28.03.2021
Niedersachsen wird in der jetzigen Karwoche als erstes deutsches
Bundesland in der dritten Welle eine bundeslandweite 7-Tage-Inzidenz
erreichen, die höher liegt als zum Höhepunkt der zweiten Welle.
Während das niedersächsische Landesgesundheitsamt bereits am 24.
Dezember 2020 eine 7-Tage-Inzidenz von 124 errechnete, meldete das RKI
erst am 11.01.2020 einen Höchstwert von 119. Am heutigen Sonntag
meldet das niedersächsische Landesgesundheitsamt einen Wert von 118
und das RKI von 112. Die nachfolgende Grafik zeigt den Weg
Niedersachsens in die dritte Welle:
Im Frühjahrsthema wurde
das
Versagen der Bund-Länder-Gipfel bereits vor dem letzten Gipfel
aufgezeigt. Der Gipfel vom 22. März hat nun sogar die schlimmsten
Befürchtungen übertroffen. Die fehlenden Entscheidungen werden dazu
führen, dass die dritte Welle Deutschland überrollen wird. Selbst ein
"harter" Lockdown könnte den angerichteten Schaden nur noch abmildern
- und er würde viel länger dauern als die geplante "Osterruhe", die
nicht wirklich viel geholfen hätte. Als das RKI in seinem
Situationsbericht vom 12. März ein Szenario für die kommenden
Wochen veröffentlichte (Seite 15), da sprachen die Verharmloser in den
Medien schnell von einem "Horrorszenario" mit dem nur harte Maßnahmen
gerechtfertigt werden sollten, tatsächlich hat sich die Prognose
bislang haargenau so erfüllt. In der Woche nach Ostern, für die manche
Bundesländer derzeit noch Öffnungsperspektiven versprechen, könnte
bereits die bislang vom RKI gemeldete Höchstmarke von 198 für
Deutschland überschritten werden. Wenn nicht schnell drastische
Maßnahmen durchgesetzt werden, dann sind 50.000 Neuinfektionen am Tag
nicht mehr fern...
17.03.2021
Deutschland am Beginn der dritten Welle steht verglichen mit Ländern
wie Belgien, Großbritannien, Italien, den USA oder Frankreich gut da.
Doch es zeigt sich, dass der US-amerikanische Weg unter Donald TRUMP offenbar in abgeschwächter Form auch in Europa
Schule macht. In der dritten Welle werden die Karten neu gemischt. Die
nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der gemeldeten Toten in
einzelnen europäischen Ländern und in den USA. Wurde bislang vom
schwedischen Sonderweg gesprochen, so zeigt sich nun, dass eher von
einem französischen Sonderweg gesprochen werden muss. In deutschen
Medien wird das als "mit dem Virus leben" umschrieben. Es müsste aber
eher heißen: mit mehr Toten leben.
Die jetzt anstehenden politischen Entscheidungen können in den
nächsten Monaten noch zu hohen Todeszahlen führen, weil die Impfungen
nicht schnell genug vorankommen. Im
Frühjahrsthema wird u.a. erklärt, warum z.B. die Kurve der
Todesfälle in Großbritannien von den anderen Kurven abweicht. Die
Grafik zeigt, dass z.B. die Niederlande die zwar erste Welle schlechter
bewältigt hat als Deutschland, aber offenbar die zweite Welle besser
bewältigt hat als Deutschland. Wird also Deutschland am Ende der
dritten Welle bei den Todesfällen schlechter abschneiden als die
Niederlande?
13.03.2021
Nach der zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie stehen wir am Beginn
der dritten Welle und das ausgerechnet in einem Superwahljahr. Morgen
stehen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz die ersten
Landtagswahlen dieses Jahres an. Hier soll deshalb gefragt werden, wie
die Bekämpfung der Krankheit in den einzelnen Bundesländern bislang
gelungen ist. Wie steht es um den Schutz der besonders stark
gefährdeten Risikogruppen? Diese
dritte Bilanz dreht sich aber immer auch um die Frage, ob wir
etwas aus den ersten beiden Wellen gelernt haben. Deutschland ist gut
durch die erste Welle gekommen, aber die zweite Welle traf uns umso
härter. Kommt es nun noch schlimmer oder gibt es Hoffnung auf ein
baldiges Ende dieser Pandemie?
