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Kommentierte Bibliografie

 
       
   

Deutschlands Zukunft im Spiegel der Öffentlichkeit

 
       
   

Eine Bibliografie der Debatte um die Bevölkerungsentwicklung in wiedervereinigten Deutschland (1990 - heute)

 
       
     
   
     
     
 

Einführung

Ein Blick in die Vergangenheit der Zukunft Deutschlands bietet die Möglichkeit die Grenzen von Bevölkerungsvorausberechnungen zu erkennen. Welche Zukünfte wurden uns Deutschen prophezeit und was ist davon überhaupt eingetreten? Diese Bibliografie ermöglicht einen Vergleich zwischen zeithistorischen Befürchtungen bezüglich des demografischen Wandels und der tatsächlichen Entwicklung in Deutschland.

Kommentierte Bibliografie (Teil 2: 2001 - 2005)

2001

SOMMER, Bettina (2001): Entwicklung der Bevölkerung bis 2050.
Ergebnisse der neunten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bundes und der Länder,
in: Wirtschaft und Statistik, Heft 1, S.22-29

ZEIT-Dossier: Land ohne Leute

KIRCHBACH, Roland (2001): Land ohne Leute.
Der Bevölkerungsschwund in Deutschland facht neue Verteilungskämpfe an. Ein Gerangel um Schüler, Kunden, Fachkräfte beginnt - und spaltet die Republik in Gewinner- und Verliererregionen. Ein Report über soziale Konflikte in schrumpfenden Städten,
in: Die ZEIT Nr.20 v. 10.05.

Roland KIRCHBACH malt ein düsteres Bild der Zukunft von Essen: "Die vier Kinder der Krauses gehören zur großen Zahl jener Essener, die dafür sorgten, dass die Metropole des Ruhrgebiets schrumpft - schneller als andere Städte. Und die Verbliebenen tragen dazu bei, aus Essen eine Stadt der Alten zu machen. Wegen der niedrigen Geburtenraten sank die Zahl der Essener von 728 000 im Jahr 1960 auf heute 599 000. In dieser Zeit verdoppelte sich der Anteil der über 65-Jährigen - auf fast 20 Prozent.
Wegen seiner ungünstigen Altersstruktur wird Essen auch in Zukunft stark altern und letztlich schrumpfen. Dabei ist die Bilanz von Zu- und Abwanderung seit zehn Jahren ausgeglichen der Verlust beruht allein darauf, dass wesentlich mehr Menschen sterben, als Kinder geboren werden. Schon im Jahr 2015 wird Essen nicht mehr die zweitgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens sein, sondern auf Rang vier abrutschen.
(...)
Einer städtischen Studie zufolge, die finanzielle Folgen des Bevölkerungsschwunds beleuchtet, müssen 24 Kindergärten zwischen 2006 und 2010 geschlossen werden, bis 2015 weitere sieben. 217 Erzieherinnen werden dann nicht mehr gebraucht. Öffentliche Dienste von der Müllabfuhr bis zum Nahverkehr werden ausgedünnt, zugleich die Gebühren erhöht."

FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND-Serie: Die Minus-Gesellschaft (Teil 1)

FRICKEL, Thomas/HECKEL, Margaret/TUTT, Cordula (2001): Die Krise hat begonnen.
Die Minus-Gesellschaft (1): Immer weniger, immer älter - Was die Geburtenflaute für Deutschland bedeutet,
in: Financial Times Deutschland v. 28.05.

Die Financial Times Deutschland startet eine 5teilige Serie. Ein Kasten belehrt uns über die dramatische Wende. Danach werde die Bevölkerung in Deutschland nur noch bis zum Jahr 2010 auf gut 83 Millionen Einwohner steigen, um danach bis 2050 unaufhörlich zu schrumpfen und zwar auf ca. 75 Millionen Menschen.

TICHY, Andrea & Roland TICHY (2001): Die Pyramide steht Kopf. Die Wirtschaft in der Altersfalle und wie sie ihr entkommt, München: Piper Verlag

Yetties - ein Begriff der New-Economy-Blaseneuphorie kurz vor dem Platzen der Wunschträume - sind für die TICHYs die Prototypen der Single-Gesellschaft:

"»Sie sind jung und zumeist Single, sie sind flexibel und verstehen sich selbst als ihre eigenen Unternehmer.« In den USA wurde für diesen Menschentyp der Name »Yettie« geprägt. Das steht für »young, entrepreneurial, tech-based«, was übersetzt so viel wie »junger Internet-Unternehmer« bedeutet. Yetties empfinden Arbeit häufig anders als ihre streßgebeutelten Eltern: »Für einen Yettie ist die viele Arbeit nicht eine unnatürliche Belastung, sondern die erstrebenswerte Norm«, so der Sozialwissenschaftler Andreas Boes von der Technischen Universität Darmstadt. Dem Job wird alles untergeordnet, auch Freizeit und Freunde. Das Büro wird zum vernetzten Wohnzimmer. Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit verwischen, die Arbeitskollegen avancieren zur Ersatzfamilie. Das Unternehmen hat die Aufgabe, für die Nestwärme zu sorgen"
(2001, S.53)

Die Single-Gesellschaft wird zum Zerfallsprodukt der angeblich heilen Familienwelt früherer Generationen stilisiert:

"Die Familie im traditionellen Sinn hat in den vergangenen 150 Jahren zeitgleich mit der Entwicklung der Sozialpolitik ihre Funktion verloren. (...). In diesem Zeitraum hat sich die Familie von einer Produktions-, Konsum- und Fürsorgegemeinschaft, in der drei Generationen voneinander abhängig leben und wirtschaften, zu einem Lebensabschnitts-Zweckbündnis gewandelt. Noch um 1900 waren etwa 45 Prozent aller Haushalte Großhaushalte mit mindestens fünf Personen, in denen oft mehrere Generationen unter einem Dach lebten. Bis 1999 ist diese Art zu leben auf einen Anteil von nur 4,4 Prozent zurückgegangen.
Immer mehr Menschen wohnen und leben allein. »Die Zahl der Single-Haushalte wächst in einem nie gekannten Ausmaße und hat sich in den letzten hundert Jahren mehr als verfünffacht«, beobachtet Professor Horst Opaschowski, Leiter des BAT-Freizeit-Forschungsinstituts in Hamburg.
Eine Hauptursache für den Anstieg Alleinlebender ist die gesellschaftliche Aufwertung des Single-Daseins. Immer mehr Menschen genießen das Singleleben in vollen Zügen, und viele haben die materiellen Voraussetzungen dafür."
(2001, S.245f.)

Die Kultur der Kinderlosigkeit gilt den TICHYs als das zentrale Problem des Geburtenrückgangs, wobei sie die Fehleinschätzungen mit dem nationalkonservativen Bevölkerungswissenschaftler Herwig BIRG teilen und sogar noch zuspitzen:

"»1961 wurden in Deutschland knapp 1,3 Millionen Kinder geboren, rund 500 000 mehr als 1999. Der Anteil lebenslang kinderloser Menschen, der sich heute mit Riesenschritten auf die 40-Prozent-Marke der Bevölkerung zubewegt, lag damals bei 10 Prozent (...)«"
(2001, S.252)

Die heutige Kinderlosigkeit wird von den Bevölkerungswissenschaftlern (...) häufig als »neu« bezeichnet, da es sich überwiegend um freiwillige, durch die sozialen Umstände zwar verursachte, aber auf individuellen Entscheidungen beruhende Kinderlosigkeit handelt. So wird der Geburtenjahrgang 1965 in Westdeutschland zu rund 30 Prozent kinderlos bleiben. Im Vergleich dazu blieben bei den Frauen des Jahrgang 1950 nur 15 Prozent kinderlos."
(2001, S.257f.)

Die Mythen der Demografisierung gesellschaftlicher Probleme kreisen um magische Zahlen, mit denen Zäsuren herbeigeschrieben werden:

"Das Jahr 1998 markiert für die deutsche Bevölkerung eine Wendemarke: Erstmals übertraf die Anzahl der Alten die Zahl der Jungen. Und die Altersschere öffnet sich schnell. Im Jahr 2050 wird sich die Zahl der jungen Menschen von heute 17 Millionen auf 10 Millionen reduziert haben; Menschen, die älter als 60 sind, wird es rund 15 Millionen mehr geben als noch im Jahr 2000. Damit ist Deutschland eines der am schnellsten alternden Völker, beobachtet Jens Weidmann, Generalsekretär des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung (»Fünf Weisen«). In 35 Jahren könnte Deutschland dann nach den Prognosen des Statistischen Bundesamtes den traurigen Rekord der ältesten Bevölkerung der Welt aufstellen.
Die Umkehrung des Altersaufbaus unserer Gesellschaft wird zu massiven Umwälzungen führen. Die Senioren werden plötzlich zur ökonomischen Macht, die die Gelder verteilt. Es entstehen riesige Märkte, um die Alten bei Laune und Gesundheit zu halten. Für die Bedürfnisse der Jungen bleibt immer weniger übrig." (2001, S.67)

Internationale Vergleiche, die mit dem neoliberalen Kampfbegriff der "Nachhaltigkeit" als Maßstab daherkommen, sollen uns den richtigen Weg weisen. Schweden, das Verfechtern der Doppel-Karriere-Familie als Vorbild gilt, wird in diesem Kampf um die Normalfamilie der Mitte zum Problemfall erklärt:

