (2014): Eiskalte Frauenförderung.
Kinderwunsch: Apple und Facebook bezahlen das Einfrieren von Eizellen,
in:
Stuttgarter Zeitung v. 17.10.

FROST, Simon/KARBERG, Sascha/MONATH, Hans/KELLER, Claudia (2014): Apple, Facebook und der neue Weg für Karriere-Frauen.
Frage des Tages: Das Angebot von Apple und Facebook, Eizellen einfrieren zu lassen, empört Politik und Kirche. Was bezwecken die Unternehmen damit?,
in:
Tagesspiegel v. 17.10.

MARTENSTEIN, Harald (2014): Apple und Facebook machen Frauen zu Leibeigenen.
Die Mitarbeiterinnen von Apple und Facebook sollen auf Firmenkosten ihre Eizellen einfrieren können. Angeblich geht es um die Vereinbarkeit von Familie und Karriere. Doch das ist eine Lüge. Ein Kommentar,
in:
Tagesspiegel v. 19.10.

BERNARD, Andreas (2014): Seid fruchtbar, aber später!
Ist "Social Freezing", das Einfrieren der Eizellen, der nächste Schritt in die kontrollierte Gesellschaft?
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 19.10.

BUDRAS, Corinna (2014): Einladung zum Eizelleneinfrieren.
Facebook und Apple unterstützen ihre Mitarbeiterinnen dabei, ihren Kinderwunsch auf später zu verschieben. Was hat das mit uns zu tun?
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 19.10.

HOLLERSEN, Wiebke (2014): Eine schrecklich tiefgefrorene Familie.
Apple und Facebook wollen Mitarbeiterinnen das Einfrieren ihrer Eizellen finanzieren. Bisher wird diese Methode, die Fruchtbarkeit zu verlängern, sehr selten angewendet,
in:
Welt am Sonntag v. 19.10.

AUGSBURGER ALLGEMEINE-Thema: Erst die Karriere - dann das Kind

KNIEFEL, Claudia (2014): Kinderwunsch auf Eis gelegt.
Ein Kind, ja, aber bitte erst später. Frauen können ihre Eizellen einfrieren lassen und so ihre Familienplanung verschieben. Doch ganz einfach ist das nicht. Und umstritten
in:
Augsburger Allgemeine v. 20.10.

SCHLÜTER, Christian (2014): Eisige Planung.
Apple und Facebook sei Dank: Social Freezing als großes Befreiungsversprechen und mächtiger Karrierebooster. Was bleibt davon, wenn man genauer hinschaut?
in:
Frankfurter Rundschau v. 20.10.

SDO (2014): Junge Deutsche zeigen sich offen für Social Freezing.
Die Deutschen spüren kaum Druck des Arbeitgebers auf die Karriereplanung, zeigt eine ZEIT-Umfrage. Ein Drittel kann sich dennoch vorstellen, Eizellen einlagern zu lassen,
in:
ZEIT Online v. 22.10.

FUCHS, Claudia (2014): Danke, Apple! Danke, Facebook!
Ist Social Freezing nur ein weiteres Mittel, das Leben der Frau dem Kapitalismus zu unterwerfen? Nein, meint unsere Autorin Claudia Fuchs. Social Freezing ist ein grandioser Fortschritt auf dem Weg zur weiblichen Selbstbestimmung, so wichtig wie einst die Erfindung der Anti-Baby-Pille,
in:
Berliner Zeitung Online v. 22.10.

ZEIT-Thema: Dürfen Firmen Familien planen?
Frauen sollen ihre Eizellen einfrieren lassen, wenn es ihrer Karriere nützt. Was bislang nur Apple und Facebook fördern, könnte Schule machen. Aber viele junge Deutsche finden das wichtig

RUDZIO, Kolja (2014): Ein Kind von Apple.
US- Firmen zahlen Mitarbeiterinnen Geld, damit sie ihre Eizellen einfrieren und den Kinderwunsch aufschieben. Eine Umfrage der ZEIT zeigt: Viele junge Deutsche halten das Angebot für attraktiv,
in:
Die ZEIT Nr.44 v. 23.10.

NIEJAHR, Elisabeth (2014): Meine Eierstöcke, mein Baby und ich.
Warum ich meine gefrorenen Eizellen aufbewahren ließ - und mich dafür schäme,
in:
Die ZEIT Nr.44 v. 23.10.

ALBRECHT, Bernhard (Pro) & Helen BÖMELBURG (Contra) (2014): Leben nach Plan.
Das Einfrieren von Eizellen verspricht Frauen größtmögliche Freiheit bei Karriere- und Familienplanung. Facebook und Apple bezahlen ihren Mitarbeiterinnen die Prozedur. Segen oder Fluch?
in:
Stern Nr.44 v. 23.10.