16.12.2020 Wir befinden uns in Deutschland mitten in der zweiten
Welle der Coronavirus-Pandemie, die viel tödlicher sein wird als die
erste Welle im Frühjahr. In einer
zweiten Bilanz soll gezeigt werden, dass uns ein falsches Bild vom
Pandemiegeschehen vermittelt wird, so dass der Ernst der Lage erst
viel zu spät begriffen werden konnte.
Wir stehen vor dem tragischsten Weihnachtsfest der
Nachkriegsgeschichte. Sachsen wird das Schicksal der italienischen
Lombardei erleiden. Schon jetzt steht das Bundesland einsam an der
Spitze mit den meisten Todesfällen. Es ist kein Zufall, dass es
ausgerechnet den neoliberalen Musterknabe des Ostens besonders hart
treffen wird. Auch Thüringen und Brandenburg wird es hart treffen. Wo
die AfD und das Milieu der Corona-Leugner die Regierenden in den
ostdeutschen Ländern vor sich her treibt, wird es zu unruhigen Zeiten
kommen. Aber auch im schwarz-grünen Baden-Württemberg gibt es
AfD-Hochburgen, die sich zu Corona-Hotspots entwickelt haben. Wie es
dazu kommen konnte, erfahren Sie in dieser
zweiten Bilanz.
21.08.2020 Das Coronavirus hat vor mehr als 6 Monaten Deutschland
erreicht. Zeit für eine erste Bilanz, denn Medien und Wissenschaft
lassen uns bei der Bewältigung der Krise im Stich. Angesichts
steigender Neuinfektionen steht die bange Frage im Raum: Droht uns
eine "zweite Welle"? Aber was steckt eigentlich hinter den täglichen
Medienmeldungen? Das aktuelle
Sommerthema über die Coronavirus-Pandemie versucht aufzuklären
über die Hintergründe, die uns die Medien verschweigen. Was sagen die
Zahlen zu "Neuinfektionen", "7-Tage-Inzidenzen" und Todeszahlen
wirklich über das Infektionsgeschehen aus? Warum tun die Medien so
überrascht, dass große Teile Spaniens wieder zum Risikogebiet erklärt
wurden? Das und vieles mehr lesen Sie im neuen
Sommerthema.
13.07.2020 Das Statistische Bundesamt meldet die Geburtenzahlen,
nicht aber die Geburtenrate, sondern nur die
rohe
Geburtenziffer für Deutschland.
03.07.2020 Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg meldet die
höchsten Geburtenzahlen seit 1998.
15.05.2020 Das Thüringer Landesamt für Statistik meldet für das
Jahr 2019 einen
Geburtenrückgang um 790 Geburten gegenüber dem Vorjahr. 2019 war
für
Thüringen ein
Jahr mit
mehreren Wahlen und endete Ende Oktober mit einem politischen
Stillstand, der seine Fortsetzung in der Corona-Krise im Frühjahr 2020
findet. Derzeit gehört Thüringen mit zwei Landkreisen (Greiz und
Sonneberg) zu den Problemgebieten dieser Republik, die jetzt schon an
ihren Kapazitätsgrenzen bei der Eindämmung der Pandemie arbeiten. Eine
zweite Welle könnte Thüringen deshalb besonders hart treffen.
Politische Handlungseinschränkungen und Pandemie stellen eine doppelte
Herausforderung für Thüringen dar. Die nächsten Wochen und Monate
werden zeigen, ob diese Herausforderung zu bewältigen ist.