"Schweden fördert seit Ende der dreißiger Jahre die Familie und leistete Pionierarbeit bei Sozialleistungen wie Mutterschaftsurlaub und Kindergeld. Damit konnte das Land im Norden Europas aber nicht verhindern, daß die Geburtenrate in den siebziger Jahren stark abnahm. In den späten achtziger Jahren und zu Beginn der neunziger Jahre schaffte Schweden jedoch den Turnaround - wenigstens vorübergehend. Es übertrag die Bestandhaltungszahl von 2,1 und lag damit weit über der Geburtenrate in der Europäischen Union. Der entscheidende Faktor für diesen Erfolg war eine neue Form von Unterstützung, die sogenannte »Geschwindigkeitsprämie« für das nächste Kind. Diese Reform, die 1980 eingeführt wurde, bedeutet, daß Müttern weiterhin Mutterschaftsurlaub auf der Grundlage ihres Einkommens vor dem ersten Kind bezahlt wurde, wenn sie bald darauf ein zweites Kind bekamen. (...).
Doch der Anstieg erwies sich als kurzlebig. Die Geburtenrate fiel ebenso schnell, wie sie gestiegen war, wieder ab. Im Jahr 1998 betrug sie 1,5 - der niedrigste Wert in der schwedischen Geschichte und eine Bestätigung für die These, daß die »gewollte« Anzahl von Kindern tatsächlich auf diesem stabil-niedrigen Niveau liegt."
(2001, S.270)

Dagegen wird Frankreich zum strahlenden Vorbild einer wirtschaftsfreundlichen Familienordnung der "Nicht-Einmischung" erkoren:

"Frankreich verfolgt eine Familienpolitik mit ganz anderen Zielen: Dort geht es darum, das Arbeitskräftepotenzial möglichst optimal auszunutzen. Es geht weniger um die Gleichstellung der Geschlechter oder die Veränderung der traditionellen Arbeitsteilung. Besondere Anreize zum Einbezug von Vätern in die Erzieherrolle gibt es nicht. Die Familie wird aber durch ein traditionell hohes Angebot an Ganztagsbetreuungseinrichtungen für Kinder aller Altersklassen unterstützt.
Die direkte finanzielle Unterstützung der Familien ist dagegen eher karg". (2001, S.271)

"Die höchste Geburtenrate hat Irland mit seiner Laissez-faire-Haltung, gefolgt vom traditionell orientierten Luxemburg. Das familienpolitisch aktive und sozialdemokratisch-fortschrittliche Schweden ist ähnlich geburtenarm wie das in der Familienpolitik konservativer geprägte Deutschland; als großes Flächenland hat allein Frankreich derzeit mit seiner Politik der Nichteinmischung in die innerfamiliäre Ordnung, verbunden mit einem breiten Betreuungsangebot, eine vergleichsweise hohe Geburtenzahl." (2001, S.275)

Das Jahr 2020 wird in den Augen der TICHYs den Beginn des wirtschaftlichen Niedergangs aufgrund der Alterung der Bevölkerung markieren:

"»Die neuen demographischen Trends werden zu einer neuen internationalen Hackordnung führen. Die USA wird in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts die vorherrschende Wirtschaftsmacht bleiben, nicht zuletzt auf Grund ihres fortlaufenden Bevölkerungswachstums durch Einwanderung. Aber die Nachkriegsgewinner Japan und Deutschland werden die Verlierer sein, wenn ihre Wirtschaften stagnieren oder sogar schrumpfen, weil die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter abnimmt.« Dies schreibt der englische Wirtschaftsjournalist Paul Wallace in seinem Buch Altersbeben. In einer Rangliste von 146 Ländern, die das Londoner Wirtschaftsforschungsinstitut Lombard Street Research in Sachen Wachstumspotential bis zum Jahr 2020 aufstellte, landete Deutschland auf dem 144. Platz - vor Italien und Belgien."
(2001, S.289)

Die Erhöhung des Renteneintrittsalters, die im Kern auf die Erhöhung der Lebensarbeitszeit abzielt und der Beitragssatzstabilisierung dient, wird uns als Königsweg zur Stabilisierung des Rentensystems gepriesen:

"In ihrer Studie »Reforms for an Aging Society« aus dem Jahr 2000 macht die OECD unmißverständlich deutlich, in welche Richtung die Politik in den industrialisierten Ländern künftig zielen muß: Den Trend umzukehren, daß immer weniger Lebenszeit in einem Arbeitsverhältnis verbracht wird und immer mehr Zeit im Ruhestand.
So sieht es auch der Sozialbeirat der Bundesregierung. In seinem neuesten Bericht ist zu lesen: »Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit stellt eine sehr effiziente Maßnahme zur Dämpfung der Beitragssatzdynamik dar.« Ein Jahr Aufschub des Renteneintritts entlastet die Rentenkassen um 10,2 Milliarden Euro.
Theoretisch könnte es sogar gelingen, durch Mobilisierung älterer Menschen das potentielle Unterstützungsverhältnis, also die Zahl der Arbeitnehmer, die einen Rentner ernähren, auf dem Niveau von 1995 zu halten. Allerdings wäre dafür eine drastische Erhöhung der Lebensarbeitszeit nötig. Nach Berechnungen der Vereinten Nationen müßten die Deutschen im Schnitt bis sie 77,2 Jahre alt sind arbeiten, um dies zu erreichen."
(2001, S.303f.)

BIRG, Herwig (2001): Die demografische Zeitenwende. Bevölkerungsrückgang in Deutschland und Europa, München: C.H. Beck Verlag

Herwig BIRG hält sich bei der Bevölkerungsvorausberechnung erst gar nicht mit kurzen Zeiträumen auf, denn erklärtes Ziel ist nicht eine Vorausberechnung realistischer Entwicklungen, sondern die Durchsetzung von politischer Maßnahmen:

"eine Bevölkerungsprognose (...) dient (dazu) (...), politische Reaktionen und Maßnahmen herbeizuführen" (2001, S.97)

Von daher ist es konsequent, dass lediglich für 2030, 2050, 2080 und gar 2100 Zahlen genannt werden (2001, S.104).

36 Varianten wurden durchgerechnet (Wanderungssaldo 0 bis 300.000), Lebenserwartung Männer (81 bis 87 Jahre) Frauen (87 bis 93 Jahre) und Geburtenraten von 1,4 über 1,6 bis 2,1. Basisjahr der Vorausschätzung war der 1.1. 1998. Die 36 Varianten wurden im  Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft im Vorfeld zur Rentenreform 2001 berechnet (vgl. 2001, S.101). Es ging also darum die kapitalgedeckte Altersvorsorge durchzusetzen.

Als Referenz dient BIRG die 9. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes. Abweichend hiervon benutzt BIRG einen anderen Bevölkerungsbegriff, der sich nach dem Abstammungsprinzip und nicht nach dem Territorialprinzip richtet.

Für die EU wird eine Vorausberechnung für 15 Länder vorgestellt, wobei davon ausgegangen wird, dass die damaligen Geburtenraten konstant bleiben. Dies führt z.B. dazu, dass für Frankreich von einer Schrumpfung der Bevölkerung ausgegangen wird (vgl. 2001, S.123). Ein Anstieg, wie er von der UN angenommen wurde (von 1,71 im Jahr 1995 auf 1,86 bis 2050) wurde als unrealistisch ("politisch korrekt") abgetan (vgl. 2001, S.121)

Kapitel 9 befasst sich u.a. mit der Haushaltsentwicklung, wobei hier für das Jahr 2015 Zahlen genannt werden, die sich bald überprüfen lassen:

"Die im folgenden dargestellte Haushaltsprognose wurde aus den Bevölkerungsvorausschätzungen des Verfassers für die Rentenreform 2000 abgeleitet (...). Diese Bevölkerungsvorausberechnung vom November 1999 stimmt mit der des Statistischen Bundesamtes vom Juli 2000 in ihren langfristigen Ergebnissen überein. Die mittlere Variante des Verfassers liegt zwischen den Varianten 1 und 2 der sogenannten »9. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung« des Statistischen Bundesamtes." (2001, S.140)

"Die wesentlichen Ergebnisse sind:
(1) Die Bevölkerungszahl nimmt von 2000 bis 2030 von 82,0 auf 77,5 Mio. und bis 2050 auf 68,0 Mio. ab (mittlere Variante). Gleichzeitig wächst die Zahl der Haushalte wegen der zurückgehenden Haushaltsgröße noch von 1998 bis 2015 von 37,5 auf 39,2 Mio. Danach geht sie bis 2030 auf 38,7 Mio. und bis 2050 auf 34,6 Mio. zurück.
(2) Die Zahl der Einpersonenhaushalte erhöht sich von 1998 bis 2015 von 13,3 Mio. auf 14,4 Mio. und bis 2030 auf 15,2 Mio. Danach geht sie bis 2050 auf 13,8 Mio. zurück. Der Anteil der Einpersonenhaushalte wächst kontinuierlich von 1998 bis 2030 von 35,4 auf 39,2 und bis 2050 auf 39,8 %.
(3) Die Zahl der Mehrpersonenhaushalte steigt von 1998 bis 2015 nur geringfügig von 24,2 auf 24,8 Mio., danach nimmt sie bis 2030 auf 23,5 und bis 2050 auf 20,8 Mio. ab.
(4) Die Haushaltsgröße (Zahl der Personen je Haushalt) sinkt kontinuierlich von 1998 bis 2030 von 2,19 auf 2,00 und bis 2050 auf 1,96 (...).
(5) Die Zahl der Personen je Haushalt in Mehrpersonenhaushalten verringert sich von 1998 bis 2030 von 2,84 auf 2,70 und bis 2050 auf 2,60."
(2001, S.144)