SAUERBREY, Anna (2014): Die Frau von heute: Sklavin oder Asset?
Das "Eizellen-Gate" zeigt, dass es in der Gleichstellungspolitik immer seltener um Gerechtigkeit und immer häufiger um Geld geht - und dass die demographische Entwicklung eine große Chance ist. Ein Kommentar,
in:
Tagesspiegel v. 23.10.

KAILITZ, Susanne & Ulrike PLEWNIA (2014): Leiden fürs Wunschkind.
Tausende Paare in Deutschland wollen ein Baby - sind aber unfruchtbar. Medizinische Hilfe müssen sie sich oft im Ausland suchen, weil veraltete Gesetze Erfolg versprechenden Methoden verbieten,
in:
Focus Nr.44 v. 27.10.

Susanne KAILITZ & Ulrike PLEWNIA nutzen die aufgeregte Debatte um das Social Freezing, um auf die unzeitgemäßen Beschränkungen der Reproduktionsmedizin in Deutschland aufmerksam zu machen:

"Während die Gesellschaft über Social Freezing diskutiert, treibt der Gesetzgeber Zehntausende Frauen mit Kinderwunsch ins Ausland - nach Spanien, Belgien, Tschechien, Polen oder sogar in die Unkraine. Ohne dass sich jemand darüber laut empört. Unfruchtbaren Paaren wird nicht so geholfen, wie es medizinisch möglich wäre und anderswo längst praktiziert wird. Einziger Maßstab in Deutschland ist das Embryonenschutzgesetz, das fast 25 Jahre alt ist."

LINSINGER, Eva (2014): Eiertänze.
Das Fortpflanzungsgesetz ist hoffnungslos veraltet, realitätsfremd und verlogen,
in:
Profil Nr.45 v. 03.11.

"Der deutsche Bundestag hat vorexerziert, wie Politiker mit medizinisch-ethischen Fragen umgehen können. Ausdrücklich ohne Fraktionszwang wurde quer über die Parteigrenzen sensibel diskutiert und abgestimmt, was erlaubt und was verboten sein soll. In Österreich scheuen Politiker die überfällige Debatte und überlassen grundlegende Fragen der Bioethik lieber den Höchstgerichten",

lobt Eva LINSINGER die deutschen Verhältnisse, während der deutsche Focus erst vor kurzem die österreichischen Verhältnisse lobte:

"In ihrer Verzweifelung begann Anna Stahr nach Alternativen zu suchen. Sie stieß auf Nicolas Zech. Der Reproduktionsmedizin im österreichischen Bregenz wirbt gezielt um deutsche Patientinnen - mit dem Versprechen, bei ungewollter Kinderlosigkeit besser helfen zu können als seine deutschen Kollegen. (...).
Der Reproduktionsexperte profitiert davon, dass hierzulande die Gesetze zur künstlichen Befruchtung im Vergleich zu Österreich und dem Rest Europas am restriktivsten sind."

Und die Moral von der Geschichte? Nationale Zeitungen oder Magazine sind gestrig! Sie sind an einer Leserschaft ausgerichtet, die noch nationale Grenzen kennt, statt sich grenzüberschreitend zu informieren. Solidarität mit einem Journalismus, der so engstirnig ist?

LENZEN-SCHULTE, Martina (2014): Der Fetisch mit den Frischzellen.
Social Freezing ist keine soziale Wohltat, sondern ein medizinisches Experiment. Wir unterschätzen die Komplikationen später Schwangerschaften und haben nicht einmal diskutiert, welche positiven Effekte eine frühe Mutterschaft mit sich bringt. Wer die Arbeitskraft der Frauen will, muss sie auch als Mütter anerkennen,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 07.11.

DJERASSI, Carl (2014): Unbefleckte Empfängnis.
Warum es der Gerechtigkeit zwischen Männern und Frauen dient, wenn sie Sex und Fortpflanzung voneinander trennen,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 14.11.

NIENHAUS, Lisa (2014): Babys ohne Sex.
Um ein Kind in die Welt zu setzen, braucht es keinen Geschlechtsverkehr. Die Produktion übernimmt eine profitable Industrie. Und das soll Fortschritt sein,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 16.11.

Lisa NIENHAUS gruselt es vor der Reproduktionsmedizin: zwar werden Menschen noch nicht wie bei Aldous HUXLEY in Flaschen geboren, aber der Ausnahmefall der künstlichen Befruchtung könnte zukünftig zur Regel werden. Deutschland ist jedoch Entwicklungsland:

"Knapp 51000 Versuche künstlicher Befruchtung gab es in Deutschland im Jahr 2012. Mehr als 13000 Frauen wurden so schwanger. Wie viele dieser Kinder am Ende geboren wurden, ist nicht genau bekannt. Dokumentiert sind 7000 Geburten für 2012, doch die Gesamtzahl liegt wohl deutlich höher, weil viele Schwangerschaften nicht verfolgt wurden. Für das Jahr 2010 ist die Zahl von 14000 Babys durch künstliche Befruchtung in Deutschland bekannt.
Zwar ist das immer noch nur ein kleiner Anteil aller Geburten in Deutschland - etwas mehr als zwei Prozent. Aber die Zahl wächst stark, in Deutschland wie internationale. Und andere Länder zeigen, was möglich ist: etwa Dänemark, wo schon knapp sechs Prozent aller Kinder auf nichtnatürlichem Weg gezeugt werden."