27.03.2020 Das Statistische Bundesamt hat heute gemeldet:
16,9 Millionen Menschen lebten 2018 alleine. 34,6 % der
Alleinlebende (Personen mit Hauptwohnsitz Einpersonenhaushalt) waren
65 Jahre und älter.
"Anteil der über 65-Jährigen in Italien mit 22,6 % am höchsten" wird
uns zur Beruhigung an der Corona-Front erzählt. Tatsächlich ist jedoch
der Anteil der Generation 65+ in der Bevölkerung nicht entscheidend
für die Anzahl der Corona-Todesfälle in einem Land. Nimmt man die
EUROSTAT-Daten zur Bevölkerung in den stark betroffenen Ländern, dann
ergibt sich folgendes Bild:
Land |
Bevölkerung
(Ende 2018) |
Anzahl der
80-99
Jährigen |
Anteil
65+
(in %) |
Todesfälle
gemäß JHU
(27.03.20,
13:00) |
Deutschland |
83,0 Mio. |
761.230 |
21,0 % |
281 |
Frankreich |
67,0 Mio. |
404.767 |
19,7 % |
1.696 |
Italien |
60,3 Mio. |
517.455 |
22,6
% |
8.215 |
Spanien |
46,9 Mio. |
259.060 |
19,2
% |
4.858 |
Deutschland hat anteilig mehr 80-99 Jährige als Italien. Spanien hat
sowohl bei den 80-99 Jährigen als auch bei den 65-Jährigen und Älteren
anteilig die geringsten Anteile. Sollte also weniger stark betroffen
sein, doch das Gegenteil ist der Fall. Daraus lässt sich schließen,
dass das Alter per se nicht die entscheidende Rolle bei der
Sterblichkeit spielt, sondern andere Faktoren wie z.B. unentdeckte
Ausbreitungen des Virus in der Bevölkerung und die Zustände im
Gesundheitssystem (z.B. fehlende Schutzausrüstung, Personalnotstand
usw.) in den betroffenen Regionen. Ob das deutsche Gesundheitssystem
besser gerüstet ist als in den anderen Ländern, das werden die
nächsten Wochen und Monate zeigen.
17.01.2020
Das Statistische Bundesamt hat heute gemeldet:
2019 voraussichtlich geringstes Bevölkerungswachstum seit 2012.
Wie üblich dramatisiert das Amt die Bevölkerungsentwicklung. Dabei
liegt die Nettozuwanderung mit über 300.000 weiterhin über allen
Bevölkerungsvorausberechnungen, einschließlich der
umstrittenen 13. Bevölkerungsvorausberechnung vom April 2015.
Während das Amt für das Jahr 2018 mit
785.000 bis 805.000 Geborenen rechnete, wird für 2019 nun mit
770.000 bis 790.000 Geborenen gerechnet. Dies liegt über dem Niveau des
Jahres 2015, das bekanntlich in allen früheren
Bevölkerungsvorausschätzungen - und
selbst noch
im April 2015 unterschätzt wurde und zu einem
gravierenden Lehrermangel in den meisten Bundesländern geführt
hat. Die Bevölkerungsentwicklung hat sich weit positiver entwickelt
als in den Nuller Jahren befürchtet. Das hat zu gravierenden
Kollateralschäden geführt. Das Städtewachstum wurde genauso
unterschätzt wie der Bedarf an Kinderbetreuung und Schulen. Selbst in
damals abgeschriebenen ländlichen Regionen verlief die Entwicklung
meist entspannter als prognostiziert. Der neoliberale Politikstil hat
jedoch die Kluft zwischen Zentrum (wachsenden Städten und Ausweitung
des prosperierenden Umlandes) und Peripherie (schrumpfende Städte und
ländliche Regionen) verstärkt.
Von den
daraus entwickelnden Problemen profitierte die AfD.
14.01.2020
Die französische Statikbehörde INSEE hat heute seine
Bevölkerungsbilanz 2019 veröffentlicht. Danach hat sich der
Geburtenrückgang stabilisiert und beträgt nun 1,87 Geburten je Frau (TFR).