Im Kapitel 11 werden die Annahmen, die für das Pflegefehlurteil aus dem Jahr 2001 verantwortlich gewesen sind, auf die Rentenversicherung ausgeweitet. Hier lässt sich nachlesen, dass von BIRG eine Reihe von möglichen Maßnahmen vorab ausgeklammert werden:

"Eine andere Möglichkeit ist, die Erhöhung der Zahl der Beitragszahler durch eine Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit oder durch die Beseitigung der Arbeitslosigkeit, aber die Wirkung dieser Maßnahmen reicht auf Dauer nicht aus, weil die Zahl der Personen in der Altersgruppe 20-60 bis 2050 in der Größenordnung von 16 Mio. zurückgeht." (2001, S.172)

Die Begründung ist scheinheilig, weil erstens gar nicht von einer Konstanz der Entwicklung über einen so langen Zeitraum ausgegangen werden kann und zweitens weil auch über den Arbeitskräftebedarf des Jahres 2050 nur spekuliert werden kann. Die Auswirkungen von Digitalisierung und Roboterisierung sind kaum abschätzbar, ganz zu schweigen von Innovationen, die noch völlig unbekannt sind.

Die Steuerfinanzierung wird ebenfalls nicht berücksichtigt, weil dies angeblich dem "Äquivalenzprinzip" widersprechen würde. Der Rentenversicherung wurden jedoch immer wieder Lasten aufgebürdet, die diesem Prinzip ebenfalls widersprechen (z.B. die Wiedervereinigung oder die Mütterrente).

Stattdessen werden nur drei Faktoren diskutiert: Beitragssatzerhöhung, Rentenniveausenkung und Anhebung des Renteneintrittsalter. Entsprechend dieser verengten Diskussion steht der Altenquotient und nicht der aussagekräftigere Rentnerquotient im Blickpunkt. Die Verhinderung von Debatten ist Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse ("Non-Decision-Making").   

2002

DEUTSCHER BUNDESTAG (2002): Schlussbericht der Enquête-Kommission "Demographischer Wandel". Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik, Drucksache 14/8800

Im Schlussbericht der Enquête-Kommission wird  - im Gegensatz zum ersten Zwischenbericht - nicht mit dem Anteil der Hochbetagten an der Gesamtbevölkerung, sondern mit einem Hochbetagtenquotienten gerechnet, der den Anteil der 80-Jährigen und Älteren auf den Anteil der 20-79-Jährigen bezieht. Welchen Unterschied das macht, zeigt die folgende Tabelle:

  1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
Anteil der Hochbetagten an der Bevölkerung (in %) 3,8 3,9 4,0 4,1 4,0 3,9 3,7 3,5 3,6
Hochbetagtenquotient 5,1 5,3 5,4 5,5 5,4 5,2 4,9 4,7 4,8
Quelle: Hochbetagtenquotient: Bundestag-Drucksache 2002, S.26, Anteil der Hochbetagten: destatis.de (Stand 01.05.2015)

Für das Jahr 2010 wird ein Hochbetagtenquotient von 6,5 erwartet, der sich bis 2020 auf 8,7 erhöht (vgl. Tabelle 10, S.33). 

MIEGEL, Meinhard (2002): Die deformierte Gesellschaft. Wie die Deutschen ihre Wirklichkeit verdrängen, Berlin, München: Propyläen Verlag

Meinhard MIEGEL berechnet ein unrealistisches Szenario ohne Zuwanderung, um eine fiktive Bevölkerungsentwicklung bis ins Jahr 2080 fortzuschreiben.

"Die Kinderarmut individualistischer Wohlstandsgesellschaft ist (...) Ausdruck des Wesenskerns dieser Gesellschaft. (...) Das aber bedeutet, dass die Kinderarmut anhalten wird, solange diese von der großen Bevölkerungsmehrheit tief verinnerlichte Gesellschaftsform bestehen bleibt. Solange ist ein dauerhafter Wiederanstieg der Geburtenrate unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist ihr weiterer Rückgang.
Dennoch sei unterstellt, dass die seit dreißig Jahren recht stabile westdeutsche Geburtenrate unverändert bleibt, die derzeit niedrigere ostdeutsche bis 2010 das westdeutsche Niveau erreicht, die Zuwanderer noch lange ihre höhere Geburtenrate beibehalten und die Lebenserwartung des älteren Bevölkerungsteils weiter kräftig steigt. Dann würde ohne Zuwanderer die Bevölkerung in den kommenden zehn Jahren um 2,5 Millionen abnehmen, von 2011 bis 2020 um weitere 3,9 Millionen, bis 2030 nochmals um 5,2 Millionen und bis 2040 erneut um 6,2 Millionen. Insgesamt verlöre Deutschland innerhalb der nächsten vierzig Jahre knapp 18 Millionen Einwohner, mehr als derzeit die Bevölkerung der neuen Bundesländer zählt. Bei Fortdauer dieses Trends hätte sich bis 2080 die gegenwärtige Bevölkerungszahl auf vierzig Millionen halbiert." (2002, S.23) "Die Kinderarmut individualistischer Wohlstandsgesellschaft ist (...) Ausdruck des Wesenskerns dieser Gesellschaft. (...) Das aber bedeutet, dass die Kinderarmut anhalten wird, solange diese von der großen Bevölkerungsmehrheit tief verinnerlichte Gesellschaftsform bestehen bleibt. Solange ist ein dauerhafter Wiederanstieg der Geburtenrate unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist ihr weiterer Rückgang.
Dennoch sei unterstellt, dass die seit dreißig Jahren recht stabile westdeutsche Geburtenrate unverändert bleibt, die derzeit niedrigere ostdeutsche bis 2010 das westdeutsche Niveau erreicht, die Zuwanderer noch lange ihre höhere Geburtenrate beibehalten und die Lebenserwartung des älteren Bevölkerungsteils weiter kräftig steigt. Dann würde ohne Zuwanderer die Bevölkerung in den kommenden zehn Jahren um 2,5 Millionen abnehmen, von 2011 bis 2020 um weitere 3,9 Millionen, bis 2030 nochmals um 5,2 Millionen und bis 2040 erneut um 6,2 Millionen. Insgesamt verlöre Deutschland innerhalb der nächsten vierzig Jahre knapp 18 Millionen Einwohner, mehr als derzeit die Bevölkerung der neuen Bundesländer zählt. Bei Fortdauer dieses Trends hätte sich bis 2080 die gegenwärtige Bevölkerungszahl auf vierzig Millionen halbiert."
(2002, S.23)

Die unrealistische Annahme einer dauerhaft höheren Geburtenrate der Zuwanderer wird 5 Seiten weiter wieder relativiert, um dann das Ende der europäischen Zuwanderung zu erklären:

"In der Westhälfte Europas ist der Wanderungssaldo mittlerweile ausgeglichen. Es gibt kaum noch Wanderungsgewinner oder -verlierer. Die wirtschaftlichen Unterschiede sind nicht mehr groß genug, um Menschen zu veranlassen, ihre angestammten Sprach- und Kulturräume sowie ihre sozialen Bindungen aufzugeben. Die Zeiten, in denen süditalienische, portugiesische oder griechische Arbeitskräfte dankbar gen Norden zogen, sind längst vorbei.
(2002, S.28)

Die Zuwanderung nach der unvorhergesehenen "Finanzkrise" widerlegt Meinhard MIEGELs Aussagen gründlich. Aufgrund des Bruchs im Verhalten, geht - nicht nur MIEGEL - von falschen Annahmen zur Zuwanderung aus:

"Bei einer stabilen westdeutschen und steigenden ostdeutschen Geburtenrate, weiter zunehmender Lebenserwartung und einem weitgehend problemlos aufnehmbaren Zustrom von jährlich hunderttausend Zuwanderern nimmt die Bevölkerung Deutschlands bereits in den kommenden zehn Jahren um 1,3 Millionen Menschen ab. Allerdings erfolgt diese Abnahme regional unterschiedlich. Die Ostdeutschen, zu denen im folgenden auch alle Berliner gerechnet werden, sind weit überproportional von ihr betroffen."
(2002, S.56) 

Die Annahmen einer zu niedrigen Zuwanderung hat Folgen für die Beurteilung der innerdeutschen Migration bzw. Bevölkerungsentwicklung:

"Seit der Wiedervereinigung haben sich - bedingt durch einen steilen Geburtenrückgang und Abwanderungen - Bevölkerungszahl und -anteil weiter auf 17,2 Millionen beziehungsweise 21 Prozent vermindert. Damit hat Ostdeutschland seit 1950 weit mehr als ein Siebentel seiner Bevölkerung verloren. Dieser Trend wird sich künftig voraussichtlich fortsetzen.
Allein aufgrund des absehbaren Sterbeüberschusses wird sich die Bevölkerungszahl bis 2010 weiter um knapp eine halbe Million vermindern. Hinzu kommt die noch immer anhaltende innerdeutsche Ost-West-Wanderung, die so lange fortdauern wird, bis das kritische Gefälle bei den Wirtschafts- und Lebensbedingungen unterschritten ist. Das wird kaum vor 2010, möglicherweise aber auch noch später der Fall sein. (...). Schließlich ist zweifelhaft, ob von den hier unterstellten hunderttausend Zuwanderern im Jahr, dem heutigen Bevölkerungsanteil der Ostdeutschen entsprechend, ein Fünftel in die neuen Bundesländer zieht. Geschieht das nicht, wird die ostdeutsche Bevölkerung bis 2010 auf etwa 16,6 Millionen zurückgehen - zuzüglich der zu erwartenden innerdeutschen Wanderungsverlust.
Diese Entwicklung ist wahrscheinlich." (2002, S.56)