Gemäß NIENHAUS steht die zweite reproduktionstechnologische Revolution bevor: Die Loslösung der Schwangerschaften vom Alter der Mutter. Dazu präsentiert NIENHAUS den New Yorker Reproduktionsmediziner Norbert GLEICHER und den Chemiker Carl DJERASSI, die diese Revolution rechtfertigen.

"»Eine Frau mit 51 Jahren war vor 100 Jahren sehr alt«, sagt Gleicher. »Aber heute ist eine 51-Jährige immer noch recht jung. Wieso sollte sie keine Kinder haben?« Schließlich hat eine Frau heute, wenn sie 51 Jahre alt ist, noch im Schnitt genauso viele Lebensjahre vor sich, wie eine Frau Anfang des 19. Jahrhunderts bei ihrer Geburt."

Zum Schluss kommen jedoch wieder die Gegenstimmen zu Wort, die vor der Entwicklung warnen: Geschlechterwahl sowie die Optimierung des Nachwuchses hinsichtlich optischer Ähnlichkeit mit der Mutter, Schönheit und Intelligenz drohen.

"Die einzige Gruppe von Frauen, die Jahr für Jahr mehr Kinder bekommt als im Vorjahr, sind auch in Deutschland die über 40-Jährigen."

Weshalb diese Frauengruppe besonders vor ungewollter Kinderlosigkeit gewarnt wird, denn ab 35 nehme die Fruchtbarkeit rapide ab.

HAHNE, Silke (2014): Cryostore konserviert den Kinderwunsch.
Unter dem Stichwort "Social Freezing" hat das Angebot von Apple und Facebook, Eizellen ihrer Mitarbeiterinnen auf Firmenkosten einzufrieren, eine Debatte losgetreten. Das Unternehmen Cryostore aus Essen legt Kinderwünsche tagtäglich buchstäblich auf Eis - beziehungsweise in Stickstoff,
in:
DeutschlandRadio v. 21.11.

OESTREICH, Heide (2014): Streicht die Ehe.
Die Krankenkassen können Zuschüsse zur künstlichen Befruchtung nur an Verheiratete zahlen. Das sei rechtens,
in:
TAZ v. 22.11.

FRITZEN, Florentine (2014): Baby.
Das gibt Ärger: Deutsche Gerichte schützen die Ehe. Dabei verlangt das Grundgesetz gerade das. Derweil entsteht ein Markt für Babys,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 23.11.

Florentine FRITZEN findet es ganz okay, dass die Kostenerstattung bei künstlicher Befruchtung nur für Ehepaare gilt. Sie sieht dadurch eine Stärkung der Institution Ehe:

"Praktiker berichten, dass sich mehr als die Hälfte der unverheirateten Paare für die Ehe entscheidet, sobald klar wird, dass sich der Kinderwunsch nicht auf natürlichem Weg erfüllt - und also teuer wird."

Außerdem fordert sie mehr Aufklärungskampagnen, denn die biologischen Uhren der Frauen ticken ihr zu spät.

FEHLING, Maya (2014): Will es. Muss es. Muss ich?
Körper: Wie geht es einer Frau, deren Fruchtbarkeit stetig sinkt, während Kind und passender Vater bislang fehlen? Ein Brief an die eigenen, noch nicht eingefrorenen Eizellen,
in:
TAZ v. 06.12.

JESSEN, Jens (2014): Der neue Mensch.
Befreit von allen Fesseln der Natur: Ein Jahresrückblick auf die Debatten um Social Freezing, Gendertheorie und Sterbehilfe,
in:
Die ZEIT Nr.52 v. 17.12.

MÜLLER, Reinhard (2014): Abschied von der Mutter.
Der Bundesgerichtshof hat den Weg zur Leihmutterschaft freigemacht. Leibliche Mutterschaft spielt keine Rolle mehr, die Leidtragenden sind die Kinder,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 20.12.

BAUREITHEL, Ulrike (2014): Selbstbestimmung im Gefrierschrank.
Social Freezing - wie viel Autonomie birgt die Technisierung der Reproduktion?
in:
TAZ v. 20.12.

BUBROWSKI, Helena (2014): Körper zu vermieten,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 29.12.

 
     
 
       
   

weiterführender Link

 
       
   

Zum Teil 8 der kommentierten Bibliografie (2015 - 2018)

 
       
   
 
   

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Bernd Kittlaus
webmaster@single-generation.de Erstellt: 21. September 2014
Update: 06. Februar 2019