Während im Deutschland der Nuller Jahre
Frankreich von Konservativen als familienpolitisches Vorbild gefeiert
wurde, weil
dort nahezu eine "bestandserhaltende Geburtenzahl" erreicht wurde,
zeigten sich im Land selber allerdings bereits die Schattenseiten und
aufziehende Konflikte
der dortigen nationalkonservativen Familienpolitik. In Deutschland
wurde dagegen an einem Familienklischee über Frankreich festgehalten,
das von den Vereinbarkeitseuphorikern verbreitet wurde. Insbesondere
in der Rentenpolitik wurde Frankreichs Demografieentwicklung
herausgestrichen. Die Rentenpläne Macrons zeigten jedoch, dass die
Demographie keineswegs ausschlaggebend für angeblich alternativlose
Reformen sind. Die Privatisierung der Renten ist ein Hauptanliegen
neoliberaler Politik und zwar weltweit. Die Bevölkerungsentwicklungen
spielen dabei keine Rolle! Entscheidend sind allein die
Profitinteressen der Finanzindustrie.
11.12.2019
Das Statistische Bundesamt hat heute gemeldet:
Jede fünfte Frau zwischen 45 und 49 Jahren war 2018 kinderlos.
Schon vor 6 Jahren hieß es:
Jede fünfte Frau zwischen 40 und 44 Jahren ist kinderlos. Das
macht auf ein Problem aufmerksam, das vor 20 Jahren noch tabuisiert
war:
Akademikerinnen sind häufig späte Mütter. Aufgrund dieses (nicht
so neuen) Trends wurde nun die endgültige Kinderlosenquote auf
45-Jährige und Ältere erhöht und dies auch in der Pressemeldung
prominent genannt. Auf dieser Website wurde dies bereits in den Nuller
Jahren angemahnt. Doch damals war
Bevölkerungspolitik ein
hart umkämpftes Terrain. Späte Mütter sollte es nicht geben, weswegen
Kinderlosigkeitszahlen von über 30 Prozent (für Akademikerinnen sogar
von über 40 bis zu 50 Prozent) kursierten. Dank der beendeten
Blockadepolitik nach Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 wissen
wir es nun besser: Statt eines Drittels und mehr bleiben tatsächlich
lediglich ein Fünftel der Frauen dieser Jahrgänge kinderlos. Während
die Akademikerinnenkinderlosigkeit sogar zurückgegangen ist, bekommen
Nicht-Akademikerinnen häufiger keine Kinder. Die
Kollateralschäden der Debatten der Nuller Jahre werden erst
langsam sichtbar.
11.11.2019
In der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte ist ein
Themenheft zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse
erschienen. Angesichts der
Wahlerfolge
der AfD steht dabei der Zusammenhang zwischen Infrastruktur und
Integration im Mittelpunkt der Beitrage. Dabei zeigt sich, dass
nunmehr der demografische Wandel nicht mehr per se zur Legitimierung
neoliberaler Politiken herangezogen wird, sondern dieselben
Zielsetzungen bzw. Maßnahmen nun mit den AfD-Wahlerfolgen begründet
werden. Dies zeigt ein
Vergleich zweier Texte, die zum einen vor Gründung der AfD und nun
aktuell im Themenheft erschienen sind.
17.10.2019 Zehn Tage vor der Landtagswahl in Thüringen haben zwei
Institute aktuelle Wahlumfragen vorgelegt. In den Printmedien ist der
Wahlkampf bislang weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit
verlaufen. Die ausgeblutete Linkspartei verschanzt sich hinter ihrem
beliebten Ministerpräsidenten. Die Medien aus dem linksliberalen
Spektrum versuchen nun die Sympathisanten von SPD und Grünen zu
mobilisieren. Dazu wird das Drohszenario der Unregierbarkeit
aufgebaut. Hilft es Rot-Rot-Grün also, wenn der Wahlkampf nur
unterschwellig in Thüringen-Artikeln, die die dortige Lage
schönzufärben versuchen, geführt wird? Ist es möglich die AfD durch
Hinweise auf die Anschläge in Halle und die Ausblendung der Vorgänge
im Thüringer Wahlkampf kaltzustellen? Die Berichterstattung zu
Thüringen im Umfeld der Landtagswahlen findet sich
hier.