"Während die neuen Bundesländer - deutlich spürbar - weitere vier Prozent ihrer Bevölkerung verlieren dürften, wird der Rückgang der westdeutschen Bevölkerungszahl mit weniger als einem Prozent kaum wahrnehmbar sein." (2002, S.58)  

Die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung in Deutschland von 2001 bis 2010 sieht gemäß dem aktuellen Statistischen Jahrbuch 2014 folgendermaßen aus: Die westdeutsche Bevölkerung ist nicht um 1 Prozent gesunken, sondern von 65,323 auf 65,426 Millionen minimal angewachsen. Dagegen ist die ostdeutsche Bevölkerung von 17,118 auf 16,326 Millionen zurückgegangen. Und dies bei der falschen Annahme, dass sich die Geburtenrate an das westdeutsche Niveau angleichen würde. Stattdessen lag die Geburtenrate in Ostdeutschland bereits im Jahr 2008 höher als in Westdeutschland. Im Jahr 2010 lag die Geburtenrate im Westen bei 1,39 und im Osten bei 1,46.

Zur Auseinanderentwicklung in der Altersgruppe der unter 20jährigen in Ost und West heißt es:

"Schon in den kommenden zehn Jahren wird bei der Entwicklung des Kinder- und Jugendanteils ein markantes West-Ost-Gefälle sichtbar werden. In dieser Zeit wird sich die Zahl der bis zu Zwanzigjährigen voraussichtlich um 2,3 Millionen verringern. Ostdeutschland trägt jedoch mit einem Anteil von fast vierzig Prozent weit überproportional zu diesem Rückgang bei. In den neuen Bundesländern wird deshalb 2010 nur noch gut ein Siebentel der Bevölkerung dieser Altersgruppe angehören, wogegen es in den alten immerhin noch ein Fünftel sein wird. Allerdings wird dieses West-Ost-Gefälle in den dann folgenden dreißig Jahren wieder flacher werden - vorausgesetzt, die ostdeutsche Geburtenrate steigt bis 2010 auf westdeutsches Niveau. In diesem Fall werden um 2040 in Ostdeutschland knapp ein Siebentel und in Westdeutschland reichlich ein Sechstel jünger als zwanzig Jahre sein."
(2002, S.61)
 

2003

ZEIT-Serie: Land ohne Leute (Teil 1)

NIEJAHR, Elisabeth (2003): Land ohne Leute.
Die vergreiste Republik. Deutschland verliert jährlich 200000 Einwohner, da mehr Menschen sterben als geboren werden. Es wächst ein demografisches Problem ungeheuren Ausmaßes heran, doch die Politiker ignorieren es,
in: Die ZEIT Nr.2 v. 02.01.

Elisabeth NIEJAHR beschreibt am Beispiel der Stadt Essen, die bereits im Jahr 2001 im Mittelpunkt eines ZEIT-Dossiers stand, den demografischen Wandel in Deutschland:

"In der Zeit von 1962 bis 1999 sank die Zahl der Einwohner von Essen um 20,3 Prozent, teils durch Abwanderung, teils dadurch, dass mehr Menschen starben als geboren wurden. Das hat eine ganze Reihe unerwünschter Folgen: Steuereinnahmen und Kaufkraft fallen weg, die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt leidet, Infrastruktur wird nicht mehr gebraucht. Typisch ist nur der Streit, welcher Stadtteil zuerst auf sein Hallenbad verzichten muss.
Auf Wermkers Schreibtisch liegen Grafiken und Tabellen, die allesamt düstere Zukunftsaussichten illustrieren: Die Stadt rechnet damit, bis 2015 weitere 83000 Einwohner zu verlieren – fortan wegen der ungünstigen Altersstruktur."

Essen hatte 586.750 Einwohner im Jahr 2003. Am 31.03.2015 zählte die Stadt 577.827 Einwohner (Stand: 27.04.2013). Dies bedeutet einen Einwohnerverlust von nicht einmal 9.000 Einwohnern statt der prognostizierten 83.000 Einwohner. Seit dem Jahr 2011 wächst die Stadt sogar wieder. Wie kam es also dazu, dass eine Prognose über nur 12 Jahre so völlig daneben liegen kann?

Man mag sich gar nicht ausmalen, welche katastrophalen Fehlplanungen die Falscheinschätzung der Entwicklung in Essen zur Folge hatte.

KERNER, Regina (2003): "Das Miefige der Kleinfamilie ist weg".
Trendforscher sehen neue Lust zum Leben mit Kindern. Geburtenrate von 1,7 erwartet,
in: Berliner Zeitung v. 03.06.

Nach zitty und Welt am Sonntag berichtet nun auch Regina KERNER über den Baby-Boom in den Schickimicki-Vierteln der deutschen Dienstleistungsmetropolen.

KERNER stellt der skeptischen Perspektive von Elisabeth BECK-GERNSHEIM die optimistische Perspektive von Matthias HORX (in der Welt am Sonntag nur als Experte tituliert) entgegen:

"Trendforscher Matthias Horx, Mitautor der Studie »Future Living«. Er prognostiziert Deutschland eine Steigerung der Geburtenrate in den nächsten fünf Jahren von derzeit 1,4 auf 1,7 Kinder pro Frau. Er verweist auf die skandinavischen Länder und Frankreich, wo es einen solchen Anstieg schon längst gegeben hat."

BECK-GERNSHEIM wird mit dem Satz zitiert:

"Es gibt keinen Bevölkerungswissenschaftler, der glaubt, dass die Geburtenrate in den nächsten Jahren steigen wird".

Das wäre auch wirklich zu viel erwartet! Bereits in den 1960er Jahren wurden die Bevölkerungswissenschaftler vom Wandel des Geburtenverhaltens überrascht. Die simple Fortschreibung von Trends der Vergangenheit in die Zukunft - das Geschäft von Bevölkerungswissenschaftlern - führt unweigerlich dazu, dass Wendepunkte im generativen Verhalten "verschlafen" werden.

DESTATIS (2003): Im Jahr 2050 wird jeder Dritte in Deutschland 60 Jahre oder älter sein,
in: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt v. 06.06.

"In Deutschland wird sich das zahlenmäßige Verhältnis zwischen älteren und jüngeren Menschen in den nächsten Jahrzehnten erheblich verschieben: Im Jahr 2050 wird – nach der neuesten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes – die Hälfte der Bevölkerung älter als 48 Jahre und ein Drittel 60 Jahre oder älter sein. Auch die Einwohnerzahl in Deutschland wird – selbst bei den angenommenen Zuwanderungssalden aus dem Ausland – langfristig abnehmen. Dies berichtete der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, heute in Berlin bei der Vorstellung der Ergebnisse der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes bis zum Jahr 2050.
Derzeit hat Deutschland rund 82,5 Millionen Einwohner. Nach der "mittleren Variante" der Vorausberechnung, auf die sich die nachstehenden Ergebnisse beziehen, wird die Bevölkerungszahl nach einem geringen Anstieg auf 83 Millionen ab dem Jahr 2013 zurückgehen und bis zum Jahr 2050 auf das Niveau des Jahres 1963 (gut 75 Millionen Einwohner) sinken. Der "mittleren Variante" liegen folgende Annahmen zu Grunde: Konstante Geburtenhäufigkeit von durchschnittlich 1,4 Kindern pro Frau; Erhöhung der Lebenserwartung bei Geburt bis zum Jahr 2050 für Jungen auf 81,1 Jahre und für Mädchen auf 86,6 Jahre und ein jährlicher positiver Wanderungssaldo von rund 200 000 Personen. Zu einem langfristigen Bevölkerungsrückgang kommt es, weil in Deutschland – wie schon seit 30 Jahren – auch in den nächsten fünf Jahrzehnten stets mehr Menschen sterben werden, als Kinder zur Welt kommen. Wegen des zu unterstellenden anhaltend geringen Geburtenniveaus wird die heutige jährliche Geburtenzahl von ca. 730 000 auf etwa 560 000 im Jahr 2050 sinken und dann nur noch halb so hoch sein wie die Zahl der jährlich Gestorbenen, das "Geburtendefizit" wird etwa 580 000 betragen (2001: 94 000). Das niedrige Geburtenniveau wird dazu führen, dass die jüngeren Altersjahrgänge (bis etwa zum 50. Lebensjahr) generell schwächer besetzt sind als die älteren. Die Zahl der unter 20-Jährigen wird von aktuell 17 Millionen (21% der Bevölkerung) auf 12 Millionen im Jahr 2050 (16%) zurückgehen. Die Gruppe der mindestens 60-Jährigen wird mehr als doppelt so groß sein (28 Millionen bzw. 37%). 80 Jahre oder älter werden im Jahr 2050 9,1 Millionen Personen und damit 12% der Bevölkerung sein (2001: 3,2 Millionen bzw. 3,9%)",

meldet das Statistische Bundesamt angesichts der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung.

"Die Unterschiede zur letzten 9. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung aus dem Jahr 2000, die auf dem Bevölkerungsstand zum 1.1.1998 basierte, bestehen vor allem in den Annahmen zur Lebenserwartung"

sagt Johann HAHLEN zur neuesten Bevölkerungsvorausberechnung.
Die Vorausberechnung basiert auf Daten vom 31.12.2001 und die Geburtenrate ist eine schlichte Fortschreibung der Vergangenheit, welche in den Medien nicht als solche kenntlich ist. Kommentatoren wie MÖLLER behaupten sogar: "Die Geburtenrate wird weiter sinken". Das muss der Journalist nicht begründen und es lässt sich auch nicht begründen, sondern ist reine Spekulation.
Genauso gut könnte sich die Geburtenrate auf 1,7 erhöhen wie HORX dies vermutet. Dafür gäbe es ebenfalls Gründe.

Eine Vorausberechnung über eine Zeitspanne von 50 Jahren dient in erster Linie ideologischen Zwecken. Dies wird deutlich, wenn alle Medien die Vorausberechnung im Zusammenhang mit der Rentenreform zitieren.

Der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann HAHLEN schildert die Entwicklung des Altenquotienten auf der Pressekonferenz folgendermaßen:

"Auch der Altenquotient – hier in der Abgrenzung 60 Jahre betrachtet – entwickelt sich ungleichmäßig. Von 2001 (44) bis 2010 (46) wird eine Erhöhung um lediglich 2 Personen im Alter ab 60 Jahren je 100 Menschen im Alter zwischen 20 und 59 Jahren erwartet. Danach kommt es von 2010 (46) bis 2020 (55) zu einem deutlichen Anstieg um 9 Personen und von 2020 bis 2030 (71) zu einer sprunghaften Zunahme um weitere 16 Personen. Anschließend wird der Altenquotient nicht mehr so stark ansteigen. Von 2030 auf 2040 (73) erhöht er sich nur geringfügig, im letzten Jahrzehnt der Vorausberechnung nimmt er dann noch einmal zu (2050: 78), wobei diese Veränderungen nicht mehr das frühere Ausmaß erreichen. Rückblickend hatte sich im letzten Jahrzehnt bereits ein deutlicher Anstieg des Altenquotienten ergeben – von 35 im Jahr 1990 auf 44 im Jahr 2001; vor 50 Jahren hatte er nur 27 betragen. Die Alterung wird also nicht erst in 50 Jahren zu Problemen führen, sondern bereits in den nächsten beiden Jahrzehnten eine große Herausforderung für Wirtschaft, Gesellschaft sowie vor allem für die sozialen Sicherungssysteme darstellen. Diese Entwicklung ist vorgegeben und unausweichlich: Im Jahr 2024 werden die 1964 Geborenen, der geburtenstärkste Jahrgang Deutschlands, 60 Jahre alt."

PH (2003): 2020 gibt es mehr Rentner als Erwerbsfähige.
Statistiker warnen vor "kritischer Beschleunigung" der Alterung. Grüne wollen Rentenalter auf 67 Jahre anheben,
in: Welt v. 07.06.

"Gegenwärtig liegt der Altenquotient bei 44, das heißt 100 Menschen im erwerbsfähigen Alter stehen 44 Rentner gegenüber. Bis 2010 wird der Altenquotient zwar nur auf 46 ansteigen, im Jahr 2020 wird er schon bei 54,8 liegen,"

heißt es im Text. Während die Schlagzeile suggeriert, dass es 2020 mehr Rentner geben wird als Erwerbsfähige, belegt der Text lediglich, dass 2020 auf 100 20- bis 59-Jährige gerade einmal ca. 55 Menschen im Alter von 60 und mehr Jahren kommen. Das sind also fast doppelt so viele 20- bis 59-Jährige ("Erwerbsfähige") als 60-Jährige und Ältere. Wie viele Menschen Rentner sein werden, davon wird gar nicht gesprochen, denn dazu müsste der Rentnerquotient berechnet werden.

MENG, Richard (2003): Altersstruktur verschiebt sich dramatisch.
Bundesamt rechnet mit dreimal mehr 80-Jährigen bis 2050. Konsequenzen für Rentensystem,
in: Frankfurter Rundschau v. 07.06.

Richard MENG kennt den Unterschied zwischen "Erwerbstätigen" und "Erwerbsfähigen" nicht, wenn es heißt:

"Derzeit müssen 100 Erwerbstätige 44 Rentner finanzieren. Bei unverändertem Renteneintrittsalter müssen 100 Erwerbstätige im Jahr 2030 bereits für 71 Rentner aufkommen, 2050 sogar für 78 Rentner."

Nicht jeder 20- bis 59-Jährige ist erwerbstätig und erst recht nicht in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Auch sonst kann man nur vor so viel Naivität erschrecken, wenn eine Agenda 2050 gefordert wird. Obwohl MENG selber zugibt, dass selbst Kurzfrist-Planungen voll daneben gehen können

SOMMER, Bettina (2003): Bevölkerungsentwicklung bis 2050.
Annahmen und Ergebnisse der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung,
in: Wirtschaft und Statistik, Heft 8, S.693-701

KLÖCKNER, Bernd W. (2003): Die gierige Generation. Wie die Alten auf Kosten der Jungen abkassieren, Frankfurt a/M: Eichborn Verlag

Für Bernd W. KLÖCKNER steht das Rentensystem bereits nach 2010 vor dem Kollaps:

"Die gesetzliche Rentenversicherung ist pleite und hätte, wäre sie ein normales Wirtschaftsunternehmen, längst Konkurs anmelden müssen. Die Rentenkasse ist leer, die Rentengelder werden von den Konten der Jungen direkt auf die Rentenkonten der Alten weitergeschoben. Wie leer die Kassen sind, wird sich spätestens nach 2010 drastisch zeigen. Dann nämlich, wenn die starken Jahrgänge der fünfziger Jahre ihre Renten- und Pensionsansprüche geltend machen und niemand da ist, der sie bezahlen kann."
(zitiert nach der Taschenbuchausgabe 2005, S.32)

KLÖCKNER vertritt die Interessen der Versicherungsbranche, indem er die Renditen der gesetzlichen Rentenversicherung hervorhebt, ohne die Risiken der privaten Altersvorsorge zu nennen:

"Ein 1930 Geborener, der 45 Jahre rund 187.000 DM in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlte, erhält knapp 330.000 DM an Rentenleistungen. Das ist mehr als das 1,7fache. Die Rendite dieser Kapitalanlage des Alten liegt bei rund 3 Prozent. Wer dagegen 2015 in Rente geht, muss sich mit wahrscheinlich rund einem Prozent Rendite zufrieden geben. Wer 2030 die Rente antritt, wird auf belustigende null Prozent kommen, und für alle späteren Rentner gibt es voraussichtlich eine Minus-Rendite. Auf den Punkt gebracht: Das jetzige Rentensystem führt zwangsläufig dazu, dass einige für ihre Investitionen nicht nur keinen Zins erhalten, sondern sogar weniger als die eigenen Investitionen zurückbezahlt bekommen."
(zitiert nach der Taschenbuchausgabe 2005, S.29)

In seiner Warnung an die ewigen Vorsorge-Zögerer geht KLÖCKNER von einer gegenwärtig traumhaft hohen effektiven Verzinsung von 5 % aus.

MAI, Ralf (2003): Die Alten der Zukunft. Eine bevölkerungsstatistische Analyse, Schriftenreihe es Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, Band 32

2004

SPIEGEL-Titelgeschichte: Der letzte Deutsche.
Auf dem Weg zur Greisen-Republik

BÖLSCHE, Jochen u. a. (2004): Land ohne Lachen.
Deutschland schrumpft - und ergraut. Die Bundesrepublik rangiert mit ihrer Geburtenrate unter 190 Staaten auf Platz 185. Vier von zehn deutschen Akademikerinnen verzichten auf Mutterglück und Mutterstress. Sind die Frauen in den Gebärstreik getreten - oder die Männer in den Zeugungsstreik?
in: Spiegel Nr.2 v. 05.01.2004

"Schon im Jahr 2035 werden die Deutschen das älteste Volk der Welt sein - eine graue Revolution verwandelt die Republik allmählich in einen Gerassic Park, in dem jeweils ein Berufstätiger für einen Rentner aufkommen muss",

verkündet der Spiegel. Dazu wird eine absurde Rechnung zu einer Bevölkerungsentwicklung OHNE ZUWANDERUNG präsentiert:

"Schon um das Jahr 2010 wird die Republik, bei gleichbleibender Lebenserwartung und ohne zusätzlichen Zuzug, wahrscheinlich eine halbe Million Einwohner weniger haben als heute. Bis 2050 könnte die Bevölkerungszahl von jetzt 82,5 auf 70 Millionen oder noch darunter fallen."

Offenbar glaubt der Spiegel, seine Leser seien besonders dämlich und man müsste ihnen Scheuklappen aufsetzen, dass sie nicht auf den Gedanken kommen, unser Wohl könnte von anderem abhängen als von der Geburtenrate.  