03.09.2019
Das Statistische Bundesamt hat heute mit der Pressemitteilung
Gestiegene Geburtenhäufigkeit bei älteren Müttern die
Geburtenrate für das Jahr 2018 veröffentlicht. Mit der
Veröffentlichung der
rohen
Geburtenziffern wird nun der Fokus nicht mehr auf das allein auf
das Geburtenverhalten, sondern auf die Altersstruktur gelegt. Bislang
wurde dieser Fokus in der Regel nur bei internationalen Vergleichen
verwendet, nun aber werden die intra-nationalen Unterschiede
hervorgehoben. Diese Fokussierung wurde bislang in der Regel in
Ostdeutschland bei Pressemitteilungen der jeweiligen Landesämter
verwendet. Die Verwendung auf der Bundesebene läutet in gewisser Weise
einen Paradigmenwechsel an, der zur
Stärkung der AfD auch im Westen führen könnte.
08.08.2019
Das Ranking Die Zukunft der Regionen in Deutschland. Zwischen
Vielfalt und Gleichwertigkeit hat 19 gefährdete Regionen in
Deutschland identifiziert. Statt der Landkreise und kreisfreien Städte
werden Raumordnungsregionen verglichen. Welche Auswirkungen dies auf
das Ergebnis hat, ist
hier nachzulesen.
05.08.2019 Die SZ titelt politisch korrekt: "Wenn der
Ruhestand die Sterblichkeit erhöht". Das Gegenteil stimmt dagegen
genauso, denn die viele Beschäftigte, die nicht in gut bezahlten
Berufen arbeiten, profitieren von der Frührente. Der Bericht von
Alexander HAGELÜKEN zitiert hier eine RWI-Studie von Matthias GIESECKE
zum
"Ruhestands-Sterblichkeits-Puzzle". Leider wird die Studie jedoch
sinnentstellt dargestellt. Mehr
hier.
22.07.2019 Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg meldet:
Höchste Geburtenzahl seit 1998.
16.07.2019 Das Statistische Bundesamt veröffentlicht heute
Haushalts- und Lebensformen-Zahlen aus dem Mikrozensus 2018. Die
Schlagzeile lautet
Jede fünfte Person lebte 2018 in einem Einpersonenhaushalt,
d.h. ca. 80 % der Personen in Haushalten leben in
Mehrpersonenhaushalten.
Die Zahl der
Alleinlebenden, d.h. der Einpersonenhaushalte am Hauptwohnsitz,
ist zum Vorjahr um ca. 85.000 gestiegen. In Ostdeutschland,
einschließlich Berlin ist die Zahl um ca. 58.000 (Der Anstieg in
Berlin lag bei ca. 23.000), in Westdeutschland ohne Berlin nur um ca.
26.000 Alleinlebende gestiegen. In Ostdeutschland waren es ohne Berlin
rund 35.000.
Außerdem wurden Zahlen zur
Zuwanderung veröffentlicht ("Zuwanderung
2018: Deutschland wächst um 400 000 Menschen"). Diese Zahl liegt
um 14.000 Menschen über den
Annahmen der aktuellen 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung,
die erst Ende Juni veröffentlicht wurde.
27.06.2019 Das Statistische Bundesamt hat heute ihre 14.
koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung veröffentlicht. Während die
Pressemitteilung und die
Texte zur Pressekonferenz lediglich die politisch korrekte
Interpretation des dem Innenministerium untergeordneten Bundesamts
wiedergeben, ermöglichen die
Tabellenbände umfassende Informationen, die alternative
Interpretationsmöglichkeiten eröffnen. Mehr auch
hier
Vom Statistischen
Bundesamt wird die Bevölkerungspyramide immer noch idealisiert. Dazu
heißt es im Begleitheft:
"Die aktuelle
Bevölkerungsstruktur weicht schon lange von der Form der klassischen
Bevölkerungspyramide ab. Ein pyramidenförmiger Altersaufbau bedeutet,
dass die jüngsten Geburtsjahrgänge an der Pyramidenbasis zugleich die
am stärksten besetzten Jahrgänge sind. Mit voranschreitendem Alter
nimmt dagegen die Jahrgangsstärke infolge der Sterblichkeit immer
stärker ab.