Trügerische Hoffnungen setzt der Spiegel auf die Differenz zwischen zusammengesetzter Geburtenziffer und Kinderwunsch und nennt gleich auch ein paar Umsetzungshindernisse:

"Trotz des gesellschaftlichen Wertewandels und trotz sinkender Kinderzahlen ist der Kinderwunsch verblüffenderweise relativ konstant geblieben: Junge Deutsche erhoffen sich heute im Schnitt 2,2 Kinder, also sogar etwas mehr als nötig, um den Bevölkerungsbestand stabil zu halten.
Die »enorme Lücke« zwischen Kinderwunsch und realisierter Geburtenzahl (von 1,35 Kindern), erkannte die »Frankfurter Allgemeine«, »stellt einen Skandal dar, der gleichwohl öffentlich eher beschwiegen wird«.
Familienministerin Renate Schmidt - mit 60 Jahren dreifache Mutter und vierfache Großmutter - zieht aus den Statistiken den richtigen Schluss, dass es überflüssig sei, irgendjemanden zum Kinderkriegen zu beschwatzen. Der Staat müsse vielmehr die Hindernisse aus dem Weg räumen, die einer Umsetzung des durchaus vorhandenen Kinderwunsches im Wege stünden.
Leicht gesagt, schwer getan. Denn da gibt es zum Beispiel die Gruppe jener, die wollen, aber nicht können - ein, zum Teil aus Scham, häufig tabuisiertes Thema.
Bei schätzungsweise jedem sechsten Paar mit Kinderwunsch leidet zumindest einer der Partner unter Fruchtbarkeitsstörungen, in etwa der Hälfte der Fälle liegt die Ursache beim Mann.
(...).
Daneben gibt es die Gruppe derer, die wohl können, aber nicht wollen.
Zu ihnen zählt die Hamburger Psychologin Susie Reinhardt, 41
(...).
Andere, die einen Partner haben, schieben das Kinderkriegen lange vor sich her - und kommen dann doch nicht aus den Startlöchern: Achtung, fertig, kinderlos. (...).
Oft auch erstirbt bald nach der Geburt des Erstlings der Wunsch nach weiterer Nachkommenschaft."
(2004, S.41ff.)

Das Problem der Partnerlosigkeit als Familiengründungshindernis wird ausgeklammert. Eine umfassende Kritik des Artikels findet sich hier.

GEO -Titelgeschichte: Deutschlands Zukunft.
Wie werden wir leben? Wo werden wir leben? Welche Aussichten hat unsere Gesellschaft?

KLINGHOLZ, Reiner (2004): Aufbruch in ein anderes Land.
Geburtenrückgang, Überalterung, Zuwanderung: Die demographischen Veränderungen werden die Gesellschaft von Grund auf und nachhaltig verändern. Die Deutschen müssen sich vom alten Wachstumsdenken verabschieden - und im radikalen Wandel nach Chancen für einen Neuanfang suchen,
in: GEO, Mai

SPARMANN, Anke (2004): "Vielleicht irgendwann...".
Geburtenreichtum und -armut sind ungleich verteilt. Im Kreis Cloppenburg bekommen Frauen doppelt so viele Kinder wie in Heidelberg. In Hoyerswerda leben viele Männer ohne Aussicht auf eine eigene Familie. Liegt das am Geld oder am Glauben? An Beruf, Bildung oder Beziehungen? Die Suche nach den Ursachen hat überraschende Einsichten zutage gebracht - wenn auch keine einfachen Antworten,
in: GEO, Mai

GEO -Extrabeilage: Kreise und Städte im Test.
Der demographische Wandel: Daten, Trends und Analysen

GEO (2004): Der demographische Wandel: Daten, Trends und Analysen.
Kreise und Städte im Test,
in: GEO. Beilage zu den demographischen Perspektiven Deutschlands, Mai

GRONEMEYER, Reimer (2004): Kampf der Generationen, Stuttgart: DVA

GRONEMEYER droht uns gleich mit den Verhältnissen im Jahr 2050, um die Dramatik des "demographischen Wandels" entsprechend seines Generationenkrieges möglichst schwarz zu malen:

"Eckpunkte des drohenden Konfliktes (...):
- Zunehmende Vergreisung: Im Jahre 2050 werden in Deutschland 38,7 % der Menschen über sechzig Jahre und 31,4 Prozent über fünfundsechzig Jahre alt sein.
- Verhältnis Jung-Alt: Bis 2020 - so teilt das Bundesamt für Statistik im Jahre 2003 mit - wird sich die Schülerzahl in den Sekundarstufen I und II (Klassen 7-13) halbiert haben und die Zahl der über 80-Jährigen wird 2050 auf 9,1 Millionen gestiegen sein. Weil die Alten von morgen heute schon geboren sind, wird sich daran kaum etwas ändern. Auch Zuwanderung wird diese Zahlen allenfalls etwas dämpfen.
- Verringerte Zahl von Erwerbstätigen: Bis 2050 wird sich die Zahl der Erwerbstätigen - so ebenfalls das Bundesamt für Statistik - von 51 Millionen auf 40 Millionen verringern, die Einwohnerzahl wird auf 75 Millionen sinken.
- Gefährdete Sozialsysteme: Schreibt man die gegenwärtige Rentenfinanzierung fort, wird um die Jahrhundertmitte jeder Erwerbstätige eine Rente finanzieren müssen.
- Explodierende Gesundheitskosten: Achtzig Prozent der Gesundheitskosten fallen gegenwärtig in den letzten beiden Lebensjahren an. Ein 90-Jähriger verursacht acht Mal so hohe Gesundheitsausgaben wie ein 10-Jähriger.
- Überbordende Pflegeausgaben: Da die Zahl der über 80-Jährigen sich in den nächsten 25 Jahren vervierfachen wird, wächst die Zahl der Pflegebedürftigen von jetzt 1,5 Millionen bis zum Jahr 2040 auf 2,9 Millionen. Für das Jahr 2050 wird in Deutschland mit zwei Millionen Alzheimer-Kranken gerechnet, deren Versorgung extrem teuer ist.
- Wachsende Altenmacht: Jede zweite Wählerstimme gehört schon bald einem Alten, denn die unter Achtzehnjährigen wählen nicht mit. Das schafft den Alten prinzipiell die Möglichkeit, jede Wahl zu entscheiden, und sie können so im Prinzip Veränderungen zu ihren Ungunsten verhindern.
- Geringe Geburtenrate: Gleichzeitig schrumpft - ohne Einwanderung - die Bevölkerung Deutschlands bis 2050 von jetzt 82 Millionen auf 70 Millionen. Die Geburtenrate liegt bei 1,4 Kindern pro Frau, und zu dem verschwindenden Kinderwunsch tritt noch die sich ausbreitende Unfruchtbarkeit, die heute jedes zehnte Paar betrifft." (2004, S.23f.)

Zur Pflegeversicherung, Rentenversicherung und Generationen schreibt GRONEMEYER:

"Die Pflegeversicherung verzeichnete für das Jahr 2002 ein Defizit in Höhe von 400 Millionen Euro. Das liegt vor allem daran, dass die Zahl der stationären Pflegefälle rasant anwächst (1996 waren es 385.000; 2001 bereits 578.000). Die Zahlen kann man lesen als Ausdruck einer kommenden Finanz- und Versorgungsfrage." (2004, S.28)

"In Deutschland werden zwischen 2010 und 2020 ein Drittel mehr Menschen in den Ruhestand treten, als neue Erwerbstätige hinzukommen" (2004, S.70)

"Die Angehörigen der Babyboom-Generation (die 1950 bis 1970 Geborenen) »könnten Probleme bekommen, ihre Finanztitel einer immer kleiner werdenden Sparerklientel zu verkaufen« konstatiert im Dezember 2002 die Hypovereinsbank." (2004, S.80)

"Grob, wie gesagt, aber doch erkennbar, sind jetzt drei Generationsgruppen innerhalb der Älteren zu unterscheiden: (...).
- Die Aufbaugeneration (Jahrgänge vor 1930). Die Hochaltrigen (...)
- Die Wohlstandsgeneration (Jahrgänge 1930-60) (...)
- Die Generation Einbruch (Jahrgänge, die nach 1960 geboren sind). Nichts scheint für diese Generation mehr so zu sein, wie es war." (2004, S.156f.)

Am Beispiel Hamburg wird die Entwicklung im Pflegebereich geschildert:

"2002 lebten in Hamburg 299.114 Menschen über 65 Jahre. 2005 werden es etwa 17500 mehr sein. Die Zahl der über 80-Jährigen steigt von jetzt (2003) 79884 auf etwa 82000. Die Ausgaben der Sozialbehörde für die Altenpflege stiegen seit 1999 um 20 Prozent auf jetzt 83,4 Millionen Euro pro Jahr. (...). 6456 Altenpfleger betreuen in Hamburg rund 41052 Pflegebedürftige. 15035 davon leben in Heimen. Pro Einrichtung fehlen 16 Pflegekräfte.
Zwar wird nach wie vor vorwiegend in der Familie gepflegt (zu etwa 80 Prozent), oft mit ambulanter und professioneller Unterstützung. Und die Pflegenden sind ausschließlich Frauen. Allerdings schrumpft die Gruppe der »Pflegetöchter« (die 45-59Jährigen) in Relation zu den über 65-Jährigen. Sollte die Erwerbsorientierung der Frauen zunehmen - was allerdings angesichts des schrumpfenden Arbeitsmarktes nicht unbedingt realistisch ist -, geht die Zahl der pflegenden Familienangehörigen weiter zurück. Steigt die Zahl der Scheidungen weiterhin, sinkt die Zahl der Eheschließungen und wächst die Gruppe der Alleinlebenden, dann wird man von der Familie in Zukunft noch weniger Pflege erwarten dürfen." (2004, S.172f.)

Für Ostdeutschland sieht GRONEMEYER ein größeres Problem beim Pflegepotenzial:

"In den alten Bundesländern hat man es gegenwärtig mit einem Double-Aging-Prozess zu tun: Abnahme der Geburtenrate, Zunahme der Lebenserwartung. In den neuen Bundesländern wird sich bald die Folge eines Triple-Aging-Prozesses zeigen: Dort sank von 1990 bis 1997 der Anteil der 25- bis unter 30-Jährigen an der gesamten ostdeutschen Bevölkerung um 23,2 Prozent. Dort wird in Zukunft die Gruppe derjenigen fehlen, aus denen in 15 bis 30 Jahren die Pflegepotenziale erwachsen müssten."
(2004, S.173)

Bei dieser Betrachtung fällt auf, dass innerdeutsche Migrationprozesse gänzlich unberücksichtig bleiben.

Die Zukunft der Pflege hinsichtlich der Anzahl der Pflegebedürftigen im Jahr 2050 führt GRONEMEYER noch detaillierter aus:

"Wie viele Pflegebedürftige wird es in Deutschland im Jahre 2050 geben? Die Prognosen schwanken, ist doch zum Beispiel die Frage nach einer zukünftigen Zuwanderung oder nach der Entwicklung der Medizin schwer zu kalkulieren. Im Jahre 2000 jedenfalls wurden 1.822.104 Pflegefälle gezählt. Daraus werden bis 2050 nach zurückhaltenden Schätzungen 3.200.000 geworden sein, nach skeptischen Schätzungen 5.800.000 in häuslicher Pflege." (2004, S.173)

Veränderungen der Geburtenrate bzw. Veränderungen des Gesundheitszustandes von Älteren werden hier als mögliche Faktoren nicht erwähnt. Und das über solch einen langen Zeitraum.

HORX, Matthias (2004): Deutschland im Jahre 2015.
Vier Szenarien für die Zukunft unserer Republik,
in: Welt v. 21.02.

"In den deutschen Betten beginnt eine fieberhafte Produktivität. Die Geburtenrate steht mit 2,0 auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren. Nach dem dritten Kind zahlen deutsche Bürger bis zu einem Einkommen von 100 000 Euro keine Steuern mehr, darüber nur linear 15 Prozent. Eine Vielzahl von steuerlich absetzbaren privaten Dienstleistungen macht Karriere auch mit Kindern möglich. Die Städte Deutschlands vibrieren vor Vitalität - sie sind rund um die Uhr geöffnet. Mit fünf bis sechs Prozent Dauerwachstum ist Deutschland wieder die Wachstumslokomotive Europas. Aber dies fordert einen Preis", lautet eines der Szenarien, mit denen Matthias HORX die Leser der Welt zur kostenlosen Mitarbeit an seinem neuen Projekt auffordert. 

SCHIRRMACHER, Frank (2004): Das Methusalem-Komplott. Die Menschheit altert in unvorstellbarem Ausmaß. Wir müssen das Problem unseres eigenen Alterns lösen, um das Problem der Welt zu lösen, München: Blessing Verlag

Seit 2008 müsste die Welt aufgrund der Babyboomer im Ausnahmezustand sein:

"Der Eintritt der Babyboomer ins Rentnerdasein wird in der ganzen westlichen Welt einen Altersschub auslösen und wie ein nie verglühender Raketentreibsatz über Jahrzehnte Millionen von Menschen, Einzelne, die sich zu ganzen Völkern summieren, über die Datumsgrenze des 65. Lebensjahrs katapultieren (...). Den Countdown dieser gewaltigen Mission haben die amerikanischen Bevölkerungsinstitute mit großem Alarm vordatiert:»(...) Bisher glaubte man, dass die ersten Boomer im Jahre 2011 in den Ruhestand treten, und die Alterswelle uns dann erst erreicht. Heute ist die Annahme realistischer, dass die erste Welle uns bereits im Jahre 2008 trifft.«"
Übersetzt man sich die Schätzungen in Bilder, dann wird die Erde wie ein riesiges Altersheim durchs Weltall kreisen. Wie viel Senilität, Vergesslichkeit, Altersdemenz, wie viel Krankheit wird in diesem kollektiven Bewusstsein sein? Wie viel Angst und schlechtes Gewissen, Selbsthass und - Hass?
In den USA wird alle 7,5 Sekunden ein Babyboomer 50. Alle 7,5 Sekunden bekommt das Leben, in den Worten Mark Aurels, schlechte Gesellschaft. Die Babyboomer, die zwischen 1950 und 1964 geborenen Generationen, werden spätestens in dem Moment, in dem sie in Rente gehen, die ganze westliche Welt in einen Ausnahmezustand versetzen."  (2004, S.17f.)

Wie elitär das Buch ist, beweist die Aussage, dass Hundertjährige für die heutige Lebenden zur Normalität werden (vgl. 2005, S.23). Dies dürfte höchstens für den kleinen Kreis der jungen Elite, aber nicht für Deutschland zutreffen.

SCHIRRMACHER lobt die Präzision von Bevölkerungsprognosen. Die Präzision von SCHIRRMACHERs hysterischem Buch lässt dagegen zu wünschen übrig. Seit 2010 herrscht bei uns der Generationenkrieg, für diejenigen, die das bislang nicht gewusst haben:

"Beginn des Konflikts: 2010, denn dann gehen die ersten Nachkriegsjahrgänge in Vorruhestand. Unsere Gesellschaft wird aus zwei Richtungen untergraben:
(...). Während die Alten leben und nicht sterben, wurden die Jungen, die wir für die Zukunft benötigen, niemals geboren. (...).
Der geburtenstärkste Jahrgang ist der Jahrgang 1964, Stichjahr also 2029.
Der Altenquotient der Deutschen - die Zahl der über 60-Jährigen auf 100 Menschen im Alter von 20 bis 60 - wird sich bis 2030 nahezu verdoppeln, und zwar von 44,3 im Jahre 2002 auf 46 im Jahre 2010, 54,8 im Jahre 2020 und 70,9 im Jahre 2030. Er steigt weiter bis 78,0 im Jahre 2050."  (2004, S.40f.)

SCHIRRMACHER beschwört außerdem den Konflikt zwischen Eltern und Kinderlosen. Mancher wird bereits Anklänge an das Buch Minimum erkennen:

"Heute wird schon deutlich, dass ein erheblicher Herd der Unruhe innerhalb der Gesellschaft zwischen Kinderlosen und Eltern schwelen wird; es wird zu Solidarisierungen der einen Fraktion gegen die andere kommen, die Fraktion der Ernährer gegen die Fraktion der Egoisten. Und es bedarf keiner Phantasie, sich auszumalen, dass die Schlecht dort besonders schmerzhaft sein wird, wo Alternde, die weder Kinder noch Eltern haben, sich gegen solche behaupten müssen, die sich hinter die Festungen familiärer Strukturen zurückziehen können.
In Florida, einem der demographisch ältesten Staaten der USA, erproben allein stehende Männer und Frauen neue Adoptionsformen; sie investieren in die Ausbildung von Waisenkindern in der Erwartung, sich dadurch später im Leben Treue zu sichern. Stimmen die Prognosen nur halbwegs, werden wir in ein paar Jahren auch in Deutschland die Diskussionen führen, die in Florida bereits zu gesellschaftspolitischen Entscheidungen geführt haben. Denn selbst wenn wir morgen in einem Akt beispielloser Massenzeugung die Geburtenrate steigern wollten, würden wir die Folgen höchstens in Ansätzen spüren. Eine erhöhte Geburtenrate würde erst in 30 Jahren die Schrumpfung der Bevölkerung beeinflussen und erst in 60 Jahren zu eine spürbaren Anstieg der Bevölkerungszahl führen. (...). Das heutige Florida ist die benchmark, die jede entwickelte Nation in absehbarer Zeit erreichen und übertreffen wird." (2004, S.59f.)

SOMMER, Bettina (2004): Bevölkerungsentwicklung in den Bundesländern bis 2050.
Annahmen und Ergebnisse der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung,
in: Wirtschaft und Statistik, Heft 8, S.834
ff.

RHEINISCHER MERKUR-Spezial: Deutschland im Jahr 2020.
Geisterstädte und leere Landstriche – das Geburtendefizit wird unser Land radikal verändern. Blick in eine düstere Zukunft

KLINGHOLZ, Reiner (2004): Abstieg in die zweite Liga.
Einwohnerschwund nicht ausgleichen. Der wirtschaftliche Niedergang ist programmiert,
in: Rheinischer Merkur Nr.42 v. 14.10.

2005

FELDMANN, Joachim (2005): LSD-Sekt aus dem Supermarkt.
Zeitschriftenschau. Wie man sich um 1968 die Zukunft vorstellte,
in: Freitag Nr.9  v. 04.03.