Einen Altersaufbau in Form einer Pyramide hatte beispielsweise das
Deutsche Reich von 1910." (2019, S.19)
Mit keinem Wort wird z.B.
darauf hingewiesen, dass diese idealisierte Form einer hohen
Kindersterblichkeit geschuldet war und aus diesem Grund kein Maßstab
für den idealen Bevölkerungsaufbau sein kann. Es zeigt allerdings in
welchem Ausmaß in der Bevölkerungspolitik immer noch
althergebrachte Maßstäbe und eingeübte Bilder unsere angeblich
moderne Gesellschaft beherrschen.
26.06.2019 Das Bundesinstitut für Bevölkerung nutzt die morgige
Veröffentlichung einer -
längst überfälligen -
neuen
Bevölkerungsvorausberechnung, um auf die
Bedeutung der kinderreichen Familien für die Geburtenrate
hinzuweisen. Auf dieser Website wurde seit Beginn kritisiert, dass die
Hetze gegen Kinderlose und die Verengung der
Geburtenentwicklung auf das Phänomen
Kinderlosigkeit (der Akademikerinnen) kontraproduktiv ist. In
Deutschland wurden fast drei Jahrzehnte vergeudet, indem das wahre
Problem der niedrigen Geburtenrate totgeschwiegen wurde. Die
Publikation
Kinderreiche Familien in Deutschland - Auslaufmodell oder
Lebensentwurf für die Zukunft? legt Zeugnis ab über diese
irregeleitete Bevölkerungspolitik der letzten drei Jahrzehnte:
"Letztlich ist der
Geburtenrückgang in der Bundesrepublik Deutschland zu 26 Prozent auf
den Anstieg der Kinderlosigkeit und zu 68 Prozent auf den Rückgang
kinderreicher Familien zurückzuführen" (2019, S.20)
Mit überhöhten Zahlen zur
Kinderlosigkeit in Deutschland wurde eine beispiellose Hetze gegen
Kinderlose betrieben, statt die wahren Ursachen zu bekämpfen. Das hat
dazu beigetragen, dass fast drei Jahrzehnte
Fake-News zum Kinderwunsch verbreitet wurden und sich die Normen
in Deutschland - wenig verwunderlich - ins Negative verschoben.
Diese Website hat diese skandalöse Berichterstattung dokumentiert.
Das Buch
Die Single-Lüge hat bereits Mitte der Nuller Jahre das Ausmaß
der
Desinformation zur Geburtenentwicklung zusammengefasst und
auf die damit verbundene Gefahr des Erstarkens einer
nationalkonservativen Bewegung - wie sie sich nun in der AfD auch
politisch manifestiert - frühzeitig aufmerksam gemacht. Niemand kann
daher behaupten, dass diese Entwicklung nicht voraussehbar war! Auf
dieser Website wurde die
herrschende
wissenschaftliche Zeitdiagnose und ihre Ignoranz gegenüber der seit
Anfang der 1990er Jahre stärker werdenden Gegenbewegung als Problem
gesehen. Die zunehmende
Spaltung der Gesellschaft, die ihren Ausdruck mittlerweile in sich
unversöhnlich gegenüberstehenden Politikentwürfen findet (Grüne vs.
AfD), wurde bereits in den 1980er Jahren unter dem
Diktum der "Single-Gesellschaft" grundgelegt. Noch im Jahr 2004
erschien eine Festschrift zum
kosmopolitischen Projekt, die eine nicht mehr existierende
gesellschaftliche Homogenität fortschrieb und die bereits darauf
hindeutete, dass unseren wissenschaftlichen Eliten das Verständnis der
gesellschaftlichen Lage abhanden gekommen war.
12.03.2019 Das europäische Statistikamt hat heute die
Geburtenentwicklung der EU für das Jahr 2017 veröffentlicht. Seit
2016 werden in Deutschland wieder die meisten Kinder in der EU
geboren. Mehr
hier
19.01.2019 Das Statistische Bundesamt hat heute eine Schätzung
der Bevölkerungsentwicklung für 2018 veröffentlicht. Die
Amtsstatistiker gehen von einem leichten Anstieg der Geburtenzahl
bei rückläufiger Zuwanderung aus. Eine Analyse befindet sich
hier