FELDMANN vergleicht die Zukunftsentwürfe im Kursbuch 14 (August 1968) mit dem Bravo-Heft 21 (31. Mai 1968). Der Sieg nach Punkten geht laut FELDMANN an die Jugendzeitschrift:

"Es ist der ungebrochene Glaube an den technischen Fortschritt, der den beiden Zukunftsentwürfen gemeinsam ist. Doch während Dutschke, Rabehl und Semler von der großen kollektiven Arbeits-, Lern- und Wohnmaschine träumen, entpuppt sich das »Wohn-Center« der Bravo als eine Freizeit- und Konsumwelt, die vor allem an den Hedonismus ihrer Leser appelliert"

Tröstlich findet es FELDMANN - mit Blick auf den allseitigen demografischen Alarmismus, dass die damals für Deutschland prognostizierte Überbevölkerung nicht eingetreten ist:

"Erleichtert (...) sollten die Verkünder eines »Methusalem-Komplotts« zur Kenntnis nehmen, dass die demographische Prognose für das Deutschland des Jahres 2000 »Überbevölkerung« lautete. Geburtenkontrolle, so endet der Bravo-Artikel, werde zur gesetzlichen Pflicht eines jeden Bürgers. Je nach Zugehörigkeit zu einer der drei gesellschaftlichen »Intelligenz-Gruppen« würden Familien zwischen einem und drei Kindern zugestanden. Wie gut, dass uns diese Ausgeburt eines familienplanerischen Totalitarismus erspart geblieben ist."

SIRLESCHTOV, Antje (2005): An Feierabend ist nicht zu denken.
Eine Studie über das Leben im Jahre 2050 – wenn 70-Jährige morgens zur Arbeit fahren müssen,
in: Tagesspiegel v. 10.03.

1968 machte sich das Intellektuellenmagazin Kursbuch und die Jugendzeitschrift Bravo Gedanken über unsere Gegenwart, FELDMANN hat das nun verglichen. Bevölkerungspolitisch gesehen waren die Zukunftsentwürfe ein Flop, obwohl der Zeitrahmen nicht einmal  40 Jahre beträgt. Unsere Politiker dagegen kennen kein Pardon. Sie wissen bereits heute was uns 2050 erwartet, z.B. Ullrich PFEIFFER und Thilo SARRAZIN. Sie haben im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung die Studie »Staatshaushalt, Wachstum, Demographie« verfasst. Jede Generation muss mit den Irrtümern ihrer Vorgängergeneration leben, da hilft auch die beste Studie nichts! Ein Beispiel aus dem Pamphlet:

"Die Relation der über 80-Jährigen im Verhältnis zur Zahl der 40- bis 60- Jährigen wird sich bis 2050 vervierfachen: heute beträgt die Relationsziffer 12,6%, 2050 wird sie 55,0% betragen (Vgl. Frank Schirrmacher: Das Methusalemkomplott, S. 43)." (2005, S.7)

Bei SCHIRRMACHER wird damit der "demographische Altenpflegequotient" bezeichnet. Warum sollten aber im Jahr 2050 die 40-60-Jähirgen die über 80-Jährigen pflegen? Warum z.B. nicht die 40-80-Jährigen, weil technologische Innovationen die Pflege erleichtern? Man überträgt einfach die Vergangenheit unbesehen auf die Zukunft, als ob die Gesellschaft der Langlebigen nicht mit einer veränderten Lebenssituation der Einzelnen einhergeht.

Die Berechnungen beruhen auf der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, wobei nicht mit der mittleren Variante 5 (Rürup-Kommission), sondern mit der Variante 7, d.h. geringer Einwanderung  (100.000 Personen Wanderungsüberschuss statt 200.000) und einer höheren Lebenserwartung gerechnet wird.

LBS Research (2005): 2030 Deutschland mit mehr Einwohnern als heute.
Prognosen seit 1992 um 13,7 Millionen Einwohner nach oben korrigiert – Demografen unterschätzen die tatsächliche Entwicklung immer wieder – Steigende Lebenserwartung wichtigster Faktor,
in: Pressemitteilung Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen v. 04.04.

SZ (2005): Bevölkerung wächst in Deutschland
in: Süddeutsche Zeitung v. 08.04.

Die SZ berichtet über eine Pressemitteilung der LBS-Research. Dort hat man die Bevölkerungsvorausschätzungen des Statistischen Bundesamt überprüft und festgestellt, dass die Schätzungen bezüglich der Bevölkerungsentwicklung seit den 1990er Jahren viel zu pessimistisch waren. Daraus folgt, dass die Bevölkerung im Jahr 2030 nicht auf 69,9 Millionen Einwohner schrumpft, sondern auf 83,6 Millionen wächst. Ursachen sind die verstärkte Zuwanderung nach 1989 und die steigende Lebenserwartung.

DW (2005): Deutschland verliert bis 2050 fast acht Millionen Einwohner,
in: Welt v. 09.04.

Davon abgesehen, dass es sich bei einem solchen Zeitraum um moderne Kaffeesatzleserei  handelt, hat die LBS Research die Treffsicherheit bisheriger Vorausschätzungen überprüft und kommt zum Ergebnis, dass bis 2030 nicht mit Schrumpfung, sondern eher mit weiterem  Wachstum der Bevölkerung zu rechnen ist.

taz-Serie: Deutschland - Räume ohne Volk und auseinanderklaffende Lebenswelten (Teil 1)

TEGTMEIER, Sascha (2005): Deutschland, ein Flickenteppich: Aussichten aufs Jahr 2020.
Wie attraktiv sind deutsche Standorte? Und wie können sie sich entwickeln? Ein Berliner Institut hat einen umfassenden Atlas der Zukunftsfähigkeit deutscher Regionen erstellt,
in: TAZ v. 12.04.

BMFSFJ (2005): Perspektive für eine nachhaltige Familienpolitik. Ergebnisse des Gutachtens von Prof. Dr. Eckart Bomsdorf

"Im Kontext unserer nachhaltigen Familienpolitik stellt die Erhöhung der Geburtenrate auf 1,7 bis 2015 ein realistisches Ziel dar" (S.2),

heißt es in dem Gutachten von Eckart BOMSDORF.

KAUFMANN, Franz-Xaver (2005) Schrumpfende Gesellschaft. Vom Bevölkerungsrückgang und seinen Folgen, Frankfurt a/M: Suhrkamp Verlag

Obwohl die Bevölkerung in Deutschland seit 2002 bis zum Erscheinen des Buchs minimal zurückgegangen ist, schreibt KAUFMANN von einem anhaltenden Bevölkerungswachstum bis 2010 und einem dann beginnenden Bevölkerungsrückgang (S.39).

Die Bevölkerungsentwicklung beschreibt KAUFMANN anhand der 5. Variante der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, die auch als Rechtfertigung für die Agenda 2010 diente.

KAUFMANN geht insbesondere von einem starken Anstieg der Pflegebedürftigen ("Hochbetagte") aus:

"Die stark sinkende Alterssterblichkeit wirkt sich insbesondere im Sinne einer überproportionalen Zunahme der Hochbetagten aus, welche im Unterschied zu den »jungen Alten« mehrheitlich unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden und einem erheblichen Pflegefallrisiko ausgesetzt sind. Wir setzen als Konvention die Grenze zwischen »jungen Alten« und »Hochbetagten« bei 80 Jahren an, (...). Bereits 2020 wird sich die Zahl der Hochbetagten gegenüber 2000 verdoppelt haben und bis 2050 weiter ansteigen.
(2005, S.46)

KAUFMANN geht davon aus, dass ab dem Geburtsjahrgang 1970 jede dritte Frau lebenslang kinderlos bleiben wird (S.50). Diese Zahl ist weit überhöht, was von single-generation.de bereits bei Erscheinen des Buches kritisiert wurde. Gemäß dem Mikrozensus 2012 betrug der Anteil der Kinderlosen der Geburtsjahrgänge 1968 bis 1972 nur 22 % (23 % im Westen und 15 % im Osten). Für die Anfang der 1970er Jahre geborenen Frauen wird sogar von einem Geburtenanstieg ausgegangen, der ebenfalls bereits damals voraussehbar war.

Die Annahmen zur Zuwanderung widersprechen jene von MIEGEL (2002) bezüglich Ostdeutschland:

"Sollte sich die Zuwanderung in Deutschland im bisherigen Umfang fortsetzen, so würde der Anteil der Zugewanderten und ihrer Nachkommen nach einer Schätzung von Birg (2003:13) sich von 9 % (1998) auf 19,6 % (2030) und 27,9 % (2050) erhöhen. In Ostdeutschland und manchen Großstädten könnte schon bald unter den Jüngeren die Zahl der Zugewanderten und ihrer Nachkommen überwiegen."
(2005, S.84)

HOLL, Thomas (2005): "Berlin schrumpft, Hamburg wächst, München verjüngt".
Demographie-Studie über Bevölkerungsentwicklung in Millionenstädten. Zuwachs nur durch Wanderung,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 16.06.

Bericht über die Studie Deutschlands Millionenstädte im demografischen Wandel von Eckart BOMSDORF & Bernhard BABEL, in der die Entwicklung der Städte Berlin, Hamburg, München und Köln bis 2040 fortgeschrieben wird.

SCHWANITZ, Thoralf (2005): Deutschlands demografische Zukunft.
Laut Studie geht die Bevölkerungszahl bis 2040 auf 75 Millionen zurück - Hamburg legt zu,
in: Welt v. 25.06.

BOMSDORF, Eckart (2005): Höhere Fertilität, steigendes Rentenzugangsalter und Migration.
Wie die zukünftige Belastung der Gesellschaft in Deutschland erträglich gestaltet werden kann,
in: Deutsche Rentenversicherung, Heft 8-9, S.4
39-459

 
     
 
       
   

weiterführender Link

 
       
   

Deutschlands Zukunft im Spiegel der Öffentlichkeit (Teil 3): 2005 - 2010

 
       
   
 
   

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Update: 11. Februar 2019